Neurotransmission

VonMark Freedman, MD, MSc, University of Ottawa
Reviewed ByMichael C. Levin, MD, College of Medicine, University of Saskatchewan
Überprüft/überarbeitet Apr. 2025 | Geändert Mai 2025
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Ein Neuron generiert ein Aktionspotenzial und leitet es an seinem Axon entlang weiter, dann wird dieses Signal über eine Synapse durch Freisetzung eines Neurotransmitters übertragen, der eine Reaktion in einem anderen Neuron oder einer Effektorzelle (z. B. Muskelzellen, die meisten exokrinen und endokrinen Zellen) triggert. Neurotransmitter ermöglichen es den Neuronen, miteinander zu kommunizieren. Die von einem präsynaptischen Neuron freigesetzten Neurotransmitter binden sich an Rezeptoren auf einem postsynaptischen Neuron. In Abhängigkeit vom beteiligten Neurotransmitter und vom Rezeptor kann das Signal die nachgeschaltete Zelle stimulieren oder inhibieren. Medikamente und Erkrankungen können die Kommunikation zwischen Neuronen beeinflussen, indem sie verschiedene Komponenten des Neurotransmissionsprozesses modulieren, darunter

  • Die Produktion, Freisetzung, Wiederaufnahme und Abbau von Neurotransmittern

  • Anzahl und Funktion der postsynaptischen Neurotransmitter-Rezeptoren

Manchmal treten Signale zwischen Neuronen in umgekehrter Richtung auf (so genannte retrograde Neurotransmission). In solchen Fällen setzen die Dendriten (die Empfangszweige einer Nervenzelle) auf den postsynaptischen Neuronen Neurotransmitter frei, die Rezeptoren auf den präsynaptischen Neuronen beeinflussen. Retrograde Übertragung kann präsynaptische Neuronen an der Freisetzung zusätzlicher Neurotransmitter hindern und dazu beitragen, das Aktivitätsniveau und die Kommunikation zwischen Neuronen zu kontrollieren.

Die Verschaltungen im zentralen Nervensystem (ZNS) sind komplex. Ein Impuls von einem Neuron zum anderen kann weitergegeben werden von

  • Axon zum Zellkörper

  • Axon zum Dendriten

  • Zellkörper zu Zellkörper

  • Dendrit zu Dendrit

Ein Neuron erhält gleichzeitig viele–exzitatorische und inhibitorische–Impulse von anderen Neuronen und integriert diese zu verschiedenen Entladungsmustern.

Weiterleitung

Die Ausbreitung eines Aktionspotenzials entlang eines Axons ist elektrisch, verursacht durch den Austausch von Natrium- und Kaliumionen durch die axonale Membran. Ein bestimmtes Neuron generiert nach jedem Stimulus immer dasselbe Aktionspotenzial und leitet es mit konstanter Geschwindigkeit über das Axon weiter. Die Leitungsgeschwindigkeit hängt vom Axondurchmesser und Myelinisierungsgrad ab und reicht von 1 bis 4 m/s in kleinen unmyelinisierten Fasern bis zu 75 m/s in großen myelinisierten Fasern. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit ist in myelinisierten Fasern höher, denn die Myelinscheide weist regelmäßige Einschnürungen (Ranvier-Schnürring) auf, an denen das Axon unbedeckt ist. Der elektrische Impuls springt von einem Schnürring zum nächsten und überspringt dabei den myelinisierten Abschnitt des Axons. So beeinträchtigen Erkrankungen, die die Myelinscheide verändern (z. B. multiple Sklerose, Guillain-Barré-Syndrom), die Impulsweiterleitung und verursachen verschiedene neurologische Symptome.

Synaptische Transmission

Die Impulsübertragung erfolgt chemisch durch die Freisetzung spezifischer Neurotransmitter aus der Nervenendigung (Axonterminale). Neurotransmitter diffundieren durch den synaptischen Spalt und binden kurzfristig an spezifische Rezeptoren des angrenzenden Neurons oder der Effektorzelle. Je nach Rezeptor kann die Antwort exzitatorisch oder inhibitorisch sein.

Normalerweise berühren sich die Neuronen nicht, sondern kommunizieren durch die Übertragung von Neurotransmittern über die Synapsen. Ein Synapsentyp, die elektrische Synapse, arbeitet ohne Neurotransmitter. Über Ionenkanäle ist das Zytoplasma des präsynaptischen mit dem des postsynaptischen Neurons direkt verbunden. Diese Art der Übertragung ist die schnellste.

