Übersicht über gramnegative Bakterien

VonLarry M. Bush, MD, FACP, Charles E. Schmidt College of Medicine, Florida Atlantic University
Überprüft/überarbeitet Apr. 2022 | Geändert Sep. 2022
DIE AUSGABE FÜR MEDIZINISCHE FACHKREISE ANSEHEN

    Bakterien werden nach ihrem Erscheinungsbild unter dem Mikroskop und nach anderen Merkmalen klassifiziert. Gramnegative Bakterien werden nach der Farbe eingestuft, die sie bei einem chemischen Verfahren annehmen, das Gramfärbung genannt wird. Gramnegative Bakterien färben sich rot, wenn dieses Verfahren angewendet wird. Grampositive Bakterien färben sich blau. Gramnegative und grampositive Bakterien färben sich in unterschiedlicher Weise, da ihre Zellwände verschieden sind. Diese Bakterien verursachen auch verschiedene Arten von Infektionen, und es gibt verschiedene Arten von Antibiotika, die gegen sie wirksam sind.

    Gramnegative Bakterien sind in einer Schutzkapsel eingeschlossen. Diese Kapsel verhindert, dass die Bakterien von weißen Blutkörperchen, die Infektionen bekämpfen, gefressen werden. Unterhalb der Kapsel haben gramnegative Bakterien eine äußere Membran, die sie gegen bestimmte Arten von Antibiotika schützt, wie z. B. gegen Penicillin. Wenn diese Membran zerstört wird, treten toxische Substanzen aus, sogenannte Endotoxine. Endotoxine tragen zur Schwere der Symptome einer Infektion mit gramnegativen Bakterien bei.

    Bakterielle Infektionen mit gramnegativen Bakterien umfassen Folgendes:

    Gramnegative Bakterien können schwere Infektionen auslösen, so beispielsweise Lungenentzündungen (Pneumonie), Peritonitis (eine Entzündung des Bauchfells), Harnwegsinfekte, Blutvergiftungen, Wund- und postoperative Infektionen sowie Meningitis (Hirnhautentzündung).

    Gramnegative Bakterien werden immer resistenter gegen Antibiotika. Die Antibiotikaresistenz der Bakterien kann u. a. auf Folgendes zurückgeführt werden:

    • Sie sind von Natur aus resistent gegen bestimmte Antibiotika.

    • Sie übernehmen Gene von Bakterien, die eine Resistenz erworben haben

    • Sie entwickeln eine Genmutation.