Portalvenenthrombose

VonWhitney Jackson, MD, University of Colorado School of Medicine
Reviewed ByMinhhuyen Nguyen, MD, Fox Chase Cancer Center, Temple University
Überprüft/überarbeitet Mai 2024 | Geändert März 2025
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Die Pfortaderthrombose verursacht eine portale Hypertonie und damit gastrointestinale Varizenblutungen, in der Regel in der unteren Speiseröhre oder im Magen. Die Diagnose stützt sich auf die Ultraschalluntersuchung. Die Behandlung beinhaltet die Kontrolle der Varizenblutung (in der Regel durch endoskopische Bändelung, IV Terlipressin oder beidem), Vorbeugung von Rückfällen mit Betablockern und manchmal chirurgische Shunts und Thrombolyse bei akuter Thrombose.

(Siehe auch Überblick über Gefäßerkrankungen der Leber.)

Ätiologie der Pfortaderthrombose

Die häufigsten Ursachen variieren je nach Altersgruppe (siehe Tabelle Häufige Ursachen von Pfortaderthrombose). * Die Ursache ist in den meisten Fällen multifaktoriell und in etwa einem Drittel der Fälle unbekannt (1).

Tabelle
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Hinweis zur Ätiologie

  1. 1. Northup PG, Garcia-Pagan JC, Garcia-Tsao G, et al: Vascular Liver Disorders, Portal Vein Thrombosis, and Procedural Bleeding in Patients With Liver Disease: 2020 Practice Guidance by the American Association for the Study of Liver Diseases. Hepatology 73(1):366-413, 2021. doi: 10.1002/hep.31646.

Symptome und Zeichen der Pfortaderthrombose

Eine akute Thrombose der Pfortader ist häufig asymptomatisch, es sei denn, sie tritt zusammen auf mit einem anderen Ereignis, z. B. Pankreatitis (als Ursache), oder einer anderen Komplikation, wie einer mesenterialen Venenthrombose. Am häufigsten entwickeln sich klinische Manifestationen — Splenomegalie (besonders bei Kindern) und Ösophagusvarizenblutung — über einen gewissen Zeitraum als Folge der portalen Hypertonie. Aszites ist bei präsinusoidaler portaler Hypertonie ungewöhnlich (10%). Der Aszites kann hervorgerufen werden, wenn gleichzeitig eine Zirrhose vorhanden ist oder wenn das Serumalbumin (und damit der onkotische Druck) erniedrigt ist, etwa nach der Zufuhr großer Flüssigkeitsmengen wegen einer gastrointestinalen Blutung abnimmt.

Diagnose der Pfortaderthrombose

  • Klinische Untersuchung und Lebertests

  • Doppler-Sonographie

Der Verdacht einer Pfortaderthrombose besteht bei folgenden Patienten:

  • Patienten mit Zirrhose

  • Zeichen der portalen Hypertonie ohne Zirrhose

  • Leichte Erhöhung der Leberwerte sowie Risikofaktoren wie Nabelschnurinfektion bei Neugeborenen, Blinddarmentzündung bei Kindern oder Thrombophilie

Eine Doppler-Ultraschalluntersuchung führt in der Regel zur Diagnose, indem sie den verminderten oder fehlenden Portalvenenfluss und manchmal auch den Thrombus zeigt. In schwierigen Fällen muss man evtl. ein MRT oder eine Computertomographie mit Kontrastmittel durchführen. Eine Angiographie kann notwendig sein, um das Vorgehen bei Shunt-Operationen festzulegen.

Bei Patienten mit Zirrhose sollte eine venöse Obstruktion aufgrund eines hepatozellulären Karzinoms durch kontrastverstärkte bildgebende Verfahren ausgeschlossen werden. Bei Patienten ohne Zirrhose, die eine Thrombose des portalen Venensystems ohne klare Ursache aufweisen, sollten myeloproliferative Erkrankungen oder andere thrombophile Erkrankungen ausgeschlossen werden; eine Konsultation eines Hämatologen sollte in Betracht gezogen werden (1).

