Infektionen mit dem Ebola-Virus und dem Marburg-Virus

VonStefania Carmona, MD, University of Alabama at Birmingham
Überprüft vonChristina A. Muzny, MD, MSPH, Division of Infectious Diseases, University of Alabama at Birmingham
Überprüft/überarbeitet Geändert Aug. 2025
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Kurzinformationen

Infektionen mit dem Marburg-Virus und dem Ebola-Virus verursachen Blutungen und Organfunktionsstörungen. Diese Infektionen verlaufen häufig tödlich.

  • Marburg- und Ebola-Infektionen werden durch das Berühren lebender oder toter infizierter Tiere oder durch den Kontakt mit Haut oder Körperflüssigkeiten einer infizierten Person, die Symptome aufweist oder verstorben ist, übertragen.

  • Die Anfangssymptome sind Fieber, Muskel- und Körperschmerzen, Kopfschmerzen, Husten und Halsschmerzen, danach folgen Erbrechen und Durchfall sowie Blutungen aus dem Mund, der Nase und den inneren Organen.

  • Zur Bestätigung der Diagnose werden Blut- und Urintests durchgeführt.

  • Zu den Behandlungen gehören die intravenöse Verabreichung von Flüssigkeit und andere Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Körperfunktionen.

  • Zur Verhinderung einer Ausbreitung der Infektion sind strenge Quarantäne und Hygienemaßnahmen (und für medizinische Fachkräfte Schutzkleidung) erforderlich.

Bei Infektionen mit dem Marburg- und Ebola-Virus entwickelt sich ein hämorrhagisches Fieber mit Blutungen als typischem Symptom. Die Infektionen werden von sogenannten Filoviren verursacht. Das Ebola-Virus umfasst 5 Arten, darunter das Zaire-Ebola-Virus und das Sudan-Ebola-Virus.

Ausbrüche von Infektionen mit dem Ebola- und Marburg-Virus traten zunächst in Zentral- und Westafrika auf, wahrscheinlich, weil die Infektionen dort unter Wildtieren häufig sind. Solche Ausbrüche sind selten und breiteten sich früher nicht sehr weit aus, weil sie normalerweise in isolierten, ländlichen Gegenden auftraten. Reisende in solche Gebiete können die Infektion jedoch mitunter in benachbarte Gebiete oder selten aus Afrika heraus tragen.

Übertragung von Ebola- und Marburg-Viren

Ebola- und Marburg-Viren sind hochgradig ansteckend.

Sie infizieren in der Regel Tiere und nur gelegentlich den Menschen. Eine Infektion beim Menschen kann durch den Umgang mit oder den Verzehr eines infizierten Tieres, wie z. B. einer Fledermaus oder Primaten (Menschaffen und echten Affen), auftreten. Bei Personen, die mit Fledermäusen in Kontakt waren (z. B. in Minen oder Höhlen), sind Infektionen mit dem Marburg-Virus aufgetreten.

Wenn eine Person infiziert worden ist, kann sich die Infektion auch auf andere Personen ausbreiten, wenn es zu einem direkten Kontakt mit der Haut oder mit Körperflüssigkeiten (Speichel, Blut, Erbrochenem, Urin, Stuhl, Schweiß, Muttermilch oder Samenflüssigkeit) einer infizierten Person kommt. Menschen werden erst ansteckend, nachdem sich Symptome entwickeln. Allerdings kann es passieren, dass die Infektion über Körperflüssigkeiten von Verstorbenen übertragen wird, insbesondere auf Personen, die Leichen zur Bestattung überführen und dafür vorbereiten.

Ebola wird vermutlich nicht über die Luft übertragen (zum Beispiel durch Tröpfcheninfektion, wenn infizierte Personen husten oder niesen).

Bei einigen Infizierten, die die Krankheit überleben, wird das Ebola-Virus letztlich vollständig aus dem Körper eliminiert, und die Personen sind dann auch nicht mehr ansteckend. Bei anderen Menschen bleibt das Virus jedoch eine Zeit lang in bestimmten Körperregionen, die vor Angriffen durch das Immunsystem geschützt sind (wie etwa Augen oder Samen). Das Erbgut des Ebola-Virus kann bis zu 3 Monate im männlichen Samen verbleiben, nachdem keine Symptome mehr vorliegen.

Das Marburg-Virus kann bis zu 7 Wochen in der Samenflüssigkeit bleiben, nachdem keine Symptome mehr vorliegen.

