Syphilis

VonSheldon R. Morris, MD, MPH, University of California San Diego
Überprüft vonChristina A. Muzny, MD, MSPH, Division of Infectious Diseases, University of Alabama at Birmingham
Überprüft/überarbeitet Geändert Aug. 2025
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Kurzinformationen

Syphilis ist eine sexuell übertragbare Infektion, die durch das Bakterium Treponema pallidum verursacht wird. Sie tritt in 3 Stadien mit Symptomen auf, die durch symptomfreie Perioden voneinander getrennt sind.

  • Im ersten Stadium beginnt die Syphilis mit einer schmerzlosen Wunde am Infektionsherd und verursacht im zweiten Stadium Ausschlag, Fieber, Erschöpfung, Kopfschmerzen und Appetitlosigkeit.

  • Unbehandelt kann Syphilis im dritten Stadium die Aorta, das Gehirn, das Rückenmark und andere Organe schädigen.

  • Ärzte führen üblicherweise 2 Arten von Bluttests zur Bestätigung von Syphilis durch.

  • Die Behandlung erfolgt mit Penicillin, das die Infektion beseitigen kann.

  • Die Verwendung von Kondomen während des Geschlechtsverkehrs kann dazu beitragen, dass Syphilis und andere sexuell übertragbare Infektionen nicht von einer Person auf eine andere übertragen werden.

(Siehe auch Überblick über sexuell übertragbare Infektionen.)

Die Anzahl der Syphilis-Fälle steigt in den USA weiter an. Im Jahr 2023 wurden mehr als 200.000 Fälle von Syphilis gemeldet. Zum Vergleich wurde im Jahr 2000 von rund 6.000 Fällen berichtet. Die Mehrzahl der Fälle von Primär- und Sekundärsyphilis trat bei Männern auf. Bei einem Drittel davon handelte es sich um Männer, die Geschlechtsverkehr mit Männern hatten. Auch die Zahl der Kinder, die mit Syphilis geboren werden (kongenitale Syphilis), steigt.

Weltweit leiden etwa 70 Millionen Menschen an Syphilis.

Syphilis-Patienten haben häufig auch andere sexuell übertragbare Infektionen.

Übertragung von Syphilis

Die Syphilis tritt in 3 Stadien auf:

  • Primärsyphilis

  • Sekundärsyphilis

  • Tertiärsyphilis

Die Stadien sind durch längere symptomfreie Perioden voneinander getrennt. Diese Stadien werden latente Stadien genannt.

Syphilis ist im Primär- und Sekundärstadium hochansteckend. Sie kann auch zu Beginn eines latenten Stadiums ansteckend sein.

Die Infektion wird normalerweise durch sexuellen Kontakt verbreitet. Eine einzige sexuelle Begegnung mit einer Person mit Syphilis führt in etwa 33 Prozent der Fälle zu einer Infektion. Dieser Prozentsatz ist höher, wenn die Person an einer Primärsyphilis leidet. Die Bakterien treten durch Schleimhäute, etwa von der Vagina, dem Penis oder dem Mund, durch die Haut in den Körper ein. Innerhalb weniger Stunden erreichen die Bakterien die nächstgelegenen Lymphknoten und verbreiten sich durch das Blut auf den gesamten Körper.

Syphilis kann sich auch auf anderen Wegen verbreiten. Sie kann die Plazenta passieren und einen Fötus während der Schwangerschaft infizieren und Geburtsfehler und andere Probleme verursachen.

Manchmal können Menschen beim Kontakt mit infizierten Hautgeschwüren Syphilis bekommen. Die Bakterien können jedoch nicht lange außerhalb des menschlichen Körpers überleben, sodass Syphilis nicht durch Kontakt mit Gegenständen (wie Toilettensitze und Türgriffe) verbreitet wird, die von einer Person mit Syphilis berührt worden sind.

Menschen, die unsicheren Sex praktizieren, indem sie viele Sexualpartner haben oder die Kondome nicht richtig und regelmäßig benutzen, haben ein erhöhtes Risiko, Syphilis zu bekommen und zu verbreiten.

