Akute Pankreatitis

VonMichael Bartel, MD, PhD, Fox Chase Cancer Center, Temple University
Überprüft/überarbeitet März 2022
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Kurzinformationen

Eine akute Pankreatitis ist eine plötzliche Entzündung der Bauchspeicheldrüse, die leicht oder lebensbedrohlich sein kann, im Normalfall aber verschwindet.

  • Gallensteine und Alkoholmissbrauch sind die Hauptursachen einer akuten Pankreatitis.

  • Starke Bauchschmerzen sind das Hauptsymptom.

  • Blutuntersuchungen und bildgebende Verfahren wie die Computertomografie helfen dem Arzt bei der Diagnosestellung.

  • Unabhängig davon, ob eine akute Pankreatitis leicht oder schwer ist, muss der Betroffene im Normalfall stationär in einem Krankenhaus behandelt werden.

(Siehe auch Übersicht über Pankreatitis.)

Die Bauchspeicheldrüse ist ein Organ im Oberbauch, das Verdauungssäfte und das Hormon Insulin produziert. Der Teil der Bauchspeicheldrüse, der Hormone, vor allem Insulin, produziert, ist meist nicht von einer akuten Pankreatitis betroffen.

Bei einer akuten Pankreatitis entwickelt sich eine Entzündung schnell und verschwindet innerhalb weniger Tage wieder. Sie kann aber auch mehrere Wochen andauern. Bei einer chronischen Pankreatitis ist die Bauchspeicheldrüse dauerhaft entzündet, was zu bleibenden Schäden am Organ führt.

Lage der Bauchspeicheldrüse

Ursachen einer akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung

Die häufigsten Ursachen (mehr als 70 % der Fälle) einer akuten Pankreatitis sind:

Gallensteine

Gallensteine verursachen in ca. 40 % der Fälle eine akute Pankreatitis. Gallensteine sind feste Ausfallprodukte in der Gallenblase. Diese Steine können manchmal in den Gang der Gallenblase wandern, den sich Gallenblase und Bauchspeicheldrüse teilen (der sogenannte Hauptgallengang), und diesen verstopfen.

Normalerweise entlässt die Bauchspeicheldrüse ihre Verdauungssekrete durch den Bauchspeicheldrüsengang in ersten Teil des Dünndarms, den Zwölffingerdarm (Duodenum). Die Bauchspeicheldrüsenflüssigkeit enthält Verdauungsenzyme, die bei der Verdauung von Nahrung helfen. Wenn ein Gallenstein im Oddi-Sphinkter (der Öffnung, wo der Bauchspeicheldrüsengang in das Duodenum mündet) steckenbleibt, fließt keine Bauchspeicheldrüsenflüssigkeit mehr. Normalerweise ist die Verstopfung nur zeitweise und richtet wenig Schaden an, der schnell repariert wird. Hält die Verstopfung aber an, sammeln sich Enzyme in der Bauchspeicheldrüse an und beginnt, Zellen der Bauchspeicheldrüse zu verdauen, wodurch es zu einer schweren Entzündung kommt.

Alkohol

Alkoholkonsum verursacht in ca. 30 % der Fälle eine akute Pankreatitis. Das Risiko für die Entstehung einer Pankreatitis steigt mit dem Alkoholkonsum (4 bis 7 Gläser täglich bei Männern und mindestens 3 Gläser täglich bei Frauen). Allerdings kommt es bei weniger als 10 % aller Menschen, die häufig Alkohol konsumieren, zu einer akuten Pankreatitis, was darauf hindeutet, dass weitere Auslöser oder andere Faktoren für eine Pankreatitis erforderlich sind.

Auf welche Weise Alkohol zu einer Pankreatitis führt, ist nicht vollständig geklärt. Eine Theorie geht davon aus, dass der Alkohol in der Bauchspeicheldrüse in giftige Chemikalien umgewandelt wird, die zu den Schäden führen. Einer anderen Theorie zufolge soll Alkohol die kleinen Gänge in der Bauchspeicheldrüse verstopfen, die in den Bauchspeicheldrüsengang münden und schließlich zu einer akuten Pankreatitis führen.

