Dyslipidämie

(Hyperlipidämie)

VonMichael H. Davidson, MD, FACC, FNLA, University of Chicago Medicine, Pritzker School of Medicine;
Marie Altenburg, MD, The University of Chicago
Überprüft vonGlenn D. Braunstein, MD, Cedars-Sinai Medical Center
Überprüft/überarbeitet Mai 2025 | Geändert Juli 2025
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Kurzinformationen

Eine Fettstoffwechselstörung (Dyslipidämie) ist ein zu hoher Cholesterin- und/oder Triglyzeridspiegel oder ein zu niedriger HDL-(High-Density-Lipoprotein)-Cholesterinspiegel.

  • Lebensstil, genetische Veranlagung, Erkrankungen (z. B. ein niedriger Schilddrüsenhormonspiegel oder eine Nierenerkrankung), Medikamente oder eine Kombination können dazu beitragen.

  • Es kann zu Atherosklerose kommen, und in der Folge zu Herzschmerzen (Angina pectoris), Herzinfarkten, Schlaganfällen und peripherer arterieller Verschlusskrankheit.

  • Die Ärzte messen die Spiegel der Triglyzeride und der verschiedenen Cholesterinarten im Blut.

  • Bewegung, Ernährungsumstellungen und Medikamente können wirkungsvoll sein.

(Siehe auch Übersicht über Störungen des Cholesterin- und Fettstoffwechsels.)

Wichtige Fette (Lipide) im Blut sind:

  • Cholesterin

  • Triglyzeride

Cholesterin ist ein lebensnotwendiger Bestandteil der Zellmembranen, der Gehirn- und Nervenzellen und der Galle. Der Körper braucht es, um Fette und fettlösliche Vitamine aufzunehmen. Der Körper verwendet Cholesterin bei der Produktion von Vitamin D und Hormonen wie Östrogen, Testosteron und Kortison. Was der Körper an Cholesterin braucht, kann er selbst produzieren; er versorgt sich aber auch mit Cholesterin aus der Nahrung.

Triglyzeride, die in den Fettzellen enthalten sind, können abgebaut werden und dann als Energielieferant für die Stoffwechselvorgänge des Körpers, einschließlich des Wachstums, genutzt werden. Die Triglyzeride werden im Darm und in der Leber aus kleineren Fettbausteinen, den sogenannten Fettsäuren gebildet. Einige Arten der Fettsäuren werden vom Körper produziert, andere müssen aus der Nahrung gewonnen werden.

Lipoproteine sind Teilchen von Eiweißen (Proteinen) und anderen Substanzen. Sie transportieren Fette wie Cholesterin und Triglyzeride, die nicht von allein im Blut zirkulieren können.

Es gibt verschiedene Arten von Lipoproteinen (siehe Tabelle Wichtige Lipoproteine: Lipidträger), einschließlich:

  • Chylomikronen

  • High-Density-Lipoproteine (HDL)

  • Low-Density-Lipoproteine (LDL)

  • Very-Low-Density-Lipoproteine (VLDL)

Im Alter erhöht sich der Lipoproteinspiegel leicht; daher steigen auch die Lipide an, besonders das LDL-(Low-Density-Lipoprotein)-Cholesterin. Bei Männern ist der Spiegel gewöhnlich ein wenig höher als bei Frauen, aber bei Frauen erhöht er sich nach den Wechseljahren (Menopause). Die ansteigende Lipoproteinkonzentration im Alter kann zur Dyslipidämie führen.

Das Risiko einer Atherosklerose erhöht sich mit dem Anstieg des Cholesterinspiegels (unter anderem von LDL-Cholesterin, HDL-Cholesterin und VLDL-Cholesterin), selbst dann, wenn der Spiegel nicht hoch genug ist, um als Fettstoffwechselstörung (Dyslipidämie) zu gelten. Die Atherosklerose kann die Arterien schädigen, die das Herz mit Blut versorgen (und zu einer koronaren Herzkrankheit führen), jene, die Blut zum Gehirn transportieren (und zu einem Schlaganfall führen), und jene, die den restlichen Körper versorgen (und eine periphere arterielle Verschlusskrankheit verursachen). Deshalb erhöht ein hoher Gesamtcholesterinwert auch das Risiko eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls.

Ein niedriger Gesamtcholesterinspiegel gilt generell gesundheitlich als besser hinsichtlich der Risikofaktoren als ein hoher.

