Erythrodermie

(Exfoliative Dermatitis)

VonThomas M. Ruenger, MD, PhD, Georg-August University of Göttingen, Germany
Reviewed ByJoseph F. Merola, MD, MMSc, UT Southwestern Medical Center
Überprüft/überarbeitet Geändert Apr. 2025
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Erythrodermie ist definiert als Erythem, das mehr als 70% der Körperoberfläche bedeckt. Sie stellt den maximalen Schweregrad verschiedener Hauterkrankungen dar. Die Diagnose lässt sich aus Anamnese und Untersuchungsbefunden stellen. Die Behandlung umfasst unterstützende Maßnahmen und topische Pflege.

Eine Vielzahl von Hauterkrankungen kann zu Erythrodermie führen, einschließlich der folgenden:

Erythrodermie kann sich bei Patienten entwickeln, bei denen Hauterkrankungen wie die oben genannten bekannt sind, aber Erythrodermie kann sich auch spontan bei Patienten ohne vorherige Hautprobleme entwickeln.

Ein älterer, heute nur noch selten verwendeter Begriff für Erythrodermie ist exfoliative Dermatitis. Allerdings ist eine exfoliative Dermatitis keine Dermatitis. Erythrodermie kann zwar eine Folge von Dermatitis sein, aber auch von vielen anderen (nichtmatitisbedingten) Hauterkrankungen.

(Siehe auch Definition von Dermatitis.)

Symptome und Beschwerden

Zu den Symptomen der Erythrodermie gehören Unwohlsein und Schüttelfrost aufgrund der ausgedehnten Entzündung und des Wärmeverlusts durch große Bereiche der hyperperfundierten Haut. Patienten mit Erythrodermie haben ein diffuses Erythem und eine Schuppung der Haut.

Pruritus ist häufig vorhanden.

Erythrodermie
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Dieses Foto zeigt eine Erythrodermie mit diffusem Erythem und Schuppung der Haut.

© Springer Science+Business Media

Diagnose

  • Klinische Untersuchung

Die Diagnose von Erythrodermie wird durch Anamnese und Untersuchung gestellt. Die Bestimmung der Ursache kann umfangreiche Tests erfordern.

Blutuntersuchungen (Elektrolyte, vollständiges Blutbild, C-reaktives Protein, Blutsenkungsgeschwindigkeit) können Elektrolytstörungen und erhöhte Entzündungsparameter aufzeigen; diese Befunde sind jedoch nicht diagnostisch für eine Erythrodermie. Bei Verdacht auf ein T-Zell-Lymphom können T-Zell-Rezeptor-Rearrangement-Analysen zum Nachweis klonaler T-Zell-Expansionen in der Haut und/oder im peripheren Blut sowie eine Charakterisierung der Haut-infiltrierenden und peripheren T-Zell-Subpopulationen durchgeführt werden.

Die Ergebnisse der Hautbiopsie sind oft unspezifisch, insbesondere bei Patienten ohne frühere Hautprobleme, und es können Wiederholungsbiopsien erforderlich sein. Wenn Erythrodermie bei Patienten ohne frühere Hautprobleme auftritt, kann eine sofortige Biopsie die Ursache möglicherweise nicht aufdecken.

Therapie

  • Behandlung der zugrunde liegenden Störung

  • Unterstützende Maßnahmen (z. B. Rehydratation, Korrektur von Elektrolytanomalien)

  • Topische Pflege (z. B. Emollienzien)

  • Manchmal topische oder systemische Kortikosteroide

  • Absetzen oder Wechsel von Medikamenten, die die Ursache sein könnten

Eine umfassende Hautpflege ist indiziert. Jede bekannte Ursache muss behandelt werden.

Die unterstützende Pflege besteht aus der Behebung von Dehydrierung, Elektrolytanomalien und Mangelernährung sowie aus umfassender Wundversorgung und Verbänden, um eine bakterielle Superinfektion zu verhindern.

Die Haut wird mit Emollienzien und Bädern in kolloidalem Hafermehl gepflegt.

Häufig werden schwache topische Kortikosteroide (z. B. 1- bis 2,5%ige Hydrocortisonsalbe) verwendet. Systemische Kortikosteroide werden häufig bei schweren Erkrankungen eingesetzt und können die Symptome lindern. Allerdings sollten topische oder systemische Kortikosteroide mit Vorsicht angewendet werden, da sie bestimmte Erkrankungen, die Ursache der Erythrodermie sein könnten, verschlimmern können.

Da eine Arzneimittelreaktion oft nicht allein durch die Anamnese ausgeschlossen werden kann, kann es notwendig sein, alle oder die verdächtigsten Arzneimittel abzusetzen.

Prognose

Die Prognose hängt von der Ursache ab.

Die Erythrodermie kann lebensbedrohlich sein; häufig ist ein Krankenhausaufenthalt erforderlich.

Wichtige Punkte

  • Die Erythrodermie stellt die Maximalausprägung äußerst heterogener Hauterkrankungen dar.

  • Oft ist die zugrunde liegende Ursache nicht sofort ersichtlich.

  • Zu den Symptomen gehören ausgedehnte Erytheme (> 70% der Körperoberfläche) und häufig Pruritus.

  • Die Diagnose wird klinisch gestellt, aber die Bestimmung der zugrunde liegenden Ursache erfordert oft umfangreiche Tests, einschließlich Hautbiopsien.

  • Ein Krankenhausaufenthalt ist oft notwendig, da die Krankheit lebensbedrohlich sein kann.

  • Die Behandlung besteht aus unterstützender Pflege, umfassender Hautpflege und Behandlung der Ursache.

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