Einige Ursachen für Störungen des Eisprungs

Grund

Beispiele

Hypothalamische Dysfunktion, organische

Genetische Erkrankungen (z. B. angeborener Gonadotropin-Releasing-Hormon-Mangel, GnRH-Rezeptor-Genmutationen, die zu verminderten FSH- und Estradiolspiegel sowie erhöhtem LH-Spiegel führen, Prader-Willi-Syndrom)

Infiltrative Erkrankungen des Hypothalamus (z. B. Langerhans-Zell-Granulomatose, Lymphom, Sarkoidose, Tuberkulose)

Bestrahlung des Hypothalamus

Schädel-Hirn-Trauma

Tumoren des Hypothalamus

Hypothalamische Dysfunktion, funktionelle

Kachexie

Chronische Erkrankungen, insbesondere respiratorische, gastrointestinale, hämatologische, renale oder hepatische Erkrankungen (z. B. Morbus Crohn, Mukoviszidose, Sichelzellanämie, Thalassaemia major, Leberzirrhose, chronische Nierenerkrankung, die eine Hämodialyse erfordert), Anfallsleiden

Abnehmen

Drogenmissbrauch (z. B. von Alkohol, Kokain, Marihuana oder Opioiden)

Essstörungen (z. B. Anorexie, Bulimie*)

Bewegung, wenn der Energiebedarf die Energieaufnahme übersteigt

Infektionen (z. B. HIV-Infektion, Tuberkulose, Enzephalitis, Syphilis)

Immundefekt

Pseudozytose (falsche Schwangerschaft)

Psychiatrische Erkrankungen (z. B. Stress, Depressionen, Zwangsstörungen, Schizophrenie)

Psychoaktive Arzneimittel

Unterernährung

Hypophysendysfunktion

Aneurysmen der Hypophyse

Hyperprolaktinämie†

Idiopathischer Hypogonadismus

Infiltrative Störungen der Hypophyse (z. B. Hämochromatose, Langerhans-Zell-Granulomatose, Sarkoidose, Tuberkulose)

Isolierter Gonadotropinmangel

Kallmann-Syndrom (hypogonadotroper Hypogonadismus mit Anosmie)

Postpartale Hypophysennekrose (Sheehan-Syndrom)

Schädel-Hirn-Trauma

Tumoren des Gehirns (z. B. Meningeom, Kraniopharyngeom, Gliome)

Tumoren der Hypophyse (z. B. Mikroadenom, metastasierendes Karzinom, endodermaler Sinustumor, andere Hypophysentumoren, die Hormone absondern [z. B. ACTH, schilddrüsenstimulierendes Hormon, Wachstumshormon, FSH, LH])

Raumfordernde Läsionen (z. B. leere Sella turcica, zerebrales arterielles Aneurysma)

Funktionsstörungen der Ovarien

Autoimmunerkrankungen (z. B. Autoimmunoophoritis bei Myasthenia gravis, Thyreoiditis oder Vitiligo)

Chemotherapie (z. B. hochdosierte Alkylierungsmittel)

Genetische Veränderungen, einschließlich Chromosomenstörungen (z. B. angeborene Thymusaplasie, Fragiles-X-Syndrom,Turner-Syndrom [45,X], idiopathische beschleunigte ovarielle follikuläre Atresie)

Gonadendysgenesie (unvollständige Entwicklung des Eierstocks, gelegentlich als Folge genetischer Erkrankungen)

Bestrahlung des Beckens

Stoffwechselerkrankungen (z. B. Morbus Addison, Diabetes mellitus, Galaktosämie [‡])

Ovarialtumoren (z. B. Granulosa-Theca-Zelltumoren, Brenner-Tumoren, Teratome, muzinöse oder seröse Zystadenome, Krukenberg-Tumoren, metastasierende Karzinome)

Virale Infektionen (z. B. Mumps)

Andere endokrine Dysfunktion

Androgenresistenz (testikuläre Feminisierung)

Kongenitaler adrenaler Virilismus (kongenitale adrenale Hyperplasie, z. B. durch 17-Hydroxylasemangel oder 17,20-Lyasemangel) oder im Erwachsenenalter einsetzender adrenaler Virilismus§

Cushing-Syndrom§

Arzneimittelinduzierte Virilisierung (z. B. durch Androgene, Antidepressiva, Danazol oder hoch dosierte Gestagene)§

Hyperthyreose

Hypothyreose

Adipositas (die eine übermäßige extraglanduläre Östrogenproduktion zur Folge hat)

Syndrom der polyzystischen Ovarien

Echter Hermaphroditismus§

Androgen-produzierende Tumoren (meist der Ovarien oder Nebennieren)§¶

Östrogen- oder humanes Choriongonadotropin-produzierende Tumoren (gestationsbedingte Trophoblasttumoren)

* Orthorexie ist gekennzeichnet durch die Besessenheit, sich gesund oder biologisch zu ernähren; damit verbunden sind restriktive Verhaltensweisen, die zu einer Einschränkung der Nährstoff- und Kalorienzufuhr und damit zu Amenorrhö führen können.

† Hyperprolaktinämie als Folge anderer Störungen (z. B. Hypothyreose, Einnahme bestimmter Arzneimittel) kann auch zu einer Amenorrhö führen.

‡ Based on Berry GT: Galactosemia and amenorrhea in the adolescent.

§ Frauen mit diesen Erkrankungen können eine Virilisierung oder unklare Geschlechtsmerkmale aufweisen.

¶ Virilisierung kann beim Cushing-Syndrom als Folge eines Nebennierentumors auftreten.

ACTH = adrenokortikotropes Hormon; FSH = follikelstimulierendes Hormon, GnRH = Gonadotropin-releasing-Hormon, LH = lutenisierendes Hormon.

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