Obwohl es zwischen einem normalen und einem abnormalen Cholesterinspiegel keine natürliche Toleranzgrenze gibt, ist bei Erwachsenen ein Gesamtcholesterinspiegel von weniger als 200 Milligramm pro Deziliter Blut (unter mg/dl [unter 5,1 mmol/l]) wünschenswert. Viele Menschen profitieren von einem noch niedrigeren Lipidspiegel. In einigen Teilen der Welt (z. B. China und Japan), in denen der durchschnittliche Cholesterinspiegel 150 mg/dl (3,8 mmol/l) beträgt, kommt die koronare Herzkrankheit seltener vor als in Ländern wie z. B. den USA. Das Risiko eines Herzinfarkts ist bei einem Gesamtcholesterinwert über 300 mg/dl (7,7 mmol/l) mehr als doppelt so hoch.

Das Gesamtcholesterin ist lediglich ein Anhaltspunkt hinsichtlich des Atheroskleroserisikos. Wichtiger sind bestimmte Komponenten des Gesamtcholesterins, hauptsächlich LDL- und HDL-Cholesterin. Ein hoher Spiegel von („schlechtem“) LDL-Cholesterin erhöht das Risiko. Aktuelle Belege deuten darauf hin, dass sowohl niedrige als auch hohe HDL-Spiegel mit einem erhöhten Herz-Kreislauf-Risiko verknüpft sein können. Ein LDL-Cholesterinwert von weniger als 100 mg/dl (2,6 mmol/l) gilt derzeit als optimal.

Ob hohe Triglyzeridwerte das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall erhöhen, ist ungewiss. Ein Triglyzeridspiegel über 150 mg/dl (1,7 mmol/l) gilt schon als Abweichung, aber hohe Werte scheinen das Risiko nicht bei jedermann zu erhöhen. Bei Menschen mit hohem Triglyzeridspiegel ist die Gefahr für Herzinfarkt und Schlaganfall größer, wenn sie außerdem einen niedrigen HDL-Cholesterinwert aufweisen, unter Diabetes, chronischer Nierenerkrankung leiden oder viele nahe Verwandte mit Atherosklerose haben (Familiengeschichte).

Das Lipoprotein (a) ist eine Kombination aus LDL mit einem zusätzlichen Eiweißstoff, das daran gebunden ist. Werte über 30 mg/dl (oder 75 nmol/l) gehen mit einem erhöhten Risiko für Atherosklerose einher. Hohe Werte sind vererbt. Lipoprotein (a) wird nicht durch die Ernährung oder die meisten lipidsenkenden Medikamenten beeinflusst. Normalerweise muss der Spiegel nur einmal gemessen werden.

Tabelle
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Ursachen für eine Dyslipidämie

Faktoren, die eine Dyslipidämie verursachen, werden eingeteilt in

  • Primäre Ursachen: Genetische (erbliche) Ursachen

  • Sekundäre Ursachen: Lebensstil und andere Ursachen

Sowohl primäre als auch sekundäre Ursachen tragen in unterschiedlich hohem Maße zu einer Fettstoffwechselstörung (Dyslipidämie) bei. Zum Beispiel kann eine Person mit einer erblichen Hyperlipidämie noch höhere Lipidspiegel haben, wenn der Betroffene auch sekundäre Ursachen für eine Hyperlipidämie hat.

Primäre (erbliche) Dyslipidämie

Zu den primären Ursachen gehören Genmutationen, die dazu führen, dass der Körper zu viel LDL-Cholesterin oder zu viele Triglyzeride produziert oder diese Substanzen nicht abbauen kann. Einige Ursachen beinhalten eine Unterproduktion oder übermäßige Entfernung von HDL-Cholesterin. Primäre Ursachen werden in der Regel vererbt und treten daher gehäuft familiär auf. Einige der genetischen Ursachen der Dyslipidämie werden hier und an anderer Stelle im MSD Manual besprochen.

Am höchsten sind die Cholesterin- und Triglyzeridspiegel bei Menschen mit primären Dyslipidämien, die den Körperstoffwechsel und den Abbau der Lipide beeinträchtigen. Der Mensch kann auch eine Neigung zu einem ungewöhnlich niedrigen HDL-Cholesterinspiegel ererben.