Symptome der Infektion mit dem Ebola-Virus und dem Marburg-Virus

Die ersten Symptome treten ungefähr 2 bis 21 Tage nach dem Kontakt mit dem Virus auf. Sie gleichen zunächst den Symptomen anderer, weniger gefährlichen Virusinfektionen. Die Infizierten haben Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, Halsschmerzen und Husten. Außerdem werden die Augen lichtempfindlich und das Augenweiß kann gerötet sein.

Innerhalb weniger Tage entwickeln sich schwerwiegendere Symptome, unter anderem die folgenden:

  • Bauchschmerzen

  • Gelbliche Verfärbung der Haut und des Weißen im Auge (Gelbsucht)

  • Starkes Erbrechen und Durchfall

  • Blutungsneigung

  • Verwirrtheit, Delir und Koma

Das Erbrechen und der Durchfall verursachen eine Dehydratation, die unbehandelt zu niedrigem Blutdruck (Kreislaufschock), Herzrhythmusstörungen und zum Tod führt.

Nach einigen Tagen setzen die Blutungen ein. Blutungen unter der Haut können als violette oder dunkle Punkte oder Flecken (Blutergüsse) gesehen werden. Das Zahnfleisch, die Nase, das Rektum oder die inneren Organe können anfangen zu bluten, ebenso Punktionswunden (z. B. bei der Blutabnahme oder dem Legen eines intravenösen Zugangs).

Nach ungefähr 5 Tagen entwickelt sich ein Ausschlag, vorwiegend auf dem Rumpf.

In der zweiten Woche mit Symptomen geht das Fieber zurück und entweder beginnt die Erholungsphase oder es kommt zu Funktionsstörungen der Organe (Organversagen). Etwa 25 bis 90 Prozent der Infizierten sterben, was größtenteils von der verfügbaren medizinischen Versorgung abhängig ist. Verglichen mit einer Infektion mit dem Marburg-Virus ist die Sterbewahrscheinlichkeit bei Ebola höher. Die Genesung dauert eine lange Zeit.

Diagnose der Infektion mit dem Ebola-Virus und dem Marburg-Virus

  • Blut- und Urintests

Die Erkennung einer Ebola-Infektion bei Personen, die erst seit wenigen Tagen infiziert sind, ist schwierig weil die Frühsymptome, wie z. B. Fieber, auch von gewöhnlicheren Infektionen hervorgerufen werden könnten. Wenn diese Symptome allerdings bei Personen auftreten, die sich Gebieten befinden, in denen Ebola vorkommt, oder aus diesen Gebieten zurückgereist sind, liegt der Verdacht auf eine Ebola-Infektion nahe. Von den Centers for Disease Control and Prevention (CDC) gibt es Leitlinien für medizinische Fachkräfte zur Beurteilung von Personen, die in solche Regionen gereist sind.

Bei einem Verdacht auf eine Infektion mit dem Ebola- oder dem Marburg-Virus werden Blut- und Urinproben genommen und getestet, um die Infektion zu bestätigen.

Die Gesundheitsbehörden werden benachrichtigt, wenn eine Infektion mit dem Ebola- oder dem Marburg-Virus diagnostiziert wird.

Behandlung von Infektionen mit dem Ebola-Virus und dem Marburg-Virus

  • Unterstützende Versorgung

  • Antivirale Medikamente

Die unterstützende Behandlung umfasst Folgendes:

  • Intravenöse (i. v.) Gabe von Flüssigkeit zur Stabilisierung des Blutdrucks und des Elektrolythaushalts (z. B. des Natrium-, Kalium- und Kalziumspiegels)

  • Transfusion von Gerinnungsfaktoren zur Unterstützung einer Verlangsamung oder Stillung von Blutungen

  • Behandlung der Symptome, u. a. Gabe von Schmerzmitteln

Zur Behandlung einer durch das Zaire-Ebolavirus verursachten Infektion stehen zwei monoklonale Antikörper (REGN-EB3 und mAb-114) zur Verfügung. Beide Behandlungen wurden während des Ebola-Ausbruchs 2018 bis 2020 in der Demokratischen Republik Kongo getestet und waren wirksam, sodass etwa 90 Prozent der Patienten geheilt werden konnten, wenn das Medikament in den ersten Tagen nach der Infektion verabreicht wurde.

Für eine Infektion mit dem Marburg-Virus gibt es keine wirksame Behandlung.