Neurotransmitter, die im Nervenzellkörper synthetisiert werden, werden in Vesikeln am Nervenende gespeichert (siehe Abbildung Neurotransmission). Die Transmittermenge in einem Vesikel (üblicherweise mehrere tausend Moleküle) entspricht einem Quantum. Ein Aktionspotenzial, das am Axonende ankommt, öffnet axonale Kalziumkanäle; durch den Kalziumeinstrom werden die Neurotransmittermoleküle aus vielen Vesikeln freigesetzt, indem die Vesikelmembran jeweils mit der Membran der Axonterminale fusioniert. Dadurch wird eine Öffnung generiert, sodass die Moleküle durch Exozytose in den synaptischen Spalt abgegeben werden können.

Erregende und hemmende Signale

Die durch die Freisetzung von Neurotransmittern ausgelöste Reaktion kann das postsynaptische Neuron anregen (aktivieren) oder die Aktivität des postsynaptischen Neurons hemmen (blockieren). Postsynaptische Neurone empfangen multiple Neurotransmitter- und elektrische Signale und summieren diese zu einem Gesamtinput. Wenn ein Neuron überwiegend exzitatorische Signale empfängt, wird ein Aktionspotenzial ausgelöst; überwiegen inhibitorische Signale, bleibt das Neuron inaktiv und beeinflusst die Aktivität anderer Neurone nicht. Diese Addition von Antworten wird als Summierung bezeichnet.

Andere Formen der Summierung sind:

  • Räumliche Summation: Mehrere an verschiedenen Stellen des Neurons eintreffende Impulse werden summiert

  • Zeitliche Summation: Innerhalb eines kurzen Zeitraums eintreffende Impulse werden summiert

Damit ein Neuron ein Signal erzeugen und feuern kann, muss es ein Schwellenpotenzial erreichen. Ein Schwellenpotential entsteht durch eine Nettozunahme des Natriumeinstroms in die Zelle während des Austauschs von Natrium- und Kaliumionen. Wenn genügend Natrium in die Zelle eindringt, wird die Schwelle erreicht und ein Aktionspotenzial wird ausgelöst.

Neurotransmission

Durch ankommende Aktionspotenziale werden die axonalen Kalziumkanäle (Ca) geöffnet (nicht dargestellt). Kalzium (Ca++) aktiviert die Freisetzung von Neurotransmittern (NT) aus den Vesikeln, in denen sie gespeichert sind. Die Neurotransmittermoleküle gelangen in den synaptischen Spalt. Einige binden an postsynaptische Rezeptoren und leiten damit eine Antwort der nachgeschalteten Zelle ein. Die anderen werden zurück in das Axon gepumpt und gespeichert oder diffundieren in das umliegende Gewebe.

Die Neurotransmittermenge in der Axonterminale ist typischerweise unabhängig von der neuronalen Aktivität. Sie wird durch Modifikation der Aufnahme von Neurotransmittervorstufen oder durch die Aktivität von Enzymen, die an der Synthese oder dem Abbau der Neurotransmitter beteiligt sind, relativ konstant gehalten.

Die Neurotransmitter-Rezeptor-Interaktion muss schnell beendet werden, um die Wirkung des Neurotransmitters zu beenden oder eine schnelle, wiederholte Aktivierung der Rezeptoren zu ermöglichen. Nachdem Neurotransmitter mit Rezeptoren interagiert haben

  • Sie können schnell zurück in die präsynaptischen Nervenendigungen (Wiederaufnahme) gepumpt werden, um sie zu recyceln oder zu zerstören.

  • Sie können durch Enzyme in der Nähe der Rezeptoren abgebaut werden.

  • oder sie diffundieren in die Umgebung und werden entfernt.

Neurotransmitter, die von den Nervenendigungen aufgenommen werden, werden zur Wiederverwendung in Granula oder Bläschen im Axonende gespeichert.

