(Siehe auch Übersicht über die Nagelerkrankungen.)
Die Ursachen umfassen zu enge Schuhe, einen abnormen Gehstil (z. B. Gehen auf den Zehen), eine knollige Zehenform, übermäßiges Nagelschneiden oder angeborene Variationen der Nagelkontur (z. B. kongenitale Zangennagel-Deformierung). Manchmal, v. a. bei Jüngeren, liegt ein Osteochondrom zugrunde. Bei älteren Patienten sind periphere Ödeme ein Risikofaktor. Als Spätfolge droht eine Infektion am Nagelsaum (Paronychie).
Symptome und Beschwerden
Diagnose
Rötungen, Schwellungen und Schmerzen können ebenfalls auf eine gleichzeitige Paronychie hinweisen. Bei jungen Patienten (z. B. < 20 Jahren) mit rezidivierenden eingewachsenen Zehennägeln sollte die Anfertigung eines Röntgen-Bild in Betracht gezogen werden, um ein zugrunde liegendes Osteochondrom auszuschließen. In Ermangelung eines eingewachsenen Zehennagels deutet scheinbares Granulationsgewebe um die Zehe herum auf die Möglichkeit eines amelanotischen Melanoms hin, das oft übersehen wird; eine Biopsie ist notwendig.
Behandlung
In milden Fällen kann das Einlegen von Baumwolle zwischen die eingewachsene Nagelplatte und den schmerzhaften Nagelfalz (mittels eines dünnen Zahnstochers) zur sofortigen Linderung führen und, wenn dies fortgesetzt wird, auch zur Beseitigung des Problems führen. Sind die Schuhe zu eng, so sollte weites Schuhwerk mit genügend Platz für die Zehen verwendet werden. In den meisten Fällen jedoch, speziell bei zusätzlicher Paronychie, dürfte die chirurgische Exzision des eingewachsenen Nagels unter örtlicher Betäubung die richtige Maßnahme sein. Nach der Exzision kann eine flexible Röhre verwendet werden, um die Nagelplatte und die schmerzhafte Falz voneinander zu trennen und die Heilung zu ermöglichen. Wenn eingewachsene Zehennägel rezidivieren, wird Phenol aufgetragen, um die anliegende seitliche Nagelmatrix dauerhaft zu zerstören. Phenol sollte allerdings bei arterieller Insuffizienz nicht verwendet werden.