Substanzgebrauch unter Jugendlichen

VonSarah M. Bagley, MD, MSc, Boston University Chobanian & Avedisian School of Medicine
Überprüft/überarbeitet Nov. 2024
DIE AUSGABE FÜR MEDIZINISCHE FACHKREISE ANSEHEN
Kurzinformationen

Der Gebrauch von Substanzen bei Jugendlichen kann von Abstinenz über Ausprobieren bis hin zu schweren Substanzgebrauchsstörungen reichen. Jeder Gebrauch von Suchtmitteln, auch beim reinen Ausprobieren, geht mit einem Risiko für kurzfristige Probleme, wie Motorradunfälle, Schlägereien, ungewollte sexuelle Aktivitäten und Drogenüberdosierung einher. Jugendliche, die Substanzen konsumieren, ziehen sich häufiger sexuell übertragbaren Infektionen (STI) zu und entwickeln mit größerer Wahrscheinlichkeit eine Substanzgebrauchsstörung.

Jugendliche sind für die Wirkungen von Suchtmitteln empfänglich. Sie sind gefährdeter für langfristige Folgen wie z. B. psychische Gesundheitsstörungen, schlechte Leistungen in der Schule oder Leistungsprobleme im Erwachsenenalter, und geraten häufiger in eine Suchtabhängigkeit, wenn sie in dieser Lebensphase regelmäßig Alkohol, Cannabis (Marihuana), Nikotin oder andere Drogen konsumieren.

In vielen Gesellschaften ist der Gebrauch von Suchtmitteln ein leichter Weg für Jugendliche, ihre normale entwicklungsbedingte Risikobereitschaft und das Verlangen nach Nervenkitzel zu stillen. Es ist nicht überraschend, dass sich der Gebrauch von Suchtmitteln mit zunehmendem Alter der Jugendlichen häuft. So haben schon vor dem Abschluss der Schule viele Jugendliche Alkohol probiert. Wiederkehrender oder anhaltender Gebrauch von Suchtmitteln ist viel seltener, aber selbst gelegentlicher Konsum ist riskant und sollte von Erwachsenen nicht verharmlost, ignoriert oder einfach erlaubt werden. Die Haltung der Eltern und die Beispiele, die die Eltern ihren Kindern durch ihren eigenen Konsum von Alkohol, Zigaretten, verschreibungspflichtigen Medikamenten und anderen Substanzen vorleben, haben erheblichen Einfluss.

Die Art und Stärke der Substanzen, die von Jugendlichen verwendet werden, variieren je nach individuellen, lokalen und nationalen Faktoren. In den Vereinigten Staaten ist das Risiko sowohl für kurz- wie auch langfristige Folgen gestiegen, weil eine breite Palette von stärkeren, süchtiger machenden und gefährlicheren Produkten wie verschreibungspflichtigen Opioiden, hochwirksamen Cannabisprodukten, Nikotinverdampfern, Fentanyl und E-Zigaretten verfügbar geworden ist.

Eine solche kurzfristige Folge ist das Risiko einer Überdosierung der Substanz. Unter einer Überdosierung versteht man die Verabreichung einer zu großen Menge der Substanz, z. B. von einem Medikament, einer illegalen Droge oder von Alkohol. Eine Überdosierung kann lebensbedrohlich sein. Die Anzahl der Überdosierungen bei Jugendlichen in den Vereinigten Staaten ist aufgrund der höheren Verfügbarkeit von illegal hergestelltem Fentanyl gestiegen. Fentanyl ist stärker als Morphin oder Heroin, und kleinere Mengen Fentanyl können bereits zu einer tödlichen Überdosis führen. Jugendliche, die gefälschte Pillen oder andere Substanzen erwerben, sind sich möglicherweise nicht bewusst, dass diese Fentanyl enthalten und dass das Risiko einer Überdosierung besteht.

Die COVID-19-Pandemie hatte gemischte Auswirkungen auf den Suchtmittelkonsum von Jugendlichen. In Zeiten, in denen Jugendliche vorwiegend zuhause blieben, sank die Rate der Jugendlichen, die Suchtmittel zu konsumieren begannen. Gleichzeitig stieg aber die Rate für starken Konsum bei den Jugendlichen, die bereits Suchtmittel nahmen und zur Stressbewältigung nun mehr konsumierten.

