Medikamente zur Behandlung von Symptomen und Auswirkungen der Menopause

Medikamente

Nutzen

Nachteile

Behandlung: Allgemeine Symptome der Wechseljahre (wie Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen)

Menopausale Hormontherapie (früher Hormonersatztherapie genannt)

Östrogentherapie, in der Regel mit einem Progestogen (Östrogen wird nur bei Frauen eingesetzt, die sich einer Hysterektomie [chirurgische Entfernung der Gebärmutter] unterzogen haben.*)

Lindert Hitzewallungen, Nachtschweiß.

Lindert in der Regel die Scheidentrockenheit und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr.

Hilft bei der Vorbeugung von Osteoporose und reduziert das Risiko von Knochenbrüchen.

Kombinationstherapie (Östrogen plus ein Progestogen):

Reine Östrogentherapie:

  • Die meisten Risiken sind dieselben wie bei einer Kombinationstherapie.

  • Kann das Brustkrebsrisiko leicht erhöhen, aber wahrscheinlich nicht über viele Jahre, und das Brustkrebsrisiko scheint geringer zu sein als bei einer Kombinationstherapie mit Östrogen und Progestogen

Nur Progestogen (wie z. B. Medroxyprogesteronacetat) und natürliches Progesteron (mikronisiertes Progesteron)

Lindert Hitzewallungen, ist aber nicht so wirksam wie eine Therapie mit Östrogen.

Erhöht das Risiko für ein Endometriumkarzinom (Krebs der Gebärmutterschleimhaut).

Eine Option für einige Frauen, die ein hohes Risiko für die Bildung von Blutgerinnseln haben und nicht mit Östrogen behandelt werden können

Hilft nicht gegen vaginale Trockenheit.

Kann Blähungen im Bauch, empfindliche Brüste, erhöhte Brustdichte, Stimmungsschwankungen und/oder Kopfschmerzen auslösen

Kann den LDL-Spiegel (die ungesunde Cholesterinart) erhöhen.

Kann das Risiko für Blutgerinnsel in Beinen und Lunge erhöhen, birgt aber wahrscheinlich ein geringeres Risiko als eine Östrogentherapie.

Mikronisiertes Progesteron: Wirkt sich womöglich weniger negativ auf Stimmung und LDL-Cholesterin aus als synthetische Progestine.

Kann schläfrig machen (und wird daher meist nachts eingenommen).

Scheint weniger Nebenwirkungen zu haben (wie Stimmungsschwankungen, Blähungen oder Brustempfindlichkeit) als synthetische Progestine. 

Konjugiertes Östrogen plus Bazedoxifen

Konjugiertes Östrogen plus Bazedoxifen (ein SERM)

Lindert Hitzewallungen, Nachtschweiß.

Verbessert den Schlaf.

Lindert in der Regel die Scheidentrockenheit und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr.

Schützt die Gebärmutter, ohne dass ein Progestogen notwendig wird

Hilft bei der Vorbeugung von Osteoporose und reduziert das Risiko von Knochenbrüchen.

Kann unter Umständen das Risiko von Blutgerinnseln in den Beinen und in der Lunge erhöhen.

Scheint sich nicht auf die Brustdichte oder das Auftreten von Brustkrebs auszuwirken.

Weniger empfindliche Brüste und Durchbruchblutungen als bei anderen Arten von Hormontherapie

Nichthormonelle Medikamente

Antidepressiva:

SSRI, wie Desvenlafaxin, Fluoxetin, Sertralin, niedrig dosiertes Paroxetin und Paroxetin mit anhaltender Freisetzung

SNRI wie z. B. Venlafaxin

Mindert Depression, Angst, Reizbarkeit und Schlaflosigkeit

Kann bei der Linderung von Hitzewallungen helfen.

Die Nebenwirkungen hängen vom Medikament ab und können unter anderem sexuelle Funktionsstörungen, Übelkeit, Durchfall, Gewichtsverlust, Gewichtszunahme, Benommenheit, Mundtrockenheit, Verwirrtheit und erhöhten oder gesenkten Blutdruck umfassen.

Fezolinetant

Verringert Häufigkeit und Intensität von Hitzewallungen.

Zu den Nebenwirkungen zählen Bauchschmerzen, Durchfall, Schlafstörungen, Rückenschmerzen und Hitzewallungen, und selten werden Leberschäden gemeldet.

Leberfunktionstests sind vor Beginn der Behandlung und in den ersten 9 Behandlungsmonaten alle 3 Monate erforderlich.

Gabapentin

Kann bei der Linderung von Hitzewallungen und Nachtschweiß helfen.

Nebenwirkungen umfassen Benommenheit, Schwindel, Kopfschmerzen, Ausschlag, Gewichtszunahme oder Anschwellen der Beine.

Behandlung von vaginalen und Harnwegssymptomen

Niedrig dosierte vaginale Östrogentherapie

Lindert die Scheidentrockenheit und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr.

Vermindert die Häufigkeit wiederkehrender Harnwegsinfektionen.

Vermindert Stress- und Dranginkontinenz.

Eine niedrig dosierte vaginale Östrogentherapie erhöht das Risiko für Östrogen-sensitive Krebsarten wie Brust- oder Gebärmutterkrebs kaum.

Vaginales DHEA

Lindert die Scheidentrockenheit und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr.

Vermindert die Häufigkeit wiederkehrender Harnwegsinfektionen.

Vermindert Dranginkontinenz.

Kann zu vermehrtem Scheidenausfluss oder zu Veränderungen der Schmiertestergebnisse führen.

Ospemifen (ein SERM)

Lindert die Schmerzen beim Geschlechtsverkehr.

Wird normalerweise von Frauen angewendet, die Scheidenmedikamente, Östrogen oder DHEA sich nicht selbst verabreichen können (z. B. bei schwerer Arthritis).

Kann die Hitzewallungen vorübergehend verstärken.

Kann unter Umständen das Risiko von Blutgerinnseln in den Beinen und in der Lunge erhöhen.

* Bei einer Dosis, die bei allgemeinen Symptomen der Wechseljahre verwendet wird, kann eine Östrogentherapie allein (ohne ein Progestogen) bei Frauen mit Gebärmutter (die noch nicht durch Hysterektomie ganz entfernt wurde) Krebs der Gebärmutterschleimhaut (Endometriumkarzinom) verursachen.

† Geringere Dosen von Östrogen und östrogenhaltige Hautpflaster (transdermal) oder Vaginalringe sind mit einem geringeren Risiko für Blutgerinnsel, Schlaganfall und Erkrankungen der Gallenblase (wie Gallensteine) verbunden als die Einnahme von Östrogen in Tablettenform.

DHEA = Dehydroepiandrosteron; HDL = High-Density-Lipoprotein; LDL = Low-Density-Lipoprotein; SERM = selektiver Östrogenrezeptormodulator; SNRI = Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer; SSRI = selektiver Serotonin-Wiederaufnahmehemmer.