Menschen mit einer HIV-Infektion haben ein erhöhtes Risiko, an Syphilis zu erkranken.

Symptome von Syphilis

Jedes Stadium (primär, sekundär und tertiär) ist zunehmend schlimmer.

Unbehandelt kann Syphilis viele Jahre lang ohne Symptome weiterbestehen. Sie kann allerdings die Aorta (die größte Arterie im Körper) oder das Gehirn schädigen, was möglicherweise zum Tod führt. Neurosyphilis befällt das Gehirn und Rückenmark und kann sich in jedem Syphilisstadium entwickeln.

Wenn sie entdeckt und frühzeitig behandelt wird, kann Syphilis geheilt werden, bevor bleibende Schäden entstehen.

Syphilis im Primärstadium

Eine schmerzlose Wunde (Schanker genannt) tritt am Infektionsherd auf. Zu den typischen Stellen gehören:

  • Bei Männern: Penis, After und Rektum

  • Bei Frauen: Vulva, Gebärmutterhals, Rektum und Perineum

  • Bei beiden Geschlechtern: Lippen und Mund

Ein Schanker kann jedoch überall auftreten, einschließlich in Zunge, Rachen, an Fingern und anderen Körperteilen. Normalerweise entwickelt sich nur ein Geschwür, gelegentlich können aber mehrere auftreten. Symptome beginnen normalerweise 3 bis 4 Wochen nach der Infektion, sie können aber auch 1 bis 13 Wochen später beginnen.

Der Schanker ist eine kleine, rote, erhabene Stelle, die sich bald zum relativ schmerzfreien, erhabenen, festen und offenen Geschwür entwickelt. Der Schanker blutet nicht und fühlt sich fest an. Der Schanker kann auch eine gelbe oder graue Farbe entwickeln. In der Nähe gelegene Lymphknoten schwellen gewöhnlich an, bleiben aber auch schmerzlos.

Ungefähr die Hälfte der infizierten Frauen und ein Drittel der infizierten Männer bemerken den Schanker nicht, weil er nur wenige Symptome verursacht. Schanker im Rektum oder Mund treten normalerweise bei Männern auf und bleiben oft unbemerkt.

Bilder einer Primärsyphilis
Primärsyphilis: Schanker am Penis (1)
Primärsyphilis: Schanker am Penis (1)

Im ersten Stadium von Syphilis können sich schmerzlose Geschwüre, die als Schanker bezeichnet werden, am oder rund um den Penis entwickeln.

Im ersten Stadium von Syphilis können sich schmerzlose Geschwüre, die als Schanker bezeichnet werden, am oder rund um d

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Bild mit freundlicher Genehmigung von Dres. Gavin Hart und N. J. Flumara über die Public Health Image Library der Centers for Disease Control and Prevention.

Primärsyphilis: Schanker am Penis (2)
Primärsyphilis: Schanker am Penis (2)

Im ersten Stadium von Syphilis können sich schmerzlose Geschwüre, die als Schanker bezeichnet werden, am oder rund um den Penis entwickeln.

Im ersten Stadium von Syphilis können sich schmerzlose Geschwüre, die als Schanker bezeichnet werden, am oder rund um d

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Foto mit freundlicher Genehmigung von Dr. med. Karen McKoy.

Primärsyphilis: Schanker am Mund
Primärsyphilis: Schanker am Mund

Im ersten Stadium von Syphilis können sich schmerzlose Geschwüre, die als Schanker bezeichnet werden, am oder rund um den Mund entwickeln.

Im ersten Stadium von Syphilis können sich schmerzlose Geschwüre, die als Schanker bezeichnet werden, am oder rund um d

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Bild mit freundlicher Genehmigung der Public Health Image Library der Centers for Disease Control and Prevention.

Der Schanker heilt normalerweise innerhalb von 3 bis 12 Wochen. Danach scheinen die Patienten völlig gesund zu sein.