Die Substanzen, die von Jugendlichen in den Vereinigten Staaten am häufigsten verwendet werden, sind Alkohol, Nikotin (als Tabak oder in Verdampfern) und Cannabis.

(Siehe auch Einführung in Gesundheitsprobleme bei Jugendlichen.)

Alkoholkonsum bei Jugendlichen

Alkohol ist die von Jugendlichen am häufigsten gebrauchte Substanz. Die Umfrage „Monitoring the Future“ zur Anwendung von Drogen und Medikamenten ist eine Langzeitstudie zum Konsum von Suchtmitteln bei Jugendlichen, die vom National Institute on Drug Abuse in den USA durchgeführt wird. Aus dieser Umfrage ging hervor, dass im Jahr 2023 von den Jugendlichen bis zur 12. Klasse 46 % im vergangenen Jahr Alkohol ausprobiert hatten, 33 % im letzten Jahr betrunken gewesen waren, 24,3 % in den letzten 30 Tagen Alkohol konsumiert hatten und 10 % in den vergangenen 2 Wochen mehr als 5 Getränke in Folge konsumiert hatten.

Schwerer Alkoholkonsum kommt ebenfalls häufig vor. Beinahe 90 Prozent des Alkohols, der von Jugendlichen konsumiert wird, wird während eines Besäufnisses getrunken. Ein Besäufnis (Rauschtrinken) ist definiert als ein Muster des Alkoholkonsums, bei dem der Alkoholspiegel im Blut auf 80 Milligramm pro Deziliter (17,37 Millimol pro Liter) ansteigt. Die Anzahl der Getränke, die für einen Alkoholrausch erforderlich sind, hängt vom Alter und Geschlecht ab und kann bei jüngeren Mädchen nicht mehr als 3 Getränke innerhalb von 2 Stunden betragen. Da Jugendliche jedoch oft direkt aus der Flasche trinken oder sich selbst Getränke einschenken, kann die Trinkmenge sogar größer sein als ein sogenanntes „Standardgetränk“ für Erwachsene. Durch ein Besäufnis besteht das Risiko von Unfällen, Verletzungen, ungeschützten oder ungewollten sexuellen Aktivitäten und anderen bedauerlichen Situationen. Daher sollte Jugendlichen vom Alkoholkonsum abgeraten werden.

In einigen Gesellschaften wird in den Medien das Trinken als akzeptable, anerkannte oder sogar heilsame Methode zur Bewältigung von Stress, Traurigkeit oder psychischen Gesundheitsproblemen dargestellt. Trotz dieser Einflüsse können Eltern auf ihren Nachwuchs einwirken, indem sie klar ihre Erwartungen an den Jugendlichen kommunizieren, deutliche Grenzen setzen und die Einhaltung dieser Regeln überwachen. Jugendliche, deren Familienmitglieder übermäßig viel Alkohol konsumieren, können zu dem Schluss gelangen, dass ein derartiges Verhalten akzeptabel ist.

Manche Jugendliche, die anfangen Alkohol zu trinken, entwickeln später eine Alkoholkrankheit. Zu den Risikofaktoren für eine solche Erkrankung gehören das frühe Einsetzen des Alkoholkonsums sowie die erbliche Veranlagung. Jugendliche, die ein Familienmitglied mit einer Alkoholkrankheit haben, sollten über ihr erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Substanzgebrauchsstörung aufgeklärt werden und von einer medizinischen Fachkraft beraten und unterstützt werden.

Tabakkonsum bei Jugendlichen

Die Mehrzahl der erwachsenen Raucher hat bereits im Jugendalter mit dem Rauchen begonnen. Bei Jugendlichen, die bereits mit 13 Jahren anfangen zu rauchen, ist es wahrscheinlicher, dass sie als Erwachsene weiterhin Tabak rauchen.

Brennbare Tabakprodukte sind Produkte, die zum Konsum verbrannt werden müssen, wie z. B. handelsübliche Zigaretten, Zigarren und Wasserpfeifen. Der Konsum von brennbaren Tabakprodukten bei Jugendlichen sank in den 1990er und 2000er Jahren drastisch und nimmt weiter ab.

Die Umfrage „Monitoring the Future“ berichtete, dass im Jahr 2023 rund 2,9 Prozent der Zwölftklässler angaben, derzeit Zigaretten zu rauchen (bzw. in den vergangenen 30 Tagen geraucht zu haben) – diese Zahl ist rückläufig und steht im Vergleich zu 28,3 Prozent im Jahr 1991. Nur etwa 0,7 Prozent der Zwölftklässler gaben an, täglich zu rauchen.

