Zyanose

VonRebecca Dezube, MD, MHS, Johns Hopkins University
Überprüft/überarbeitet Sep. 2021
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    Zyanose ist eine bläuliche Verfärbung der Haut aufgrund von Sauerstoffmangel im Blut.

    Eine Zyanose tritt auf, wenn sauerstoffarmes Blut, das eher bläulich als rot aussieht, durch die Haut fließt. Sie kann durch zahlreiche Arten von schweren Lungen- oder Herzerkrankungen verursacht werden, die zu einer niedrigen Sauerstoffsättigung des Blutes führen. Sie kann auch infolge von Fehlbildungen bestimmter Blutgefäße und des Herzens entstehen, bei denen Blut direkt ins Herz gelangt, ohne zuerst an den Lungenbläschen (Alveolen) vorbeizufließen, wo der Sauerstoff aus der Atemluft aufgenommen wird. Bei einer derartigen Fehlbildung des Blutflusses spricht man von einem Shunt.

    Bei einem Shunt kann sauerstoffarmes Blut aus den Venen direkt in die Blutgefäße, die das Blut aus der Lunge zum linken Herzvorhof bringen, oder direkt in den linken Herzvorhof übergehen. Dieses sauerstoffarme Blut wird anschließend in den Körper gepumpt und fließt durch die Haut und anderes Gewebe.

    Die Menge an Sauerstoff, die im Blut vorhanden ist, kann mittels Pulsoximetrie geschätzt werden, wobei ein Sensor an einem Finger oder am Ohrläppchen angebracht wird, oder sie kann durch eine arterielle Blutgasanalyse direkt gemessen werden. Eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs, Echokardiografie, eine Herzkatheteruntersuchung, eine Lungenfunktionsprüfung und manchmal noch andere Tests können erforderlich sein, um die Ursache der verminderten Sauerstoffsättigung im Blut und der daraus hervorgehenden Zyanose zu bestimmen.

    Eine Sauerstofftherapie ist oft die erste Behandlung, wie bei anderen Erkrankungen mit geringer Sauerstoffsättigung im Blut. Viele Fehlbildungen, die zu Shunts führen, können mit einem chirurgischen Eingriff oder mit anderen Methoden behandelt werden.