Exzessive Blutungen

VonMichael B. Streiff, MD, Johns Hopkins University School of Medicine
Überprüft/überarbeitet Okt. 2023
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Verschiedene klinische Zeichen und Symptome deuten auf ungewöhnliche oder starke Blutungen hin. Patienten können präsentieren:

  • Unerklärliche Nasenbluten

  • Übermäßige oder verlängerte Menstruationsblutung (Menorrhagie)

  • Anhaltende Blutungen nach kleineren Schnittwunden, Zähneputzen, der Benutzung von Zahnseide oder Trauma

  • Ungeklärte Hautläsionen, einschließlich Petechien (kleine intradermale oder Schleimhautblutungen), Purpura (Schleimhaut- oder Hautblutungen, die größer als Petechien sind), Ekchymosen (blaue Flecken) oder Teleangiektasien (erweiterte kleine Gefäße auf der Haut oder Schleimhaut)

Einige kritisch Patienten können plötzlich nach Gefäßpunktionen oder aus Hautververletzungen bluten und haben schwere Blutungen aus diesen Stellen oder aus dem Magen-Darm-Trakt oder dem Urogenitaltrakt.

Bei anderen Patienten ist ein abnormer Laborbefund der erste Hinweis auf die Anfälligkeit für starke Blutungen, die zufällig gefunden wird.

Ätiologie exzessiver Blutungen

Verschiedene Ursachen können für exzessive Blutungen verantwortlich sein (siehe Tabelle Ursachen für exzessive Blutungen), einschließlich der folgenden:

Thrombozytenstörungen können mit einer abnormalen Anzahl von Thrombozyten einhergehen (typischerweise zu wenige Thrombozyten, obwohl eine extrem erhöhte Thrombozytenzahl mit übermäßigen Blutungen einhergehen kann, da Thrombozyten hochmolekulare von Willebrand-Faktor-Multimere metabolisieren können), eine gestörte Thrombozytenfunktion, die häufig auf Medikamente wie Aspirin, P2Y12-Hemmer (z. B. Clopidogrel, Cangrelor, Prasugrel, Ticagrelor) oder nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) zurückzuführen ist, oder sowohl eine abnorme Anzahl als auch eine gestörte Funktion der Thrombozyten.

Gerinnungsstörungen können erworben oder angeboren sein.

Die häufigsten Ursachen für excessive Blutungen sind

  • Schwere Thrombozytopenie

  • Übermäßige Antikoagulation, z. B. mit Warfarin, Heparin oder einem direkten oralen Antikoagulans (Apixaban, Edoxaban, Rivaroxaban).

  • Lebererkrankungen (unzureichende Produktion von Gerinnungsfaktoren)

Tabelle

Untersuchung exzessiver Blutungen

Anamnese

Bei der Abklärung der aktuellen Erkrankung sollten die Blutungsstellen, die Menge und die Dauer der Blutung sowie der Zusammenhang der Blutung mit möglichen auslösenden Ereignissen, einschließlich einer Medikamenteneinnahme, ermittelt werden.

Bei der Untersuchung der Organsysteme sollte speziell nach Blutungen an Stellen gefahndet werden, über die der Patient nicht selbst berichtet (z. B. sollten Patienten, die über eine Neigung zu Hämatomen klagen, nach häufigem Nasenbluten, Zahnfleischbluten während des Zähneputzens, Meläna, Bluthusten, Blut im Stuhl oder Urin gefragt werden). Auch sollten Symptome möglicher Ursachen abgefragt werden, einschließlich Schmerzen im Unterleib und Durchfall (Magen-Darm-Erkrankung), Gelenkschmerzen (Bindegewebserkrankung), Amenorrhö und morgendliche Übelkeit (Schwangerschaft).

