Die HACEK-Gruppe (Haemophilus-Spezies, Aggregatibacter actinomycetemcomitans, Cardiobacterium hominis, Eikenella corrodens, Kingella kingae) umfasst schwach virulente, gramnegative Organismen, die primär Endokarditis verursachen. Die Therapie erfolgt mit Antibiotika.
Die HACEK-Gruppe unbeweglicher, gramnegativer Stäbchen oder kokkoider Stäbchen umfasst nur minimal pathogene, langsam und anspruchsvoll wachsende Genera. Ihre primäre Pathologie ist die Endokarditis; bis zu 5 % der Fälle von Endokarditis der nativen Herzklappe sind auf diese Gruppe zurückzuführen (1), w was sie zur häufigsten Ursache für eine gramnegative Bazillen-Endokarditis macht.
Die HACEK-Gruppe besteht aus
Haemophilus Spezies (H. parainfluenza, H. aphrophilus und H. paraphrophilus), die Atemwegsinfektionen, seltener auch Endokarditiden verursachen können.
Aggregatibacter actinomycetemcomitans, das in der Regel mit A. israelii bei Aktinomykose auftritt
Cardiobacterium hominis
Eikenella corrodens, das meist bei Menschenbissen, Endokarditis (häufig bei Menschen, die sich Drogen injizieren), Hirn- und viszeralen Abszessen, Osteomyelitis, Atemwegsinfektionen (einschließlich Empyemen), Gebärmutterinfektionen im Zusammenhang mit Intrauterinpessaren und gemischten Weichteilinfektionen auftritt
Die Antibiotikaempfindlichkeit variiert zwischen den verschiedenen Arten, die Therapie sollte sich daher an der Empfindlichkeitsprüfung ausrichten. Allerdings hat zunehmende Betalactam-Resistenz Ceftriaxon und Ampicillin/Sulbactam zu den aktuell bevorzugten Antibiotika gemacht.
Hinweis
1. Baddour LM, Wilson WR, Bayer AS, et al. Infective Endocarditis in Adults: Diagnosis, Antimicrobial Therapy, and Management of Complications: A Scientific Statement for Healthcare Professionals From the American Heart Association [published correction appears in Circulation. 2015 Oct 27;132(17):e215] [published correction appears in Circulation. 2016 Aug 23;134(8):e113] [published correction appears in Circulation. 2018 Jul 31;138(5):e78-e79]. Circulation. 2015;132(15):1435-1486. doi:10.1161/CIR.0000000000000296