Andere Ursachen

Bei manchen Menschen ist die akute Pankreatitis erblich. Es wurden Genmutationen identifiziert, die Personen für die Entwicklung einer akuten Pankreatitis prädisponieren. Personen mit zystischer Fibrose oder die eine genetisch bedingte Veranlagung für zystische Fibrose haben, tragen ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer akuten sowie einer chronischen Pankreatitis.

Viele Medikamente können die Bauchspeicheldrüse reizen. Normalerweise geht die Entzündung zurück, wenn die Medikamente abgesetzt werden.

Viren können eine meist kurz dauernde Pankreatitis auslösen.

Ursachen einer akuten Pankreatitis

Symptome der akuten Pankreatitis

Fast alle Personen mit akuter Pankreatitis haben starke Bauchschmerzen im Oberbauch. Der Schmerz strahlt bei 50 % der Personen in den Rücken aus. Wenn Gallensteine die akute Pankreatitis auslösen, setzen die Schmerzen in der Regel plötzlich ein und erreichen innerhalb von Minuten ihre maximale Stärke. Wenn eine Pankreatitis durch Alkoholismus verursacht wird, entwickeln sich die Schmerzen typischerweise binnen weniger Tage. Es kommt zu anhaltend starken und stechenden Schmerzen, die tagelang anhalten können.

Husten, heftige Bewegungen und tiefes Atmen können die Schmerzen verschlimmern. Aufrechtes Sitzen und Vorwärtslehnen kann eine gewisse Linderung bieten. Den meisten Personen ist schlecht und sie müssen erbrechen, manche bis zum trockenen Keuchen (Würgen ohne Produktion von Erbrochenem). Häufig lindern selbst hohe Dosen eines gespritzten Opioidanalgetikums die Schmerzen nicht vollständig.

Bei Personen mit akuter Pankreatitis kann der Oberbauch anschwellen. Diese Schwellung kann auftreten, weil Darminhalte steckengeblieben sind und den Darm anschwellen lassen, (eine Erkrankung die Darmverschluss bzw.Ileus genannt wird).

Bei manchen Betroffenen, besonders bei Personen mit alkoholbedingter akuter Pankreatitis, treten unter Umständen außer mittelstarken bis starken Schmerzen keine weiteren Symptome auf. Andere fühlen sich furchtbar. Sie sehen krank aus, schwitzen, haben einen beschleunigten Puls (100 bis 140 Schläge pro Minute) und atmen flach und schnell. Die beschleunigte Atmung kann auch infolge einer Entzündung der Lungen, kollabierten Lungengewebes (Atelektase) oder einer Flüssigkeitsansammlung im Brustkorb (Pleuraerguss) auftreten. Diese Erkrankungen können das Gewebe der Lungen verringern, das für die Übertragung von Sauerstoff an das Blut zur Verfügung steht und den Sauerstoffgehalt im Blut senken.

Zuerst kann die Körpertemperatur normal sein. Dann steigt sie jedoch innerhalb weniger Stunden auf 37,7 °C bis 38,3 °C. Der Blutdruck ist in der Regel niedrig und neigt dazu, abzufallen, wenn die Person aufsteht, sodass diese sich benommen fühlt.

Gelegentlich wird das Weiße der Augen (Skleren) gelblich.

Komplikationen der akuten Pankreatitis

Die wesentlichen Komplikationen der akuten Pankreatitis sind:

  • Pankreaspseudozyste

  • nekrotisierende Pankreatitis

  • Infektion der Bauchspeicheldrüse

  • Organversagen

Eine Pankreaspseudozyste ist eine Ansammlung von Flüssigkeit, die Bauchspeicheldrüsenenzyme enthält und sich in der und um die Bauchspeicheldrüse herum bildet. Bei einigen Menschen verschwindet die Pseudozyste spontan. Bei anderen verschwindet die Pseudozyste nicht von selbst und kann sich infizieren.

