Einige muskuloskelettale Erkrankungen betreffen vorwiegend die Gelenke und verursachen eine Arthritis. Andere betreffen primär die Knochen (z. B. Frakturen, Morbus Paget der Knochen, Tumoren), Muskeln oder das extraartikuläre Weichteilgewebe (z. B. Polymyalgia, Myositis) bzw. das periartikuläre Bindegewebe (z. B. Bursitis, Tendinitis, Bänderzerrung). Eine Arthritis kann unzählige Ursachen haben: Infektion, Autoimmunerkrankungen, ablagerungsinduzierte Entzündung und minimalen entzündlichen Knorbel- und Knochenerkrankungen (z. B. Arthrose). Die Arthritis kann eines ( Monarthritis) oder mehrere Gelenke ( Polyarthritis) betreffen, mit einem symmetrischen oder asymmetrischen Befallsmuster.
Baker-Zysten sind vergrößerte Schleimbeutel in der Fossa poplitea. Sie sind mit Synovialflüssigkeit gefüllt und stehen in der Regel mit dem benachbarten Gelenkspalt in Verbindung. Zu den Symptomen gehören Schmerzen, Schwellungen hinter dem Knie, Kniesteifigkeit und eingeschränkte Bewegungsfreiheit. Die Diagnose wird in der Regel klinisch gestellt; jedoch können Sonographie oder Magnetresonanztomographie erforderlich sein, wenn die klinischen Befunde nicht schlüssig sind. Wenn symptomatisch, umfasst die Behandlung nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente (NSAR) und manchmal Arthrozentese, Kortikosteroidinjektion oder chirurgische Entfernung der Zyste.
Die häufigsten Probleme im Bereich der Füße resultieren aus anatomischen Besonderheiten oder aus Funktionsstörungen artikulärer und extraartikulärer Strukturen (siehe Abbildung Fußknochen). Seltener sind Fußprobleme Ausdruck einer systemischen Erkrankung (siehe Tabelle ).
Die häufigsten Erkrankungen der Hand beinhalten ein buntes Spektrum von Deformitäten, Ganglien, Infektionen, die Kienböck-Krankheit, Nervenkompressionssyndrome, nichtinfektiöse Tendovaginitiden und Osteoarthritis. (Siehe auch Komplexe regionale Schmerzsyndrom (Reflex-Sympathische Dystrophie) und Handverletzungen.)
Bei der Arthrozentese des Sprunggelenks wird das Schienbeinkopfgelenk mit einer Nadel punktiert, um Synovialflüssigkeit zu entnehmen. Der anteromediale Zugang wird beschrieben.
Die Aspiration der Bursa olecrani erfolgt zu diagnostischen Zwecken (z. B. um eine septische Bursitis oder Gicht zu diagnostizieren). Die Injektion von Kortikosteroiden in die Bursa olecrani wird in der Regel vermieden, kann aber selektiv durchgeführt werden (z. B. bei Patienten mit rezidivierenden und schmerzhaften, großen Ergüssen).
Die Immunglobulin-G4-bedingte Erkrankung (IgG4-RD) ist eine chronische immunvermittelte fibroinflammatorische Erkrankung, die sich häufig durch tumorähnliche Raumforderungen und/oder schmerzlose Vergrößerung mehrerer Organe manifestiert. Der IgG4-Serumspiegel ist häufig, aber nicht immer, erhöht. Die Symptome hängen davon ab, welche Organe betroffen sind. Für die Diagnose ist in der Regel eine Biopsie erforderlich. Die Behandlung erfolgt mit Kortikosteroiden und manchmal mit Rituximab.
Die akute infektiöse (septisch) Arthritis entwickelt sich innerhalb von Stunden bis Tagen. Die Infektion spielt sich im Gelenk oder im periartikulären Gewebe ab, ist meist bakterieller Natur und betrifft häufig jüngere Erwachsene mit Neisseria gonorrhoeae als häufigstem Erreger. Es gibt jedoch eine Reihe von anderen bakteriellen Infektionen, die Gelenkstrukturen rasch zerstören können. Zu den typischen Symptomen zählen ein rasch beginnender Schmerz, Erguss und Einschränkung der aktiven und passiven Beweglichkeit, normalerweise in einem einzelnen betroffenen Gelenk. Die Diagnose wird mittels Synoviaanalyse mit kultureller Untersuchung gestellt. Die Behandlung besteht aus IV Antibiotika und einer Gelenkdrainage zur Entfernung des Eiters.
