(Siehe auch Übersicht und Abklärung von Erkrankungen der Hand.)
Die übliche Ursache einer infektiösen Beuger-Tenosynovitis ist eine Penetration der Sehnenscheide mit bakterieller Inokulation.
Diagnose
Eine infektiöse Beugertenosynovitis präsentiert sich mit Kanavel-Zeichen:
Eine Röntgenaufnahme sollte zum Ausschluss okkulter Fremdkörper angefertigt werden. Auch die akute kalzifizierende Tendinitis und die RA können die Beweglichkeit in ähnlicher Form einschränken und Schmerzen in der Sehnenscheide hervorrufen, sie können jedoch von der infektiösen Form durch das allmähliche Auftreten und Fehlen einiger Teilbefunde des Kanavel-Zeichens abgegrenzt werden. Eine disseminierte Gonokokkeninfektion kann eine Tenosynovitis hervorrufen, doch oft sind mehrere Gelenke (insbesondere jene der Handgelenke, Finger, Knöchel und Zehen) beteiligt, und die Patienten zeigen oft kürzlich aufgetretenes Fieber, Hautausschlag, Polyarthralgien und häufig Risikofaktoren für eine sexuell übertragene Krankheit (STD). Die Infektion der Sehnenscheide kann durch atypische Mykobakterien verursacht sein, diese Infektionen sind jedoch in der Regel nicht schmerzhaft und chronisch.
Therapie
Zur Behandlung von infektiöser Beuger-Tenosynovitis wird eine chirurgische Drainage durchgeführt, z. B. Spülung der Sehnenscheide durch Einführen einer Kanüle an einem Ende und Auslaufen der Flüssigkeit am anderen Ende der Sehnenscheide, weiterhin eine Schienung in Funktionshaltung, d. h. 20°-Streckung des Handgelenks, 60°-Beugung im MCP-Gelenk und leichte Beugung im PIP-Gelenk oder einen ausgedehnten offenen Schnitt bei schwereren Infektionen).
Antibiotika-Therapie (empirisch beginnend mit einem Cephalosporin) und Kulturen sind ebenfalls erforderlich. In Regionen, in denen Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus (MRSA) weit verbreitet ist, sollten Trimethoprim/Sulfamethoxazol, Clindamycin, Doxycyclin oder Linezolid anstelle eines Cephalosporins eingesetzt werden.