Arzneimittel können zahlreiche Hautexantheme und -reaktionen auslösen. Die schwerwiegendsten davon werden an anderer Stelle im MSD-Manual besprochen. Dazu gehören das Stevens-Johnson-Syndrom Stevens-Johnson-Syndrom (SJS) und toxische epidermale Nekrolyse (TEN) Stevens-Johnson-Syndrom und die toxisch epidermale Nekrolyse sind schwere Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut. Meist sind Arzneimittel, v. a. Sulfonamide, Antiepileptika und Antibiotika... Erfahren Sie mehr und die toxische epidermale Nekrolyse Stevens-Johnson-Syndrom (SJS) und toxische epidermale Nekrolyse (TEN) Stevens-Johnson-Syndrom und die toxisch epidermale Nekrolyse sind schwere Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut. Meist sind Arzneimittel, v. a. Sulfonamide, Antiepileptika und Antibiotika... Erfahren Sie mehr
, das Hypersensitivitätssyndrom, die Serumkrankheit Symptome und Beschwerden , die exfoliative Dermatitis Erythrodermie Erythrodermie ist definiert als Erythem, das mehr als 70% der Körperoberfläche bedeckt. Sie stellt den maximalen Schweregrad verschiedener Hauterkrankungen dar. Die Diagnose lässt sich aus Anamnese... Erfahren Sie mehr
, das Angioödem Angioödem Als Angioödem wird eine Schwellung der tiefen Hautschichten und des subkutanen Gewebes bezeichnet. Es ist in der Regel eine akute mastzellvermittelte Reaktion nach Exposition gegenüber Medikamenten... Erfahren Sie mehr
und die Anaphylaxie Anaphylaxie Die Anaphylaxie ist eine akute potenziell lebensbedrohliche IgE-vermittelte allergische Reaktion, die bei bereits sensibilisierten Personen auftritt, wenn sie erneut mit dem auslösenden Antigen... Erfahren Sie mehr sowie die arzneimittelbedingte Vaskulitis.
Außerdem können Arzneimittel zu Haarausfall Alopezie Alopezie ist definiert als Körperhaarausfall. Haarausfall ist aus kosmetischen und psychologischen Gründen oft eine Anlass großer Besorgnis für den Patienten, kann jedoch auch ein wichtiges... Erfahren Sie mehr , Lichen planus Lichen planus Der Lichen planus ist ein rezidivierendes, juckendes, entzündliches Exanthem mit kleinen, dezenten, polygonalen, abgeflachten, lividen Papeln, die konfluieren können, oft liegen auch orale und/oder... Erfahren Sie mehr
, Erythema nodosum, Erythema nodosum Das Erythema nodosum ist eine spezifische Form der Pannikulitis und geht mit druckdolenten, roten oder violetten palpablen subkutanen Knötchen auf den Schienbeinen sowie gelegentlich an anderen... Erfahren Sie mehr
Pigmentierungsstörungen Überblick Pigmentierungsstörungen Melanin ist das bräunliche Pigment, das für die Farbe von Haut, Haaren und der Iris der Augen verantwortlich ist. Es wird von Melanozyten produziert. Die meisten Menschen haben eine ähnliche... Erfahren Sie mehr
, systemischem Lupus erythematodes Systemischer Lupus erythematodes Der systemische Lupus erythematodes ist eine chronische, multisystemische entzündliche Krankheit mit autoimmuner Ätiologie, die bevorzugt bei jungen Frauen auftritt. Gemeinsame Manifestationen... Erfahren Sie mehr
, Photosensitivitätsreaktionen Lichtempfindlichkeit Lichtempfindlichkeit ist eine Überreaktion der Haut auf Sonnenlicht, an der das Immunsystem beteiligt ist. Sie kann mit einer Photoallergie oder Phototoxizität zusammenhängen und kann idiopathisch... Erfahren Sie mehr
, Pemphigus Pemphigus vulgaris Der Pemphigus vulgaris ist eine seltene, potenziell letal verlaufende Autoimmunerkrankung mit intraepidermalen Blasen und ausgedehnten Erosionen auf gesund erscheinender Haut und den Schleimhäuten... Erfahren Sie mehr
und Pemphigoid Bullöses Pemphigoid Das bullöse Pemphigoid ist eine chronische Autoimmunerkrankung der Haut, die bei älteren Patienten zu generalisierten, juckenden, bullösen Läsionen führt. Die Schleimhaut ist selten betroffen... Erfahren Sie mehr
führen. Weitere Arzneimittelreaktionen werden aufgrund der Läsionsart unterschieden.