Risikofaktoren für Rauchen im Jugendalter sind:

  • Eltern, die selbst rauchen

  • Gleichaltrige und Vorbilder (wie Prominente), die rauchen

  • Tabak zum Verdampfen (ein Risikofaktor für Raucher, die herkömmliche Zigaretten rauchen)

  • Konsum von Alkohol oder anderen Substanzen

  • Psychische Gesundheitsstörungen oder Lernbehinderungen

  • Schlechtes Abschneiden in der Schule

  • Verfügbarkeit von Zigaretten

  • Geringes Selbstbewusstsein

Pfeiferauchen ist in den USA wenig verbreitet. Der Anteil der Zigarrenraucher ab 12 Jahren ist rückläufig.

Tabakprodukte können auch in anderen Formen konsumiert werden. Etwa 2,5 Prozent der Zwölftklässler konsumieren derzeit rauchfreien Tabak. Rauchloser Tabak kann gekaut (grober Kautabak), zwischen Unterlippe und Zahnfleisch gelegt (fein geschnittener Kautabak oder Lutschtabak) oder inhaliert werden (Schnupftabak).

Eltern können dazu beitragen, ihre jugendlichen Kinder vom Rauchen und dem Konsum von rauchlosem Tabak abzuhalten, indem sie ihnen gute Vorbilder sind (d. h., indem sie selbst nicht rauchen oder Tabak kauen), offen über die mit dem Tabak verbundenen Gefahren sprechen und Jugendliche, die bereits mit dem Rauchen oder Tabakkauen angefangen haben, beim Aufgeben unterstützen, wenn notwendig auch mit ärztlicher Hilfe.

Elektronische Zigaretten (Verdampfer)

Elektronische Zigaretten (E-Zigaretten, E-Zigaretten, Verdampfer) sind batteriebetriebene Geräte, die Hitze verwenden, um eine Flüssigkeit in einen Dampf zu verwandeln, der eingeatmet wird. Diese Flüssigkeiten enthalten typischerweise Nikotin, den Wirkstoff im Tabak, oder Tetrahydrocannabinol (THC), den Wirkstoff in Cannabis. Sowohl Nikotin als auch THC machen süchtig. (Siehe auch Verdampfer.)

E-Zigaretten kamen zunächst als Alternativen zum Rauchen für erwachsene Raucher auf den Markt, und die ersten Modelle wurden von Jugendlichen kaum verwendet. Sie haben sich seitdem zu „Verdampfern“ weiterentwickelt, die sehr attraktiv sind und bei Jugendlichen in den letzten Jahren immer beliebter geworden sind, insbesondere bei Jugendlichen der mittleren und oberen Gesellschafts- und Einkommensschichten. Der aktive Konsum von E-Zigaretten (nur Nikotinverdampfung ohne andere Substanzen) bei Schülern der Jahrgangsstufe 12 stieg von 11 Prozent im Jahr 2017 auf 25,5 Prozent im Jahr 2019 deutlich an. Laut der Umfrage „Monitoring the Future“ sank der Konsum von E-Zigaretten im Jahr 2023 jedoch auf 16,9 Prozent. Der gleichen Umfrage zufolge probierten 2023 etwa 22,1 Prozent der Zwölftklässler E-Zigaretten aus (mit Nikotin und anderen Substanzen).

E-Zigaretten verursachen andere negative gesundheitliche Auswirkungen als das Rauchen von Tabak. Wie normale Zigaretten können jedoch auch die in E-Zigaretten enthaltenen Chemikalien Lungenschäden verursachen. Lungenschäden können plötzlich, schwer oder langanhaltend und in gravierenden Fällen tödlich sein. Darüber hinaus können diese Produkte sehr hohe Konzentrationen von Nikotin und THC enthalten. THC und Nikotin machen sehr schnell süchtig und können auch toxisch sein. Der Passivdampf aus E-Zigaretten setzt auch andere Menschen Nikotin und weiteren Chemikalien aus.

E-Zigaretten sind nun zunehmend die erste Form, in der Jugendliche mit Nikotin in Berührung kommen. Wie sich dies auf die Rate der erwachsenen Raucher auswirkt, ist jedoch unklar. Die Langzeitrisiken von E-Zigaretten sind derzeit nicht bekannt.

