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Neuropathische Schmerzen

Von

James C. Watson

, MD, Mayo Clinic College of Medicine and Science

Überprüft/überarbeitet Jun 2022
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Kurzinformationen

Neuropathische Schmerzen werden durch die Beschädigung oder Fehlfunktion der Nerven, des Rückenmarks oder des Gehirns verursacht.

Neuropathische Schmerzen können entstehen durch:

Neuropathische Schmerzen können auch nach einer Operation auftreten, wie beispielsweise einer Brustkrebsoperation (Mastektomie) oder einer Lungenoperation (Thorakotomie).

Neuropathische Schmerzen können zu Angst und/oder Depression führen. Angst und Depression können Schmerzen auch verschlimmern.

Symptome neuropathischer Schmerzen

Neuropathische Schmerzen können als Brennen oder Kribbeln bzw. als Berührungs- oder Kälteüberempfindlichkeit wahrgenommen werden. Eine Überempfindlichkeit gegenüber Berührungen wird Allodynie genannt. Schon eine leichte Berührung kann Schmerzen verursachen.

Neuropathische Schmerzen sind manchmal tiefliegend und ziehend.

Bei schmerzhaften Bewegungen vermeiden die Betroffenen möglicherweise, den schmerzenden Körperteil zu bewegen. In solchen Fällen können die Muskeln, die den schmerzhaften Körperteil steuern, verkümmern, wodurch die Beweglichkeit stärker eingeschränkt wird.

Die Betroffenen spüren die Schmerzen noch lange, nachdem die Ursache behoben wurde, da die Strukturen des Nervensystems sich verändert haben und schmerzanfälliger geworden sind.

Diagnose neuropathischer Schmerzen

  • Untersuchung durch den Arzt

Ärzte gründen ihre Diagnose von neuropathischen Schmerzen hauptsächlich auf Folgendem:

  • Symptome

  • Der Wahrscheinlichkeit einer Nervenverletzung

  • Untersuchungsergebnissen

Je nach Symptomen, führen die Ärzte Untersuchungen auf Erkrankungen durch, die als Ursache der Schmerzen infrage kommen könnten. Tests können unter anderem eine Magnetresonanztomografie (MRT), eine Messung der Nervenleitungsgeschwindigkeit und Elektromyografie Elektromyografie und Messung der Nervenleitfähigkeit Wenn aufgrund der Vorgeschichte und der neurologischen Untersuchung der Verdacht auf eine Krankheit besteht, können weitere Untersuchungen die Diagnose absichern. Die Elektroenzephalografie... Erfahren Sie mehr Elektromyografie und Messung der Nervenleitfähigkeit (EMG) sowie Bluttests beinhalten. Durch die Messung der Nervenleitungsgeschwindigkeit und durch EMG können die Ärzte bestimmen, ob die Schmerzen auf ein Problem mit den Muskeln oder Nerven zurückzuführen sind und wo sich die Verletzung oder Dysfunktion befindet.

Behandlung neuropathischer Schmerzen

  • Arzneimittel (wie Schmerzmittel, Antidepressiva und Antiepileptika)

  • Physio- und/oder Ergotherapie

  • Operation, falls notwendig

  • Stimulierung des Rückenmarks oder der Nerven

  • Ein Nervenblock

Wenn die Betroffenen verstehen, was neuropathische Schmerzen sind und was sie erwartet, haben sie eher das Gefühl, die Kontrolle zu haben, und können mit ihren Schmerzen besser umgehen.

Die Behandlung von neuropathischen Schmerzen ist je nach der zugrunde liegenden spezifischen Erkrankung unterschiedlich. Wenn die Ursache beispielsweise Diabetes ist, kann eine bessere Blutzuckerkontrolle das Fortschreiten der Nervenschädigung, die die Schmerzen verursacht, verlangsamen.

Häufig beginnt die Behandlung neuropathischer Schmerzen mit Medikamenten. Medikamente können zur Linderung der Schmerzen beitragen, was sie weniger belastend und störend macht, aber es ist oft schwierig, die Schmerzen mit Medikamenten vollständig zu lindern.

Medikamente

Unter Umständen werden Schmerzmittel (Analgetika) zur Linderung neuropathischer Schmerzen verabreicht.

Zur Behandlung neuropathischer Schmerzen werden folgende Schmerzmittel eingesetzt:

Arzneimittel lindern die Schmerzen jedoch oft nur teilweise und in der Regel nur bei weniger als der Hälfte aller Patienten mit neuropathischen Schmerzen.

