Erythema nodosum betrifft vor allem Menschen zwischen 20–40 Jahren, kann aber in jedem Alter auftreten. Frauen sind häufiger betroffen.
Ätiologie des Erythema nodosum
Die Ätiologie des Erythema nodosum ist unbekannt, wobei eine immunologische Reaktion vermutet wird, da Erythema nodosum oft im Rahmen anderer Erkrankungen vorkommt.
Die häufigsten Begleiterkrankungen sind
Weitere mögliche Auslöser sind
Andere bakterielle Infektionen (z. B. Yersinia Pest und Andere Yersinien-infektionen (Yersinia) Pest wird verursacht durch die gram-negativen Bakterium Yersinia pestis. Die Symptome sind entweder eine schwere Pneumonie oder eine ausgeprägte, schmerzhafte Lymphadenopathie mit hohem... Erfahren Sie mehr , Salmonella Übersicht zu Infektionen mit Salmonella Die Gattung Salmonella ist in 2 Arten unterteilt, S. enterica und S. bongori, die > 2500 bekannte Serotypen umfassen. Einige dieser Serotypen haben Namen. In solchen Fällen... Erfahren Sie mehr , Mykoplasmen Mykoplasmen Mykoplasmen sind allgegenwärtig Bakterien, die sich von anderen Prokaryoten darin unterscheiden, dass sie keine Zellwand besitzen. Mycoplasma pneumoniae ist eine häufige Ursache von Lungenentzündungen... Erfahren Sie mehr , Chlamydien Chlamydia Drei Chlamydienarten (Chlamydia) können menschliche Krankheiten verursachen, u. a. sexuell übertragbar und respiratorische Infektionen. Die Diagnose hängt von der Spezies ab; es können... Erfahren Sie mehr , Lepra Lepra Lepra ist eine chronische Infektion, die in der Regel durch die säurefesten Bakterien Mycobacterium leprae oder den eng verwandten Organismus M. lepromatosis verursacht wird. Diese... Erfahren Sie mehr , Lymphogranuloma venereum Lymphogranuloma Venereum (LGV) Lymphogranuloma venerum (LGV) ist eine durch drei gleiche Stämme von Chlamydia trachomatis hervorgerufene Erkrankung, die durch kleine, oft asymptomatische Hautläsionen charakterisiert... Erfahren Sie mehr , Tuberkulose Tuberkulose Tuberkulose ist eine chronische, fortschreitende mykobakterielle Infektion, die nach der Erstinfektion häufig eine asymptomatische Latenzzeit aufweist. Am häufigsten befällt die Tuberkulose... Erfahren Sie mehr )
Pilzinfektionen (z. B. Kerion Kerion Die Tinea capitis ist eine Dermatophyteninfektion der Kopfhaut. Die Diagnose wird anhand des klinischen Erscheinungsbildes und der Untersuchung von ausgerissener Haare oder von Haaren und Hautschuppe... Erfahren Sie mehr , Kokzidioidomykose Kokzidioidomykose Eine Kokzidioidomykose ist eine pulmonal oder hämatogen verbreitete disseminierte Krankheit, die durch die Pilze Coccidioides immitis und C. posadasii hervorgerufen wird. Meist... Erfahren Sie mehr , Blastomykose Blastomycosis Blastomycosis ist eine Lungenerkrankung, verursacht durch das Einatmen der Sporen des dimorphen Pilzes Blastomyces dermatitidis. Gelegentlich breiten sich die Pilze hämatogen aus und... Erfahren Sie mehr , Histoplasmose Histoplasmose Histoplasmose ist eine pulmonale und hämatogene Krankheit, die durch Histoplasma capsulatum verursacht wird. Sie verläuft oft chronisch und folgt meist einer asymptomatischen Primärinfektion... Erfahren Sie mehr )
Virale Infektionen (z. B. Epstein-Barr Infektiöse Mononukleose Eine infektiöse Mononukleose wird durch das Epstein-Barr-Virus (EBV, humanes Herpesvirus Typ 4) hervorgerufen und ist charakterisiert durch Erschöpfung, Fieber, Pharyngitis und Lymphadenopathie... Erfahren Sie mehr , Hepatitis B Hepatitis B, Akut Hepatitis B wird durch ein DNA-Virus verursacht, das häufig parenteral übertragen wird. Es verursacht die typischen Symptome der viralen Hepatitis, einschließlich Anorexie, Unwohlsein und Gelbsucht... Erfahren Sie mehr )
Medikamenteneinnahme (z. B. Sulfonamide, Jodide, Bromide, orale Kontrazeptiva)
Hämatologische und solide Tumoren
Schwangerschaft
Bis zu einem Drittel der Fälle von Erythema nodosum sind idiopathisch.
