Der Beginn der Menstruation in der Pubertät, Rhythmus und Dauer der Menstruationszyklen während der fruchtbaren Jahre und das Ende der Menstruation mit den Wechseljahren, die sogenannte Menopause (die gewöhnlich 12 Monate nach der letzten Periode einer Frau abgeschlossen ist), werden durch ein kompliziertes Wechselspiel von Hormonen geregelt.
Diese hormonellen Wechselwirkungen, welche die Menstruation steuern, treten in folgender Reihenfolge auf:
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Der Hypothalamus (ein Teil des Hirns, das die Hormonaktivität koordiniert und steuert) setzt Gonadotropin freisetzende Hormone schubweise frei.
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Das Gonadotropin freisetzende Hormon regt die Hypophyse an, zwei Hormone zu produzieren, die Gonadotropine genannt werden: das luteinisierende Hormon und das follikelstimulierende Hormon.
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Das luteinisierende Hormon und das follikelstimulierende Hormon regen die Eierstöcke an.
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Die Eierstöcke produzieren die weiblichen Hormone Östrogen und Progesteron, die schließlich die Menstruation steuern.
Auch Hormone aus anderen Drüsen, wie den Nebennieren und der Schilddrüse, können die Funktion der Eierstöcke und die Menstruation beeinflussen.
Veränderungen während des Menstruationszyklus
Medizinische Fachbegriffe für Menstruationsstörungen*
Bezeichnung |
Beschreibung |
Keine Perioden |
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Dysmenorrhö |
Regelschmerzen oder schmerzhafte Perioden |
Hypomenorrhö |
Ungewöhnlich leichte Periode |
Menometrorrhagie |
Schwere Blutungen während der Menstruationsperioden und Blutung, die häufiger und unregelmäßig zwischen Perioden auftritt |
Menorrhagie (Hypermenorrhö) |
Ungewöhnlich lange und/oder starke Blutungen |
Metrorrhagie |
Blutungen, die häufig und unregelmäßig zwischen Perioden auftritt |
Oligomenorrhö |
Ungewöhnlich seltene Menstruation |
Polymenorrhö |
Ungewöhnlich häufige Perioden |
Postmenopausale Blutungen |
Blutung, die nach der Menopause auftritt |
Schwere psychische Symptome, die vor dem Beginn einer Periode auftreten, zu Beginn oder kurz nach Beginn der Periode enden und die täglichen Aktivitäten und/oder Beziehungen behindern |
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Prämenstruelles Syndrom (PMS) |
Psychische und körperliche Symptome, die vor Beginn einer Periode auftreten |
Primäre Amenorrhö |
Keine Periode (in der Pubertät) |
Sekundäre Amenorrhö |
Perioden, die aufgehört haben |
* Durch das Aufgliedern der Worte in ihre Bestandteile lassen sich diese leichter entziffern: a = nein; dys = schmerzhaft (oder nicht normal); hypo = fehlend (oder unter dem Normalwert); men = Monat; metro = Gebärmutter; oligo = wenig oder unzureichend; poly = viele oder viel; post = nach; prä = vor; rhagie = aufbrechen; rrhö = fließen. |
Im gebärfähigen Alter können besonders starke, leichte, lange, häufige und unregelmäßige Blutungen als auffällig gelten. Vor der Pubertät und nach der Menopause gelten alle Blutungen aus der Scheide als abklärungsbedürftig. Die meisten Ursachen einer auffälligen Scheidenblutung gelten als ernsthaft.
Menstruelle Störungen sind unter anderem:
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Ausbleiben der Regelblutungen (Amenorrhö)
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Regelschmerzen (Dysmenorrhö)
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Vorzeitige Menopause (primäre Ovarialinsuffizienz)
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Prämenstruelles Syndrom (PMS)
Einige Störungen, die sich auf die Fortpflanzungsorgane, aber nicht speziell auf den Menstruationszyklus beziehen, verursachen einige derselben Ursachen wie Menstruationsstörungen. Zu diesen Erkrankungen zählen: