Impfungen im Kindesalter

VonMichael J. Smith, MD, MSCE, Duke University School of Medicine
Überprüft/überarbeitet Juli 2023
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Die Impfung ist extrem wirksam für die Verhinderung schwerwiegender Krankheiten und Verbesserung der Gesundheitsverhältnisse weltweit. Aufgrund von Impfstoffen sind Infektionen, die einst sehr verbreitet und/oder lebensbedrohlich waren (z. B. Pocken, Polio, Diphtherie), heutzutage selten oder gänzlich eliminiert. Mit Ausnahme der Pocken treten diese Infektionen jedoch immer noch in medizinisch unterversorgten Teilen der Welt auf.

Zu unerwünschten Wirkungen und Einzelheiten der Verabreichung bestimmter Impfstoffe siehe Immunisierung.

Impfpläne für das Kindesalter

In den Vereinigten Staaten folgt die Impfung von Kindern und Jugendlichen einem Zeitplan, der vom Advisory Committee on Immunization Practices (ACIP) des Centers for Disease Control and Prevention (CDC) empfohlen wird:

Die Impfschemata sind auch als kostenlose Smartphone-App für Gesundheitsdienstleister verfügbar. Darüber hinaus sollten die Ärzte die einschlägigen impfspezifischen Empfehlungen des Advisory Committee on Immunization Practices (ACIP) befolgen.

Wirksamkeit und Sicherheit von Impfstoffen

Die Impfung hat sich bei der Verhütung schwerer Krankheiten als äußerst wirksam erwiesen. Angesichts ihrer geringen Kosten (insbesondere im Vergleich zu Medikamenten, die langfristig eingenommen werden müssen) gehören Impfstoffe zu den kostengünstigsten Medikamenten. Die Impfstoffe sind so wirksam, dass viele der heute Gesundheitsfachkräfte nur wenige oder gar keine Fälle von Krankheiten zu sehen bekommen, die früher sehr häufig und oft tödlich waren.

Da die Krankheiten, gegen die geimpft wird, in den Vereinigten Staaten in der Regel selten geworden sind und die Impfstoffe an ansonsten gesunde Kinder verabreicht werden, müssen die Impfstoffe ein hohes Sicherheitsprofil aufweisen, um von den Patienten und Bezugspersonen akzeptiert zu werden.

Vor der Zulassung werden Impfstoffe (wie jedes Medizinprodukt) in randomisierten kontrollierten Studien (RCT), die den neuen Impfstoff mit einem Plazebo vergleichen (oder mit einem zuvor vorfügbaren Impfstoff, sofern einer existiert) getestet. Solche RCT vor der Zulassung dienen in erster Linie dazu, die Wirksamkeit des Impfstoffs zu bewerten und häufige Nebenwirkungen (z. B. Fieber, lokale Reaktionen wie Rötung, Schwellung und Schmerzen an der Injektionsstelle) zu ermitteln. Einige Nebenwirkungen treten jedoch zu selten auf, um in einer randomisierten kontrollierten Studie jeder praktischen Größe erfasst zu werden, und können eventuell erst nach der Aufnahme eines Impfstoffs in den Routineeinsatz auftreten. Deswegen wurden zwei Überwachungssysteme, das Adverse Event Reporting System (VAERS) und das Vaccine Safety Datalink (VSD) erstellt, um die Sicherheit von Impfstoffen nach der Zulassung zu überwachen.

VAERS ist ein Sicherheitsprogramm, das von der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) und den Centers for Disease Control and Prevention (CDC) gemeinsam getragen wird; VAERS sammelt Berichte von einzelnen Patienten, die angeben, dass bei ihnen nach einer kürzlich erfolgten Impfung eine unerwünschte Wirkung aufgetreten ist. Auch Gesundheitsfachkräfte sind verpflichtet, bestimmte Ereignisse nach einer Impfung zu melden, und sie können dies auch dann tun, wenn sie nicht sicher sind, dass die Ereignisse mit der Impfung zusammenhängen. VAERS-Berichte stammen aus dem gesamten Land und bieten eine schnelle Beurteilung der potenziellen Sicherheitsfragen. VAERS-Berichte können jedoch nur zeitliche Assoziationen zwischen der Impfung und der vermuteten Nebenwirkung zeigen; sie beweisen keinen kausalen Zusammenhang. Deswegen müssen VAERS-Berichte unter Verwendung anderer Verfahren weiter beurteilt werden. Eine dieser Methoden ist die Vaccine Safety Datalink-(VSD), die auf Daten von 13 Standorten zurückgreift, die klinisches, methodisches und datenbezogenes Fachwissen zur Verfügung stellen; 11 davon sind datenliefernde Standorte (1). Die Daten umfassen die Verabreichung des Impfstoffes (in der Patientenakte im Rahmen der Routineversorgung angegeben) sowie die anschließende medizinische Anamnese, einschließlich der Nebenwirkungen. Im Gegensatz zu VAERS umfasst VSD Daten von Patienten, die einen bestimmten Impfstoff erhalten haben, sowie denjenigen, die ihn nicht erhalten haben. Daher kann VSD dabei helfen, tatsächliche Nebenwirkungen von Symptomen und Störungen zu unterscheiden, die zufällig nach der Impfung aufgetreten sind, und somit die tatsächliche Häufigkeit von Nebenwirkungen zu bestimmen.

Dennoch sind viele Eltern nach wie vor besorgt über die Sicherheit von Impfstoffen für ihre Kinder und deren mögliche Nebenwirkungen (insbesondere Autismus). Diese Bedenken haben einige Eltern dazu veranlasst, ihren Kindern einige oder alle empfohlenen Impfstoffe nicht verabreichen zu lassen (siehe Impfverweigerung). Das Ergebnis ist, dass Ausbrüche von Krankheiten, die durch Impfungen selten gemacht wurden (z. B. Masern, Pertussis), immer häufiger bei nicht geimpften Kindern in Nordamerika und Europa auftreten.

Hinweis

  1. 1. CDC: Vaccine Safety Datalink (VSD). Accessed June 28, 2023.

Weitere Informationen

Die folgenden englischsprachigen Quellen können nützlich sein. Bitte beachten Sie, dass das MSD-Manual nicht für den Inhalt dieser Quellen verantwortlich ist.

  1. CDC: Vaccines: Healthcare Providers/Professionals

  2. CDC: Child and Adolescent Immunization Schedule by Medical Indication

  3. Children's Hospital of Philadelphia: Vaccine Education Center

  4. European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC): Vaccine schedules in all countries in the EU/EEA