KURZINFORMATIONEN

Chronische lymphatische Leukämie (CLL)

Überprüft/überarbeitet Jan. 2022
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Was ist Leukämie?

Leukämie ist eine Krebserkrankung der weißen Blutkörperchen. Die weißen Blutkörperchen haben viele Aufgaben, u. a. helfen sie dem Immunsystem des Körpers bei der Bekämpfung von Infektionen. Weiße Blutkörperchen werden im Knochenmark, dem schwammartigen Gewebe in den Knochen, gebildet.

Bei einer Leukämie ist die Anzahl der weißen Blutkörperchen sehr hoch. Die krebsartigen weißen Blutkörperchen funktionieren jedoch nicht richtig, wodurch Infektionen wahrscheinlicher sind. Diese Infektionen können lebensbedrohlich sein.

Zudem füllen die krebsartigen weißen Blutkörperchen das Knochenmark aus, sodass es keine normalen Blutkörperchen mehr bilden kann, wie:

Obwohl es sehr viele unterschiedliche Arten der weißen Blutkörperchen gibt, gibt es nur 2 Hauptarten der Leukämie:

  • Lymphatische Leukämie: Krebserkrankung der Lymphozyten, einer Art der weißen Blutkörperchen

  • Myeloische Leukämie: Krebserkrankung aller anderen Arten der weißen Blutkörperchen

Beide Leukämiearten können akut oder chronisch sein:

  • Akut: Krebserkrankung junger Zellen, die sich schnell ausbreitet und ohne Behandlung in 3 bis 6 Monaten zum Tod führen kann.

  • Chronisch: Krebserkrankung reifer Zellen, die sich langsamer ausbreitet.

Was ist eine chronische lymphatische Leukämie (CLL)?

Die chronische lymphatische Leukämie (CLL) ist eine Krebserkrankung einer Art der weißen Blutkörperchen. Sie betrifft die Lymphozyten, die normalerweise den Körper bei der Bekämpfung von Infektionen unterstützen. Bei einer CLL werden die Lymphozyten zu Krebszellen. Diese nehmen den Platz der gesunden Lymphozyten im Blut, Knochenmark und in den Lymphknoten (erbsengroßen Organen, die im ganzen Körper verteilt sind und dabei helfen, Infektionen zu bekämpfen) ein.

  • Die CLL ist die häufigste Leukämieart und tritt in der Regel bei Erwachsenen über 60 auf. Männer sind mit einer größeren Wahrscheinlichkeit betroffen als Frauen.

  • Bei Kindern tritt die CLL nicht auf.

  • Möglicherweise treten keine Symptome oder allgemeine Symptome wie Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust und geschwollene Lymphknoten auf.

  • Um herauszufinden, ob ein Patient an CLL erkrankt ist, führen die Ärzte Blut- und Knochenmarktests durch.

  • Die chronische lymphatische Leukämie schreitet sehr langsam voran und eine Behandlung ist möglicherweise viele Jahre lang nicht notwendig.

  • CLL-Patienten leben nach der Feststellung der Krankheit oftmals 10 bis 20 Jahre oder länger.

Zu den CLL-Arten gehören Folgende:

  • B-Zell-Leukämie – dabei handelt es sich um die häufigste Art.

  • Haarzell-Leukämie

  • T-Zell-Leukämie

Was sind die Symptome einer CLL?

Die meisten Patienten weisen zunächst keine Symptome auf.

Mögliche spätere Symptome:

  • Geschwollene Lymphknoten (erbsengroße Organe, die im ganzen Körper verteilt sind und bei der Bekämpfung von Infektionen helfen)

  • Gefühl von Schwäche und Müdigkeit

  • Fehlendes Hungergefühl und Gewichtsabnahme

  • Kurzatmigkeit unter Belastung

  • Völlegefühl im Bauchbereich (aufgrund einer geschwollenen Leber und Milz)

  • Blässe

  • Stärkere Neigung zu Blutergüssen

Höhere Wahrscheinlichkeit, eine andere Krebserkrankung zu bekommen, wie Haut- oder Lungenkrebs

Woran erkennt der Arzt eine CLL?

Um eine CLL festzustellen, machen Ärzte Folgendes:

Manchmal stellen Ärzte eine CLL fest, wenn sie Bluttests für andere gesundheitliche Probleme durchführen.

Wie wird die CLL behandelt??

Möglicherweise ist eine Behandlung jahrelang nicht notwendig.

Wenn eine Behandlung notwendig ist, kann diese Folgendes umfassen:

  • Kortikosteroide

  • Chemotherapie

  • Monoklonale Antikörper (Medikamente, die das Immunsystem bei der Bekämpfung von Krebs unterstützen)

Zudem können die Ärzte die Symptome auf folgende Weisen behandeln:

  • Bluttransfusionen

  • Medikamente, die dabei helfen, mehr rote Blutkörperchen zu bilden

  • Blutplättchentransfusionen, wenn die Anzahl der Blutplättchen niedrig ist (Blutplättchen sind Blutkörperchen, die bei der Blutgerinnung helfen)

  • Bei Infektionen: Antibiotika

  • Strahlentherapie bei Beschwerden aufgrund einer geschwollenen Leber oder Milz