Vorbeugung einer Infektion mit dem Ebola- oder dem Marburg-Virus

Es wurden mehrere Impfstoffe und antivirale Medikamente entwickelt. Ein Zaire-Ebola-Impfstoff ist für Personen ab 18 Jahren verfügbar, die dem Virus ausgesetzt sein könnten (z. B. bestimmte medizinische Fachkräfte und Wissenschaftler). Zwei Zaire-Ebola-Impfstoffe kommen in der Demokratischen Republik Kongo (DRC) routinemäßig zum Einsatz. Diese Impfstoffe sind nur für das Zaire-Ebola-Virus gedacht und bieten keinen Schutz gegen das Sudan-Ebola-Virusfieber. Impfstoffe gegen eine Infektion mit dem Sudan-Ebola-Virus werden ebenfalls entwickelt.

Strenge Quarantäne ist notwendig, um eine Ausbreitung zu verhindern. Es kann hilfreich sein, Personen mit einer möglichen Infektion mit dem Ebola- oder Marburg-Virus in nur zu diesem Zweck geschaffenen Einrichtungen zu isolieren. In solchen Einrichtungen können die infektiösen Körperflüssigkeiten angemessen und sicher gehandhabt werden. Personen, die Kontakt mit Infizierten hatten, sollten geimpft werden.

Pflegepersonal, das Ebola-Infizierte versorgt, muss komplette Schutzkleidung tragen, einschließlich eines Helms mit Atemschutzgerät. Auch wenn die Infektionen vermutlich nicht durch die Luft übertragen werden, werden Vorsichtsmaßnahmen gegen diese Art der Ausbreitung getroffen. Beim Ablegen der Schutzkleidung müssen andere Mitarbeiter behilflich sein.

Sorgfältiges Reinigen und Desinfizieren von Oberflächen, Instrumenten und Ausrüstung, die möglicherweise kontaminiert sein könnten, sind von größter Bedeutung, und es muss ebenso sichergestellt sein, dass Körperflüssigkeiten (wie Blut, Schweiß, Erbrochenes, Fäkalien und Urin) ohne Infektionsrisiko gehandhabt werden.

Personen, die in eine Gegend reisen oder sich in einer Gegend befinden, in der eine Ebola-Epidemie herrscht, werden die folgenden Vorsichtsmaßnahmen empfohlen:

  • Einhaltung guter Hygienemaßnahmen, wie z. B. Händewaschen mit Seife und Wasser oder einem Händedesinfektionsmittel auf Alkoholbasis und Vermeidung des Kontaktes mit dem Blut und den Körperflüssigkeiten anderer Personen

  • Vermeiden Sie, Gegenstände anzufassen, die möglicherweise mit dem Blut oder mit der Körperflüssigkeit einer infizierten Person in Kontakt gewesen sein könnten (wie z. B. Kleidung, Bettwäsche, Nadeln oder medizinische Geräte)

  • Nach Möglichkeit nicht an Bestattungen oder Begräbnisritualen teilnehmen, bei denen es zum Kontakt mit dem Körper einer an Ebola verstorbenen infizierten Person kommen könnte

  • Vermeiden von Kontakten mit Fledermäusen und Primaten (wie z. B. Menschenaffen und anderen Affen) und kein Verzehr von rohem oder nicht durchgegartem Fleisch dieser Tiere

  • Meiden von Einrichtungen in Westafrika, wo Ebola-Patienten behandelt werden

  • Nach der Heimkehr Gesundheitszustand über 21 Tage beobachten und umgehend einen Arzt aufsuchen, wenn es zu Symptomen kommt, die auf eine beginnende Ebola-Erkrankung hindeuten

Es sind zwar keine Fälle bekannt, in denen das Virus durch sexuellen Kontakt oder beim Stillen übertragen wurde, aber die Anzahl der Menschen, die diesbezüglich studiert wurden, ist klein. Es gibt daher keine bestimmten Leitlinien dafür, wie lange die Genesenden auf ungeschützten Geschlechtsverkehr, Stillen oder engen körperlichen Kontakt verzichten sollen. Um jedoch sicher zu sein, empfehlen Ärzte der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Männern, solange keinen Geschlechtsverkehr zu haben, bis ihr Sperma zweimal getestet wurde und für das Virus negativ ist, oder für 12 Monate nach Symptombeginn sicheren Geschlechtsverkehr praktizieren (einschließlich Kondomgebrauch).

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