Sonstige opportunistische Pilzinfektionen

VonPaschalis Vergidis, MD, MSc, Mayo Clinic College of Medicine & Science
Überprüft/überarbeitet Sep. 2023
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    Viele Hefen und Schimmelpilze können opportunistische, sogar lebensbedrohliche Infektionen bei immunkompromittierten Patienten hervorrufen. Diese Infektionen kommen jedoch nur selten bei immunkompetenten Personen vor. Hefen neigen dazu, Fungämien sowie fokale Beteiligungen der Haut und anderer Körperstellen hervorzurufen.

    (Siehe auch Übersicht zu Pilznfektionen.)

    Blastoschizomyces capitatus und Trichosporon Spezies (einschließlich T. ovoides, T. inkin, T. asahii, T. mucoides, T. asteroides, und T. cutaneum) sind Hefen, die vor allem bei neutropenischen Patienten häufig tödliche Infektionen verursachen. Unter den Trichosporon ist T. asahii die häufigste Ursache der disseminierten Erkrankung. Der Name T. beigelii, der inzwischen veraltet ist, wurde früher für alle oder einige dieser Trichosporon-Spezies verwendet.

    Malassezia furfur ist ein Hefepilz, der Tinea versicolor und Follikulitis verursacht und auch eine katheterassoziierte Sepsis bei Patienten auslösen kann, die parenterale Lipide über einen zentralen Venenkatheter erhalten. Die katheterbedingte Sepsis betrifft in der Regel Säuglinge und geschwächte Erwachsene, die lipidhaltige intravenöse Hyperalimentationsinfusionen erhalten. Das Personal des mikrobiologischen Labors sollte benachrichtigt werden, wenn versucht wird, Malassezia aus klinischen Proben zu isolieren, da spezielle Medien erforderlich sind.

    Talaromyces marneffei (früher Penicillium marneffei genannt) ist ein opportunistischer Erreger, der bei südostasiatischen AIDS-Patienten eine disseminierte Infektion hervorruft, und es wurden Fälle bei Reisenden festgestellt, die nach einem Besuch in dieser Region in die Vereinigten Staaten zurückkehrten. T. marneffei bedingte Hautläsionen können an eine Molluscum-contagiosum -Infektion (Dellwarzen) erinnern.

    Besonders bei neutropenischen Patienten können verschiedene Umweltpilze, einschließlich der Arten von Fusarium und Scedosporium apiospermum - beide werden immer häufiger - fokale angioinvasive vaskulitische Läsionen verursachen, die eine invasive Aspergillose vortäuschen. Fusarium Spezies verursacht oberflächliche Infektionen (z. B. Keratitis, Onychomykose) bei immunkompetenten Patienten und disseminierte Infektionen bei schwer immunsupprimierten Patienten mit verlängerter, schwerer Neutropenie und/oder schwerer T-Zell-Immundefizienz. Fusarium-Spezies (im Gegensatz zu Aspergilli) können in routinemäßigen Blutkulturen von Patienten mit disseminierter Infektion wachsen. Voriconazol gilt als das Mittel der Wahl für sowohl Fusarium als auch S. apiospermum.

    Eine spezifische Diagnose erfordert eine Kultur und die Identifizierung der Spezies und ist von entscheidender Bedeutung, da nicht alle diese Organismen auf ein einziges Antimykotikum ansprechen. Scedosporium Spezies sind z. B. in der Regel resistent gegen Amphotericin B. Ein optimales therapeutisches Regimen für jedes Mitglied dieser Gruppe von opportunistischen Pilzen muss definiert werden.