Die Anamnese zielt auf die Erfassung von systemischen Krankheiten ab, die mit einer Störung der Thrombozyten oder der Blutgerinnung vergesellschaftet sind, insbesondere

Die Arzneimittel- und Medikamentenanamnese sollten überprüft werden, insbesondere die Verwendung von Heparin, Warfarin, P2Y12-Inhibitoren, direkten oralen Thrombin- oder Faktor-Xa-Inhibitoren (Apixaban, Edoxaban, Rivaroxaban), Aspirin und nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR). Patienten, die Warfarin einnehmen, sollten auch nach der Einnahme anderer Medikamente, Drogen, Gifte und Lebensmittel (einschließlich Nagetiergifte und pflanzliche Nahrungsergänzungsmittel) befragt werden, die den Stoffwechsel von Warfarin beeinträchtigen und somit seine gerinnungshemmende Wirkung verstärken.

Körperliche Untersuchung

Vitalfunktionen und das allgemeine Erscheinungsbild können Hinweise auf Hypovolämie (Tachykardie, Hypotonie, Blässe, Schwitzen) oder Infektionen (Fieber, Tachykardie, Hypotonie mit Sepsis) geben.

Die Haut und Schleimhäute (Nase, Mund, Vagina) werden auf Petechien, Purpura und Teleangiektasien untersucht.

Gastrointestinale Blutungen lassen sich häufig durch eine digital-rektale Untersuchung mit Test auf okkultes Blut im Stuhl feststellen.

Schmerzen bei Bewegung und lokale Schwellungen, muskuläre Hämatome sowie bei intrakraniellen Blutungen Verwirrung, Nackensteife und fokale neurologische Auffälligkeiten können allein oder in Kombination Anzeichen für Blutungen in tiefer gelegenen Geweben sein.

Charakteristische Befunde bei chronisch übermäßigem Alkoholkonsum oder Lebererkrankungen sind Teleangiektasien, Aszites, Splenomegalie (sekundär zu portaler Hypertonie) und Gelbsucht.

Warnzeichen

Die folgenden Befunde sind von besonderer Bedeutung:

Interpretation der Befunde

Blutungen bei Patienten unter Warfarin kommen besonders häufig vor, wenn die Dosis erhöht wurde oder ein weiteres Arzneimittel oder Lebensmittel eingenommen wurde, das die Warfarin-Inaktivierung beeinflussen kann.

Teleangiektasien an Gesicht, Lippen, Mund- oder Nasenschleimhaut sowie Finger- und Zehenspitzen bei einem Patienten mit einer positiven Familienanamnese hinsichtlich starker Blutungen sprechen wahrscheinlich für hereditäre hämorrhagische Teleangiektasien.

Blutungen an oberflächlichen Stellen, einschließlich Haut und Schleimhäuten, deuten auf eine quantitative oder qualitative Thrombozytenstörung oder einen Defekt an Blutgefäßen hin (z. B. Amyloidose, Vitamin-C-Mangel).

Einblutungen in tiefe Gewebe (z. B. Hämarthrosen, Muskelhämatome, retroperitoneale Blutung) sind ein Hinweise auf eine Gerinnungsstörung (Koagulopathie).

Für eine hereditäre Koagulopathie (z. B. Hämophilie), eine qualitative Thrombozytenstörung, einen Typ des Von-Willebrand-Syndroms oder hereditäre hämorrhagische Teleangiektasien sprechen übermäßige Blutungen in der Familienanamnese. Wenn Blutungen in der Familienanamnese nicht bekannt sind, kann jedoch eine hereditäre Störung der Hämostase nicht eindeutig ausgeschlossen werden.

Blutungen bei Schwangeren oder bei Patienen, die kürzlich eine Geburt hatten, die unter Schock stehen oder die eine schwere Infektion haben, weisen auf eine disseminierte intravasale Gerinnung (DIC) hin.

Blutiger Durchfall und Thrombozytopenie bei einem Patienten mit Fieber und gastrointestinalen Symptomen können ein Hinweise auf ein hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS) sein, das oft mit einer Infektion durch Escherichia coli O157:H7 einhergeht (oder andere andere Shiga-ähnliche toinproduzierende Typen von E. coli.

Eine palpable Purpura an den Streckseiten der Extremitäten sprechen für eine Immunglobulin-A-assoziierte Vaskulitis, insbesondere auch dann, wenn zusätzlich Fieber, Polyarthralgie oder gastrointestinale Symptome vorhanden sind.

