Bei der CPPD-Ablagerungskrankheit, die manchmal auch noch als Pseudogicht oder Chondrokalzinose bezeichnet wird, treten Schübe schmerzhafter Gelenkentzündungen, ähnlich wie bei einer Gicht, oder einer chronischen Arthritis in ähnlicher Form wie rheumatoide Arthritis auf, die auf Einlagerungen von Kristallen aus Kalziumpyrophosphat in den Gelenkknorpeln beruhen.
Kristalleinlagerungen in der Gelenkflüssigkeit und in den Gelenkknorpeln verursachen Entzündungen und Gewebeschäden von unterschiedlicher Schwere.
Die Diagnose wird beim Vorfinden von CPPD-Kristallen in der Gelenkflüssigkeit bestätigt.
Die Behandlung erfolgt mit Medikamenten zur Linderung der Schmerzen und Schwellungen, die durch die Entzündung entstehen, obwohl keines der Medikamente die CPPD-Kristallablagerungen in den Gelenken auflöst.
Die CPPD-Ablagerungskrankheit tritt in der Regel bei älteren Erwachsenen auf und betrifft Männer und Frauen gleichermaßen.
Ursachen der CPPD-Ablagerungskrankheit
Warum sich bei manchen Menschen CPPD-Kristalle bilden, ist nicht geklärt. Die Kristalle bilden sich bei Personen, bei denen Folgendes vorliegt:
Eine frühere Gelenkverletzung (einschließlich einer Operation)
Ablagerungen von Protein in verschiedenen Organen und Geweben (Amyloidose)
Auffällig erhöhter Kalziumspiegel im Blut, der durch eine hohe Konzentration an Parathormon (Hyperparathyreoidismus bzw. Überfunktion der Nebenschilddrüse) verursacht wird
Auffällig erhöhte Eisenkonzentration im Gewebe (Hämochromatose)
Auffällig geringe Magnesiumkonzentration im Blut (Hypomagnesiämie)
Bestimmte seltene Erkrankungen, einschließlich Hypophosphatasie, Gitelman-Syndrom, hypophosphatämische Rachitis und familiäre hypokalziurische Hyperkalzämie
Fortgeschrittenes Alter
Die meisten Patienten mit CPPD-Ablagerungskrankheit weisen jedoch keine dieser Beschwerden auf. Die Erkrankung kann in seltenen Fällen erblich bedingt sein.
Die CPPD-Kristalle können aus unbekannten Gründen häufig in von Arthrose befallenen Gelenken auftreten. CPPD-Kristallablagerungen in einem Gelenk müssen jedoch nicht notwendigerweise Symptome verursachen.
Symptome der CPPD-Ablagerungskrankheit
Die Symptome der CPPD-Ablagerungskrankheit sind sehr unterschiedlich. Manche Menschen leiden unter Schüben schmerzhafter Gelenkentzündungen (Arthritis), ähnlich wie die Gichtschübe, meist in Knien, Handgelenken und anderen relativ großen Gelenken. Bei anderen schmerzen die Gelenke in Armen und Beinen und sind steif, was leicht mit rheumatoider Arthritis oder Arthrose verwechselt werden kann.
Im Vergleich zu Gichtschüben variieren die Schübe durch die CPPD-Ablagerungskrankheit stärker in ihrer Intensität, halten tendenziell länger an und sind oft schwieriger zu behandeln. Wie bei der Gicht können auch die Schübe der CPPD-Ablagerungskrankheit Fieber verursachen. Manche Betroffene haben zwischen den Anfällen keine Schmerzen, andere sind trotz größerer Kristallablagerungen völlig schmerzfrei.
Anders als bei Gicht, bei der Kristalleinlagerungen häufig in Geweben in Gelenknähe vorhanden sind, treten bei der CPPD-Ablagerungskrankheit selten harte Kristallknoten (Tophi) auf.