Zu einer nekrotisierenden Pankreatitis kann es bei schwerer akuter Pankreatitis kommen. Bei der nekrotisierenden Pankreatitis sterben Teile der Bauchspeicheldrüse ab und es können Flüssigkeiten in die Bauchhöhle gelangen, wodurch das Blutvolumen sinkt und ein starker Blutdruckabfall entsteht, was wiederum möglicherweise zu einem Schock und zu Organversagen führt. Eine schwere akute Pankreatitis kann lebensbedrohlich sein.

Die Infektion einer entzündeten Bauchspeicheldrüse ist ein Risiko, insbesondere bei Patienten mit nekrotisierender Pankreatitis. Manchmal geht ein Arzt von einer Infektion aus, wenn sich der Zustand des Patienten verschlechtert und er Fieber hat, besonders, wenn dies eintritt, nachdem die ersten Symptome bereits begonnen hatten abzuklingen.

Zu Organversagen kann es bei akuter Pankreatitis kommen, weil aufgrund der Schädigung der Bauchspeicheldrüse aktivierte Enzyme und Giftstoffe wie Zytokine in den Blutkreislauf eindringen können, wo sie niedrigen Blutdruck verursachen und andere Organe wie z. B. Lunge und Nieren schädigen. Bei einigen Patienten mit akuter Pankreatitis kommt es aufgrund dieser Schädigung auch zum Versagen weiterer Organe wie etwa der Niere, der Lunge oder des Herzens, was tödlich enden kann.

Diagnose der akuten Pankreatitis

  • Bluttests

  • Bildgebende Verfahren

Charakteristische Oberbauchschmerzen lassen den Arzt eine akute Pankreatitis vermuten, vor allem bei Patienten mit einer Gallenblasenerkrankung oder bei Alkoholikern. Bei der Untersuchung wird häufig festgestellt, dass der Bauch druckempfindlich ist und die Bauchwandmuskeln bisweilen hart sind. Beim Abhören des Bauches mit dem Stethoskop kann ein Arzt nur wenige oder gar keine Darmgeräusche hören.

Bluttests

Keine einzelne Blutuntersuchung beweist die Diagnose einer akuten Pankreatitis, aber bestimmte Tests deuten darauf hin. Die Blutwerte von zwei der von der Bauchspeicheldrüse produzierten Enzyme, die Amylase und die Lipase, steigen normalerweise am ersten Tag der Erkrankung an und sinken innerhalb von 3 bis 7 Tagen wieder auf den Normalwert. Hatte der Patient bereits vorher Krankheitsschübe (Attacken) einer Pankreatitis, steigen die Werte für diese Enzyme unter Umständen nicht mehr wesentlich an, weil dann bereits so viel Bauchspeicheldrüsengewebe zerstört sein kann, dass zu wenig Enzyme produzierende Zellen übrig sind.

Bildgebende Verfahren

Röntgenaufnahmen des Bauchbereichs zeigen erweiterte Darmschlingen oder selten einen oder mehr Gallensteine. Röntgenaufnahmen der Brust können Bereiche von kollabiertem Lungengewebe oder eine Ansammlung von Flüssigkeit im Brustraum zeigen.

Mit einer Ultraschalluntersuchung können in der Gallenblase oder manchmal im Hauptgallengang Gallensteine sowie eine mögliche Schwellung der Bauchspeicheldrüse nachgewiesen werden. Dieser Test wird bei allen Patienten mit einem ersten Anfall einer akuten Pankreatitis durchgeführt, um sicherzustellen, dass keine Gallensteine vorliegen, die eine weitere Bauchspeicheldrüsenentzündung verursachen können.

Eine Computertomografie (CT) ist besonders für den Nachweis einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse nützlich und wird bei Personen mit schwerer akuter Pankreatitis und bei Personen mit Komplikationen, wie zum Beispiel extrem niedrigem Blutdruck, eingesetzt. Bei diesem Scan werden auch Kontrastmittel injiziert. Das Kontrastmittel ist auf Röntgenbildern zu sehen. Da die Bilder so klar sind, kann der Arzt mit ihrer Hilfe eine genaue Diagnose stellen und herausfinden, welche Komplikationen durch die Pankreatitis verursacht werden.

