Symptome sind unterschiedlich, aber am häufigsten sind extreme Müdigkeit, Fieber, Halsschmerzen und geschwollene Lymphknoten zu beobachten.
Eine Blutprobe wird durchgeführt, um die Diagnose zu bestätigen.
Gegen die Schmerzen helfen Paracetamol und nichtsteroidale Antirheumatika.
Infektionen mit dem Epstein-Barr-Virus (EBV) sind sehr weit verbreitet. Das EBV ist ein Herpesvirus Übersicht über Herpesvirusinfektionen Einige weit verbreitete Virusinfektionen werden von Herpesviren verursacht. Es gibt acht verschiedene Herpesviren, die für den Menschen infektiös sind: Drei Herpesviren – das Herpes-simplex-Virus... Erfahren Sie mehr , das als Herpesvirus Typ 4 bezeichnet wird. In den Vereinigten Staaten haben ungefähr 50 Prozent der 5-jährigen Kinder und fast 95 Prozent der Erwachsenen eine EBV-Infektion gehabt.
Die meisten EBV-Infektionen verursachen keine Symptome. Bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die sich mit dem EBV infizieren, kommt es üblicherweise zu einer infektiösen Mononukleose. Infektiöse Mononukleose ist nach der hohen Anzahl einer bestimmten Art von weißen Blutkörperchen (mononukleäre Zellen) im Blutkreislauf benannt. Jugendliche und junge Erwachsene erkranken gewöhnlich an infektiöser Mononukleose, wenn sie sich beim Küssen mit EBV-infizierten Menschen anstecken.
Nach der Erstinfektion bleibt das EBV wie andere Herpesviren auch lebenslang im Körper, hauptsächlich in den weißen Blutkörperchen. Infizierte Menschen scheiden das Virus regelmäßig in ihrem Speichel aus. Weil dabei keine Symptome vorkommen, können sie dann andere anstecken.
Selten trägt das EBV zur Entwicklung von einigen Krebsarten bei, wie dem Burkitt-Lymphom Burkitt-Lymphom Das Burkitt-Lymphom ist ein sehr schnell wachsendes Non-Hodgkin-Lymphom, das seinen Ursprung in den B-Zellen (B-Lymphozyten) hat. Lymphome (siehe auch Überblick über Lymphome) sind Krebserkrankungen... Erfahren Sie mehr und gewissen Formen von Nasen- und Rachentumoren (Nasopharynxkarzinom Nasenrachenkrebs Krebserkrankungen des Nasenrachenraums entstehen an der Rückseite des Nasengangs oberhalb des weichen Gaumens bis zum oberen Teil des Rachens. Bei den Betroffenen entstehen häufig Knoten im... Erfahren Sie mehr ). Man nimmt an, dass spezielle Teile des Erbmaterials der Viren den Teilungszyklus der infizierten Zellen verändern und dazu führen, dass diese entarten. Das EBV verursacht kein chronisches Erschöpfungssyndrom Chronisches Erschöpfungssyndrom , wie einmal vermutet wurde.
Symptome der infektiösen Mononukleose
Die meisten Kinder, die jünger als fünf Jahre sind, haben nach der Infektion keinerlei Anzeichen einer Erkrankung. Bei Jugendlichen und Erwachsenen kann es zu infektiöser Mononukleose kommen oder auch nicht.
Der übliche Zeitraum zwischen Ansteckung und dem Erscheinen von Symptomen wird auf 30 bis 50 Tage geschätzt. Dieser Zeitraum wird als Inkubationszeit bezeichnet.
Die vier Hauptsymptome der infektiösen Mononukleose infolge des EBV sind wie folgt:
Extreme Müdigkeit
Fieber
Halsschmerzen
Nicht jeder Betroffene weist alle vier Symptome auf. Gewöhnlich beginnt die Infektion mit einem allgemeinen Krankheitsgefühl und leichtem Fieber, auf das Halsschmerzen und/oder geschwollene Lymphknoten folgen. Die Müdigkeit ist oft stark ausgeprägt und in den ersten 2 bis 3 Wochen meist am stärksten, kann aber monatelang anhalten. Das Fieber ist am Nachmittag oder am frühen Abend meistens am höchsten (etwa 39,5 °C). Der Hals kann sehr stark entzündet sein und es kann sich im Rachen eine eiterartige Substanz bilden. In den meisten Fällen sind die Lymphknoten am Hals geschwollen, es kann aber jeder Lymphknoten geschwollen sein. Bei manchen Menschen sind die einzigen Symptome geschwollene Lymphknoten (manchmal fälschlicherweise als „geschwollene Drüsen“ bezeichnet).
Bei etwa 50 Prozent der Patienten mit infektiöser Mononukleose vergrößert sich die Milz. Das ruft zwar bei den meisten Betroffenen kaum Symptome hervor, doch eine vergrößerte Milz kann bei Verletzung leicht einreißen. Eine Milzruptur Verletzung der Milz Wegen der Lage der Milz in der oberen linken Hälfte des Bauchraums kann ein schwerer Schlag auf den Magenbereich die Milz schädigen, wobei die Deckschicht, das Gewebe im Inneren oder beide geschädigt... Erfahren Sie mehr ist lebensbedrohlich. Auch die Leber kann sich leicht vergrößern. Manchmal ist der Bereich um die Augen geschwollen.