Syphilis im Sekundärstadium

Die Bakterien breiten sich in die Blutbahn aus, verursachen einen ausgedehnten Ausschlag, wunde Stellen an Mund und Haut, geschwollene Lymphknoten und weniger häufig Symptome in anderen Organen. Die Symptome treten typischerweise 6 bis 12 Wochen nach Beginn des Schankers auf. Einige Infizierte haben zu diesem Zeitpunkt immer noch einen Schanker. Syphilis im Sekundärstadium führt häufig zu Fieber, Erschöpfung, Appetit- und Gewichtverlust.

Die meisten Menschen entwickeln wunde Stellen und einen Ausschlag, dabei kann jede Fläche am Körper betroffen sein. Auch ohne Behandlung verschwinden die wunde Stellen nach einigen Tagen bis Wochen, können aber Monate andauern oder nach der Heilung wiederkehren. Alle wunden Stellen heilen mit der Zeit, in der Regel ohne Narbenbildung.

Syphilitische Dermatitis ist ein Ausschlag, der durch eine Infektion mit Syphilis verursacht wird und häufig an den Handflächen und Fußsohlen auftritt. Die einzelnen wunden Stellen sind rund und schuppig und können sich zu größeren Geschwüren verschmelzen. Sie jucken oder schmerzen jedoch normalerweise nicht. Nachdem der Ausschlag verheilt ist, können die betroffenen Bereiche heller oder dunkler als normal sein. Wenn sich eine syphilitische Dermatitis auf der Kopfhaut entwickelt, können büschelweise Haare ausfallen (Alopecia areata).

Es können sich erhabene Wucherungen mit ebener und glatter Oberfläche, sogenannte Condylomata lata, an feuchten Hautstellen bilden, etwa unter den Achselhöhlen, im Genitalbereich und am Anus. Farblich unterscheiden sie sich je nach Hautfarbe, je nachdem, wo am Körper die Wucherungen auftreten und wie entzündet die umliegende Haut ist. Sie können matt-rosa, weiß-grau oder hellbraun sein. Condylomata lata, die im Mund oder Rachen oder auf dem Penis, der Vulva oder dem Rektum auftreten, sind in der Regel rund, erhaben und oft grau bis weiß mit einem roten Rand. Diese Wucherungen enthalten viele Syphilisbakterien und sind sehr infektiös. Sie sind in der Regel schmerzlos, es sei denn, sie verursachen aufgrund ihrer Lage Reizungen oder Beschwerden. Sie können aufbrechen und es kann Flüssigkeit austreten.

Viele Infizierte mit Syphilis im Sekundärstadium haben vergrößerte Lymphknoten im ganzen Körper. Bei manchen Menschen sind andere Organe betroffen. Es können Augenentzündungen auftreten. Knochen und Gelenke können wehtun. Bei manchen Betroffenen kommt es aufgrund einer Leberentzündung (Hepatitis) zu Bauchschmerzen und Gelbsucht (Haut und Augenweiß verfärben sich gelb) und der Urin wird dunkel. Manche haben Kopfschmerzen, Gleichgewichtsprobleme sowie Hör- und Sehprobleme, weil das Gehirn, das Innenohr oder die Augen infiziert sind.

Abbildungen von Syphilis im Sekundärstadium
Syphilis – Sekundärstadium: Ausschlag
Syphilis – Sekundärstadium: Ausschlag

Im zweiten Stadium der Syphilis kann ein weit verbreiteter Ausschlag entstehen.

Im zweiten Stadium der Syphilis kann ein weit verbreiteter Ausschlag entstehen.

Bild mit freundlicher Genehmigung der Public Health Image Library der Centers for Disease Control and Prevention.

Sekundärsyphilis: Ausschlag am Rücken
Sekundärsyphilis: Ausschlag am Rücken

Im zweiten Stadium der Syphilis kann ein weit verbreiteter Ausschlag entstehen. Die wunden Stellen können vereinzelt auftreten oder wie in dieser Darstellung zusammenwachsen.

Im zweiten Stadium der Syphilis kann ein weit verbreiteter Ausschlag entstehen. Die wunden Stellen können vereinzelt au

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Bild mit freundlicher Genehmigung der Public Health Image Library der Centers for Disease Control and Prevention.