Physio- und Ergotherapie

Andere Therapien

Eine Operation kann notwendig sein, wenn die Schmerzen durch eine Verletzung hervorgerufen werden, durch die Druck auf einen Nerv entsteht.

Elektrische Stimulation Elektrostimulation Professionelle Therapeuten für Rehabilitation behandeln Schmerzen und Entzündungen. Solche Behandlungen fördern die Bewegungsfähigkeit und ermöglichen den Patienten, in vollem Umfang an der... Erfahren Sie mehr (mit Elektroden, die an der Wirbelsäule oder an anderen Stellen angebracht werden) kann bei bestimmten Arten von chronischen neuropathischen Schmerzen hilfreich sein. Bei der transkutanen elektrischen Nervenstimulation Nichtmedikamentöse Schmerzbehandlung Schmerzmittel (Analgetika) sind die Hauptmedikamente zur Schmerzbehandlung. Das Schmerzmittel wird anhand der Art und der Dauer der Schmerzen bestimmt und im Hinblick auf die Vorteile und Risiken... Erfahren Sie mehr (TENS) wird ein leichter elektrischer Strom über Elektroden auf der Hautoberfläche abgegeben. TENS-Geräte sind rezeptfrei erhältlich. Bei dieser Behandlung werden Stimulationselektroden um den schmerzenden Bereich gelegt.

Die periphere Nervenstimulation umfasst das Anlegen von dünnen Drähten unter der Haut, um einen einzelnen peripheren Nerv zu stimulieren. (Periphere Nerven sind diejenigen außerhalb des Gehirns und des Rückenmarks.) Die Drähte werden an einem kleinen Gerät (Stimulator) befestigt, das auf der Hautoberfläche platziert wird. Diese Behandlung ist besonders wirksam bei neuropathischen Schmerzen und zielt besser auf den schmerzenden Bereich ab als TENS. Das Einlegen der Drähte unter die Haut ist ein minimalinvasiver ambulanter Eingriff, da nur kleine Schnitte in die Haut erforderlich sind.

Eine Rückenmarkstimulation kann eingesetzt werden, um neuropathische Schmerzen bei Menschen mit einer Nervenschädigung nach einer Rückenoperation oder mit einem komplexen regionalen Schmerzsyndrom Komplexes regionales Schmerzsyndrom Bei dem komplexen regionalen Schmerzsyndrom handelt es sich um chronische neuropathische Schmerzen, die sich durch hartnäckige brennende oder quälende Schmerzen auszeichnen und mit gewissen... Erfahren Sie mehr zu lindern. Bei dieser Behandlung wird ein Rückenmarkstimulator unter die Haut implantiert, meist in das Gesäß oder in den Bauch. Wie ein Herzschrittmacher erzeugt das Gerät elektrische Impulse. Dünne Drähte (Ableitungen) vom Gerät werden in den Raum um das Rückenmark (Epiduralraum) herum platziert. Diese Ableitungen übertragen Impulse an das Rückenmark. Die Impulse verändern die Übertragung der Schmerzsignale zum Gehirn und somit die unangenehme Wahrnehmung der Symptome.

Nervenblockaden werden durchgeführt, um eine Nervenbahn, die Schmerzsignale weiterleitet oder verstärkt, zu unterbrechen. Nervenblockaden können bei Patienten mit starken, anhaltenden Schmerzen vorgenommen werden, bei denen Arzneimittel zu keiner Schmerzreduktion führen. Dabei können verschiedene Techniken angewendet werden:

  • Injektion eines lokalen Anästhetikums in den Bereich um die Nerven, um zu verhindern, dass diese die Schmerzsignale weiterleiten (in der Regel werden die zu behandelnden Nerven mittels Ultrasonografie lokalisiert)

  • Injektion in den Bereich um Ansammlungen von Nervenzellen (Ganglien) herum, um die Weiterleitung von Schmerzsignalen zu regulieren

  • Injektion von ätzenden Substanzen (wie Phenol) in einen Nerv, um diesen zu zerstören

  • Gefrieren eines Nervs (Kryotherapie)

  • Verbrennen eines Nervs mit einer Radiofrequenzsonde

HINWEIS: Dies ist die Ausgabe für Patienten. ÄRZTE: DIE AUSGABE FÜR MEDIZINISCHE FACHKREISE ANSEHEN
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