Symptome und Anzeichen von Arzneimittelexanthemen und -reaktionen
Symptome und Beschwerden variieren abhängig von der Ursache und der spezifischen Reaktion (siehe Tabelle ).
Diagnose von Arzneimittelexanthemen und -reaktionen
Klinische Bewertung und Anamnese der Medikamenteneinnahme
Manchmal Hautbiopsie
Oft ist eine ausführliche Anamnese zur Diagnosefindung erforderlich, inkl. der kürzlichen Einnahme frei verkäuflicher Medikamente. Weil die Reaktion erst mehrere Tage oder sogar Wochen nach der ersten Einnahme des Medikamentes auftreten kann, ist es wichtig, alle neuen Medikamenten und nicht nur das zuletzt eingenommene in Betracht zu ziehen.
Es gibt keine zuverlässigen diagnoseweisenden Laboruntersuchungen, wobei sich oft aus der Biopsie der betroffenen Haut Biopsie Diagnostische Untersuchungen sind indiziert, wenn die Ursache einer Hautläsion oder Hauterkrankung nach Anamnese und körperlicher Untersuchung weiterhin unklar ist. Hierzu gehören Patch-Tests... Erfahren Sie mehr erste Hinweise ableiten lassen.
Definitiv sichern lässt sich eine Überempfindlichkeit nur durch einen Expositionsversuch, was gefährlich und unethisch sein kann bei Patienten, die schwere Reaktionen zeigten. Gelegentlich kann ein Patch-Tests bei Patienten mit bestimmten Arzneimittelexanthemen hilfreich sein.
Behandlung von Arzneimittelexanthemen und -reaktionen
Absetzen des auslösenden Medikamentes
Manchmal Antihistaminika und Kortikosteroide
Die meisten Arzneimittelreaktionen klingen nach Absetzen der auslösenden Substanz wieder ab und müssen nicht weiter behandelt werden. Verdächtige Substanzen sollten möglichst immer durch chemisch nicht verwandte Stoffe ersetzt werden. Wenn kein Ersatzmedikament zur Verfügung steht und die Reaktion leicht ist, kann es notwendig sein, die Behandlung unter sorgfältiger Beobachtung trotz der Reaktion fortzusetzen.
Der Pruritus und Urticaria können mit oralen Antihistaminika und topischen Kortikosteroiden behandelt werden. Bei IgE-vermittelten Reaktionen (z. B. Urtikaria), kann Desensibilisierung Desensibilisierung Die Arzneimittelüberempfindlichkeit ist eine durch das Immunsystem vermittelte Reaktion gegen ein Arzneimittel. Die Symptome reichen von leichten bis schweren Reaktionen und umfassen Rötungen... Erfahren Sie mehr in Betracht gezogen werden, wenn zwingender Bedarf für ein Medikament vorliegt.
Wenn eine Anaphylaxie Anaphylaxie Die Anaphylaxie ist eine akute potenziell lebensbedrohliche IgE-vermittelte allergische Reaktion, die bei bereits sensibilisierten Personen auftritt, wenn sie erneut mit dem auslösenden Antigen... Erfahren Sie mehr auftritt, werden 0,2 ml Adrenalin in wässriger Lösung (1:1000) subkutan oder i.m. verabreicht, parenterale Antihistamine Therapie Die Anaphylaxie ist eine akute potenziell lebensbedrohliche IgE-vermittelte allergische Reaktion, die bei bereits sensibilisierten Personen auftritt, wenn sie erneut mit dem auslösenden Antigen... Erfahren Sie mehr sowie 100 mg des langsamer, aber nachhaltiger wirkenden löslichen Hydrokortisons IV Anschließend ist eine Kurzzeittherapie mit einem oralen Kortikosteroid möglich.
Wichtige Punkte
Da Medikamente eine Vielzahl von Reaktionen auslösen können, sollten sie als Ursachen für fast jede unerklärte Hautreaktion in Erwägung gezogen werden.
Die Diagnose stützt sich hauptsächlich auf klinische Kriterien, einschließlich einer detaillierten Anamnese verschreibungspflichtiger und rezeptfreier Medikamente.
Das verdächtigte auslösende Medikament wird abgesetzt und die Symptombehandlung von Symptomen, wie gebraucht.