Diagnose einer CPPD-Ablagerungskrankheit
Mikroskopische Untersuchung der Gelenkflüssigkeit
Manchmal Röntgenaufnahme oder Ultraschalluntersuchung
Wenn bei älteren Patienten die Gelenke immer wieder geschwollen, warm oder schmerzhaft sind, kann zumeist von einer CPPD-Ablagerungskrankheit ausgegangen werden. Die Diagnose wird gestellt, nachdem ein entzündetes Gelenk mit einer Nadel punktiert und die Gelenkflüssigkeit untersucht wurde (Gelenkaspiration). In der Gelenkflüssigkeit sind CPPD-Kristalle enthalten. Unter einem speziellen Polarisationsmikroskop lassen sie sich von Harnsäurekristallen (die Gicht auslösen) unterscheiden.
Röntgenaufnahmen, die zahlreiche Kristalle im Gelenkknorpel zeigen, können die Diagnose nahelegen. Wenn bei einer Ultraschalluntersuchung des Gelenks Kristalle im Gelenkknorpel erkennbar sind, liegt die Diagnose einer CPPD-Ablagerungskrankheit ebenfalls nahe.
Behandlung einer CPPD-Ablagerungskrankheit
Drainage der Gelenkflüssigkeit und Injektion eines Steroids (manchmal als Glukokortikoid oder Kortikosteroid bezeichnet)
Medikamente zur Linderung von Schmerzen und zum Abklingen der Schwellungen infolge von Entzündungen
Physiotherapie
Die Behandlung der akuten CPPD-Ablagerungskrankheit ist ähnlich wie bei einer akuten Gicht. In der Regel können akute Anfälle behandelt und neue Schübe vermieden, bereits geschädigte Gelenke jedoch nicht wiederhergestellt werden. Überschüssige Gelenkflüssigkeit kann abgesaugt und ein Steroid ins Gelenk gespritzt werden, um Entzündungen und Schmerzen rasch einzudämmen.
Oral eingenommene Medikamente helfen bei der Behandlung von CPPD-Ablagerungskrankheit. Um die Schmerzen und Entzündungen bei einem akuten Anfall sofort zu lindern, werden meist nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) eingesetzt.
Colchicin (siehe die Tabelle Medikamente zur Behandlung von Gicht) kann täglich in geringen Dosen (1–2 Tabletten) oral eingenommen werden, um die Anzahl der Schübe zu verringern.
Oral eingenommene Steroide sind bei der Behandlung akuter Schübe der CPPD-Ablagerungskrankheit wirksam und besonders nützlich bei manchen Menschen, die keine NSAR oder Colchicin einnehmen sollten.
Bei einer Unverträglichkeit gegenüber Steroiden, NSAR oder Colchicin können auch bestimmte Medikamente, die das Immunsystem unterdrücken (z. B. tägliche Injektionen mit Anakinra) wirksam sein.
Im Gegensatz zur Gicht gibt es keine spezifische Langzeittherapie für die CPPD-Ablagerungskrankheit. Physiotherapie (z. B. Muskelaufbau und Beweglichkeitsübungen) kann jedoch dabei helfen, die Gelenkfunktion zu erhalten.
Prognose bei einer CPPD-Ablagerungskrankheit
In den meisten Fällen heilen die entzündeten Gelenke ohne Folgen ab. Bei manchen Menschen kann es jedoch mit der Zeit zu chronischer Arthritis und chronischen Gelenkschäden kommen, wobei einige Gelenke so schwer geschädigt werden, dass sie mit einer neurogenen Arthropathie (Charcot-Gelenke) verwechselt werden können.
Anders als bei der Gicht ist eine chronische CPPD-Ablagerungskrankheit schwierig zu behandeln, da es keine Therapie gibt, die die CPPD-Kristalle effektiv beseitigt oder ihre Menge reduziert. Menschen mit häufigen Schüben, insbesondere jüngere Menschen, werden häufig auf Grunderkrankungen untersucht.
