Ohrtumoren

VonBradley A. Schiff, MD, Montefiore Medical Center, The University Hospital of Albert Einstein College of Medicine
Überprüft/überarbeitet Dez. 2022
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    Es gibt eine Reihe maligner und benigner Ohrtumoren, die meist durch Schwerhörigkeit in Erscheinung treten. Sie können sich auch mit Benommenheit, Schwindel oder Gleichgewichtsstörungen manifestieren. Diese Tumoren sind selten und schwer zu diagnostizieren.

    (Siehe auch Übersicht zu Kopf- und Halstumoren.)

    Maligne Ohrtumoren

    Im Gehörgang können sich Basalzellen- und Plattenepithelkarzinome entwickeln. Prädisponierend wirkt möglicherweise eine persistierende Entzündung (z. B. chronische Otitis media). In dem Fall ist nach ausgedehnter Resektion eine Strahlentherapie indiziert. Wenn sich Tumoren auf den Gehörgang beschränken und noch keine Invasion ins Mittelohr stattgefunden hat, kann eine En-bloc-Resektion des Gehörgangs unter Schonung des N. facialis erfolgen. Eine tiefere Invasion erfordert eine größere Resektion des Schläfenbeins. Diese Resektionen werden in der Regel von Chirurgen durchgeführt, die auf Neurotologie oder Schädelbasischirurgie spezialisiert sind.

    Im Mittelohr entwickeln sich selten Plattenepithelkarzinome. Ein prädisponierender Faktor könnte eine anhaltende Otorrhö bei chronischer Otitis media sein. Erforderlich sind eine Resektion des Os temporale und eine postoperative Strahlentherapie.

    Aus Glomusorganen bzw. Gefäßknäueln in der Fossa jugularis (Glomus-jugulare-Tumoren) oder der medialen Mittelohrwand (Glomus-tympanicum-Tumoren) können nichtchromaffine Paragangliome (Chemodektome) des Schläfenbeins hervorgehen, die eine pulsierende, gerötete Mittelohrschwellung hervorrufen. Als Erstsymptom tritt oft ein pulssynchroner Tinnitus auf. Danach kann sich ein Hörverlust mit Schwindel entwickeln. Hirnnervenlähmungen des 9., 10., oder 11. Nervs begleiten Glomus-jugulare-Tumoren, die sich durch das Foramen jugulare ausbreiten. Die Exzision ist die Therapie der Wahl, und die Strahlentherapie kommt bei nichtoperativen Kandidaten zum Einsatz.

    Benigne Ohrtumoren

    Wenn sich im Gehörgang Talgdrüsenzysten, Osteome und Keloide bilden und ihn verlegen, staut sich das Cerumen, und es kommt zu einer Schallleitungsschwerhörigkeit. Die Exzision ist die Therapie der Wahl bei allen gutartigen Ohrtumoren.

    Ceruminöse Adenome treten im äußeren Drittel des Gehörgangs auf. Die histologisch benignen Tumoren bilden weder regionale noch Fernmetastasen, doch weil sie lokal invasiv und destruierend wachsen können, sollten sie großräumig exzidiert werden.