Dermatitis des Gehörgangs (chronische Otitis Externa)

VonBradley W. Kesser, MD, University of Virginia School of Medicine
Überprüft/überarbeitet Apr. 2022
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Eine Dermatitis des Gehörgangs ist durch Juckreiz, Schuppenbildung, Abschuppung und Rötung der Haut des äußeren Gehörgangs gekennzeichnet. Die Dermatitis kann durch Allergenexposition hervorgerufen werden (Kontaktekzem) oder kann spontan auftreten (chronische Otitis externa, ekzematöse Dermatitis des Ohrs).

Zu den üblichen Kontaktallergenen gehören nickelhaltige Ohrringe und kosmetische Produkte (z. B. Haarsprays, Lotionen, Haarfärbemittel). Eine ekzematöse Dermatitis der Ohren kommt häufiger bei Patienten mit Atopieneigung oder ähnlichen Hauterkrankungen (z. B. Seborrhö, Psoriasis) vor.

Sowohl die Kontaktdermatitis wie die ekzematöse Dermatitis der Ohren ist mit Juckreiz, Rötung, klarem (serösem) Ohrensekret, Schuppung, Hyperpigmentierung und manchmal auch mit Fissurenbildung verbunden. Es kann eine sekundäre bakterielle Infektion auftreten (akute Otitis externa), die mehr Schmerzen als Juckreiz hat.

Behandlung der chronischen Otitis Externa

  • Vermeidung von Auslösern und/oder Reizstoffen, einschließlich Wasser und Baumwollspitzenapplikatoren

  • In der Regel topische Kortikosteroide

Bei einer Kontaktdermatitis des Ohres sollten die auslösenden Allergene, insbesondere Ohrringe, gemieden oder ausgeschaltet werden. Um die genaue Ursache herauszufinden, sind oft empirische Versuche erforderlich. Lokale Kortikosteroide (z. B. 1%ige Hydrokortisoncreme oder das wirksamere 0,1%ige Betamethason) helfen, Entzündung und Juckreiz zu lindern. Patienten sollten die Verwendung von Wattestäbchen, Wasser und anderen potenziellen Reizstoffen im Ohr vermeiden, weil sie den entzündlichen Prozess verschärfen können. Widerspenstige Fälle können mit einer kurzen Gabe eines oralen Kortikosteroids (z. B. Prednison) behandelt werden.

Eine ekzematöse Dermatitis kann mit einer verdünnten Aluminiumacetatlösung (Burow-Lösung) behandelt werden, die zur Linderung nach Bedarf aufgetragen wird. Unter einer lokalen Kortikosteroidapplikation schwächen sich Juckreiz und Entzündung ab (z. B. 0,1%ige Betamethason-Creme). Wenn eine akute Otitis externa auftritt, können ein vorsichtiges Débridement des Gehörgangs und eine topische Antibiotikatherapie (z. B. Ciprofloxacin 0,3%/Dexamethason 0,1%) erforderlich sein. Potenzielle Reizstoffe, einschließlich Wasser und Wattestäbchen, sollten vermieden werden.

Literatur zur Therapie

  1. 1. Kesser BW: Assessment and management of chronic otitis externa. Curr Opin Otolaryngol Head Neck Surg 19(5):341-347, 2011. doi: 10.1097/MOO.0b013e328349a125.