Molluscum contagiosum

VonJames G. H. Dinulos, MD, Geisel School of Medicine at Dartmouth
Reviewed ByJoseph F. Merola, MD, MMSc, UT Southwestern Medical Center
Überprüft/überarbeitet Geändert März 2025
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Molluscum contagiosum ist charakterisiert als eine Ansammlung rosaner, kuppelförmiger, glatter, wächserner oder perlartiger und eingedellter Papeln von 2–5 mm Durchmesser. Ursache ist das Molluscum-contagiosum-Virus, ein Pockenvirus. Die Diagnose erfolgt anhand des klinischen Erscheinungsbildes. Die Behandlung zielt darauf ab, eine Ausbreitung zu verhindern oder kosmetisch inakzeptable Läsionen zu entfernen, und kann mechanische Methoden (z. B. Kürettage, Kryochirurgie) und topische Mittel (z. B. Cantharidin, Tretinoin, Berdazimer) umfassen.

Das Molluscum-contagiosum-Virus führt häufig zu einer lokalisierten chronischen Infektion. Die Übertragung erfolgt durch direkten Kontakt; Ausbreitung erfolgt durch Autoinokulation und über Infektionsträger (z. B. Handtücher, Badeschwämme) und Badewasser. Erwachsene erwerben die Infektion durch engen Haut-zu-Haut-Kontakt mit einer infizierten Person (z. B. sexueller Kontakt, Ringen).

Immunkompromittierte Patienten (z. B. aufgrund von HIV/HIV im Spätstadium, Kortikosteroidtherapie oder Chemotherapie) können eine weiter verbreitete Infektion entwickeln (1, 2).

Molluscum contagiosum ist bei Kindern häufig.

Allgemeine Literatur

  1. 1. Meza-Romero R, Navarrete-Dechent C, Downey C. Molluscum contagiosum: An update and review of new perspectives in etiology, diagnosis, and treatment. Clin Cosmet Investig Dermatol. 12:373–381, 2019. doi: 10.2147/CCID.S187224

  2. 2. Edwards S, Boffa MJ, Janier M, et al. 2020 European guideline on the management of genital molluscum contagiosum. J Eur Acad Dermatol Venereol. 35(1):17–26, 2021. doi: 10.1111/jdv.16856

Symptome und Anzeichen von Molluscum contagiosum

Molluscum contagiosum kann überall auf der Haut mit Ausnahme der Handinnenflächen und Fußsohlen auftreten. Läsionen bestehen aus Clustern von rosa, kuppelförmigen, glatten, wächsernen oder perlartigen und eingedellten Papeln, in der Regel 2– 5 mm im Durchmesser, die am häufigsten auf dem Gesicht, Rumpf und Extremitäten bei Kindern und auf dem Schambein, Penis, oder Vulva bei Erwachsenen auftreten. Letzteres deutet darauf hin, dass die Ursache möglicherweise sexuell übertragen wird. Läsionen können auf 10–15 mm Durchmesser wachsen, vor allem bei Patienten mit HIV-Infektion und anderen Immunschwächen.

Die Läsionen sind in der Regel nicht juckend oder schmerzhaft und können nur zufällig während einer körperlichen Untersuchung entdeckt werden. Die Läsionen können sich jedoch entzünden und jucken, wenn der Körper das Virus bekämpft. Bei einer Untergruppe von Patienten kann eine Molluskum-Dermatitis auftreten, die durch eine ekzematöse Entzündung der angrenzenden Bereiche um die Läsionen herum gekennzeichnet ist. Bei Kindern kann ein Gianotti-Crosti-ähnliches Syndrom (juckende monomorphe Papeln an den Ellenbogen und Knien) im Zusammenhang mit Molluscum contagiosum auftreten und deutet in der Regel auf eine klinische Verbesserung hin.

Manifestationen von Molluscum contagiosum
Molluscum contagiosum im Gesicht eines Kindes
Molluscum contagiosum im Gesicht eines Kindes

Das Foto zeigt Läsionen von Molluscum contagiosum. Die Läsionen sind typischerweise 1 bis 5 mm große, einzelne oder gruppierte, feste, schmerzlose Papeln. Sie sind perlmutt- bis rosafarben, kuppelförmig und können umbiliziert sein.

Das Foto zeigt Läsionen von Molluscum contagiosum. Die Läsionen sind typischerweise 1 bis 5 mm große, einzelne oder gru

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Molluscum contagiosum (Rumpf)
Molluscum contagiosum (Rumpf)

Dieses Bild zeigt verstreute Läsionen von Molluscum contagiosum am seitlichen Torso eines Kleinkindes.

Dieses Bild zeigt verstreute Läsionen von Molluscum contagiosum am seitlichen Torso eines Kleinkindes.

Image courtesy of James G.H. Dinulos, MD.

