Ursachen von Tinnitus

Ursache

Verdächtige Befunde

Diagnostisches Vorgehen

Subjektiver Tinnitus*

Akustisches Trauma (z. B. lärminduzierte Schwerhörigkeit)

Beruflich oder freizeitbedingte Lärmexposition, Hörverlust

Audiogramm

Barotrauma

Eindeutige Anamnese einer Exposition gegenüber erhöhtem Luft- oder Wasserdruck

Audiogramm

Tumoren des zentralen Nervensystems (z. B. vestibuläres Schwannom, Meningeom) und Läsionen (z. B. verursacht durch multiple Sklerose oder Schlaganfall)

Einseitiger Tinnitus und häufig Schwerhörigkeit

Gelegentlich andere neurologische Anomalien

Gadolinium-MRT

Audiogramm

Medikamente (z. B. Salicylate, Aminoglykoside, Schleifendiuretika, einige Chemotherapeutika, einschließlich Cisplatin)

Beginn eines beidseitigen Tinnitus fällt mit der Anwendung des Medikaments zusammen

Außer bei Salicylaten, Schwerhörigkeit ebenfalls möglich

Aminoglykoside möglicherweise auch assoziiert mit beidseitigem vestibulärem Funktionsverlust (z. B. Schwindel, Gleichgewichtsstörungen)

Audiogramm

Funktionsstörungen der Tuba Eustachii

Oft anhaltende Verschlechterung des Hörvermögens, vorausgegangene Infekte der oberen Atemwege, Probleme bei der Ohrenreinigung, Flugreisen oder andere Druckveränderungen

Schwere Allergien können Symptome verschlimmern

Einseitig oder beidseitig (oft ein Ohr ein größeres Problem als das andere)

Tympanometrie

Audiogramm

Infektionen (z. B. Mittelohrentzündung, Labyrinthitis, Meningitis, Neurosyphilis)

Anamnese der Infektion

Nur klinische Untersuchung

Manchmal andere Bestätigungstests (z. B. Liquoruntersuchung auf Meningitis)

Audiogramm

Menière-Krankheit

Episodische einseitige Schwerhörigkeit, Tinnitus, Völlegefühl im Ohr und schwerer Schwindel

Typischerweise fluktuierende und schließlich permanente niederfrequente Schwerhörigkeit

Audiogramm

Gadolinium-verstärkte MRT zur Beurteilung einer einseitigen Schallempfindungsschwerhörigkeit und zum Ausschluss eines Vestibularisschwannoms

Obstruktion des Gehörgangs (z. B. verursacht durchZerume, Fremdkörper oder externe Otitis)

Einseitig, mit sichtbaren Anomalien bei der Untersuchung des Ohrs, einschließlich Ausfluss bei externer Otitis

Nur klinische Untersuchung

Presbycusis (mit dem Altern)

Progressiver Hörverlust, oft bei familiärer Vorbelastung

Audiogramm

Objektiver Tinnitus †

Arteriovenöse Malformationen der Dura mater

Einseitiger, konstanter, pulsierender Tinnitus

In der Regel keine anderen Symptome

Eventuell Strömungsgeräusch über dem Schädel

Die körperliche Untersuchung sollte immer eine periaurikuläre Auskultation einschließen

CT, MRT oder konventionelles Angiogramm

Myoklonie (Gaumenmuskeln, M. tensor tympani, M. stapedius)

Unregelmäßiges Klick- oder mechanisch klingende Geräusche

Möglicherweise andere neurologische Symptome (z. B. multiple Sklerose)

Bewegung des Gaumens und/oder Trommelfells bei der Untersuchung, falls symptomatisch

MRT

Tympanometrie

Turbulente Strömung in der Karotisarterie oder Jugularvene

Gefäßgeräusch oder venöses Summen im Hals

Venöses Summen hört möglicherweise auf bei Kompression der Jugularvene oder Drehung des Kopfes

Manchmal nur klinische Untersuchung

Manchmal CT-Venographie und CT-Angiographie

Vaskuläre Mittelohrtumoren (z. B. Glomus tympanicum, Glomus jugulare)

Einseitiger, konstanter, pulsierender Tinnitus

Gelegentlich Gefäßgeräusch bei Auskultation des Ohrs

Tumor in der Regel sichtbar hinter dem Trommelfell als eine sehr gerötete, gelegentlich pulsierende Masse, die möglicherweise abblasst (auf der Pneumatoskopie)

CT

MRT

Angiogramm (in der Regel vor der Operation durchgeführt)

Audiogramm

* In der Regel ein konstanter Ton und begleitet von einem gewissen Grad an Schwerhörigkeit. Alle Patienten mit subjektivem Tinnitus sollten eine Audiometrie erhalten.

† Typischerweise intermittierend oder pulsierend.

CSF = Liquor cerebrospinalis; TM = Trommelfell; URI = Infektion der oberen Atemwege.

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