Akute eosinophile Pneumonie

VonJoyce Lee, MD, MAS, University of Colorado School of Medicine
Überprüft/überarbeitet Juli 2023
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Die akute eosinophile Pneumonie (AEP) ist eine Erkrankung mit unbekannter Ätiologie, die durch eine rasche eosinophile Infiltration des Lungeninterstitiums gekennzeichnet ist.

(Siehe auch Überblick über eosinophile Lungenerkrankungen.)

Im Gegensatz zur chronischen eosinophilen Pneumonie ist akute eosinophile Lungenentzündung eine akute Erkrankung, die sich in der Regel nicht wiederholt. Inzidenz und Prävalenz sind unbekannt. Eine akute eosinophile Pneumonie kann in jedem Alter auftreten, am häufigsten sind jedoch Patienten zwischen 20 und 40 Jahren betroffen, mit einem Verhältnis von Mann zu Frau von 2:1.

Die Ursache ist unbekannt, aber eine akute eosinophile Pneumonie kann eine akute Überempfindlichkeitsreaktion auf ein nicht identifiziertes inhalatives Antigen bei einer ansonsten gesunden Person sein. Zigarettenrauchen oder andere Rauchexposition können beteiligt sein.

Symptome und Anzeichen einer akuten eosinophilen Pneumonie

Die akute eosinophile Lungenentzündung verursacht eine akute fieberhafte Erkrankung von kurzer Dauer (normalerweise < 7 Tage). Die Symptomatik besteht in unproduktivem Husten, Dyspnoe, Krankheitsgefühl, Myalgien, Nachtschweiß und pleuritischen Brustschmerzen.

Zu den Befunden gehören Tachypnoe, Fieber (häufig > 38,5° C) und beidseitige basale, inspiratorische, nicht klingende RG und gelegentlich Brummen bei forcierter Exspiration.

Patienten mit akuter eosinophiler Pneumonie weisen häufig ein akutes respiratorisches Versagen auf, das eine mechanische Beatmung erfordert. Selten einmal kann es zu einem distributiven (hyperdynamischen) Schock kommen.

Diagnose der akuten eosinophilen Pneumonie

  • Hochauflösende CT (HRCT)

  • In der Regel Gesamtblutbild mit Differenzialdiagnostik, Analyse der Pleuraflüssigkeit (falls vorhanden) und Lungenfunktionstests

  • Bronchoskopie zur Gewinnung einer Lavage und manchmal Biopsie

Die Verdachtsdiagnose einer akuten eosinophilen Lungenentzündungwird bei Patienten mit Symptomen einer akuten Pneumonie, die zu Lungenversagen führt und die nicht auf Antibiotika ansprechen, vermutet. Die Diagnose basiert auf den Routineuntersuchungsbefunden und wird bronchoskopisch bestätigt.

Akute eosinophile Pneumonie ist eine Ausschlussdiagnose und erfordert das Fehlen bekannter Ursachen der eosinophilen Pneumonie (z. B. arzneimittel- und toxininduziert, im Zusammenhang mit Wurm- und Pilzinfektion, eosinophile Granulomatose mit Polyangiitis, hypereosinophiles Syndrom, Tumoren).

Das Gesamt- Differentialblutbild zeigt im Gegensatz zur chronischen eosinophilen Pneumonie häufig keine deutlich erhöhten Eosinophilenzahlen. Erythrozytensedimentationsrate (ESR) und IgE-Spiegel sind hoch, aber unspezifisch.

Im Röntgenthorax können initial nur subtile retikuläre Zeichnungsvermehrung oder Milchglastrübung gesehen werden, häufig mit Kerley-B-Linien. Isolierte alveoläre (ca. 25% der Fälle) oder retikuläre (ca. 25% der Fälle) Zeichnungsvermehrung kann ebenfalls beobachtet werden. Anders als bei der chronischen eosinophilen Pneumonie, sind bei der akuten eosinophilen Pneumonie die Trübungen nicht charakteristischerweise in der Lungenperipherie lokalisiert. Bei zwei Dritteln der Patienten treten kleine Pleuraergüsse auf, häufig beidseitig.

Das HRCT ist mit beidseits vorliegender Milchglastrübung oder retikulärer Zeichnungsvermehrung immer pathologisch.

Die Untersuchung der Pleuraflüssigkeit zeigt eine signifikante Eosinophilie mit hohem pH-Wert.

Lungenfunktionstests sind nicht diagnostisch, zeigen aber oft einen restriktiven Prozess mit reduzierter Diffusionskapazität für Kohlenmonoxid (DLCO).

Eine Bronchoskopie sollte zur Gewinnung einer BAL, gelegentlich auch für eine Biopsie durchgeführt werden. Die BAL erbringt häufig hohe absolute und relative (> 25%) Eosinophilenzahlen. Die häufigsten histopathologischen Merkmale in der Biopsie umfassen eosinophile Infiltration mit akutem und organisierendem diffusem Alveolarschaden. Allerdings werden bei Patienten nur selten Biopsien entnommen.

Behandlung der akuten eosinophilen Pneumonie

  • Systemische Kortikosteroide

Der Zustand einiger Patienten mit akuter eosinophiler Lungenentzündung bessert sich spontan. Die meisten werden mit Prednison 40–60 mg 1-mal täglich oral behandelt. Bei Patienten mit Lungenversagen wird Methylprednisolon 60–125 mg alle 6 Stunden bevorzugt.

Die Prognose einer akuten eosinophilen Pneumonie ist in der Regel gut; ein Ansprechen auf Kortikosteroide und eine vollständige Genesung sind häufig. Pleuraergüsse bilden sich langsamer zurück als parenchymale Verschattungen.