Eine Fehlfunktion dieser Prozesse kann zu einer klinischen Erkrankung führen. So wird zum Beispiel bei der Alzheimer-Krankheit ein Gedächtnisverlust durch eine Insuffizienz des Neurotransmitters Acetylcholin in den Synapsen postuliert, der das Ablegen neuer Erinnerungen vermittelt. Bestimmte Medikamente (z. B. Donepezil, Galanthamin, Rivastigmin) blockieren das Enzym Acetylcholinesterase (das Acetylcholin abbaut) und erhöhen so die Menge an Acetylcholin in der Synapse. Infolgedessen kann sich die Gedächtnisfunktion verbessern.

Einige Arten einzelner Neuronen können zwei oder mehr verschiedene Neurotransmitter (Kotransmission genannt) freisetzen—zum Beispiel Acetylcholin und Glutamat. Mehrere Neurotransmitter können auf ein einzelnes postsynaptisches Neuron wirken oder mehrere postsynaptische Neuronen beeinflussen. Kotransmission ermöglicht eine komplexe Kommunikation zwischen Neuronen.

Neurotransmitter können auch längerfristige Veränderungen bewirken, an denen zusätzliche Wege beteiligt sind, z. B. Veränderungen der Aktivität von Genen und Proteinen.

Rezeptoren

Neurotransmitterrezeptoren sind Proteinkomplexe, die die Zellmembran überspannen. Sie bestimmen, ob ein Neurotransmitter exzitatorisch oder inhibitorisch wirkt. Werden Rezeptoren kontinuierlich von Neurotransmittern oder Arzneimitteln stimuliert, werden sie unempfindlich (herabreguliert); Rezeptoren, die nicht von ihrem Neurotransmitter stimuliert oder aber chronisch durch Arzneimittel inhibiert werden, werden hypersensitiv (hochreguliert). Die Herab- bzw. Hochregulation von Rezeptoren beeinflusst maßgeblich die Entwicklung von Toleranz und körperlicher Abhängigkeit. Klinische Korrelate dieses Konzepts:

  • Bei der Organ- oder Gewebetransplantation entzieht die Denervierung den Rezeptoren ihren Neurotransmitter; Infolgedessen können transplantierte Organe übermäßig empfindlich auf neuronale Stimulation reagieren.

  • In der Suchtmedizin lassen sich Entzugssymptome zumindest teilweise durch ein Rebound-Phänomen aufgrund einer veränderten Rezeptoraffinität oder -dichte erklären.

Die meisten Neurotransmitter interagieren primär mit postsynaptischen Rezeptoren, einige Rezeptoren sind jedoch präsynaptisch lokalisiert und vermitteln eine Feinabstimmung der Neurotransmitterfreisetzung.

Es gibt 2 Rezeptorfamilien: ionotrope und metabotrope. Ionotrope Rezeptoren (z. B. N-Methyl-D-Glutamat-, Kainat-, Quisqualat-, nikotinische Acetylcholin-, Glycin- und Gamma-Aminobuttersäure [GABA]-Rezeptoren) bestehen aus Ionenkanälen, die sich öffnen, wenn ein Neurotransmitter an sie bindet und eine sehr schnelle Reaktion bewirken. Bei den metabotropen Rezeptoren (z. B. Serotonin, Alpha- und Beta-adrenerge und dopaminerge Rezeptoren) interagieren Neurotransmitter mit G-Proteinen und aktivieren ein weiteres Molekül (einen Second Messenger wie cAMP), das über Proteinphosphorylierung, Kalziummobilisierung oder beide Mechanismen eine Reaktionskaskade auslöst. Diese durch Second Messenger vermittelten zellulären Veränderungen sind langsamer und ermöglichen eine feinere Modulation der schnellen ionotropen Neurotransmitterantwort. Die überwiegende Mehrzahl der Neurotransmitter aktiviert einen spezifischen Rezeptor und keinen Second Messenger.

Wichtige Neurotransmitter und Rezeptoren

Mindestens 100 Substanzen können als Neurotransmitter wirken; etwa 18 sind von größerer Bedeutung. Etliche kommen in leicht abweichenden Formen vor. Neurotransmitter können in verschiedene Klassen eingeteilt werden, wie zum Beispiel:

  • Kleine Moleküle (z. B. Glutamat, Aspartat, Gamma-Aminobuttersäure, Glycin, Adenosin, Acetylcholin, Serotonin, Histamin, Noradrenalin)

  • Neuropeptide (z. B. Endorphine)

  • Gasförmige Moleküle (z. B. Stickoxid, Kohlenmonoxid)

  • Endocannabinoide

Glutamat und Aspartat

Die Aminosäuren Glutamat und Aspartat sind die wichtigsten exzitatorischen Neurotransmitter im ZNS und können zur Toleranz gegenüber einer Opioidtherapie beitragen und Hyperalgesie vermitteln. Sie kommen in Kortex, Kleinhirn und Rückenmark vor. In den Neuronen nimmt die Synthese von Stickstoffmonoxid (NO) als Antwort auf Glutamat zu. Exzessive Glutamatstimulation kann toxisch sein durch Erhöhung von intrazellulärem Kalzium, freien Radikalen und der Proteinaseaktivität.

