Trimethoprim und Sulfamethoxazol

VonBrian J. Werth, PharmD, University of Washington School of Pharmacy
Überprüft/überarbeitet Mai 2022
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Trimethoprim ist als ein einzelnes Medikament oder in Kombination mit Sulfamethoxazol (ein Sulfonamid-Antibiotikum) verfügbar. Die Substanzen blockieren synergistisch sequenzielle Schritte des bakteriellen Folatstoffwechsels.

  • Trimethoprim (TMP) verhindert die Reduktion von Dihydrofolat zu Tetrahydrofolat.

  • Sulfamethoxazol (SMX) inhibiert die Konversion von p-Aminobenzoesäure zu Dihydropteroat

Diese Synergie führt zu maximaler antibakterieller, oft bakterizider Wirkung.

Trimethoprim/Sulfamethoxazol; Trimethoprim-Sulfamethoxazol (TMP-SMX) ist verfügbar als eine feste Kombination mit einem Mischungsverhältnis von 1:5 (80 mg TMP plus 400 mg SMX oder mit doppeltem Wirkstoffgehalt, 160 mg TMP plus 800 mg SMX).

Pharmakokinetik

Beide Substanzen werden nach oraler Gabe gut resorbiert und über den Urin ausgeschieden. Sie haben eine Serumhalbwertszeit von ca. 11 Stunden im Plasma und penetrieren gut in Gewebe und Körperflüssigkeiten, inklusive Liquor. TMP reichert sich in Prostatagewebe an.

Indikationen für TMP und SMX

TMP und TMP/SMX sind wirksam gegen

Die Kombination ist inaktiv gegen

Enterokokken, viele Enterobacterales (früher Enterobacteriaceae) und Streptococcus pneumoniae Stämme sind resistent. TMP/SMX ist bei Streptokokken-Pharyngitis der Gruppe A klinisch nicht wirksam und verhindert keine Folgeerscheinungen wie rheumatisches Fieber.

Tabelle

TMP allein wird seltener verwendet, kann aber nützlich sein bei

  • Chronisch-bakterieller Prostatitis

  • Zur Prophylaxe und Therapie von Harnweginfektion bei Patienten mit Sulfonamidallergie

Kontraindikationen für TMP und SMX

TMP/SMX ist bei Patienten, die eine allergische Reaktion auf eine der beiden Substanzen hatten, kontraindiziert.

Zu den relativen Kontraindikationen gehören Folatmangel, Leberfunktionsstörungen und Niereninsuffizienz.

Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit

Reproduktionsstudien bei Tieren mit TMP/SMX zeigen ein gewisses Risiko (z. B. Geburtsfehler). Daten zur Schwangerschaft beim Menschen sind unzureichend. Allerdings sollte die Verwendung von TMP/SMX im ersten Trimester (da Neuralrohrdefekte ein Risiko darstellen) und kurzfristig vermieden werden. Bei Verwendung während der Schwangerschaft oder bei Neugeborenen erhöht TMP/SMX den Blutspiegel von unkonjugiertem Bilirubin und erhöht das Risiko von Kernikterus im Fötus oder Neugeborenen. Wenn TMP/SMX während des ersten Trimesters nicht vermieden werden kann, ist eine Folsäure-Ergänzung (4 mg/Tag) erforderlich.

Sulfonamide treten in die Muttermilch über, und von der Anwendung während der Stillzeit wird in der Regel abgeraten.

Unerwünschte Wirkungen von TMP und SMX

Zu den Nebenwirkungen von TMP/SMX zählen

  • Solche, die mit Sulfonamid in Verbindung stehen

  • Folsäuremangel

  • Hyperkaliämie

  • Niereninsuffizienz

Nierenversagen bei Patienten mit zugrunde liegender Niereninsuffizienz ist vermutlich sekundär, bedingt durch eine interstitielle Nephritis oder Tubulusnekrose. Dennoch, TMP hemmt kompetitiv die renal tubuläre Kreatininsekretion und kann eine künstliche Erhöhung der Serumkreatinins verursachen, obwohl die glomeruläre Filtrationsrate unverändert bleibt. Erhöhungen des Serumkreatinins sind wahrscheinlicher bei Patienten mit vorbestehender Niereninsuffizienz und insbesondere bei jenen mit Diabetes mellitus.

Die meisten Nebenwirkungen sind die gleichen wie diejenigen von Sulfonamiden. TMP hat negative Auswirkungen identisch mit denen des SMX, aber sie sind weniger verbreitet. Übelkeit, Erbrechen und Exanthem treten am häufigsten auf. Insbesondere bei AIDS-Patienten kommt es häufig zu unerwünschten Wirkungen, insbesondere Fieber, Exanthem und Neutropenie.

Folatmangel (führt zu makrozytärer Anämie) kann ebenfalls auftreten. Die Gabe von Folsäure dient der Vermeidung oder Behandlung einer makrozytären Anämie, einer Leukopenie und einer Thrombozytopenie, die gelegentlich bei längerer Gabe von TMP/SMX auftritt.

TMP kann die renale tubuläre Kaliumausscheidung verringern, was zu einer potenziell lebensbedrohlichen Hyperkaliämie führt.

Selten tritt eine schwerer Lebernekrose auf. Das Arzneimittel kann auch ein Syndrom ähnlich einer aseptischen Meningitis hervorrufen

Dosierungsüberlegungen für TMP und SMX

TMP/SMX kann die Wirkung von Warfarin erhöhen sowie den Serumspiegel von Phenytoin, Methotrexat und Rifampicin erhöhen. SMX kann die blutzuckersenkende Wirkung von Sulfonylharnstoffen erhöhen.