Sekundärsyphilis: Ausschlag auf den Handflächen
Sekundärsyphilis: Ausschlag auf den Handflächen

Im Sekundärstadium der Syphilis kann ein Ausschlag auftreten, der als syphilitische Dermatitis bezeichnet wird. Im Gegensatz zu Ausschlägen, die durch die meisten anderen Infektionen verursacht werden, tritt die syphilitische Dermatitis häufig an den Handflächen und Fußsohlen auf.

Im Sekundärstadium der Syphilis kann ein Ausschlag auftreten, der als syphilitische Dermatitis bezeichnet wird. Im Gege

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Bild mit freundlicher Genehmigung der Public Health Image Library der Centers for Disease Control and Prevention.

Syphilis – Sekundärstadium: Hautausschlag auf den Fußsohlen
Syphilis – Sekundärstadium: Hautausschlag auf den Fußsohlen

Im zweiten Stadium der Syphilis kann ein weit verbreiteter Ausschlag entstehen. Anders als Ausschläge, die von den meisten anderen Krankheiten ausgelöst werden, tritt dieser Ausschlag üblicherweise an den Handflächen oder an den Fußsohlen auf.

Im zweiten Stadium der Syphilis kann ein weit verbreiteter Ausschlag entstehen. Anders als Ausschläge, die von den meis

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Bild mit freundlicher Genehmigung von Susan Lindsley über die Public Health Image Library der Centers for Disease Control and Prevention.

Spätsyphilis (latentes Stadium)

Ein latentes Stadium ist eine Periode, in der keine Symptome auftreten und die Infektion nicht aktiv ist. Das latente Stadium wird als frühzeitig latent eingestuft, wenn es innerhalb eines Jahres nach der ursprünglichen Infektion auftritt, oder als spät latent, wenn es mehr als ein Jahr nach der ursprünglichen Infektion auftritt. Während dieser Zeit sind die Bakterien jedoch immer noch im Körper vorhanden, und Syphilis-Tests sind positiv.

Das latente Stadium kann entweder Jahre andauern oder dauerhaft sein. In diesem Stadium sind die Betroffenen normalerweise nicht ansteckend. Gelegentlich können bei einer früh latenten Syphilis wunde Stellen auf der Haut oder den Schleimhäuten auftreten. Diese wunden Stellen sind ansteckend, und Menschen, die mit ihnen in Kontakt kommen, können sich infizieren. Die latente Syphilis kann auch über die Plazenta auf den Fötus übertragen werden, unabhängig davon, ob wunde Stellen vorhanden sind.

Tertiärsyphilis (späte Syphilis)

Die Tertiärsyphilis entwickelt sich bei etwa einem Drittel der unbehandeltenen Patienten Jahre bis Jahrzehnte nach der Erstinfektion. Die Symptome reichen von leicht bis verheerend.

Die Tertiärsyphilis hat 3 Hauptformen:

  • Gutartige Tertiärsyphilis

  • Kardiovaskuläre Syphilis

  • Neurosyphilis

Gutartige Tertiärsyphilis entwickelt sich normalerweise 3 bis 10 Jahre nach der Erstinfektion. Weiche, gummiartige Geschwülste, sogenannte Gummen, erscheinen auf der Haut, am häufigsten auf der Kopfhaut, dem Gesicht, dem oberen Rumpf und den Beinen. Sie entwickeln sich häufig auch in der Leber oder den Knochen und können sich in nahezu jedem Organ entwickeln. Auf der Haut können sich durch eine offene Wunde im Gaumen Löcher entstehen (syphilitische Gummen). Unbehandelt zerstören die Gummen das umliegende Gewebe. In Knochen verursachen sie meist tiefe, durchdringende Schmerzen, die nachts am stärksten sind. Gummen wachsen langsam, heilen langsam und hinterlassen Narben.

