Pityriasis rosea

VonShinjita Das, MD, Harvard Medical School
Überprüft/überarbeitet Sep. 2023
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Die Pityriasis rosea ist eine sich selbst einschränkende, entzündliche Erkrankung mit diffusen, schuppenden Papeln und Plaques. Die Diagnose wird klinisch gestellt. Eine Behandlung ist meist nicht erforderlich.

Die Pityriasis rosea tritt meistens im Alter zwischen 10–35 Jahren auf. Sie betrifft Frauen häufiger.

Die Ursache von Pityriasis rosea könnte eine virale Infektion sein (einige Forschung hat humane Herpesviren 6, 7 und 8 in Verbindung gebracht) (1, 2). Einige Medikamente (z. B. ACE-Hemmer, Hydrochlorothiazid, Captopril, Barbiturate, Metronidazol, Allopurinol) können eine Pityriasis rosea-ähnliche Reaktion verursachen.

Literatur

  1. 1. Mubki TF, Bin Dayel SA, Kadry R: A case of pityriasis rosea concurrent with the novel influenza A (H1N1) infection. Pediatr Dermatol 28(3):341-342, 2011. doi: 10.1111/j.1525-1470.2010.01090.x

  2. 2. Prantsidis A, Rigopoulos D, Papatheodorou G, et al: Detection of human herpesvirus 8 in the skin of patients with pityriasis rosea. Acta Derm Venereol 89(6):604-606, 2009. doi: 10.2340/00015555-0703

Symptome und Anzeichen von Pityriasis rosea

Die Erkrankung beginnt typischerweise mit einem einzelnen, 2–10 cm großen „Primärmedaillon“ am Rumpf oder den proximalen Extremitäten. Innerhalb von 7–14 Tagen folgt die generalisierte zentripetale Eruption von 0,5–2 cm großen rosenfarbenen oder rehbraunen ovalen Papeln und Plaques. Die Läsionen besitzen einen schuppigen, leicht erhabenen Rand (Collerette-Schuppung) und erinnern an Ringelgeflecht (Tinea corporis).

Die rosa oder rehbraune Farbe ist bei Patienten mit dunkler Haut nicht so ausgeprägt. Flecken, die bei Patienten mit heller Haut eher rosa erscheinen, wirken bei Patienten mit dunklerer Haut violett und/oder hyperpigmentiert.

Die meisten Patienten geben einen teilweise starken Juckreiz an. Papeln können mit wenig oder gar keiner Schuppung bei Kindern und schwangeren Frauen überwiegen. Kinder haben häufiger eine inverse Pityriasis rosea (Läsionen in den Achselhöhlen oder in der Leistengegend, die sich zentrifugal ausbreiten).

Manifestationen von Pityriasis Rosea
Pityriasis rosea (Primärmedaillon)
Pityriasis rosea (Primärmedaillon)
Anfänglich entwickeln die meisten Menschen einen großen schuppigen Fleck (Primärmedaillon; Pfeil), und innerhalb von 1 ... Erfahren Sie mehr

Image courtesy of the Public Health Image Library of the Centers for Disease Control and Prevention.

Pityriasis rosea
Pityriasis rosea
Bei der Pityriasis rosea folgt auf den anfänglichen Primärmedaillon eine zentripetale Eruption ovaler Papeln und Plaque... Erfahren Sie mehr

Image provided by Thomas Habif, MD.

Pityriasis rosea (Kopf und Rumpf)
Pityriasis rosea (Kopf und Rumpf)
Diese Abbildung zeigt erythematöse und violette, eiförmige, schuppige Papeln, die zu Flecken auf dem Kopf und dem Rumpf... Erfahren Sie mehr

Image courtesy of Karen McKoy, MD.

Pityriasis rosea (Rücken)
Pityriasis rosea (Rücken)
Dieses Bild zeigt violette, schuppige Plaques auf dem Rücken und den Armen eines Patienten mit Pityriasis rosea. Flecke... Erfahren Sie mehr

Image courtesy of Karen McKoy, MD.

