Die 2 häufigsten Ursachen für akute Mediastinitis sind
Ösophagusperforation
Mediane Sternotomie
Ösophagusperforation
Eine Ösophagusperforation Ösophagusruptur Eine Ösophagusruptur kann iatrogen bei endoskopischen oder anderen instrumentellen Eingriffen oder auch spontan (Boerhaave-Syndrom) entstehen. Die Patienten sind schwer krank, mit Symptomen... Erfahren Sie mehr kann als Komplikation einer Ösophagoskopie, einer Sengstaken-Blakemore-Sonde oder eines Mayo-Tubus (bei Ösophagusvarizenblutung) auftreten. Selten resultiert es aus heftigem Erbrechen (Boerhaave-Syndrom). Eine weitere mögliche Ursache ist das Schlucken ätzender Stoffen (z. B. Laugen, bestimmte Knopfbatterien). Bestimmte Pillen oder Geschwüre der Speiseröhre (z. B. bei AIDS-Patienten mit Ösophagitis) können beitragen.
Patienten mit Ösophagusperforation bieten im Allgemeinen ein akutes Krankheitsbild binnen Stunden mit starken Brustschmerzen und Dyspnoe durch die mediastinale Entzündung.
Die Diagnose ist in der Regel aufgrund der klinischen Präsentation und einer Instrumentationsgeschichte oder anderer Risikofaktoren eindeutig. Die Diagnose sollte auch bei Patienten in Betracht gezogen werden, die sehr krank sind, Schmerzen in der Brust haben und möglicherweise einen Risikofaktor aufweisen, den sie nicht beschreiben können (z. B. bei Patienten, die berauscht sind und möglicherweise heftig erbrochen haben, sich aber nicht daran erinnern können, und bei präverbalen Kindern, die möglicherweise eine Knopfbatterie verschluckt haben). Die Diagnose wird durch eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs gestellt, die Luft im Mediastinum zeigt, und durch ein CT bestätigt, obwohl auch andere Erkrankungen (z. B. spontanes Pneumomediastinum Pneumomediastinum Pneumomediastinum bedeutet Luftansammlung im mediastinalen Interstitium. Die wichtigsten Ursachen von Pneumomediastinum sind Alveolar rupture with dissection of air into the interstitium of... Erfahren Sie mehr ) Luft im Mediastinum verursachen können.
Die Therapie erfolgt mit parenteralen Antibiotika, die gegen die orale und GI-Flora effektiv sein sollten (z. B. Clindamycin 450 mg IV alle 6 h plus Ceftriaxon 2 g IV einmal täglich über mindestens 2 Wochen). Patienten, die eine schwere Mediastinitis mit pleuraler Effusion Pleuraerguss Ein Pleuraerguss ist eine Ansammlung von Flüssigkeit im Pleuraspalt. Pleuraergüsse haben zahlreiche Ursachen und werden in der Regel in Transsudate und Exsudate eingeteilt. Der Nachweis erfolgt... Erfahren Sie mehr oder Pneumothorax Pneumothorax Pneumothorax bezeichnet eine Luftansammlung im Pleuraspalt, die zum partiellen oder kompletten Kollaps der Lunge führt. Ein Pneumothorax kann spontan auftreten oder aus einer Verletzung oder... Erfahren Sie mehr haben, benötigen eine notfallmäßige mediastinale operative Exploration mit primärem Verschluss des Ösophagusrisses und Drainage von Pleura und Mediastinum.
Mediane Sternotomie
Bei ca. 1% der Fälle diese Prozedur kommt es durch Mediastinitis zu Komplikationen (1 Hinweis Mediastinitis ist eine Entzündung des Mediastinums. Eine akute Mediastinitis ist in der Regel die Folge einer Ösophagusperforation oder tritt nach einer medianen Sternotomie auf. Zu den Symptomen... Erfahren Sie mehr ). Die Patienten stellen sich am häufigsten mit Wunddrainage oder Sepsis vor. Die Diagnose basiert auf dem Nachweis infizierter Flüssigkeit mittels Aspiration durch das Sternum. Die Therapie besteht in einer sofortigen chirurgischen Drainage, Débridement und parenteralen Breitspektrumantibiotika. Mediastinitis nach medianer Sternotomie hat eine hohe Mortalitätsrate.
Chronisch fibrosierende Mediastinitis
Die Erkrankung wird normalerweise durch Tuberkulose Tuberkulose Tuberkulose ist eine chronische, fortschreitende mykobakterielle Infektion, die nach der Erstinfektion häufig eine asymptomatische Latenzzeit aufweist. Am häufigsten befällt die Tuberkulose... Erfahren Sie mehr oder Histoplasmose Histoplasmose Histoplasmose ist eine pulmonale und hämatogene Krankheit, die durch Histoplasma capsulatum verursacht wird. Sie verläuft oft chronisch und folgt meist einer asymptomatischen Primärinfektion... Erfahren Sie mehr verursacht, kann jedoch auch bei Sarkoidose Sarkoidose Sarkoidose ist eine entzündliche Erkrankung, die durch nichtverkäsende Granulome in einem oder mehreren Organen und Geweben entsteht; die Ätiologie ist unbekannt. Am häufigsten sind Lunge und... Erfahren Sie mehr oder Silikose Silikose Die Silikose wird durch die Inhalation von nicht gebundenen (freien) Stäuben ausgelöst, die kristallines Siliziumdioxid enthalten, und ist durch eine noduläre Lungenfibrose gekennzeichnet. Chronische... Erfahren Sie mehr . Auch andere Pilzerkrankungen können eine chronische fibrosierende Mediastinitis verursachen.
Es entwickelt sich eine starke fibrotische Reaktion, die zur Kompression mediastinaler Strukturen und zum Vena-cava-superior-Syndrom Regionales Wachstum , einer Trachealverengung oder zur Obstruktion von Pulmonalarterien oder -venen führen kann.
Die Diagnose stützt sich auf CT.
Wenn die Ursache eine Tuberkulose oder ein Pilz ist, ist eine antimikrobielle Therapie indiziert. Ansonsten ist keine bekannte Behandlung förderlich, aber die Insertion von Gefäß- oder Atemwegs-Stents kann in Betracht gezogen werden.
Hinweis
1. De Feo M, Renzulli A, Ismeno G, et al. Variables predicting adverse outcome in patients with deep sternal wound infection. Ann Thorac Surg 2001;71(1):324-331. doi:10.1016/s0003-4975(00)02137-8