Kardiovaskuläre Syphilis tritt meist erst 10 bis 25 Jahre nach der ursprünglichen Infektion auf. Die Bakterien infizieren die an das Herz anschließenden Blutgefäße, inklusive der Aorta. Dies kann zu Folgendem führen:

  • Die Aortawand kann schwächer werden und eine Auswölbung (Aneurysma) bilden. Das Aneurysma kann auf die Luftröhre und andere Strukturen in der Brust Druck ausüben, was Atemschwierigkeiten, Husten und Heiserkeit auslöst.

  • Die Klappe, die vom Herzen zur Aorta führt (Aortenklappe), könnte undicht sein.

  • Die Arterien, die das Blut zum Herzen führen (Koronararterien), können sich verengen.

Diese Probleme können Brustschmerzen oder Herzinsuffizienz verursachen oder tödlich verlaufen.

Neurosyphilis befällt das Gehirn und das Rückenmark und tritt bei einigen Personen mit unbehandelter Syphilis auf. Es gibt die folgenden Formen:

  • Asymptomatische Neurosyphilis: Diese Form ist eine leichte Infektion der Gewebeschichten, die das Gehirn und das Rückenmark umgeben (die Meningen). Sie verursacht eine leichte Meningitis. Ohne Behandlung kann sie zu Symptomen wie Kopfschmerzen, steifem Nacken und Konzentrationsschwierigkeiten führen.

  • Meningovaskuläre Syphilis: Die Arterien des Gehirns oder des Rückenmarks entzünden sich und verursachen eine chronische Form von Meningitis (Hirnhautentzündung). Diese Form entwickelt sich 5 bis 10 Jahre nach der Erstinfektion. Zuerst können diese Menschen Kopfschmerzen und Genickstarre haben. Sie können sich schwindlig fühlen und Schwierigkeiten haben, sich zu konzentrieren und sich an Dinge zu erinnern, und unter Schlaflosigkeit leiden. Unscharfes Sehen kann ebenfalls auftreten. Die Muskeln in den Armen, den Schultern und schließlich den Beinen werden schwächer oder sogar gelähmt. Diese Patienten haben Probleme, ihre Blase und ihren Stuhlgang zu kontrollieren (Inkontinenz). Diese Form kann auch Schlaganfälle verursachen.

  • Parenchymatöse Neurosyphilis: Diese Form beginnt gewöhnlich 15 bis 20 Jahre nach der Erstinfektion und betrifft Menschen erst im Alter zwischen 40 und 60 Jahren. Die ersten Symptome sind allmähliche Veränderungen im Verhalten. Symptome ähneln möglicherweise psychischen Störungen oder Demenz. Zum Beispiel können die Betroffenen weniger sorgfältig mit persönlicher Hygiene werden, und ihre Stimmungen können sich abrupt ändern. Sie können reizbar und verwirrt sein. Sie können Konzentrations- und Gedächtnisstörungen haben. Es kann zu Größenwahn kommen (d. h., die Patienten glauben, sie seien berühmt oder Gott oder mit magischen Kräften ausgestattet). Es kann Zittern im Mund, der Zunge, der ausgestreckten Hände oder des ganzen Körpers auftreten.

  • Tabes dorsalis: Bei dieser Form baut das Rückenmark zunehmend ab. Diese Form entwickelt sich 20 bis 30 Jahre nach der Erstinfektion. Die Symptome beginnen langsam, typischerweise mit intensiven, stechenden Schmerzen im Rücken und in den Beinen, die unregelmäßig kommen und gehen. Gelegentlich haben die Patienten ähnliche Schmerzanfälle im Magen, der Blase, im Rektum oder im Rachen. Das Laufen wird unstet. Die Sinneswahrnehmungen in den Füßen sind reduziert oder anomal. Die Betroffenen verlieren in der Regel an Gewicht. Es kann zu Sehproblemen kommen. Erektionsstörungen sind üblich. Letztendlich haben diese Menschen Probleme, ihre Blase zu kontrollieren (Inkontinenz), und können gelähmt werden.

Sonstige Symptome

Syphilis kann in jedem Infektionsstadium die Augen und Ohren befallen.