Diagnosehinweis

  1. 1. Northup PG, Garcia-Pagan JC, Garcia-Tsao G, et al: Vascular Liver Disorders, Portal Vein Thrombosis, and Procedural Bleeding in Patients With Liver Disease: 2020 Practice Guidance by the American Association for the Study of Liver Diseases. Hepatology 73(1):366-413, 2021. doi: 10.1002/hep.31646

Behandlung der Pfortaderthrombose

  • Thrombolyse bei einigen akuten Fällen

  • Langfristige Antikoagulation

  • Versorgung der portalen Hypertonie und ihrer Komplikationen

Bei akuten Fällen ist manchmal eine Thrombolyse erfolgreich. Diese sollte frischen Verschlüssen besonders bei Hyperkoagulationszuständen vorbehalten bleiben (1). Antikoagulation löst Blutgerinnsel nicht auf, hat aber einen gewissen Wert für die langfristige Prävention bei Hyperkoagulationszuständen trotz des Risikos von Varizenblutungen. Bei Patienten mit Zirrhose und Pfortaderthrombose, die für eine Antikoagulation in Frage kommen (kürzlicher Verschluss > 50%), wird vor der Antikoagulation eine endoskopische Varizenuntersuchung mit Bandligatur empfohlen (2). Antikoagulationsentscheidungen sollten individuell getroffen werden, wobei die Chronizität und das Ausmaß des Gerinnsels, der Grad des Lumenverschlusses und das mögliche Vorhandensein von Malignität zu berücksichtigen sind (2).

Bei Neugeborenen und Kindern richtet sich die Behandlung nach der Ursache (Omphalitis, Appendizitis). Ansonsten zielt die Patientenversorgung auf die portale Hypertonie und ihrer Komplikationen; die Behandlung kann Terlipressin und endoskopische Gummibandligatur bei akuten Varizenblutungen umfassen sowie und nicht-selektiven Beta-Blocker, um eine Rezidivblutung zu verhindern. Diese Therapieformen reduzieren den Bedarf an operativ eingesetzten Shunts (z. B. mesokavaler und splenorenaler Shunt), die sich verschließen können und mit einer operativen Mortalität von 5-50% assoziiert waren. Der transjuguläre intrahepatische portosystemische Shunt (TIPS) spielt bei der Behandlung der Pfortaderthrombose eine begrenzte Rolle (3).

Literatur zur Behandlung

  1. 1. Northup PG, Garcia-Pagan JC, Garcia-Tsao G, et al: Vascular Liver Disorders, Portal Vein Thrombosis, and Procedural Bleeding in Patients With Liver Disease: 2020 Practice Guidance by the American Association for the Study of Liver Diseases. Hepatology 73(1):366-413, 2021. doi: 10.1002/hep.31646

  2. 2. Davis JPE, Lim JK, Francis FF, Ahn J: AGA Clinical Practice Update on Management of Portal Vein Thrombosis in Patients With Cirrhosis: Expert Review. Gastroenterology 168(2):396-404.e1, 2025. doi:10.1053/j.gastro.2024.10.038

  3. 3. Valentin N, Korrapati P, Constantino J, et al: The role of transjugular intrahepatic portosystemic shunt in the management of portal vein thrombosis: A systematic review and meta-analysis. Eur J Gastroenterol Hepatol 30(10):1187-1193, 2018. doi: 10.1097/MEG.0000000000001219

Wichtige Punkte

  • Zu den Ursachen und Risikofaktoren für eine Pfortaderthrombose gehören Nabelschnurinfektionen (bei Neugeborenen), Appendizitis (bei Kindern) sowie Zirrhose und Hyperkoagulabilitätszustände (bei Erwachsenen).

  • Eine Pfortaderthrombose sollte bei Patienten angenommen werden, bei denen eine portale Hypertonie bei fehlender Zirrhose vorliegt oder die geringfügige, unspezifische Leberanomalien sowie Risikofaktoren aufweisen.

  • Die Diagnose wird mit Doppler-Sonographie bestätigt oder, wenn die Ergebnisse nicht aussagekräftig sind, mit kontrastmittelverstärkter MRT oder CT.

  • Die Ursache der Pfortaderthrombose und die Komplikationen der portalen Hypertonie werden behandelt.

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