Zahlreiche Schlafstörungen manifestieren sich in Insomnie und üblicherweise exzessiver Tagesschläfrigkeit (ETS).
Insomnie bezeichnet die Schwierigkeit, ein- oder durchzuschlafen, frühes Erwachen oder ein Gefühl von nichterholsamem Schlaf.
ETS bezeichnet die Neigung, während normaler Wachstunden einzuschlafen.
(Siehe auch Vorgehen beim Patienten mit Schlafstörungen oder Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus Vorgehen beim Patienten mit Schlafstörungen oder Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus Etwa die Hälfte aller Menschen in den USA berichten über schlafbezogene Probleme. Gestörter Schlaf kann emotionale Beeinträchtigungen, Gedächtnisprobleme, schlechte motorische Fähigkeiten, eingeschränkte... Erfahren Sie mehr für allgemeine Informationen über Schlafstörungen und deren Beurteilung und Behandlung.)
Insomnie kann eine Erkrankung sein, auch wenn sie im Rahmen anderer Störungen besteht, oder ein Symptom für andere Erkrankungen. ETS ist keine Erkrankung, sondern ein Symptom verschiedener schlafbezogener Störungen.
Einschlafstörungen (Einschlafinsomnie) sollten von Durchschlafstörungen und frühes Erwachen unterschieden werden (Durchschlafinsomnie), da die Ursachen unterschiedlich sind. Eine Einschlafinsomnie spricht für ein verzögertes Schlafphasensyndrom Zirkadiane Rhythmusstörungen mit Schlafstörungen, Typ Schlafphasenverlagerung Zirkadiane Rhythmusstörungen mit Schlafstörungen werden durch eine Desynchronisation des endogenen Schlaf-Wach-Rhythmus und des Hell-Dunkel-Zyklus verursacht. Die Patienten leiden meist unter... Erfahren Sie mehr , chronische psychophysiologische Insomnie, Restless-Leg-Syndrom Periodic Limb Movement Disorder (PLMD) und Restless-Legs-Syndrom (RLS) Periodic Limb Movement Disorder (PLMD) und Restless-Legs-Syndrom (RLS) sind durch abnorme Bewegungen und bei Restless-Legs-Syndrom, meist Empfindungen in den unteren oder oberen Extremitäten... Erfahren Sie mehr oder Kindheitsphobien. Eine Durchschlafinsomnie spricht für eine Major Depression Major Depression (unipolare depressive Störung) Kennzeichen depressiver Störungen sind eine Traurigkeit, die so stark oder anhaltend ist, dass sie die normale Funktionsfähigkeit beeinträchtigt, sowie vermindertes Interesse oder eingeschränkte... Erfahren Sie mehr , zentrale Schlafapoe Zentrale Schlafapnoe Die zentrale Schlafapnoe (CSA) ist eine heterogene Gruppe von Erkrankungen, die durch Veränderungen des Atemantriebs ohne Obstruktion der Atemwege charakterisiert ist. Die meisten dieser Erkrankungen... Erfahren Sie mehr , obstruktive Schlafapnoe Obstruktive Schlafapnoe Die obstruktive Schlafapnoe (OSA) besteht aus mehreren Episoden eines teilweisen oder vollständigen Verschlusses der oberen Atemwege, die während des Schlafs auftreten und zu einem Atemstillstand... Erfahren Sie mehr , Periodic Limb Movement Disorder Periodic Limb Movement Disorder (PLMD) und Restless-Legs-Syndrom (RLS) Periodic Limb Movement Disorder (PLMD) und Restless-Legs-Syndrom (RLS) sind durch abnorme Bewegungen und bei Restless-Legs-Syndrom, meist Empfindungen in den unteren oder oberen Extremitäten... Erfahren Sie mehr oder Altern. Frühes Einschlafen und Früherwachen spricht für ein vorverlagertes Schlafphasensyndrom Zirkadiane Rhythmusstörungen mit Schlafstörungen, Typ Schlafphasenverlagerung Zirkadiane Rhythmusstörungen mit Schlafstörungen werden durch eine Desynchronisation des endogenen Schlaf-Wach-Rhythmus und des Hell-Dunkel-Zyklus verursacht. Die Patienten leiden meist unter... Erfahren Sie mehr .
Schlafstörungen können durch Faktoren innerhalb des Körpers (intrinsisch) oder außerhalb des Körpers (extrinsisch) bedingt sein.