Augensymptome umfassen wässrige Augen, verschwommenes Sehen, Augenschmerzen, Sensibilisierung gegen Licht und Verlust des Sehvermögens. Bei einer Augeninfektion durch Syphilis steigt das Risiko für Neurosyphilis.

Sind Ohren betroffen, hören die Personen ein Klingeln im Ohr (Tinnitus), verlieren ihr Hörvermögen oder leiden an Schwindel und Nystagmus (eine schnelle ruckartige Augenbewegung in eine Richtung mit anschließender langsamerer Rückbewegung in die ursprüngliche Position).

Die Gelenke können degenerieren. Die Gelenke sind dabei nicht schmerzhaft, aber geschwollen, und die Bewegungen sind eingeschränkt. Diese Art von Schädigung wird als neurogene Arthropathie bezeichnet (Charcot-Gelenke).

Haut- oder Gelenkschäden aufgrund von Traumata oder Druck können unbemerkt bleiben, weil die Nerven durch Syphilis geschädigt sind und zu sogenannten trophischen Läsionen führen (trophische Geschwüre, wenn sie auf der Haut vorhanden sind).

Diagnose von Syphilis

  • Untersuchung einer Blutprobe oder einer Probe aus einer offenen Wunde (Schanker) oder manchmal der Rückenmarkflüssigkeit

Schwangere sollten auf Syphilis untersucht werden. Jugendliche und Erwachsene, die nicht schwanger sind und keine Symptome haben, jedoch ein erhöhtes Risiko für eine Infektion aufweisen, sollten ebenfalls auf Syphilis untersucht werden.

Medizinische Fachkräfte vermuten eine Primärsyphilis, wenn Menschen einen typischen Schanker haben. Sie vermuten eine Sekundärsyphilis, wenn Menschen den typischen Ausschlag in den Handflächen oder auf den Sohlen haben. Da Syphilis im Verlauf ihrer verschiedenen Stadien eine große Anzahl von Symptomen auslösen kann, prüfen Ärzte möglicherweise, ob eine Person an Syphilis erkrankt ist, wenn sie mögliche Syphilissymptome, einschließlich Probleme mit dem Sehvermögen, aufweist.

Es werden Laboruntersuchungen benötigt, um die Diagnose zu bestätigen. Es werden zwei verschiedene Blutuntersuchungen durchgeführt:

  • Ein Screening-Test, wie der VDRL-Test (Venereal Disease Research Laboratory) oder der RPR-Test (Rapid Plasma Reagin), wird üblicherweise zuerst durchgeführt. Diese Tests werden als nicht treponemal bezeichnet, da sie nicht direkt die Syphilis hervorrufenden Bakterien (Treponema pallidum) oder Antikörper gegen diese Bakterien nachweisen. Screening-Tests sind nicht teuer und einfach in der Durchführung, aber das Ergebnis kann in den 3 bis 6 Wochen nach der Erstinfektion negativ ausfallen, obwohl eine Syphilis vorliegt. Solche Ergebnisse werden falsch negative Ergebnisse genannt. Wenn die Ergebnisse eines Screening-Tests negativ ausfallen, der Arzt aber trotzdem eine Primärsyphilis für wahrscheinlich hält, kann der Test nach 6 Wochen wiederholt werden. Screening-Tests können manchmal positiv ausfallen, wenn keine Syphilis vorliegt (falsch positiv), weil eine andere Erkrankung dazu geführt hat, dass das Testergebnis positiv ausfällt.

  • Normalerweise muss ein Bestätigungstest durchgeführt werden, um einen positiven Screening-Test zu bestätigen. Diese Bluttests messen Antikörper, die speziell als Reaktion gegen die Syphiliserreger gebildet werden (gelegentlich bezeichnet als treponemale Tests). Während der ersten paar Wochen nach der Erstinfektion können die Ergebnisse eines Bestätigungstests ebenfalls falsch-negativ sein und müssen daher womöglich wiederholt werden.

Herkömmlicherweise werden zuerst Screening-Tests durchgeführt und positive Ergebnisse durch einen Bestätigungs- oder einen treponemalen Test bestätigt. Manche Ärzte nehmen aber den treponemalen Test zuerst vor. Bei positiv ausgefallenen Ergebnissen wird der Screening-Test RPR durchgeführt.