Cannabis (Marihuana)

Die Umfrage „Monitoring the Future“ berichtete, dass im Jahr 2023 18,4 Prozent der Zwölftklässler aktiv Cannabis konsumierten, was einen Rückgang von den im Jahr 2019 dokumentierten 22,3 Prozent darstellt. Ungefähr 36,5 Prozent der Zwölftklässler gaben an, dass sie Cannabis mindestens einmal in ihrem Leben probiert hatten. Im Jahr 2010 übertraf die Rate des aktiven Cannabiskonsums zum ersten Mal die Rate des aktiven Tabakkonsums.

Der stärkste Anstieg beim Cannabiskonsum ist bei den THC-Verdampfern zu finden. Die Anzahl der Schüler in der Jahrgangsstufe 12, die angaben, aktiv THC-Verdampfer zu konsumieren, stieg von 4,9 Prozent im Jahr 2017 auf 14 Prozent im Jahr 2019 (siehe auch Verdampfer). Dieser Prozentsatz sank im Jahr 2023 wieder leicht auf 13,7 Prozent.

Andere Substanzen

Der Konsum von anderen Substanzen als Alkohol, Nikotin und Cannabis während der Pubertät ist weniger verbreitet.

In der Umfrage „Monitoring the Future“ aus dem Jahr 2023 gaben die Zwölftklässler wie folgt an, mindestens 1 Mal in ihrem Leben verbotene Substanzen konsumiert zu haben:

Zu den am häufigsten missbrauchten verschreibungspflichtigen Medikamenten zählen Opioide (narkotische Analgetika) zur Schmerzbehandlung, angstlösende Medikamente, Beruhigungsmittel sowie Stimulanzien (etwa Medikamente zur Behandlung der Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitätsstörung wie Methylphenidat und ähnliche Arzneimittel).

Rezeptfreie, freiverkäufliche Medikamente, die besonders oft missbräuchlich eingesetzt werden, sind Husten- und Erkältungsmedikamente mit Dextromethorphan. Husten- und Erkältungsmedikamente sind einfach erhältlich, werden von vielen Jugendlichen als sicher eingestuft und dienen daher als Einstiegsdrogen.

Selbst sehr junge Heranwachsende können illegale Drogen ausprobieren; manche geben an, bereits im Alter von nur 12 Jahren illegale Drogen konsumiert zu haben. Viele Jugendliche, die mit rezeptfreien und verschreibungspflichtigen Medikamenten sowie anderen Substanzen experimentieren, entwickeln später einen Substanzmissbrauch oder Abhängigkeiten.

Obwohl der Gebrauch von Anabolika häufiger bei Sportlern vorkommt, werden sie manchmal auch von Jugendlichen, die keinen Sport treiben, eingenommen. Anabolika werden mit einer Reihe von Nebenwirkungen in Zusammenhang gebracht. Ein Problem speziell für Jugendliche besteht darin, dass sich ihre Wachstumsfugen am Ende der Knochen schließen, was zu dauerhaftem Kleinwuchs führt. Andere Nebenwirkungen haben bei Jugendlichen dieselben Folgen wie bei Erwachsenen.

Diagnose des Substanzgebrauchs unter Jugendlichen

  • Ärztliche Untersuchung, einschließlich routinemäßiger Vorsorgeuntersuchungen und des Einsatzes von Screening-Instrumenten

  • Manchmal ein Drogentest

Es gibt verhaltensbezogene und körperliche Anzeichen dafür, dass ein Kind Alkohol trinkt oder Drogen nimmt. Das Erkennen der Anzeichen kann Eltern und Betreuern helfen, festzustellen, ob ihr Kind von einer medizinischen Fachkraft untersucht werden sollte.

Einige verhaltensbezogene Anzeichen eines möglichen Substanzkonsums sind:

  • Depression oder Stimmungsschwankungen, Veränderung der Einstellung

  • Paranoides, reizbares oder ängstliches Verhalten

  • Schwierigkeiten, bei der Sache zu bleiben oder sich zu konzentrieren

  • Stehlen und Lügen

  • Heimlichtuerisches Verhalten und Verschlossenheit, Abschließen der Zimmertür

  • Ein Wechseln des Freundeskreises

  • Nachlassen der schulischen Leistungen

  • Verlust des Interesses an Hobbys

  • Aggressives, wütendes oder verantwortungsloses Verhalten

  • Mehr oder weniger Schlaf als gewöhnlich

  • Versäumen von Schule, Sport oder Arbeit

Einige körperliche Anzeichen eines möglichen Substanzkonsums sind:

  • Mangelhafte Hygiene/verändertes Erscheinungsbild

  • Glasige, wässrige oder blutunterlaufene Augen

  • Größere (erweiterte) oder kleinere (verengte) Pupillen als gewöhnlich

  • Häufiges Nasenbluten oder laufende Nase

  • Wunde Stellen im Mund und/oder auf den Lippen

  • Aufgedunsenes Gesicht

  • Kleine Einstichspuren (aufgrund der Verwendung von Spritzen) an Armen oder Beinen, Vorliebe für langärmlige Kleidung (auch bei warmem Wetter)

  • Zitternde Hände oder kalte, klamme Handflächen

  • Kopfschmerzen

  • Zappeln

  • Zittern oder Tremor

  • Plötzlicher Gewichtsverlust

Die Eltern sollten sich auch Sorgen über den möglichen Konsum von Substanzen machen, wenn sie Drogen oder entsprechendes Zubehör (wie Verdampfer, Pfeifen, Spritzen und Waagen) unter den Habseligkeiten ihres Kindes finden.

Bei Routineuntersuchungen sollten die Eltern sich darauf verlassen können, dass der Arzt das Kind auf den Konsum von Suchtmitteln anspricht und ihm vertrauliche Fragen zu Tabak/Nikotin, Alkohol und anderen Substanzen, einschließlich des Missbrauchs von verschreibungspflichtigen Medikamenten stellt. Screening-Instrumente werden bei Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren eingesetzt. Diese kurzfristig einsetzbaren Instrumente können vom Jugendlichen selbst oder von einem Arzt oder einer anderen medizinischen Fachkraft herangezogen werden. Die Instrumente beginnen mit Fragen zur Häufigkeit des Konsums von Tabak, Alkohol und Cannabis im vergangenen Jahr. Weitere damit zusammenhängende Fragen werden je nach den Antworten des Jugendlichen generiert. Screening-Instrumente können Ärzten und anderen medizinischen Fachkräften helfen, zu beurteilen, ob ein Jugendlicher eine Substanzgebrauchsstörung hat oder das Risiko besteht, dass sich eine Substanzgebrauchsstörung entwickelt, sodass sie eine angemessene Intervention einleiten oder den Jugendlichen zur entsprechenden Behandlung überweisen können.

Ein Drogentest (einschließlich Tests, die zu Hause gemacht werden können) kann bei der Beurteilung hilfreich sein, unterliegt jedoch erheblichen Einschränkungen. Das Ergebnis eines Urintests kann bei Jugendlichen, die Drogen konsumieren, negativ sein, wenn die Droge vor dem Test bereits aus dem Körper gespült wurde, wenn eine Droge konsumiert wurde, die nicht im Standardtest berücksichtigt ist, oder wenn die Urinprobe verunreinigt wurde. Manchmal sind die Ergebnisse von Drogentests positiv, auch wenn die Jugendlichen keine Drogen konsumiert haben (falsch-positiv). Auch ein richtig positiver Test kann nicht bestimmen, wie oft eine Substanz angewendet wurde und kann daher auch nicht Gelegenheitskonsumenten von denen mit ernsteren Problemen unterscheiden.

Aufgrund dieser Einschränkungen sollte ein fachkundiger Arzt feststellen, ob ein Drogentest in einer bestimmten Situation notwendig ist. Wenn die Eltern die Vertraulichkeit der Antworten ihres Kindes wahren, erleichtern sie es dem Arzt, eine genaue Anamnese zum Substanzgebrauch zu erhalten und eine vertrauensvolle Beziehung zu ihrem Kind aufzubauen. Diese Beziehungen sind wichtig, da selbst sehr kurze Interventionen durch Ärzte und andere medizinische Fachkräfte nachweislich den Substanzgebrauch durch Jugendliche verringern.