Unzureichende Schlafhygiene
Der Schlaf wird durch bestimmte Verhaltensweisen beeinträchtigt. Diese umfassen:
Konsum von Koffein oder sympathomimetischen oder anderen stimulierenden Medikamenten (typischerweise kurz vor dem Schlafengehen, aber bei empfindlichen Patienten sogar am Nachmittag)
Bewegung oder Aufregung (z. B. eine spannende Fernsehshow) am späten Abend
Ein unregelmäßiges Schlaf-Wach-Schema
Patienten, die ihren Schlafmangel durch langes Ausschlafen oder Nickerchen kompensieren, können den Nachtschlaf weiter fragmentieren.
Patienten mit Schlaflosigkeit sollten eine regelmäßige Aufwachzeit beibehalten und, unabhängig von der Menge des Nachtschlafs, Nickerchen vermeiden.
Adäquate Schlafhygiene Schlafhygiene kann den Schlaf verbessern.
Anpassungsinsomnie
Akuter emotionaler Stress (z. B. Verlust des Arbeitsplatzes, Krankenhausaufenthalt, ein Todesfall in der Familie) kann Schlaflosigkeit verursachen. Die Symptome bilden sich typischerweise kurz nach Verschwinden des Stressors zurück; die Insomnie ist meist vorübergehend und kurz. Trotzdem ist eine Kurzzeitbehandlung mit Hypnotika vor dem Schlafengehen angemessen, sofern sich Tagesschläfrigkeit und Müdigkeit entwickeln, v. a. wenn sie die Funktionsfähigkeit am Tag stören. Eine persistierende Angstsymptomatik kann eine spezifische Behandlung notwendig machen.
Psychophysiologische Insomnie
Unabhängig von der Ursache kann die Insomnie über die Beseitigung der auslösenden Faktoren hinaus fortbestehen, in der Regel, weil die Patienten eine Erwartungsangst hinsichtlich der Aussicht auf eine weitere schlaflose Nacht und einen darauffolgenden Tag mit Müdigkeit verspüren. Normalerweise verbringen die Patienten Stunden im Bett und konzentrieren sich auf bzw. grübeln über ihre Schlaflosigkeit, und sie haben in ihrem eigenen Schlafzimmer größere Einschlafschwierigkeiten als anderswo.
Eine optimale Therapie verbindet
Kognitiv-behavoristische Strategien
Hypnotika
Obwohl kognitiv-verhaltenstherapeutische Strategien schwieriger umzusetzen sind und mehr Zeit in Anspruch nehmen, hält die Wirkung noch lange nach Abschluss der Behandlung an.
Diese Strategien umfassen
Schlafhygiene Schlafhygiene (insbesondere Beschränkung der Zeit im Bett)
Aufklärung
Entspannungstraining
Stimuluskontrolle
Kognitive Verhaltenstherapie
Hypnotika Hypnotika Etwa die Hälfte aller Menschen in den USA berichten über schlafbezogene Probleme. Gestörter Schlaf kann emotionale Beeinträchtigungen, Gedächtnisprobleme, schlechte motorische Fähigkeiten, eingeschränkte... Erfahren Sie mehr sind für Patienten geeignet, die eine schnelle Linderung benötigen und deren Insomnie sich bereits auf den Tag auswirkt, wie z. B. wie ETS und Fatigue. Diese Medikamente dürfen in den meisten Fällen nur zeitlich begrenzt eingesetzt werden.
Schlaflosigkeit im Zusammenhang mit körperlichen Erkrankungen
Körperliche Störungen können den Schlaf stören und Insomnie und ETS verursachen. Störungen, die Schmerz oder Unbehagen verursachen (z. B. Arthritis Arthrose Die Arthrose ist eine chronische Arthropathie, die durch Schädigung und potenziellen Verlust des Gelenkknorpels zusammen mit weiteren Veränderungen, wie z. B. Knochenhypertrophie (Bildung von... Erfahren Sie mehr , Krebserkrankungen Maligne Tumoren im Überblick Krebs ist eine unregulierte Zellenproliferation. Seine herausragenden Eigenschaften sind Fehlende Zelldifferenzierung Lokale Invasion von angrenzendem Gewebe Metastasen, die durch den Blutkreislauf... Erfahren Sie mehr , Bandscheibenvorfälle Zervikale Hernie des Nucleus Pulposus Eine Einklemmung des Nucleus pulposus ist der Vorfall einer Bandscheibe durch einen Riss im umgebenen Annulus fibrosus. Der Riss verursacht Schmerzen durch Reizung sensorischer Nerven in der... Erfahren Sie mehr ), verursachen, v. a. wenn sie bei Bewegung schlechter werden, vorübergehendes Aufwachen und schlechte Schlafqualität. Nächtliche Krampfanfälle können auch den Schlaf stören.