Koagulopathie, Splenomegalie oder Thrombozytopenie können bei Patienten mit bekanntem Alkoholmissbrauch oder Lebererkrankung auftreten.

Bei Patienten mit einer Anamnese von Konsum intravenöser illegaler Drogen oder ungeschützter sexueller Exposition kann eine HIV-Infektion vorliegen.

Tests

Bei den meisten Patienten werden die Laborwerte bestimmt (siehe Tabelle Laboruntersuchungen zur Blutgerinnung nach Gerinnungsphase). Die ersten Tests sind

  • Blutbild mit Thrombozytenzahl

  • Peripherer Blutausstrich

  • Prothrombin Zeit (PT) und partielle Thromboplastinzeit (PTT)

Die Screeningtests erfassen die unterschiedlichen Komponenten der Hämostase, darunter auch der Anzahl der zirkulierenden Thrombozyten und die plasmatischen Gerinnungsfaktoren (siehe Abbildung Schema der Blutgerinnung). Die üblicherweise durchgeführten Screeningtests zur Untersuchung von Gerinnungsstörungen sind die Thrombozytenzählung sowie die Bestimmung von Prothrombinzeit (PT) und partieller Thromboplastinzeit (PTT). Wenn sich hierbei abnorme Resultate zeigen, kann ein spezifischer Test den Defekt meist genau bestimmen. Die Bestimmung von Fibrinspaltprodukten gibt Auskunft über die Aktivierung der Fibrinolyse im Körper (in der Regel nach einer exzessiven Koagulation bei DIC).

Die Untersuchung der Prothrombinzeit (PT) zeigt Veränderungen des extrinsischen Gerinnungssystems und der gemeinsamen Komponenten des extrinsischen und intrinsischen Systems (Plasmafaktoren VII, X, V, Prothrombin [II] und Fibrinogen). Die Prothrombinzeit wird durch die INR (International Normalized Ratio) ausgedrückt, die den Wert der Prothrombinzeit des Patienten im Verhältnis zu den Kontrollwerten des Labors wiedergibt. Durch die Berechnung der INR werden Prothrombinzeit -Werte zwischen verschiedenen Laboratorien vergleichbar. Typische Normalwerte für die Prothrombinzeit liegen zwischen 10 und 13 Sekunden. Da Reagenzien und technische Ausstattung der einzelnen Labore voneinander abweichen können, bestimmt jedes Labor Normalwerte für die Prothrombinzeit und partielle Thromboplastinzeit. Eine INR > 1,5 oder eine Verlängerung der Prothrombinzeit 3 Sekunden ist üblicherweise als pathologisch zu werten und erfordert weitere Untersuchungen. Die Prothrombinzeit ist wertvoll für das Screening auf Gerinnungsstörungen bei verschiedenen erworbenen Erkrankungen (z. B. Vitamin-K-Mangel, Lebererkrankungen, disseminierte intravasale Koagulopathie). Die INR wird zur Überwachung der Therapie mit dem oralen Vitamin-K-Antagonisten Warfarin überwacht.

Die partielle Thromboplastinzeit (PTT) ist ein Screeningtest für Gerinnungsfaktoren des intrinsischen Systems und der gemeinsamen Komponenten des intrinsischen und extrinsischen Systems (Präkallikrein, hochmolekulares Kininogen; Faktor XII, XI, X, IX, VIII, und V, Prothrombin [II]; Fibrinogen). Die partielle Thromboplastinzeit prüft auf Mängel aller Gerinnungsfaktoren mit Ausnahme von Faktor VII (gemessen mit der PT) und Faktor XIII (gemessen mit einem Faktor-XIII-Assay). Der Normalbereich liegt zwischen 28 und 34 Sekunden. Ein normales Ergebnis zeigt an, dass mindestens 30% aller Gerinnungsfaktoren der Kaskaden im getesteten Plasma vorhanden sind. Die partielle Thromboplastinzeit verlängert sich unter Gabe von Heparin und wird häufig zur Überwachung einer Heparintherapie eingesetzt. Zu den Inhibitoren, die die PTT verlängern, gehören Autoantikörper gegen Faktor VIII (siehe auch Hämophilie und Gerinnungsstörungen durch zirkulierende Antikoagulanzien) und das Lupus-Antikoagulans. Letzterer ist ein Antikörper gegen Protein-Phospholipid-Komplexe, der im Plasma von Patienten mit systemischem Lupus erythematodes und anderen Autoimmunerkrankungen gefunden wird und ist ein Marker für einen thrombotischen Zustand (siehe auch Thrombotische Erkrankungen).

