Impfungen für Kinder

VonMichael J. Smith, MD, MSCE, Duke University School of Medicine
Überprüft vonAlicia R. Pekarsky, MD, State University of New York Upstate Medical University, Upstate Golisano Children's Hospital
Überprüft/überarbeitet Mai 2025 | Geändert Juli 2025
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Kurzinformationen

Impfungen schützen Kinder vor vielen Infektionskrankheiten. Impfstoffe enthalten entweder nicht infektiöse Bestandteile von Bakterien und Viren oder abgeschwächte Erreger, die keine Krankheit mehr auslösen können. Durch eine Impfung (normalerweise eine Injektion) wird das Immunsystem des Körpers dazu angeregt, sich gegen die Erkrankung zu verteidigen.

Eine Impfung wird auch als Immunisierung bezeichnet, denn sie sorgt dafür, dass man einer Krankheit gegenüber immun ist (siehe auch Überblick über Immunisierung).

Weitere Informationen zu spezifischen Impfstoffen finden Sie unter:

Impfkalender für Kinder

In den USA folgt die Impfung im Kindesalter einem von den Centers for Disease Control and Prevention (CDC) empfohlenen Impfschema, das mit dem Hepatitis-B-Impfstoff beginnt, der kurz nach der Geburt verabreicht wird und dann während der gesamten Kindheit fortgesetzt wird:

Eltern sollten ihre Kinder, wenn irgend möglich, gemäß dem empfohlenen Impfplan impfen lassen. Lange Impfverzögerungen setzen die Kinder einem Risiko für schwere Krankheiten aus, die Impfstoffe verhindern könnten. Wenn Kinder eine Impfdosis versäumen, sollten die Eltern mit ihrem Arzt klären, wie sie das Versäumnis im Impfplan wieder aufholen können. Die Kinder müssen nicht alle Injektionen wiederholen, wenn sie eine Dosis versäumen. Der folgende Impfplan wird zur Aufholung verwendet, wenn Kinder nicht gemäß dem üblichen Impfplan geimpft wurden:

Wenn Kinder aufgrund einer Infektion, wie z. B. einer gewöhnlichen Erkältung, an einem leichten Fieber leiden, muss die Impfung nicht aufgeschoben werden.

Manche Impfungen werden nur unter besonderen Umständen empfohlen – zum Beispiel, wenn beim Kind ein erhöhtes Risiko für eine Krankheit besteht, die mit dem Impfstoff verhindert werden kann.

Während eines Arztbesuchs können mehrere Impfstoffe verabreicht werden, und mehrere Impfstoffe können beim gleichen Besuch verabreicht werden. Beispielsweise gibt es eine kombinierte Impfung, die die Impfstoffe gegen Keuchhusten, Diphtherie, Tetanus, Kinderlähmung undHaemophilus influenzae Typ B in einer Injektion vereint. Eine kombinierte Impfung verringert lediglich die Anzahl notwendiger Injektionen, jedoch nicht die Sicherheit oder Wirksamkeit der Impfstoffe. (Siehe auch CDC: Multiple Vaccines at Once.)

Wirksamkeit von Impfstoffen

Eine Impfung beugt schweren Erkrankungen wirksam vor. Ohne Impfstoffe besteht bei Kindern das Risiko, schwer zu erkranken oder sogar an Krankheiten wie Masern und Keuchhusten zu sterben. Impfstoffe sind so wirksam, dass viele medizinische Fachkräfte während ihrer Tätigkeit nur wenige oder gar keine Fälle von Krankheiten gesehen haben, die einst extrem häufig vorkamen. Aufgrund der steigenden Anzahl von ungeimpften Kindern rücken diese Krankheiten jedoch erneut in den Vordergrund.

Weltweit sind dank Impfungen heutzutage Pocken vollständig und viele andere Infektionskrankheiten wie Kinderlähmung fast vollständig ausgerottet, die früher häufig für chronische Gesundheitsprobleme oder den Tod von Kindern verantwortlich waren. Leider kommen viele dieser durch eine Impfung vermeidbaren Erkrankungen in den USA noch vor und sind in manchen Ländern der Welt nach wie vor weit verbreitet. Diese Infektionen können sich unter ungeimpften Kindern rasant ausbreiten, und dank der modernen Reisemöglichkeiten können Kinder damit in Kontakt kommen, selbst wenn sie in Gebieten leben, in denen diese Krankheiten normalerweise nicht vorkommen. Daher ist es wichtig, dass Kinder weiterhin geimpft werden.

