Häufige Ursachen für Verschwommensehen

Ursache

Typische Befunde

Diagnostischer Ansatz

Trübung von transparenten Augenstrukturen

Grauer Star

Schleichender Beginn, oft Risikofaktoren (z. B. Alterung, Kortikosteroideinnahme), Verlust von Kontrast, Blendung

Die Diagnose lässt sich ophthalmoskopisch oder durch eine Spaltlampenuntersuchung stellen.

Ophthalmologische Untersuchung

Hornhauttrübung (z. B. posttraumatische oder postinfektiöse Vernarbung)

Hornhautanomalien bei der Spaltlampenuntersuchung

Ophthalmologische Untersuchung

Erkrankungen der Netzhaut

Altersabhängige Makuladegeneration

Plötzlicher oder allmählicher Beginn, Beeinträchtigung des zentralen Sehvermögens (Zentralskotom) ohne Verlust des peripheren Sehvermögens, Makuladrusen oder Narbenbildung, neovaskuläre Membran

Funduskopie

Optische Kohärenztomographie, Fluoreszenzangiographie oder andere retinale Bildgebung je nach klinischer Indikation

Infektiöse Retinitis (z. B. Zytomegalievirus, Toxoplasma)

Gewöhnlich HIV-Infektion oder andere immunsuppressive Erkrankung, oft gerötete Augen oder Schmerzen, abnorme Netzhautbefunde

Funduskopie

Untersuchungen nach klinischer Indikation (z. B. Anti-Toxoplasma-Antikörper)

Retinitis pigmentosa

Hauptsächlich Nachtblindheit, schleichender Beginn, pigmentierte Netzhautläsionen

Funduskopie

Die Diagnose stützt sich auf Spezialuntersuchungen (z. B. Dunkeladaptation, Elektroretinographie).

Retinopathie im Rahmen einer systemischen Erkrankung (z. B. Bluthochdruck, Systemischer Lupus erythematodes, Diabetes, Waldenström-Makroglobulinämie, multiples Myelom und andere Erkrankungen, die ein Hyperviskositätssyndrom verursachen können)

Risikofaktoren, bei der Ophthalmoskopie festgestellte Netzhautanomalien (siehe Tabelle Interpretation einiger Warnzeichen-Augenbefunde)

Untersuchungen je nach klinischem Verdacht

Epiretinale Gliose

Risikofaktoren (z. B. diabetische Retinopathie, Uveitis, Netzhautablösung oder Augenverletzung)

Verschwommensehen oder verzerrte Sicht (z. B. erscheinen gerade Linien wellig).

Funduskopie

Optische Kohärenztomographie

Makulaforamens

Sehverschlechterung, anfangs zentral

Funduskopie

Optische Kohärenztomographie

Netzhautvenenverschluss

Risikofaktoren (z. B. Bluthochdruck, Alter, Glaukom)

Schmerzloser Sehverlust (in der Regel plötzlich)

Manchmal, verschwommene Sicht

Funduskopie

Manchmal Fluoreszenzangiographie

Manchmal optische Kohärenztomographie

Erkrankungen des N. opticus oder der Sehbahn

Optikusneuritis

Schleichender Beginn, es sei denn, es handelt sich um multiple Sklerose (bei der die Optikusneuritis rasch einsetzt)

Oft einseitige oder asymmetrische

bewegungsabhängige Augenschmerzen, direkte Pupillenreaktion stärker abgeschwächte als die konsensuelle (afferente Pupillenstörung), manchmal unscharfe Papillenbegrenzung und/oder empfindlicher Augapfel

Oft MRT von Gehirn und Orbita, um multiple Sklerose auszuschließen

Brechungsfehler

Fehlsichtigkeiten

Die Sehschärfe hängt von der Entfernung des Objektes ab; Sehschärfe mit Brechungshilfe korrigierbar

Klinische Sehschärfenbestimmung durch einen Optiker oder Augenarzt

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