Thorakotomie

VonRebecca Dezube, MD, MHS, Johns Hopkins University
Überprüft/überarbeitet Mai 2021
DIE AUSGABE FÜR MEDIZINISCHE FACHKREISE ANSEHEN

    Eine Thorakotomie ist eine Operation, bei der die Brustwand geöffnet wird, um die darunterliegenden Organe zu betrachten, Gewebeproben für Laboruntersuchungen zu entnehmen und Krankheiten der Lunge, des Herzens oder der großen Arterien zu behandeln.

    Die Thorakotomie ist ein großer chirurgischer Eingriff und wird daher weniger oft vorgenommen als andere diagnostische Verfahren. Sie wird vor allem dann durchgeführt, wenn Diagnoseverfahren wie eine Pleurapunktion, eine Bronchoskopie oder eine Mediastinoskopie nicht genügend Aufschluss ergeben haben. Das Problem der Lunge wird bei über 90 Prozent der Patienten identifiziert, die sich dieser Operation unterziehen, weil dabei der gesamte Eingriffsraum gut untersucht und ausgewählt werden kann und große Gewebeproben entnommen werden können.

    Eine Thorakotomie wird häufig für eine Behandlung eingesetzt. Wenn beispielsweise Krebsgewebe aus der Lunge entfernt werden soll, kann der Chirurg so viel wie möglich sehen und entfernen.

    Die Operation wird unter Vollnarkose im Operationssaal durchgeführt. Es wird ein Einschnitt in die Brustwand gemacht, worauf Gewebeproben der Lunge zur mikroskopischen Untersuchung entnommen werden. Sind Proben aus beiden Lungenflügeln notwendig, muss das Brustbein oft durchtrennt werden. Wenn nötig, kann ein Lungensegment, ein Lungenlappen oder ein ganzer Lungenflügel entfernt werden.

    Eine Thoraxdrainagewird für 24 bis 48 Stunden nach der Operation in den Pleuraraum angelegt. Der Patient bleibt in der Regel mehrere Tage im Krankenhaus. Mögliche Komplikationen umfassen Infektionen, anhaltende Blutungen und beständigen Lufteintritt in den Pleuraraum (Pneumothorax).

    (Siehe auch Krankengeschichte und körperliche Untersuchung auf Lungenerkrankungen und Atemsystem.)