Die Behandlung wird von der zugrunde liegenden Störung bestimmt und zielt auf die Linderung der Symptome ab (z. B. mit abendlicher Analgetikagabe).
Insomnie im Zusammenhang mit psychischen Störungen
Die meisten bedeutenden psychischen Störungen können zu Insomnie und ETS führen. Ca. 80% der Patienten mit einer Major Depression Major Depression (unipolare depressive Störung) Kennzeichen depressiver Störungen sind eine Traurigkeit, die so stark oder anhaltend ist, dass sie die normale Funktionsfähigkeit beeinträchtigt, sowie vermindertes Interesse oder eingeschränkte... Erfahren Sie mehr berichten diese Symptome. Umgekehrt haben 40% der Patienten mit chronischer Insomnie eine bedeutende psychische Störung, am häufigsten eine affektive Störung.
Patienten mit Depressionen können Einschlaf- oder Durchschlafstörungen haben. Manchmal ist in der depressiven Phase bei bipolaren Störungen und bei saisonalen affektiven Störungen der Schlaf nicht unterbrochen, jedoch klagen die Patienten über unüberwindbare Tagesmüdigkeit.
Wenn die Depression von Schlaflosigkeit begleitet wird, können Antidepressiva mit vorwiegend sedierender Komponente (z. B. Citalopram, Paroxetin, Mirtazapin) den Patienten helfen, zu schlafen. Diese Medikamente werden in den regulären, und nicht in niedrigen, Dosierungen gegeben, um eine Verbesserung der Depression zu gewährleisten. Allerdings sollte der Arzt beachten, dass diese Arzneimittel nicht vorhersehbar sedierend sind und aktivierende Eigenschaften haben können. Darüber hinaus kann die gegebene Sedierung den Nutzen überdauern und zu ETS führen, und diese Medikamente können weitere unerwünschte Wirkungen wie Gewichtszunahme haben. Alternativ kann jedes Antidepressivum zusammen mit einem Hypnotikum verwendet werden.
Wenn eine Depression von ETS begleitet wird, können Antidepressiva mit aktivierender Komponente (z. B. Bupropion, Venlafaxin oder bestimmte selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer [SSRI] wie Fluoxetin und Sertralin) gewählt werden.
Schlafmangel-Syndrom (Schlafdeprivation)
Patienten mit unzureichendem Schlaf-Syndrom schlafen nachts nicht genug, um wach zu bleiben. Die Ursache sind in der Regel verschiedene soziale oder arbeitsplatzabhängige Verpflichtungen. Das Schlafmangel-Syndrom ist vermutlich die häufigste Ursache für ETS. Es verschwindet, wenn die Schlafzeit verlängert wird (z. B. an Wochenenden oder im Urlaub). Nach längeren Zeiträumen mit Schlafentzug werden Wochen oder Monate mit verlängertem Schlaf gebraucht, um tagsüber die Wachheit wiederherzustellen.
Medikamentenbedingte Schlafstörungen
Insomnie und ETS können durch den chronischen Gebrauch von ZNS-Stimulanzien (z. B. Amphetamine, Koffein), Hypnotika (z. B. Benzodiazepine), anderen Sedativa, antimetabolischer Chemotherapie, Antiepileptika (z. B. Phenytoin), Methyldopa, Propranolol, Alkohol und Schilddrüsenhormon-Präparaten hervorgerufen werden (siehe Tabelle Medikamente, die den Schlaf stören Medikamente, die den Schlaf stören ). Gängigerweise verschriebene Hypnotika können Reizbarkeit und Apathie hervorrufen und die geistige Wachheit reduzierten. Viele psychoaktive Arzneimittel können abnorme Bewegungen während des Schlafs induzieren.
Eine Insomnie kann sich auch während des Entzugs von ZNS-dämpfenden Medikamenten (z. B. Barbiturate, Opioide, Sedativa), trizyklischen Antidepressiva, Monoaminoxidasehemmern oder illegalen Drogen (z. B. Kokain, Heroin, Marihuana, Phencyclidin) entwickeln. Der abrupte Entzug von Hypnotika oder Sedativa kann Nervosität, Zittern und Krampfanfälle hervorrufen.