Hautausschläge entwickeln sich selten. Jedoch entwickeln Personen mit einer EBV-Infektion, die das Antibiotikum Ampicillin einnehmen, eher einen Ausschlag.
Zu weiteren, allerdings sehr seltenen Komplikationen zählen Krampfanfälle, Nervenschäden, Verhaltensstörungen, Entzündungen des Gehirns (Enzephalitis Gehirnentzündung (Enzephalitis) Enzephalitis ist die Entzündung des Gehirns, die auftritt, wenn ein Virus das Gehirn direkt infiziert oder wenn ein Virus, ein Impfstoff oder etwas anderes die Entzündung auslöst. Auch das Rückenmark... Erfahren Sie mehr ) oder der Hirnhäute (Meningitis Virale Meningitis Virale Meningitis ist eine Entzündung der Gewebsschichten, die das Gehirn und das Rückenmark umgeben (Hirnhäute), und des flüssigkeitsgefüllten Raums zwischen den Hirnhäuten (Subarachnoidalraum)... Erfahren Sie mehr ), Anämie und Blockierung der Atemwege durch geschwollene Lymphknoten.
Die Dauer der Symptome ist unterschiedlich. Nach etwa 2 Wochen lassen die Symptome nach und die meisten Menschen können wieder ihre normalen Tätigkeiten aufnehmen. Allerdings kann die Müdigkeit noch Wochen und gelegentlich sogar Monate bestehen bleiben. Die Sterberate liegt bei unter 1 Prozent. Todesursache sind in der Regel Komplikationen wie Enzephalitis, Milzruptur oder Atemwegsblockade.
Diagnose der infektiösen Mononukleose
Ein Bluttest
Die Symptome der infektiösen Mononukleose können denen anderer viraler oder bakterieller Infektionskrankheiten ähneln. Darum bleibt infektiöse Mononukleose häufig unbemerkt. Geschwollene Lymphknoten Geschwollene Lymphknoten Lymphknoten sind winzige, bohnenförmige Organe, die die Lymphe filtern. Sie sind im gesamten Körper zu finden, dabei insbesondere unter der Haut am Hals, in den Achselhöhlen und der Leistengegend... Erfahren Sie mehr , insbesondere im Hals, sind jedoch ein deutliches Anzeichen für eine infektiöse Mononukleose.
Zur Bestätigung der Diagnose wird ein Bluttest durchgeführt, mit dem der Nachweis heterophiler Antikörper erbracht wird (EBV-Schnelltest). Dieser Test kann manchmal im frühen Krankheitsstadium bei Jugendlichen und Erwachsenen negativ ausfallen. Falls der Arzt jedoch einen starken Verdacht hegt, dass die Infektion vorliegt, kann der Test etwa eine Woche später wiederholt werden. Dieser Test ist bei kleinen Kindern mit infektiöser Mononukleose weit weniger zuverlässig und fällt oft negativ aus. Ein alternativer Test zur Bestätigung der Diagnose ist ein Bluttest auf spezifische Antikörper für das EBV. (Vom Immunsystem werden Antikörper Antikörper Eine der körpereigenen Verteidigungslinien (das Immunsystem) umfasst weiße Blutkörperchen (Leukozyten), die im Blutstrom zirkulieren und in Körpergewebe eindringen, um dort nach Mikroorganismen... Erfahren Sie mehr gebildet, um den Körper gegen einen bestimmten Angreifer wie etwa das EBV zu schützen.)
Häufig wird auch ein großes Blutbild erstellt. Findet man viele typische mononukleäre weiße Blutkörperchen (atypische Lymphozyten), kann das der erste Hinweis darauf sein, dass die Diagnose infektiöse Mononukleose lautet.
Behandlung der infektiösen Mononukleose
Zu Beginn Ruhe
Schmerzmittel
Mitunter Kortikosteroide bei gewissen Komplikationen
Es gibt keine spezifische Behandlung.
Patienten mit infektiöser Mononukleose wird angeraten, sich in den ersten beiden Wochen, in denen die Symptome am stärksten sind, auszuruhen. Nach ungefähr 2 Wochen können sie ihre Aktivitäten allmählich wieder aufnehmen. Wegen der Gefahr einer Milzruptur sollte jedoch mindestens einen Monat lang darauf geachtet werden, keine schweren Gegenstände zu heben und auf Kontaktsportarten zu verzichten, bis der Arzt durch eine Untersuchung oder mitunter durch Ultraschall bestätigt hat, dass die Milz wieder ihre normale Größe erlangt hat.
Fieber und Schmerzen können mit Paracetamol und nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR, wie z. B. Aspirin oder Ibuprofen) gelindert werden. Kindern sollte jedoch kein Aspirin verabreicht werden, weil ein geringes Risiko besteht, dass dadurch das potenziell tödliche Reye-Syndrom Reye-Syndrom Das Reye-Syndrom ist eine sehr seltene, lebensbedrohliche Erkrankung, die eine Entzündung und Schwellung des Gehirns sowie eine Beeinträchtigung und Funktionsverlust der Leber verursacht. Die... Erfahren Sie mehr ausgelöst wird.
Komplikationen wie ein starkes Anschwellen der Atemwege lassen sich mit Kortikosteroiden behandeln.
Die derzeit verfügbaren antiviralen Mittel beeinflussen die Symptome der infektiösen Mononukleose kaum und sollten nicht eingesetzt werden.