Pityriasis rosea in der Leistengegend
Pityriasis rosea in der Leistengegend
Dieses Foto zeigt eine atypische (inverse) Pityriasis rosea, die durch ovale schuppige Plaques in den Leistenfalten gek... Erfahren Sie mehr

Abbildung zur Verfügung gestellt von E. Laurie Tolman, MD.

Klassischerweise orientieren sich die Läsionen entlang der Hautlinien, was der Pityriasis rosea eine weihnachtsbaumartige Verteilung verleiht, wenn mehrere Läsionen auf dem Rücken auftreten.

Bei einigen wenigen Patienten tritt vor Eruption der Läsionen eine Prodromalphase mit Unwohlsein, Kopfschmerzen und manchmal Arthralgie auf.

Diagnose von Pityriasis rosea

  • Klinische Bewertung

Die Diagnose von Pityriasis rosea erfolgt anhand des klinischen Erscheinungsbildes und der Verteilung der Läsionen.

Zu den Differenzialdiagnosen gehören

Wenn Handflächen oder Fußsohlen betroffen sind, kein Primärmedaillon auftritt oder die Läsionen mit ungewöhnlicher Abfolge oder Verteilung auftreten, sollte eine serologische Untersuchung auf Syphilis erfolgen.

Behandlung von Pityriasis rosea

  • Juckreizlindernde Therapie

Keine besondere Behandlung ist notwendig, weil der Ausbruch in der Regel innerhalb von 5 Wochen remittiert und Wiederauftreten selten ist.

Durch künstliches oder natürliches Sonnenlicht wird die Heilung beschleunigt.

Bei Bedarf können Antipruriginosa, wie topische Glucocorticoide, orale Antihistaminika oder andere topische Maßnahmen eingesetzt werden.

Begrenzte Daten deuten darauf hin, dass eine kurze Behandlung mit Aciclovir bei Patienten, die sich frühzeitig präsentieren und eine weit verbreitete Krankheit haben oder grippeähnliche Symptome aufweisen, hilfreich sein kann (1). Bemerkenswerterweise ist Pityriasis rosea während der Schwangerschaft (besonders während der ersten 15 Schwangerschaftswochen) mit einer Frühgeburt oder einem fötalen Ableben verbunden. Schwangeren Frauen sollte Aciclovir angeboten werden. Eine antivirale Therapie hat jedoch nicht erwiesen, Geburtskomplikationen zu reduzieren (2).

Literatur zur Behandlung

  1. 1. Contreras-Ruiz J, Peternel S, Jiménez Gutiérrez C, et al: Interventions for pityriasis rosea. Cochrane Database Syst Rev 2019(10):CD005068, 2019. doi: 10.1002/14651858.CD005068.pub3

  2. 2. Stashower J, Bruch K, Mosby A, et al: Pregnancy complications associated with pityriasis rosea: A multicenter retrospective study. J Am Acad Dermatol 85(6):1648-1649, 2021. doi: 10.1016/j.jaad.2020.12.063

Wichtige Punkte

  • Pityriasis rosea ist eine in sich begrenzte, entzündliche Erkrankung der Haut, die möglicherweise durch humane Herpesvirus-Typen 6, 7 oder 8 oder Medikamente verursacht wird.

  • Ein erstes 2–10 cm großes Primärmedaillon ist gefolgt von einem zentripetalen Ausbruch ovaler Papeln und Plaques mit einem leicht erhöhten Rand und schuppiger Abgrenzung, typischerweise auftretend entlang von Hautlinien.

  • Die Diagnose erfolgt anhand des klinischen Erscheinungsbildes und der Verteilung der Läsionen.

  • Bei Bedarf Behandlung mit juckreizstillenden Medikamenten und eventuell topischen Kortikosteroiden und/oder Sonnenlicht.

  • Pityriasis rosea während der ersten 15 Wochen der Schwangerschaft ist mit Frühgeburt oder fetalen Tod verbunden.

  • Schwangeren Frauen sollte eine antivirale Therapie angeboten werden, obwohl dies nicht bewiesen hat, Geburtskomplikationen zu reduzieren.