Glutamatrezeptoren (stimuliert durch Glutamat und weniger stark durch Aspartat) werden als NMDA klassifiziert (N-Methyl-d-Aspartat) -Rezeptoren und Nicht-NMDA-Rezeptoren. Phenylcyclidin (PCP, auch bekannt als "Angel Dust") und Memantin (wird in der Demenztherapie eingesetzt) binden an NMDA-Rezeptoren.

Gamma-Aminobuttersäure

Gamma-Aminobuttersäure (GABA), eine aus Glutamat gewonnene Aminosäure, ist der wichtigste inhibitorische Neurotransmitter im Gehirn. Nach Rezeptorinteraktion wird GABA aktiv in die Nervenendigung zurücktransportiert und metabolisiert. Glycin, das GABA in seiner Aktivität ähnelt, kommt hauptsächlich in Interneuronen (Renshaw-Zellen) des Rückenmarks und in Schaltkreisen, die antagonistische Muskeln entspannen, vor.

GABA-Rezeptoren werden klassifiziert als GABA-A (aktivieren Chloridkanäle) und GABA-B (metabotroper Rezeptor). GABA-A-Rezeptoren sind der Wirkort verschiedener neuroaktiver Substanzen, zu denen Benzodiazepine, Barbiturate, Picrotoxin und Muscimol gehören. Alkohol bindet auch an GABA-A-Rezeptoren. GABA-B-Rezeptoren werden aktiviert durch Baclofen, was zur Behandlung von Muskelspasmen eingesetzt wird (z. B. bei multipler Sklerose).

Serotonin

Serotonin (5-Hydroxytryptamin oder 5-HT) wird in den Raphe-Kernen und Mittellinienneuronen der Pons und des oberen Hirnstamms gebildet und aus Tryptophan synthetisiert. Die Serotoninspiegel werden kontrolliert durch die Aufnahme von Tryptophan und intraneuronaler Monoaminoxidase (MAO), die Serotonin abbaut. Letztlich wird Serotonin im Urin als 5-Hydroxyindolessigsäure (5-HIES) ausgeschieden.

Serotonerge (5-HT-)Rezeptoren (mit mindestens 15 Subtypen) werden klassifiziert als 5-HT1- (4 Subtypen), 5-HT2- und 5-HT3-Rezeptoren. Selektive Serotoninrezeptoragonisten (z. B. Sumatriptan) können Migräneanfälle durchbrechen. Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) können auch zur Behandlung verschiedener psychischer Störungen (z. B. Depressionen, Angstzustände, Zwangsstörungen, posttraumatische Belastungsstörungen) eingesetzt werden.

Acetylcholin

Acetylcholin ist der wichtigste Transmitter der bulbospinalen Motoneuronen, der autonomen präganglionären Fasern, der postganglionären cholinergen (parasympathischen) Fasern und vieler Neuronen im ZNS (z. B. Basalganglien, motorischer Kortex). Es wird aus Cholin und Acetyl-Coenzym A durch Cholinacetyltransferase synthetisiert, und seine Wirkung wird durch Acetylcholinesterase schnell beendet. Die Acetylcholinspiegel werden durch die Acetylcholintransferase und die Cholinaufnahme reguliert. Bei Patienten mit der Alzheimer-Demenz sind die Spiegel dieses Neurotransmitters vermindert.

Cholinerge Rezeptoren werden in nikotinische N1-Rezeptoren (im Nebennierenmark und in autonomen Ganglien), N2-Rezeptoren (in der Skelettmuskulatur) sowie muskarinische M1- bis M5-Rezeptoren (weit verbreitet im ZNS) unterteilt. M1-Rezeptoren kommen vor im autonomen Nervensystem, in Striatum, Kortex und Hippokampus; M2-Rezeptoren finden sich im autonomen Nervensystem, im Herzen, in der intestinalen glatten Muskulatur, im Rhombenzephalon und im Kleinhirn.