Gründe für eine verlängerte Prothrombinzeit oder partielle Thromboplastinzeit können sein

  • Gerinnungsfaktormangel

  • Vorhandensein eines Inhibitors einer Komponente des Gerinnungsweges (einschließlich des Vorhandenseins eines direkten oralen Antikoagulans, das Thrombin oder Faktor Xa hemmt).

Die Prothrombinzeit und partielle Thromboplastinzeit verlängern sich erst dann, wenn einer oder mehrere der getesteten Gerinnungsfaktoren um mindestens 70% vermindert sind. Um zu bestimmen, ob die Verlängerung aufgrund eines Mangels eines oder mehrerer der getesteten Gerinnungsfaktoren oder der Anwesenheit eines Inhibitors erfolgt, wird der Test wiederholt. Hierbei wird Patientenplasma mit Normalplasma im Verhältnis 1:1 gemischt. Da diese Mischung mindestens 50% der normalen Konzentration aller Gerinnungsfaktoren enthält, deutet eine nahezu vollständige Korrektur der Verlängerung darauf hin, dass ein Inhibitor im Patientenplasma vorhanden ist.

Der Blutungszeittest ist nicht ausreichend reproduzierbar, um für die klinische Entscheidungsfindung zuverlässig zu sein.

Tabelle

Normale Ergebnisse der ersten Tests schließen viele Blutungsstörungen aus. Zu den wichtigsten Ausnahmen gehören das Von-Willebrand-Syndrom und hereditäre hämorrhagische Teleangiektasien. Das Von-Willebrand-Syndrom ist eine häufige Erkrankung, bei der der assoziierte leichte Mangel an Faktor VIII oft nicht ausreicht, um die PTT zu verlängern. Patienten mit normalen ersten Testergebnissen, Symptomen oder Anzeichen von Blutungen und einer positiven Familienanamnese sollten durch Messung des von Willebrand-Faktors (vWF)-Antigens im Plasma, der Ristocetin-Kofaktor-Aktivität (ein indirekter Test zur Messung der vWF-Funktion) des vWF-Multimermusters und des Faktor-VIII-Spiegel auf die VWD getestet werden.

Bei Thrombozytopenie liefert der periphere Blutausstrich oft Hinweise auf die Ursache (siehe Tabelle Befunde im Blutbild bei thrombozytären Krankheiten). Wenn der Ausstrich keine anderen Auffälligkeiten zeigt, sollten die Patienten auf eine HIV-Infektion getestet werden. Wenn der HIV-Test negativ ist, keine Schwangerschaft vorliegt und keine Arzneimittel eingenommen wurden, die einen Thrombozytenabbau bewirken, ist eine Immunthrombozytopenie wahrscheinlich. Bei Anzeichen von Hämolyse (fragmentierte rote Blutkörperchen im Ausstrich, abnehmender Hämoglobinspiegel) sollte DIC, thrombotische thrombozytopenische Purpura (TTP) oder hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS) vermutet werden, obwohl manchmal auch andere hämolytische Störungen diese Befunde verursachen können. HUS kommt bei Patienten mit hämorrhagischer Kolitis vor. Bei TTP und HUS ist der Coombs-Test negativ. Wenn das Blutbild und der periphere Blutausstrich anderen Zytopenien oder abnorme Leukozyten zeigen, kann eine hämatologische Anomalie mehrerer Zelltypen vorliegen; in diesem Fall sind eine Knochenmarkaspiration und -biopsie zur Diagnose notwendig.