Molluscum contagiosum bei einem Kind mit HIV-Infektion
Molluscum contagiosum bei einem Kind mit HIV-Infektion

Dieses Foto zeigt sehr schwere Läsionen im Gesicht eines mit HIV infizierten Kindes. Ein riesiges Molluskum weist auf eine fortgeschrittene Immunschwäche hin.

Dieses Foto zeigt sehr schwere Läsionen im Gesicht eines mit HIV infizierten Kindes. Ein riesiges Molluskum weist auf e

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Diagnose von Molluscum contagiosum

  • Anamnese und körperliche Untersuchung

Die Diagnose von Molluscum contagiosum basiert in der Regel auf dem klinischen Erscheinungsbild. Eine Hautbiopsie oder ein Abstrich des exprimierten Materials zeigt charakteristische Einschlusskörper, ist aber nur notwendig, wenn die Diagnose unsicher ist.

Zu den Differenzialdiagnosen gehören Follikulitis, Milia und Warzen (bei Läsionen < 2 mm) und juvenile Xanthogranulome sowie der Spitz-Nävus (bei Läsionen > 2 mm).

Behandlung von Molluscum contagiosum

  • Physische Entfernung: Kürettage, Kryotherapie, Lasertherapie oder Elektrokauterisation

  • Topische Behandlungen (z. B. Berdazimer, Trichloressigsäure, Cantharidin, Tretinoin, Tazaroten, Podophyllotoxin [Podofilox])

  • Manchmal intraläsionale Injektion oder photodynamische Therapie

  • Manchmal Kombinationstherapien

  • Manchmal orale Therapie (Cimetidin)

Die meisten Läsionen bilden sich innerhalb von 6 Monaten bis 2 Jahren spontan zurück, können aber auch bis zu 2 bis 3 Jahre bestehen bleiben.

Eine Behandlung von Molluscum contagiosum ist aus kosmetischen Gründen und zur Verhinderung der Ausbreitung indiziert. Therapieoptionen sind Kürettage, Kryochirurgie, Lasertherapie, Elektrokauterisierung, Trichloressigsäure (25- bis 40%ige Lösung), Cantharidin, Podophyllotoxin (Podofilox) bei Erwachsenen, Berdazimer, Tretinoin und Tazaroten. Einige Ärzte verwenden Salicylsäure, aber andere halten es für zu irritierend für viele Körperbereiche, in denen Dellwarzen auftreten Ähnliche Bedenken bestehen bei Verwendung von Kaliumhydroxid (KOH). Molluskumläsionen innerhalb des Orbitarandes sollten von einem erfahrenen Kliniker durch sanfte Zerstörung entfernt werden. Die Läsionen können vorsichtig mit einer Zange gequetscht werden, um den zentralen Kern zu entfernen.

Behandlungen, die nur minimale Schmerzen verursachen (z. B. Tretinoin, Tazaroten, Cantharidin) werden zuerst eingesetzt, vor allem bei Kindern. Imiquimod wurde in der Vergangenheit aufgrund positiver Reaktionen in Beobachtungsstudien verwendet, wird aber heute in der Regel nicht mehr empfohlen, da seine Wirksamkeit in kontrollierten Umgebungen nicht erwiesen ist und es zu unerwünschten Wirkungen wie Pruritus, Krustenbildung und Druckschmerzhaftigkeit an der Applikationsstelle kommt. Berdazimer 10,3% Gel ist ein topisches Mittel zur Anwendung bei Patienten ab 1 Jahr, das in randomisierten Studien eine gute Wirksamkeit (d. h. Beseitigung aller Molluskum-Läsionen bei über einem Drittel der Patienten) und Sicherheit gezeigt hat (1). Es wird zu Hause bis zu 12 Wochen lang einmal täglich auf die Läsion aufgetragen (darf nicht auf Schleimhäuten angewendet werden). Diese Verbindung erhöht den Stickoxidgehalt, der antimikrobielle und antivirale Eigenschaften besitzt. Erytheme an der Applikationsstelle und Schmerzen sind die häufigsten unerwünschten Wirkungen der Anwendung von Berdazimer; beide können leicht bis mittelschwer sein.

Cantharidin ist sicher und wirksam, kann jedoch Blasenbildung verursachen. Es wird in 1 kleinen Tropfen direkt auf die Molluscum-Läsion aufgetragen. Bereiche, die Patienten (vor allem Kinder) kratzen können, werden mit einem Verband abgedeckt, da der Kontakt mit den Fingern vermieden werden sollte. Cantharidin sollte nicht im Gesicht oder in der Nähe der Augen aufgetragen werden, weil das Auftreten von Blasen schwer vorhersehbar ist. Wenn Cantharidin in Kontakt mit der Kornea kommt, kann sie Vernarbung verursachen. Cantharidin sollte nach 6 bis 24 Stunden mit Seife und Wasser abgewaschen werden. Weniger als 15 Läsionen sollten einer Sitzung behandelt werden, weil nach der Anwendung von Cantharidin Infektionen auftreten können. Eltern sollten vor Blasenbildung gewarnt werden, wenn ihre Kinder diesen Reizstoff verschrieben bekommen.