Behandlung des Substanzgebrauchs unter Jugendlichen

  • Eine auf Jugendliche zugeschnittene Therapie

  • Manchmal Medikamente

  • Naloxon bei einer Opioidüberdosis

Wenn der Arzt der Meinung ist, dass der Jugendliche eine Substanz missbraucht oder von ihr abhängig ist, kann eine Überweisung zur weiteren Abklärung und Behandlung notwendig sein. Im Allgemeinen können dieselben Behandlungen, die bei Erwachsenen mit Substanzgebrauchsstörungen zum Einsatz kommen, auch bei Jugendlichen verwendet werden, einschließlich therapeutischer Medikamente und psychologischer Beratung. Die Behandlung sollte allerdings an die Bedürfnisse des Jugendlichen angepasst werden. Jugendliche sollten Leistungen von speziellen Programmen erhalten und von Therapeuten betreut werden, die Experten für die Behandlung von Substanzgebrauchsstörungen bei Jugendlichen sind. Jugendliche sollten nicht in den gleichen Programmen behandelt werden wie Erwachsene.

Jugendliche ab 16 Jahren mit einer Opioidgebrauchsstörung können mit einem Medikament namens Buprenorphin behandelt werden. Dieses Medikament wirkt, indem es Entzugssymptomen verhindert und das Verlangen nach Medikamenten reduziert, ohne dass sich die Person berauscht oder schläfrig fühlt. Manchmal können auch andere Medikamente eingesetzt werden.

Für Jugendliche stehen therapeutische Medikamente zur Behandlung von Entzugssymptomen oder zur Unterdrückung des Verlangens nach Nikotin, THC und anderen Substanzen zur Verfügung.

Die Eltern können einen starken positiven Einfluss auf ihre Kinder nehmen, indem sie mit gutem Beispiel vorangehen (z. B., indem sie nur geringe Alkoholmengen konsumieren und keine illegalen Drogen nehmen), Werte vorleben und hohe Erwartungen an den Jugendlichen stellen, sich von Freizeitdrogen fernzuhalten. Eltern sollten ihren Kindern außerdem beibringen, dass verschreibungspflichtige Medikamente nur nach den Anweisungen des Arztes eingenommen werden dürfen.

Vorbeugung einer Überdosierung

Eine Überdosis ist die drittgrößte Todesursache unter Jugendlichen in den USA, trotz des abnehmenden Konsums von Substanzen. Aus diesem Grund sollten medizinische Fachkräfte mit Jugendlichen besprechen, wie eine Überdosierung durch verschiedene Substanzen wie Alkohol und illegale Drogen verhindert werden kann.

Ein Medikament namens Naloxon ist das Gegenmittel bei einer Überdosierung von Substanzen aus der Klasse der Opioide (z. B. Codein, Oxycodon, Morphin, Fentanyl und Heroin).

Ein Nasenspray mit Naloxon kann in Lebensmittelgeschäften und Apotheken in den Vereinigten Staaten und in einigen anderen Ländern rezeptfrei erworben werden. Naloxon ist für Menschen jeden Alters sicher, vom Säugling bis zu älteren Erwachsenen.

Weitere Informationen

Im Folgenden handelt es sich um einige englischsprachige Hilfsmittel, die nützlich sein könnten. Bitte beachten Sie, dass das MANUAL nicht für den Inhalt dieser Quellen verantwortlich ist.

  1. Al-Anon Family Groups: Zugang zu Ressourcen und Unterstützung für Familien und Freunde von Menschen mit Alkoholkrankheit

  2. Anonyme Alkoholiker (AA): Eine internationale Gemeinschaft von nicht-professionellen Männern und Frauen, die sich gegenseitig dabei helfen, ihre Alkoholprobleme in den Griff zu kriegen

  3. American Lung Association: Kinder und Rauchen: Ressourcen zur Prävention von Kindern vor dem Rauchen, und wie Rauchern geholfen werden kann mit dem Rauchen aufzuhören

  4. Narcotics Anonymous (NA): Unterstützende Hilfsmittel und ein Selbsthilfeprogramm für Patienten, die drogen- oder alkoholsüchtig sind

  5. National Institutes on Drug Abuse (NIDA): Behörde des US-amerikanischen Gesundheitsamtes (National Institutes of Health), die Informationen speziell zu Kindern und Jugendlichen bereithält, wie Substanzen sich auf deren Gehirn auswirken, Fakten über weit verbreitete Substanzen und Links zu verwandten Inhalten

  6. Substance Abuse and Mental Health Services Administration (SAMHSA): Behörde des US-amerikanischen Gesundheitsministeriums (Department of Health and Human Services), die öffentliche Gesundheitsinitiativen leitet, mit denen die Auswirkungen von Suchtmittelgebrauch und psychischen Erkrankungen auf US-amerikanische Gemeinden reduziert werden sollen