Außerdem können Ärzte der betroffenen Person Fragen über ehemalige Sexualpartner, vorherige Labortestergebnisse sowie vorangegangene Behandlungen stellen, um festzustellen, ob diese Person derzeit Syphilis hat oder in der Vergangenheit hatte.

Nach einer erfolgreichen Behandlung kann ein Screening-Test langsam (über Monate bis mehrere Jahre hinweg) negativ werden, aber die Ergebnisse des Bestätigungstests bleiben in der Regel auf unbestimmte Zeit positiv.

Im ersten und zweiten Stadium kann Syphilis auch mit Dunkelfeldmikroskopie diagnostiziert werden. Für diese Technik wird eine Flüssigkeitsprobe von einem Schanker oder einem Lymphknoten entnommen und unter einem speziell ausgestatteten Lichtmikroskop untersucht. Die Bakterien erscheinen hell vor einem dunklen Hintergrund, was es leichter macht, sie zu identifizieren.

Im latenten Stadium werden die treponemalen und nicht-treponemalen Testergebnisse zur Diagnose von Syphilis angewendet. Ärzte versuchen auch anhand ihrer Beurteilungen, einschließlich körperlicher Untersuchung und Prüfung vorangegangener Testergebnisse, herauszufinden, ob sich die Syphilis im frühen oder späten latenten Stadium befindet.

Im Tertiär- oder Spätstadium stützt sich die Diagnose auf die Symptome und die Antikörperergebnisse. Abhängig davon, welche Symptome vorliegen, werden andere Tests durchgeführt. Zum Beispiel kann eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs gemacht oder ein anderer bildgebender Test durchgeführt werden, um nach einem Aneurysma in der Aorta zu suchen.

Wenn ein Verdacht auf Neurosyphilis besteht, wird ungeachtet des Stadiums der Syphilis eine Lumbalpunktion benötigt, um Rückenmarksflüssigkeit zu entnehmen, die auf Antikörper gegen die Bakterien getestet wird.

Personen mit Syphilis sollten ebenfalls auf andere sexuell übertragbare Infektionen, einschließlich einer HIV-Infektion, getestet werden. Bei Menschen mit HIV und Syphilis schreitet die Syphilis mit höherer Wahrscheinlichkeit schneller voran, und eine Neurosyphilis ist wahrscheinlicher.

Behandlung von Syphilis

  • Penicillin-Spritzen

  • Bei Penicillin-Allergikern ein anderes Antibiotikum

  • Gleichzeitige Behandlung der Sexualpartner/innen

In den Muskel verabreichte Penicillin-Spritzen sind das beste Antibiotikum für alle Stadien der Syphilis.

Bei Neurosyphilis und bei Infektionen der Augen und Innenohren kann Penicillin 10 bis 14 Tage lang in eine Vene (intravenös) oder in einen Muskel (intramuskulär) gespritzt werden (wenn es intramuskulär verabreicht wird, muss es zusammen mit einem Medikament namens Probenecid verabreicht werden. Dieses Medikament sorgt dafür, dass mehr Penicillin im Körper verbleibt). Anschließend wird eine andere Art Penicillin durch eine Injektion in einen Muskel einmal wöchentlich 3 Wochen lang verabreicht.

Personen, die allergisch auf Penicillin sind, können andere Antibiotika wie z. B. Doxycyclin (für 14 Tage, mitunter auch 28 Tage, oral eingenommen) erhalten. Als Alternative zu Doxycyclin kommt Azithromycin (Einzeldosis zum Einnehmen) in Frage. In einigen Teilen der Welt kommt es jedoch immer häufiger zu Azithromycin-Resistenzen der Syphilis. Schwangere, die auf Penicillin allergisch reagieren, werden ins Krankenhaus aufgenommen und gegen Penicillin desensibilisiert, damit sie das Antibiotikum erhalten können.

