Eosinophile Lungenerkrankungen sind eine heterogene Gruppe von Erkrankungen, die durch eine Akkumulation von Eosinophilen in den Alveolen und/oder dem Interstitium gekennzeichnet sind. Auch periphere Eosinophilie Eosinophilie Eosinophilie ist definiert als eine Eosinophilenkonzentration > 500/mcl (> 0,5 × 109/l) im peripheren Blut. Die Ursachen und assoziierten Störungen hierfür sind zahlreich, doch... Erfahren Sie mehr tritt dabei häufig auf. Zu den bekannten Ursachen von eosinophilen Lungenerkrankungen gehören
Die medikamenteninduzierte Pneumonie Lungenerkrankungen Durch Medikamente Medikamentös induzierte Lungenerkrankungen sind ein Oberbegriff für eine heterogene Gruppe von Erkrankungen, die ein häufiges klinisches Problem darstellen, bei dem ein Patient ohne vorbestehende... Erfahren Sie mehr (z. B. verursacht durch Arzneimittel, wie Antibiotika, Phenytoin oder Tryptophan)
Inhalative Toxine (z. B. illegale Drogen wie Kokain)
Systemische Erkrankungen (z. B. eosinophile Granulomatose mit Polyangiitis Eosinophile Granulomatose mit Polyangiitis (EGPA) Die eosinophile Granulomatose mit Polyangiitis ist eine systemische, kleine und mittlere Gefäße nekrotisierende Vaskulitis, charakterisiert durch extravaskuläre Granulome, Eosinophilie und Gewebeinfiltration... Erfahren Sie mehr [ehemals Churg-Strauss-Syndrom])
Oft ist die Ursache unbekannt.
Die beiden primären eosinophilen Lungenerkrankungen unbekannter Ätiologie sind
Das hypereosinophile Syndrom Hypereosinophiles Syndrom Das hypereosinophile Syndrom ist ein Zustand, der durch periphere Bluteosinophilie mit Manifestationen der Beteiligung des Organsystems oder einer Dysfunktion gekennzeichnet ist, die direkt... Erfahren Sie mehr , eine systemische Erkrankung, die zahlreiche Organe betrifft, wird andernorts näher erläutert.
Das Löffler-Syndrom Löffler-Syndrom Das Löffler-Syndrom ist eine Form der eosinophilen Lungenerkrankung, die durch das Fehlen oder die nur leichtgradige Ausprägung respiratorischer Symptome (meistens trockener Husten), flüchtige... Erfahren Sie mehr , ein Syndrom von flüchtigen Lungenbefunden und periphere Bluteosinophilie, ist eine weiterere eosinophile Lungenerkrankung.
(Siehe auch Übersicht über interstitielle Lungenerkrankungen Interstitielle Lungenerkrankungen Unter Interstitiellen Lungenerkrankungen versteht man eine heterogene Gruppe von Krankheiten, die durch Verdickung der Alveolarsepten, Fibroblastenproliferation, Kollagenablagerungen und bei... Erfahren Sie mehr )
Diagnose von eosinophilen Lungenerkrankungen
Röntgenthorax oder Computertomographie des Thorax
Demonstrieren Sie Eosinophilie im peripheren Blut, der Bronchiallavage-Flüssigkeit oder im Lungengewebe
Die Diagnose basiert auf dem Nachweis von Verschattungen in der Thorax-Bildgebung und dem Nachweis einer Eosinophilie (> 450/MikroL [0,45 × 109/l] im peripheren Blut, BAL oder einer Lungenbiopsie. Eine Lungeneosinophilie kann jedoch ohne periphere Eosinophilie auftreten. Pulmonale Verschattungen in der Thorax-Bildgebung in Verbindung mit Eosinophilie werden gelegentlich als PIE- (pulmonale Infiltrate mit Eosinophilie)-Syndrom bezeichnet.
Eosinophile sind primär gewebeständige Zellen, und ihre Anzahl in Geweben ist 100-fach größer als im Blut. Demzufolge zeigen Bluteosinophilenzahlen nicht zwangsweise das Ausmaß der Eosinophilenbeteiligung in betroffenen Geweben an. Eosinophile kommen am zahlreichsten in Geweben vor, die eine epitheliale Mukosagrenzfläche mit der Umwelt haben, etwa Respirations-, Verdauungs- und unterer Urogenitaltrakt. Eosinophile treten nicht in der Lunge von Gesunden auf, sodass ihre Anwesenheit in Lungengewebe oder BAL-Flüssigkeit (> 5% der Differenzialzählung) auf einen pathologischen Prozess hinweist.
Eosinophile reagieren ausgesprochen empfindlich auf Kortikosteroide und verschwinden innerhalb von wenigen Stunden nach Kortikosteroidgabe komplett aus dem Blut. Dieses rasche Verschwinden aus dem Blut kann die Diagnose erschweren, wenn Patienten Kortikosteroide erhalten, bevor die Diagnostik etabliert ist.