Bei der neurogenen Arthropathie handelt es sich um eine rasch destruktiv fortschreitende Arthropathie, die auf der Basis von gestörter Schmerzwahrnehmung und Haltungsregulation entsteht. Verschiedene Krankheiten, v. a. Diabetes mellitus und Schlaganfall, können zugrunde liegen. Die häufigsten Manifestationen beinhalten Schwellung und Erguss, Deformierung und Instabilität. Aufgrund der zugrunde liegenden Neuropathie sind die begleitenden Schmerzen unverhältnismäßig gering. Die Diagnose wird radiologisch bestätigt. Die Behandlung besteht in einer externen oder manchmal auch chirurgischen Stabilisierung der Gelenke, um das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen und die Schmerzen zu lindern.
Nackenschmerzen und Rückenschmerzen gehören zu den häufigsten Ursachen für Arztbesuche. Diese Diskussion umfasst Nackenschmerzen am hinteren Hals (nicht nur am vorderen Hals) und Schmerzen im unteren Rückenbereich, aber nicht die meisten größeren traumatischen Verletzungen (z. B. Frakturen, Dislokations, Subluxationen).
Die Osteonekrose ist ein fokaler Knocheninfarkt, der durch spezifische ätiologische Faktoren verursacht oder idiopathisch sein kann. Sie kann zu Schmerzen, Bewegungseinschränkung, Gelenkkollaps und sekundärer Osteoarthritis führen. Die Diagnose wird durch Röntgenaufnahmen und eine MRT gestellt. In frühen Stadien können chirurgische Verfahren die Progression verlangsamen oder verhindern. In späteren Stadien kann ein Gelenkersatz zur Linderung der Schmerzen und zur Aufrechterhaltung der Funktion erforderlich sein.
Die Osteoporose ist eine progressive metabolische Knochenkrankheit mit erniedrigter Knochenmineraldichte (Knochenmasse pro Volumeneinheit) und Zerfall der Knochenstruktur. Die Anfälligkeit des Skeletts führt zu Frakturen nach geringen oder stummen Traumata, v. a. an der thorakalen und lumbalen Wirbelsäule, am Handgelenk und der Hüfte (sog. Fragilitätsfrakturen). Die Diagnose wird durch eine Dual-Energy-X-Ray-Absorptiometrie (DEXA) oder durch Bestätigung einer Fraktur gestellt. Prävention und Behandlung basieren auf Modifikation der Risikofaktoren, Kalzium- und Vitamin-D-Ergänzung, Übungen, die die Knochen und Muskulatur stärken, das Gleichgewicht verbessern und das Sturzrisiko minimieren, und der medikamentösen Therapie, um Knochenmasse zu erhalten oder die Knochenneubildung anzuregen.
Der Morbus Paget des Knochens ist eine chronische Erkrankung des ausgewachsenen Skeletts, bei der der Knochenumsatz in umschriebenen Arealen beschleunigt ist. Die normale Matrix wird durch weicheren und vergrößerten Knochen ersetzt. Die Erkrankung kann asymptomatisch bleiben oder zu allmählich auftretenden Knochenschmerzen oder Deformierungen führen. Die Diagnose wird durch Röntgenaufnahmen gestellt. Die Behandlung schließt symptomatische Maßnahmen und häufig Medikamente ein, gewöhnlich Bisphosphonate.
Patienten können von "Gelenk"schmerzen berichten, unabhängig davon, ob die Ursache im Gelenk selbst oder in den umliegenden (periartikulären) Strukturen wie Sehnen und Schleimbeutel liegt; in beiden Fällen wird der Schmerz in oder an einem einzelnen Gelenk als monoartikulärer Schmerz bezeichnet.
Die Vaskulitis ist eine Entzündung der Blutgefäße, häufig mit Ischämie, Nekrose und Organentzündung. Die Vaskulitis kann alle Blutgefäße, ob Arterien, Arteriolen, Venen, kleine Venen oder Kapillaren, betreffen. Klinische Manifestationen spezifischer vaskulitischer Erkrankungen sind vielfältig und hängen von der Größe und Lage der beteiligten Gefäße und dem Ausmaß an Organbeteiligung sowie dem Grad und Muster der extravaskulären Entzündung ab.