Dopamin

Dopamin interagiert mit Rezeptoren an einigen peripheren Nervenfasern und mit vielen zentralen Neuronen (z. B. in Substantia nigra, Mittelhirn, ventralem Tegmentum und Hypothalamus). Dopamin wird aus der Aminosäure Tyrosin synthetisiert. Nach Freisetzung und Interaktion mit Rezeptoren wird Dopamin aktiv in die Nervenendigung wiederaufgenommen (Reuptake). Tyrosinhydroxylase und MAO (die Dopamin abbaut) regulieren die Dopaminspiegel in den Nervenendigungen.

Dopaminerge Rezeptoren werden klassifiziert als D1–D5. D3- und D4-Rezeptoren spielen eine Rolle in der Gedankenkontrolle (und sind von Bedeutung z. B. bei der Schizophrenie), die D2-Rezeptor-Aktivierung kontrolliert das extrapyramidale System. Allerdings bedeutet Rezeptoraffinität nicht das Vorhersagen der funktionalen Antwort (intrinsische Aktivität). Z. B. weist Ropinirol mit einer starken Affinität zum D3-Rezeptor eine intrinsische Aktivität durch Aktivierung von D2-Rezeptoren auf.

Noradrenalin

Noradrenalin ist der Neurotransmitter der meisten postganglionären sympathischen Fasern und vieler zentraler Neuronen (z. B. in Locus coeruleus und Hypothalamus). Der Vorläufer Tyrosin wird zu Dopamin umgewandelt, das durch die Dopamin-Beta-Hydroxylase zu Noradrenalin hydroxyliert wird. Nach Freisetzung und Rezeptorinteraktion wird ein Teil des Noradrenalins mithilfe der Catechol-O-Methyltransferase (COMT) abgebaut, der Rest wird aktiv in die Nervenendigung wiederaufgenommen und durch MAO abgebaut. Tyrosinhydroxylase, Dopamin-Beta-Hydroxylase und MAO regulieren die intraneuronalen Noradrenalinspiegel.

Adrenerge Rezeptoren werden klassifiziert als alpha-1 (postsynaptisch im sympathischen System), alpha-2 (präsynaptisch im sympathischen System und postsynaptisch im Gehirn), beta-1 (im Herzen) oder beta-2 (in anderen sympathisch innervierten Strukturen).

Endorphine und Enkephaline

Endorphine und Enkephaline sind Opioide.

Endorphine sind große Polypeptide, die viele zentrale Neuronen aktivieren können (z. B. in Hypothalamus, Amygdala, Thalamus und Locus coeruleus). Der Zellkörper enthält das große Polypeptid Pro-Opiomelanokortin, den Vorläufer von Alpha-, Beta- und Gamma-Endorphinen. Proopiomelanocortin wird entlang dem Axon transportiert und in Fragmente gespalten; eines davon ist das Beta-Endorphin, das in Neuronen enthalten ist, die zum periaquäduktalen Grau, zu limbischen Strukturen und den meisten Katecholamine enthaltenden Neuronen im Gehirn projizieren. Nach Freisetzung und Interaktion mit den Rezeptoren wird Beta-Endorphin von Peptidasen hydrolysiert.

Zu den Enkephalinen gehören Met-Enkephalin und Leu-Enkephalin, kleine Polypeptide, die in vielen zentralen Neuronen vorkommen (z. B. im Globus pallidus, Thalamus, Nucleus caudatus und der zentralen grauen Substanz). Ihr Vorläufer, Proenkephalin, wird im Zellkörper synthetisiert und dann von spezifischen Peptidasen in aktive Peptide gespalten. Diese Substanzen sind auch im Rückenmark lokalisiert, wo sie Schmerzsignale modulieren.

Die Neurotransmitter für Schmerzsignale im Hinterhorn des Rückenmarks sind Glutamat und Substanz P. Enkephaline vermindern die Zahl freigesetzter Neurotransmitter und hyperpolarisieren die postsynaptische Membran, sie reduzieren dabei die Generierung von Aktionspotenzialen und die Schmerzwahrnehmung auf der Ebene des Gyrus postcentralis. Nach der Freisetzung werden Enkephaline in kleinere, inaktive Peptide und Aminosäuren hydrolysiert. Da exogene Enkephaline sehr schnell inaktiviert werden, sind diese Substanzen klinisch nicht nutzbar. Stabilere Moleküle (z. B. Morphin) werden stattdessen als Analgetika genutzt.

