Apherese

VonRavindra Sarode, MD, The University of Texas Southwestern Medical Center
Überprüft/überarbeitet März 2024
DIE AUSGABE FÜR MEDIZINISCHE FACHKREISE ANSEHEN

Bei der Apherese wird dem Spender Blut entnommen und ihm wieder verabreicht, nachdem bestimmte Stoffe aus dem Blut entfernt wurden.

    Die Apherese kann verwendet werden, um

    • gesunde Blutbestandteile von einem Spender zu entnehmen und diese einer erkrankten Person als Transfusion zu verabreichen.

    • schädliche Stoffe oder eine übermäßige Menge von Blutkörperchen aus dem Blut eines Patienten zu entfernen (dies wird als „therapeutische Apherese“ bezeichnet).

    Die verschiedenen Bestandteile des Blutes, die voneinander getrennt werden können, sind folgende:

    Das Plasma enthält Antikörper (Immunglobuline) und Gerinnungsfaktoren, die manchmal vom Plasma getrennt werden.

    Die zwei häufigsten Apheresearten, die verwendet werden, um schädliche Stoffe aus dem Blut zu entfernen, sind folgende:

    • Plasmaaustausch (Plasmapherese)

    • Zytapherese

    Die Zytapherese kann je nach Zelltyp, der aus dem Blut entfernt wird, verschiedene Bezeichnungen haben.

    • Thrombozytenapherese: Entfernung der Blutplättchen (Thrombozyten)

    • Leukozytapherese: Entfernung der weißen Blutkörperchen (Leukozyten)

    Wenn das Plasma vom Blut getrennt wird, wird dieses Verfahren Plasmapherese genannt. Eine Plasmapherese wird häufig bei gesunden Spendern durchgeführt, um Plasma für die Spende oder bestimmte Substanzen wie Gerinnungsfaktoren zu erhalten.

    Der Erythrozytenaustausch umfasst ebenfalls eine Apherese.

    Plasmaaustausch (Plasmapherese)

    Beim Plasmaaustausch wird das Blut der Person entfernt, und das Plasma wird von den Blutkörperchen und den Blutplättchen getrennt. Das Plasma wird entsorgt und die Blutkörperchen und Blutplättchen werden dem Patienten zusammen mit einer Plasmaersatzflüssigkeit wie Albumin zurückgegeben.

    Ein Plasmaaustausch wird zur Behandlung von Erkrankungen verwendet, bei denen das Plasma des Betroffenen schädliche Stoffe (häufig Antikörper) enthält. Zu diesen Erkrankungen zählen Folgende: multiple Sklerose, Myasthenia gravis und das Guillain-Barré-Syndrom (neurologische Störungen, die Muskelschwäche hervorrufen), das Goodpasture-Syndrom (eine Autoimmunerkrankung mit Blutungen in der Lunge und Nierenversagen), Kryoglobulinämie (eine Art von krankhafter Antikörperbildung) sowie thrombotisch-thrombozytopenische Purpura (eine seltene Gerinnungsstörung). Die Apherese kann einige chronische Krankheiten unter Kontrolle halten, sie aber nicht heilen. Jedoch kann die thrombotisch-thrombozytopenische Purpura mit einer Apherese gebessert werden.

    Damit der Plasmaaustausch von Nutzen ist, muss dieser oft genug durchgeführt werden, sodass die unerwünschten Stoffe schneller entfernt werden, als der Körper sie bilden kann. Die große Flüssigkeitsmenge, die bei der Abnahme und Rückgabe des Blutes ständig zwischen Blutgefäßen und Körpergeweben wechselt, bereitet dem Körper, der ohnehin schon krank ist, jedoch zusätzliche Probleme, daher wird die Apherese nur so oft wie nötig durchgeführt.

    Zytapherese

    Bei der Zytapherese werden überschüssige Blutkörperchen entfernt. Die Zytapherese kann auch zur Behandlung von Polyzythämie (einem Überschuss von roten Blutkörperchen), gewissen Arten von Leukämie (einer Art Krebs, bei der ein Überschuss von weißen Blutkörperchen vorhanden ist) und Thrombozythämie (einem Überschuss von Blutplättchen) verwendet werden.

    Erythrozytenaustausch

    Beim Erythrozytenaustausch werden die krankhaften oder ungewöhnlichen roten Blutkörperchen mittels Apherese entnommen und durch gespendete rote Blutkörperchen ersetzt. Der Erythrozytenaustausch dient der Behandlung und manchmal auch der Vorbeugung schwerer Komplikationen der Sichelzellanämie (z. B. denen eines Schlaganfalls und des akuten Thoraxsyndroms).