Behandlung von Sexualpartnern

Da Menschen mit primärer, sekundärer und auch früherer latenter Syphilis die Infektion an andere weitergeben können, müssen sie sexuelle Kontakte vermeiden, bis sie und ihre Sexualpartner die Behandlung abgeschlossen haben.

Wird bei einer Person Syphilis diagnostiziert, werden alle ihre Sexualpartner auf Syphilis getestet. Die Sexualpartner werden behandelt, wenn Folgendes zutrifft:

  • Sie hatten mit der infizierten Person innerhalb von 90 Tagen vor der Diagnose Geschlechtsverkehr, auch wenn ihre Ergebnisse negativ ausfallen.

  • Sie hatten Geschlechtsverkehr mit der infizierten Person vor mehr als 90 Tagen vor der Diagnose, jedoch nur dann, wenn die Testergebnisse nicht sofort verfügbar sind und es unwahrscheinlich ist, dass sie zu einer Nachuntersuchung wiederkommen. Bei negativ ausgefallenen Testergebnissen ist keine Behandlung notwendig. Bei positiv ausgefallenen Testergebnissen wird eine Behandlung eingeleitet.

Jarisch-Herxheimer-Reaktion

Patienten mit Pirmär- oder Sekundärsyphilis können 6 bis 12 Stunden nach der ersten Behandlung eine Reaktion haben. Diese Reaktion wird Jarisch-Herxheimer-Reaktion genannt und verursacht Fieber, Kopfschmerzen, Schwitzen, Schüttelfrost und eine vorübergehende Intensivierung der Syphilisgeschwülste. Ärzte verwechseln diese Reaktion manchmal mit einer allergischen Reaktion auf das Medikament.

Symptome dieser Reaktion klingen normalerweise innerhalb von 24 Stunden ab und verursachen nur selten permanente Schäden. Sehr selten jedoch bekommen Patienten mit Neurosyphilis Krampfanfälle oder einen Schlaganfall.

Nach der Behandlung

Nach Abschluss der Behandlung werden so lange periodische Untersuchungen und Bluttests durchgeführt, bis keine Infektion mehr entdeckt werden kann.

Wenn die Behandlung der primären, sekundären oder latenten Syphilis erfolgreich war, haben die meisten Patienten keine Symptome mehr. Die Behandlung der Syphilis im Tertiärstadium kann jedoch Schäden an Organen wie der Aorta oder dem Gehirn nicht rückgängig machen.

Menschen, die von einer Syphilis geheilt wurden, werden nicht immun und können wieder infiziert werden.

Vorbeugung von Syphilis

Die Betroffenen können Folgendes tun, um ihr Risiko für Syphilis und andere sexuell übertragbare Infektionen zu senken:

  • Sicheren Sex praktizieren, einschließlich der Verwendung eines Kondoms bei jedem oralen, analen oder genitalen Geschlechtsverkehr

  • Die Anzahl der Sexualpartner reduzieren und keine Sexualpartner mit hohem Risiko haben (Menschen mit vielen Sexualpartnern oder Personen, die keinen sichereren Geschlechtsverkehr praktizieren).

  • Gegenseitige Monogamie oder Abstinenz praktizieren.

  • Sich impfen lassen (für einige sexuell übertragbare Infektionen verfügbar).

  • Sich sofort untersuchen und behandeln lassen, um eine Ansteckung anderer Menschen zu vermeiden.

  • Bei Ansteckung mit einer sexuell übertragbaren Infektion die Sexualpartner für eine Beratung und Behandlung ausfindig machen.

Wussten Sie ...

  • Eine einzige sexuelle Begegnung mit einer Person mit Syphilis führt in etwa 33 Prozent der Fälle zu einer Infektion. Dieser Prozentsatz ist höher, wenn die Person an einer Primärsyphilis leidet.

Weitere Informationen

Die folgenden Quellen in englischer Sprache können nützlich sein. Bitte beachten Sie, dass MSD MANUAL nicht für den Inhalt dieser Quelle verantwortlich ist.

  1. Centers for Disease Control and Prevention (CDC): Über Syphilis

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