Verlängerte partielle Thromboplastinzeit mit normalen Blutplättchen und PT spricht für Hämophilie A oder B. Faktor VIII-, IX- und XI-Assays sind indiziert. Zu den partieller Thromboplastinzeit-verlängernden Inhibitoren gehören ein Autoantikörper gegen Faktor VIII sowie Antikörper gegen den Protein-Phospholipid-Komplex. Wenn nach dem Mischen mit Normalplasma im Verhältnis 1:1 weiterhin eine verlängerte partielle Thromboplastinzeit besteht, wird einer dieser Inhibitoren als Ursache angenommen.

Eine verlängerte Prothrombinzeit bei normalen Thrombozyten und normaler partieller Thromboplastinzeit weist auf einen Faktor-VII-Mangel hin. Ein angeborener Faktor-VII-Mangel ist selten; die kurze Halbwertszeit von Faktor VII im Plasma führt jedoch dazu, dass Faktor VII bei Patienten, die mit einer Warfarin-Antikoagulation beginnen, oder bei Patienten mit frühem Vitamin-K-Mangel oder beginnender Lebererkrankung schneller auf niedrige Werte absinkt als andere Vitamin-K-abhängige Gerinnungsfaktoren.

Verlängerte Prothrombinzeit und partielle Thromboplastinzeit mit Thrombozytopenie deuten auf eine disseminierte intravasale Gerinnung hin, vor allem in Verbindung mit Schwangerschaftskomplikationen, Sepsis, malignen Tumoren oder Schock. Mithilfe mehrfacher Tests kann der Verdacht durch erhöhte D-Dimer-Spiegel (oder Fibrinspaltprodukte) und abnehmender Plasmafibrinogenspiegel bestätigt werden. Zirrhose kann zu einer verlängerten PT und PTT und Thrombozytopenie führen, da Hepatozyten alle Gerinnungsfaktoren (außer Faktor VIII) und Thrombopoietin, den primären Thrombozytenwachstumsfaktor, produzieren.

Zu einer verlängerten Prothrombinzeit oder partielle Thromboplastinzeit bei normaler Thrombozytenzahl kommt es bei Lebererkrankungen,Vitamin-K-Mangel oder während der Antikoagulation mit Warfarin, unfraktioniertem Heparin oder den direkten oralen Antikoagulanzien, die Thrombin oder Faktor Xa hemmen, auf. Eine Verdachtsdiagnose auf Lebererkrankungen wird auf Basis der Anamnese gestellt und durch Anstiege der Serumtransaminasen und Bilirubin bestätigt; ein Test auf Hepatitis wird empfohlen.

Um okkulte Blutungen bei Patienten mit Gerinnungsstörungen zu erkennen, müssen oft bildgebende Verfahren eingesetzt werden. Beispielsweise sollte bei Patienten mit starken Kopfschmerzen, Kopfverletzungen oder Bewusstseinsstörungen eine Computertomographie des Kopfes durchgeführt werden. Eine Computertomographie des Abdomens ist bei Patienten mit abdominalen Schmerzen oder sonstigen Hinweisen auf intraperitoneale oder retroperitoneale Blutungen angezeigt.

Behandlung von übermäßigen Blutungen

  • Behandeln Sie die zugrunde liegende Erkrankung.

Die Behandlung richtet sich nach der zugrunde liegenden Erkrankung. Darüber hinaus sollte eine Hypovolämie korrigiert werden.

Für die unmittelbare Behandlung von Blutungen aufgrund einer Koagulopathie, die bisher noch nicht diagnostiziert wurde, sollte bis zur definitiven Diagnose gefrorenes Frischplasma (FFP, fresh frozen plasma) eingesetzt werden, das alle Gerinnungsfaktoren enthält.

Wichtige Punkte

  • Eine disseminierte intravasale Gerinnung sollte bei Patienten mit Sepsis, Schock oder Komplikationen während der Schwangerschaft oder der Geburt angenommen werden.

  • Acetylsalicylsäure, P2Y12-Inhibitoren oder nichtsteroidale Antiphlogistika verursachen häufig eine leichte Thrombozytenfunktionsstörungen.

  • Eine leichte Neigung zu Hämatomen mit keinen weiteren klinischen Zeichen und normalen Laborwerten sind oft gutartig.