Die Kürettage oder Kryotherapie (mit flüssigem Stickstoff) kann 40 bis 60 Minuten nach dem Auftragen eines Lokalanästhetikums wie EMLA-Creme (Lidocain/Aprilocain) oder 4 % Lidocain-Creme unter einem Okklusivverband durchgeführt werden. EMLA-Creme muss vernünftig angewendet werden, da sie systemische Toxizität, insbesondere bei Kindern, verursachen kann. Bei Erwachsenen ist die Kürettage sehr erfolgreich, jedoch auch sehr schmerzhaft wenn sie ohne Betäubung durchgeführt wird. Dermatologen verwenden häufig Kombinationstherapien wie die Kryotherapie mit flüssigem Stickstoff plusCantharidin in der Praxis oder eine Retinoid-Creme für zu Hause. Diese Form der Therapie ist in der Regel erfolgreich, aber die Heilung dauert bei einigen Patienten oft 1–2 Monate.

Andere Behandlungen umfassen intraläsionale Injektionen (z. B. mit Candida-Antigen oder selten Interferon alpha bei immunkompromittierten Patienten) sowie die photodynamische Therapie (2). Antivirale und immunmodulatorische Medikamente haben sich bei HIV-infizierten Patienten als erfolgreicher erwiesen (3, 4). Oral verabreichtes Cimetidin ist ein Histamin-Rezeptor-Antagonist mit immunmodulatorischen Eigenschaften, der sich bei einigen pädiatrischen Patienten als wirksam bei der Beseitigung topischer Läsionen erwiesen hat. Bei Patienten mit geschwächter zellulärer Immunität oder mit schwerem, rezidivierendem Molluskum wurde auch topisches (1% oder 3%) oder intravenöses Cidofovir eingesetzt. Bei der Anwendung von Cidofovir sollte darauf geachtet werden, dass eine Nierentoxizität vermieden wird (z. B. durch gleichzeitige Verabreichung von Probenecid). Bevor man sich für eine Behandlungsoption entscheidet, ist es hilfreich, die Beweiskraft dieser Therapien, ihre lokale Verfügbarkeit und ihre Kosten zu bewerten (5).

Kinder sollten nicht von der Schule oder Kindertagesstätte ausgeschlossen werden. Allerdings sollten ihre Läsionen abgedeckt werden, um das Risiko der Ausbreitung zu reduzieren.

Literatur zur Behandlung

  1. 1. Sugarman JL, Hebert A, Browning JC, et al. Berdazimer gel for molluscum contagiosum: An integrated analysis of 3 randomized controlled trials. J Am Acad Dermatol. 2024;90(2):299-308. doi:10.1016/j.jaad.2023.09.066

  2. 2. Wells A, Saikaly SK, Schoch JJ. Intralesional immunotherapy for molluscum contagiosum: A review. Dermatol Ther. 33(6):e14386, 2020. doi: 10.1111/dth.14386

  3. 3. Vora RV, Pilani AP, Kota RK. Extensive giant molluscum contagiosum in a HIV positive patient. J Clin Diagn Res. 9(11):WD01-2, 2015. doi: 10.7860/JCDR/2015/15107.6797

  4. 4. Dohil M, Prendiville JS. Treatment of molluscum contagiosum with oral cimetidine: clinical experience in 13 patients. Pediatr Dermatol. 1996;13(4):310-312. doi:10.1111/j.1525-1470.1996.tb01247.x

  5. 5. Gerlero P, Hernández-Martín Á. Update on the Treatment of molluscum Contagiosum in children. Actualización sobre el tratamiento de moluscos contagiosos en los niños. Actas Dermosifiliogr (Engl Ed). 2018;109(5):408-415. doi:10.1016/j.ad.2018.01.007

Wichtige Punkte

  • Molluscum contagiosum, von einem Pockenvirus verursacht, verbreitet sich allgemein durch direkten Kontakt (z. B. sexuellen Kontakt, Ringen), Infektionsträger und Badewasser.

  • Läsionen sind meist, asymptomatische Cluster von Papeln mit 2–5 mm Durchmesser, die rosa, kuppelförmig, glatt, wachsartig oder perlartig und eingedellt sind.

  • Die Diagnose basiert auf dem klinischen Erscheinungsbild.

  • Behandeln Sie nur aus kosmetischen Gründen erforderlich oder um eine Übertragung zu verhindern.

  • Die Behandlung kann destruktive Methoden (z. B. Kürettage, Kryochirurgie, Lasertherapie, Elektrokauter) oder topische Mittel (z. B. Trichloressigsäure, Cantharidin, Tretinoin, Tazaroten, Podophyllotoxin, Berdazimer) umfassen.

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