Eine Magnetresonanz-Cholangiopankreatikografie (MRCP), eine besondere Form der Magnetresonanztomografie (MRT), kann ebenfalls durchgeführt werden, um den Bauchspeicheldrüsen- und Gallengang darzustellen und herauszufinden, ob die Gänge geweitet, verstopft oder verengt sind.

Mit einer endoskopischen retrograden Cholangiopankreatikografie können Ärzte in den Gallen- und Bauchspeicheldrüsengang sehen. Während dieses Tests können sie Gallensteine entfernen, die eine Verstopfung verursachen.

Erläuterung der endoskopisch retrograden Cholangiopankreatikographie (ERCP)

Bei einer endoskopisch retrograden Cholangiopankreatikographie (ERCP) wird ein Röntgenkontrastmittel durch ein Endoskop (ein flexibles Gerät zur Sichtprüfung von Innenräumen) über Mund und Magen in den Zwölffingerdarm (den ersten Abschnitt des Dünndarms) eingebracht. Das Kontrastmittel wird nach dem Oddi-Sphinkter eingespritzt, worauf es durch das Gallengangsystem fließt und dabei häufig den Bauchspeicheldrüsengang anzeigt.

Am Endoskop lässt sich auch Operationsbesteck anbringen, sodass Steine im Gallengang chirurgisch entfernt oder Stents (kleine Röhrchen) eingeführt werden können, um einen durch Vernarbung oder Krebs blockierten Gallengang zu umgehen.

Weitere Tests

Wenn ein Arzt glaubt, dass die Bauchspeicheldrüse infiziert ist, kann er eine Probe infizierten Materials aus der Bauchspeicheldrüse entnehmen, indem er eine Nadel durch die Haut in die Flüssigkeitsansammlung der Bauchspeicheldrüse einführt.

Der Urin kann auch auf ein Enzym namens Trypsinogen untersucht werden. Dieses Enzym wird von der Bauchspeicheldrüse ausgeschieden. Wenn der Spiegel dieses Enzyms im Urin erhöht ist, kann eine Pankreatitis vorliegen.

Prognose bei akuter Pankreatitis

Bei einer akuten Pankreatitis hilft eine CT-Aufnahme bei der Bestimmung der Aussichten oder der Prognose. Wenn der Scan zeigt, dass die Bauchspeicheldrüse nur mittelmäßig geschwollen ist, ist die Prognose exzellent. Wenn die Aufnahme große Bereiche von zerstörter Bauchspeicheldrüse zeigt, ist die Prognose in der Regel schlecht.

Eine Reihe von Einstufungssystemen helfen Ärzten dabei, zu bestimmen, wie schwer eine akute Pankreatitis ist. Die richtige Einstufung kann bei der Behandlung des Betroffenen nützlich sein. Diese Einstufungssysteme können Informationen wie Alter, medizinische Vorgeschichte, Untersuchungsbefunde, Laborttests und Befunde auf CT-Aufnahmen berücksichtigen.

Bei einer leichten akuten Pankreatitis beträgt die Sterberate 5 % oder weniger. Bei einer Pankreatitis mit starker Schädigung oder, wenn die Entzündung nicht auf die Bauchspeicheldrüse begrenzt ist, kann die Sterberate allerdings viel höher liegen. Wenn der Tod während der ersten Tage einer akuten Pankreatitis eintritt, ist normalerweise ein Versagen von Herz, Lungen oder Nieren dafür verantwortlich. Der Tod nach der ersten Woche wird normalerweise durch eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse oder eine blutende oder rupturierte Pseudozyste hervorgerufen.