Erythema induratum, eine ähnliche Erkrankung, manifestiert sich mit Läsionen an den Waden und betrifft klassischerweise Patienten mit Tuberkulose.
Symptome und Beschwerden des Erythema nodosum
Erythema nodosum ist eine Unterart der Pannikulitis Pannikulitis Eine Pannikulitis ist die Entzündung des Unterhautfettgewebes, der verschiedene Ursachen zugrunde liegen können. Die Diagnose erfolgt anhand des klinischen Bildes und einer Biopsie. Die Behandlung... Erfahren Sie mehr , die sich als gerötete, weiche Knötchen oder Plaques, vor allem in der prätibialen Region, manifestiert, und der Fieber, Unwohlsein und Gelenkschmerzen vorausgehen; sie kann auch gemeinsam mit diesen Symptomen auftreten. Die Läsionen können eventuell leichter durch Palpation als durch Inspektion festgestellt werden und sie können sich über Wochen in Bereiche entwickeln, die blauen Flecken ähneln.
Diagnose des Erythema nodosum
Klinische Bewertung
Exzisionsbiopsie
Die Diagnose des Erythema nodosum wird in der Regel aufgrund des klinischen Erscheinungsbildes gestellt und kann bei Bedarf durch Exzisionsbiopsie eines Knötchens bestätigt werden. Bei der Diagnose eines Erythema nodosum sollte sofort nach den Ursachen gesucht werden. Die Evaluation kann Biopsie, Hauttestung (Tuberkulintest und Allergietestung), antinukleäre Antikörper, ein komplettes Blutbild, eine Röntgen-Aufnahme des Thorax sowie serielle Antistreptolysin-O-Titer oder einen Rachenabstrich umfassen. Die Erythrozytensedimentationsrate ist oft hoch.
Behandlung des Erythema nodosum
Unterstützende Behandlung
Entzündungshemmende Medikamente (selten Kortikosteroide)
Erythema nodosum klingt fast immer spontan wieder ab. Die Behandlung erfolgt mit Bettruhe, Hochlagerung, kalten Umschlägen und nichtsteroidale Antiphlogistika. Kaliumiodid 300–500 mg p.o. 3-mal täglich kann eingesetzt werden, um die Entzündung zu hemmen. Systemische Kortikosteroide sind zwar wirksam, sollten aber nur als Ultima Ratio gegeben werden, da sie eine okkulte Infektion verschlechtern können.
Wenn eine zugrundeliegende Erkrankung festgestellt wird, sollte sie behandelt werden.
Wichtige Punkte
Die häufigsten Ursachen für ein Erythema nodosum sind Streptokokkeninfektionen (insbesondere bei Kindern), Sarkoidose und entzündliche Darmerkrankungen.
Die Diagnose des Erythema nodosum erfolgt in erster Linie anhand des klinischen Erscheinungsbildes, aber ein Knötchen kann zur Bestätigung durch Biopsie exzisiert werden, sofern dies notwendig ist.
Behandeln Sie das Erythema nodosum unterstützend und verwenden Sie je nach Bedarf nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente oder Kaliumjodid, bis die Erkrankung spontan abklingt.