Mykoplasmen

VonMargaret R. Hammerschlag, MD, State University of New York Downstate Medical Center
Überprüft/überarbeitet Apr. 2023
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Mykoplasmen sind allgegenwärtig Bakterien, die sich von anderen Prokaryoten darin unterscheiden, dass sie keine Zellwand besitzen.

Mycoplasma pneumoniae ist eine häufige Ursache von Lungenentzündungen, insbesondere von ambulant erworbenen.

Es gibt zunehmende Hinweise darauf, dass Mycoplasma genitalium und Ureaplasma urealyticum in einigen Fällen zu nichtgonorrhöischer Urethritis führen. Diese (und Mycoplasma hominis) sind oft bei Patienten mit anderen urogenitalen Infektionen (z. B. Vaginitis, Zervizitis, Pyelonephritis, Adnexitis) und manchen nichturogenitalen Infektionen vorhanden; es ist aber ihre Rolle bei diesen Infektionen unklar.

Diagnose von Mykoplasmen

  • Für M. pneumoniae: Tests auf Nukleinsäurebasis oder Nachweis von Antikörpern

  • Für M. genitalium, Nukleinsäure-basierte Tests

Die Kultur ist technisch schwierig und oft nicht verfügbar, eine Labordiagnose ist aber mit Hilfe von Nukleinsäure-Amplifikationstest (NAATs) oder durch Nachweis von Antikörpern möglich (für M. pneumoniae); häufig muss die Diagnose durch Ausschluss gestellt werden.

Es gibt jetzt drei Nukleinsäureamplifikationstests für M. pneumoniae als Teil von kommerziell erhältlichen Panels, die auf mehrere Atemwegserreger testen.

NAAT, die M. genitalium nachweisen, sind im Handel erhältlich.

Mykoplasmen sind im Lichtmikroskop nicht sichtbar.

Behandlung von Mykoplasmen

  • Makrolid-Antibiotika

  • Fluorchinolone oder Tetracycline

Makrolide sind meist die Antiinfektiva der Wahl. Die meisten Arten sind auch auf Fluorochinolone und Tetrazykline sensibel.

In China und Japan wurde bei > 80% der Isolate eine Makrolidresistenz von M. pneumoniae festgestellt. Vorläufige Daten zeigen, dass die Prävalenz der Resistenz in den Vereinigten Staaten bei bis zu 12% liegen könnte (1). Fluorchinolone oder Tetracycline sollten bei Patienten mit refraktärer Erkrankung, vor allem in Bereichen mit hohem Makrolidresistenz in Betracht gezogen werden.

M. genitalium hat eine weit verbreitete Resistenz gegen Makrolide, Tetracycline und Fluorchinolone entwickelt, was die Behandlung einer Infektion mit diesem Organismus zu einer Herausforderung macht.

NAATs zum Nachweis von Makrolidresistenz bei M. pneumoniae und M. genitalium werden derzeit entwickelt.

Literatur zur Therapie

  1. 1. Centers for Disease Control and Prevention: M. pneumoniae infection: Antibiotic Treatment and Resistance. Aufgerufen am 30.03.2023.

Weitere Informationen

Die folgenden englischsprachigen Quellen können nützlich sein. Bitte beachten Sie, dass das MSD-Manual nicht für den Inhalt dieser Quellen verantwortlich ist.

  1. Centers for Disease Control and Prevention (CDC): 2021 Sexually Transmitted Infections Treatment Guidelines: Mycoplasma genitalium

  2. CDC: M. pneumoniae infection: Antibiotic Treatment and Resistance