Behandlung der akuten Pankreatitis

  • Intravenös verabreichte Flüssigkeiten

  • Schmerzbehandlung

  • Maßnahmen für eine bessere Ernährung

  • Manchmal Endoskopie oder Operation

Zur Behandlung einer leichten akuten Pankreatitis gehört normalerweise eine kurzzeitige Krankenhausaufnahme, bei der Flüssigkeiten über die Vene (intravenös) und Analgetika zur Schmerzlinderung verabreicht werden, und die Person fastet, damit die Bauchspeicheldrüse sich erholen kann. Gleich nach der Aufnahme in das Krankenhaus wird mit einer fettarmen Diät aus weicher Nahrung begonnen, sofern keine Übelkeit, Erbrechen oder schweren Schmerzen vorliegen.

Menschen mit mittelschwerer akuter Pankreatitis müssen für längere Zeit stationär im Krankenhaus behandelt und mit intravenös verabreichten Flüssigkeiten versorgt werden. Solange die Patienten essen und trinken können, können sie damit fortfahren, wenn sie krank sind. Wenn die Patienten nicht in der Lage sind, zu essen, erhalten sie Nahrung über eine Sonde, die durch die Nase in den Magen oder Darm eingeführt wird (künstliche Ernährung oder enterale Sondenernährung). Symptome wie Schmerzen und Übelkeit werden mit intravenös verabreichten Medikamenten behandelt. Ärzte können Antibiotika verabreichen, wenn bei den Betroffen Anzeichen einer Infektion vorliegen.

Patienten mit einer schweren akuten Pankreatitis werden auf eine Intensivstation gebracht, wo die Lebenszeichen (Puls, Blutdruck und Atemfrequenz) und die Harnproduktion ständig überwacht werden können. Blutproben werden regelmäßig entnommen, um verschiedene Blutbestandteile zu überwachen, darunter der Hämatokritwert, Blutzuckerspiegel (Glukose), Elektrolytwerte, Anzahl der weißen Blutzellen und die Blutharnstoffwerte. Durch die Nase kann eine Sonde in den Magen eingeführt werden (nasogastrale Sonde), um Flüssigkeiten und Luft abzusaugen, vor allem bei anhaltender Übelkeit und Erbrechen und bei einem gastrointestinalen Ileus (Darmverschluss).

Nach Möglichkeit werden Patienten mit schwerer akuter Pankreatitis künstlich ernährt. Wenn keine Sondenernährung möglich ist, erhalten die Patienten Nahrung über einen intravenösen Katheter, der in eine große Vene eingeführt wurde (intravenöse Ernährung).

Bei Personen mit Blutdruckabfall oder Schock wird das Blutvolumen vorsichtig mit intravenösen Flüssigkeiten und Medikamenten stabilisiert und die Herzfunktion genau überwacht. Manche Personen brauchen zusätzlichen Sauerstoff, Schwerstkranke ein Beatmungsgerät (eine Maschine, mit deren Hilfe Luft in und aus den Lungen gepumpt wird).

Wenn eine akute Pankreatitis auf Gallensteine zurückzuführen ist, hängt die Behandlung von der Schwere der Erkrankung ab. Obwohl bei über 80 % der Patienten mit einer Gallensteinpankreatitis der Stein spontan abgeht, ist in der Regel eine endoskopische retrograde Cholangiopankreatikografie (ERCP) mit Steinentfernung notwendig, wenn sich der Zustand der Person nicht bessert, weil der Stein nicht von alleine abgeht. Während die Patienten noch im Krankenhaus sind, wird die Gallenblase normalerweise entfernt.

Pseudozysten, die sehr rasch größer wurden, oder Schmerzen oder andere Symptome verursachen, werden in der Regel entleert (dräniert). Je nach Ort und anderen Faktoren kann eine Pseudozyste durch Einführen eines Drainageschlauchs (Katheter) in diese Pseudozyste entleert werden. Der Katheter kann entweder über ein Endoskop oder direkt durch die Haut in die Pseudozyste eingeführt werden. Der Katheter ermöglicht die Entlastung der Pseudozyste für mehrere Wochen. Zur Drainage einer Pseudozyste ist nur selten eine Operation erforderlich.

Eine Infektion oder eine nekrotisierende Pankreatitis wird mit Antibiotika behandelt, und infiziertes und totes Gewebe muss eventuell endoskopisch oder operativ entfernt werden.