Endorphin-Enkephalin(Opioid)-Rezeptoren werden klassifiziert als mu-1 und mu-2 (Beeinflussung von sensomotorischer Integration und Analgesie), delta-1 und delta-2 (Beeinflussung von motorischer Integration, kognitiver Funktion und Analgesie) und kappa-1, kappa-2, und kappa-3 (Beeinflussung der Regulation des Wasserhaushalts, von Analgesie und Nahrungsaufnahme). Neue Ergebnisse lassen das Vorkommen von sehr viel mehr Rezeptorsubtypen vermuten, mit pharmakologischen Implikationen:

Weitere Neurotransmitter

Dynorphine sind eine Gruppe von 7 Peptiden mit ähnlichen Aminosäuresequenzen. Sie sind wie die Enkephaline Opioide.

Das Peptid Substanz P moduliert die neuronale Reaktion auf Schmerz und Stimmung und kommt in zentralen Neuronen vor (in der Habenula, Substantia nigra, Basalganglien, Medulla und Hypothalamus). Es ist auch in den Spinalganglien stark konzentriert. Die Freisetzung wird durch intensive afferente schmerzhafte Stimuli getriggert. Substanz P moduliert zudem Übelkeit und Erbrechen durch Aktivierung von NK1A-Rezeptoren, die im Hirnstamm lokalisiert sind.

Stickstoffmonoxid (NO), ein labiles Gas, das viele neuronale Prozesse vermittelt, wird mithilfe der NO-Synthase aus Arginin gebildet. Neurotransmitter, die das intrazelluläre Kalzium erhöhen (z. B. Substanz P, Glutamat, Acetylcholin) stimulieren die NO-Synthese in Neuronen, die die NO-Synthase exprimieren. NO kann ein intrazellulärer Botenstoff sein und moduliert vermutlich bestimmte prä- und postsynaptische Reaktionen, indem es von einer Zelle in eine andere diffundiert. Es kann die Glutamat-(NMDA-Rezeptor-vermittelte) Neurotoxizität verstärken (z. B. bei der Parkinson-Krankheit, dem Schlaganfall oder der Alzheimer-Krankheit). NO beeinflusst andere Neurotransmitter (z. B. GABA und Acetylcholin), indem es den Kalziumeinstrom in die Zellen verändert und so die Freisetzung anderer Neurotransmitter erhöht.

Weitere gasförmige Neurotransmitter sind Kohlenmonoxid (CO) und Schwefelwasserstoff (H2S). Diese Transmitter werden in den Zellen des gesamten Körpers (einschließlich des Gehirns) produziert. Endogenes CO entsteht beim Metabolismus von Häm und kann an Prozessen wie Fiebererzeugung, Entzündung, Zellüberleben und Kontrolle der Blutgefäßerweiterung beteiligt sein. Mehrere Enzyme sind an der Produktion von H2S beteiligt, von dem man annimmt, dass es für die Bildung und Speicherung von Erinnerungen im Gehirn notwendig ist.

Substanzen mit weniger gut erforschter Rolle in der Neurotransmission sind Histamin, Vasopressin, vasoaktives intestinales Peptid, Carnosin, Bradykinin, Cholezystokinin, Bombesin, Somatostatin, Kortikotropin-Releasing-Faktor, Neurotensin und eventuell Adenosin.

Endocannabinoide sind endogene, auf Lipiden basierende Neurotransmitter, die die Funktion des Gehirns, des endokrinen Systems und des Immunsystems modulieren.

Mit fehlerhafter Neurotransmission assoziierte Störungen

Störungen oder Substanzen, die Produktion, Freisetzung, Aufnahme, Abbau oder Wiederaufnahme von Neurotransmittern oder die Zahl und Affinität von Rezeptoren verändern, können neurologische oder psychiatrische Symptome hervorrufen und Krankheiten verursachen (siehe Tabelle Beispiele für mit fehlerhafter Neurotransmission assoziierte Störungen). Arzneimittel, die die Neurotransmission modifizieren, können viele dieser Störungen lindern (z. B. M. Parkinson, Depression).

Tabelle
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