Vaccine Safety

Impfstoffe, die für die klinische Anwendung zugelassen sind, sind generell sicher und wirksam. Kein Impfstoff (und auch kein Medikament) ist 100-prozentig wirksam oder 100-prozentig sicher. Einige wenige geimpfte Kinder werden nicht immun, bei einigen wenigen treten unerwünschte Impfreaktionen auf. Diese Nebenwirkungen sind meist leicht, wie etwa Schmerzen und Rötungen an der Injektionsstelle, ein Ausschlag oder leichtes Fieber. In ganz seltenen Fällen sind jedoch auch schwerwiegendere Komplikationen möglich.

Vaccine Adverse Event Reporting System (VAERS)

Vor der Zulassung wird ein neuer Impfstoff (wie alle anderen medizinischen Produkte) in klinischen Studien untersucht. In diesen Studien wird der Impfstoff mit einem Placebo oder einem bereits vorhandenen Impfstoff für dieselbe Erkrankung verglichen, damit beurteilt werden kann, ob der Impfstoff wirksam ist und welche Nebenwirkungen häufig auftreten. Manche Nebenwirkungen treten allerdings so selten auf, dass sie in klinischen Studien mit einer angemessenen Größe nicht festgestellt werden können. Sie werden erst bemerkt, nachdem ein Impfstoff in der klinischen Praxis bei vielen Personen eingesetzt wird. Daher wurde das Überwachungssystem „Vaccine Adverse Event Reporting System” (siehe VAERS) entworfen, um die Sicherheit von Impfstoffen in der allgemeinen Bevölkerung zu überwachen.

VAERS ist ein Sicherheitsprogramm, das von der US-amerikanischen Behörde für Lebensmittel- und Arzneimittelsicherheit (FDA) und den Centers for Disease Control and Prevention (CDC) finanziert wird. Es dient der Erfassung von Berichten von Personen, die eine Nebenwirkung nach einer kurz zuvor erfolgten Impfung hatten, sowie von medizinischen Fachkräften, die nach Verabreichung eines Impfstoffs bestimmte mögliche Nebenwirkungen bemerken, auch wenn nicht feststeht, ob diese mit dem Impfstoff in Zusammenhang stehen. Daher ist die Existenz eines VAERS-Berichts kein Beweis dafür, dass ein Impfstoff eine bestimmte Nebenwirkung verursacht. VAERS ist einfach ein System zur Erfassung von Daten über Aspekte, die Nebenwirkungen sein könnten. Dann kann die FDA die Bedenken weiter beurteilen, indem sie vergleicht, wie oft die mögliche Nebenwirkung, die in geimpften Personen auftrat, auch bei ungeimpften Personen auftrat. Um Eltern dabei zu helfen, die Risiken und Nutzen einer Impfung besser einschätzen zu können, sind Ärzte behördlich dazu verpflichtet, den Eltern jedes Mal, wenn ihr Kind geimpft wird, das Informationsblatt mit Angaben zum Impfstoff (Vaccine Information Statement, VIS) auszuhändigen.

Bei der Abwägung der Impfrisiken und -nutzen sollten Eltern jedoch immer bedenken, dass die durch die betreffende Impfung vermeidbare Erkrankung für die meisten Kinder eine weitaus größere Gesundheitsgefährdung darstellt als das Impfrisiko.

Folgen der Impfskepsis für die öffentliche Gesundheit

Diese Impfskepsis äußert sich darin, dass die Eltern trotz verfügbarer Impfungen ihre Kinder nicht rechtzeitig oder nicht mit allen empfohlenen Impfstoffen impfen lassen. Verspätetes oder selektives Impfen wirkt sich auf die öffentliche Gesundheit aus. Wenn weniger Personen geimpft werden, sinkt der Anteil der Bevölkerung, der gegen eine Erkrankung immun ist, die sogenannte Herdenimmunität. Als Folge treten Erkrankungen wieder häufiger auf, insbesondere bei Personen mit einem erhöhten Risiko für diese Krankheiten.

Das Risiko kann bei Personen aus den folgenden Gründen erhöht sein:

  • Sie wurden zwar geimpft, sind aber nicht immun.

  • Sie wurden geimpft, allerdings nahm die Immunabwehr mit der Zeit ab, was bei älteren Erwachsenen vorkommen kann.

  • Ihr Immunsystem ist durch eine Erkrankung oder ein Medikament geschwächt (zum Beispiel durch ein Medikament zur Krebsbehandlung oder ein Medikament, das verhindert, dass ein Transplantat vom Körper abgestoßen wird) und ihnen kann kein Lebendvirus-Impfstoff (wie der MMR- oder Windpocken-Impfstoff) verabreicht werden.

Weitere Informationen

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