Zu den Folgen von primären Dyslipidämien kann eine vorzeitige Atherosklerose (bei Männern bis 55 Jahren, bei Frauen bis 60 Jahren) gehören, die zu Angina pectoris oder Herzinfarkten führen kann. Die periphere arterielle Verschlusskrankheit ist ebenfalls eine Folgeerscheinung, bei der es häufig zu Durchblutungsstörungen in den Beinen und damit zu Schmerzen beim Gehen kommt (Claudicatio intermittens). Eine weitere mögliche Folge ist ein Schlaganfall. Ein sehr hoher Triglyzeridspiegel kann eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) verursachen.

Bei Menschen mit einer genetischen Erkrankung, die zu hohen Triglyzeridwerten führt (z. B. familiäre Hypertriglyzeridämie oder familiäre kombinierte Hyperlipidämie), können bestimmte Erkrankungen und Substanzen die Triglyzeride auf extrem hohe Werte ansteigen lassen. Beispiele für solche Erkrankungen sind ein schlecht eingestellter Diabetes und eine Nierenfunktionsstörung. Beispiele für Suchtmittel umfassen exzessiven Alkoholkonsum und die Anwendung bestimmter Medikamente wie Östrogene (zum Einnehmen), die den Triglyzeridspiegel anheben.

Zu den Symptomen zählen fetthaltige Papeln (eruptive Xanthome) in der Haut auf der Vorderseite der Beine und der Rückseite der Arme, eine Vergrößerung von Milz und Leber, Bauchschmerzen und ein vermindertes Empfindungsvermögen durch Nervenschädigung. Primäre Dyslipidämien können eine Pankreatitis verursachen, die gelegentlich tödlich verläuft.

Die Behandlung der primären Dyslipidämie beginnt mit einer gesunden Ernährung und Bewegung. Gewichtsabnahme und Alkoholverzicht tragen ebenfalls dazu bei. Lipidsenker können hilfreich sein.

Familiäre kombinierte Hyperlipidämie

Bei der familiären kombinierten Hyperlipidämie können die Spiegel von Cholesterin, Triglyzeriden oder beiden hoch sein. Diese Krankheit betrifft etwa 1 bis 2 Prozent der Menschen. Die Lipidspiegel werden typischerweise nach dem 30. Lebensjahr abnorm, manchmal aber schon in jüngerem Alter, besonders bei Personen, die sehr fettreich essen, an Fettleibigkeit (Adipositas) oder am metabolischen Syndrom leiden.

Zur Behandlung einer familiären kombinierten Hyperlipidämie zählen die Einschränkung der Aufnahme von Fett, Cholesterin und Zucker mit der Nahrung sowie körperliche Bewegung und nach Möglichkeit Gewichtsabnahme. Viele Menschen mit dieser Krankheit benötigen Lipidsenker.

Familiäre Dysbetalipoproteinämie

Bei der familiären Dysbetalipoproteinämie sind die Spiegel von VLDL(Very Low Density Lipoprotein)-Cholesterin, Gesamtcholesterin und Triglyzeriden hoch. In diesem Fall erhöhen sich die Spiegel durch eine ungewöhnliche Form von VLDL, die sich im Blut ansammelt. Fettablagerungen (eruptive Xanthome) können in der Haut an Ellenbogen und Knien und in den Handflächen entstehen und dort rötliche oder gelbliche Papeln verursachen. Diese seltene Erkrankung führt frühzeitig zu einer schweren Atherosklerose. Im mittleren Alter führt die Atherosklerose oft zu Verstopfungen in den Herzkranzgefäßen und peripheren Arterien.

Zur Behandlung der familiären Dysbetalipoproteinämie gehört es, das empfohlene Körpergewicht zu erreichen und zu halten und den Anteil der Aufnahme von gesättigten Fetten und Kohlenhydraten mit der Nahrung zu beschränken. Ein Lipidsenker wird gewöhnlich benötigt. Durch die Behandlung können die Lipidspiegel verbessert und das Fortschreiten der Atherosklerose verzögert werden, und die Fettdepots in der Haut können sich verringern oder verschwinden.

Familiäre Hypercholesterinämie

Bei der familiären Hypercholesterinämie ist der Spiegel des Gesamtcholesterins hoch. Die Personen können ein abnormes Gen geerbt haben, oder sie haben zwei abnorme Gene geerbt, eines von jedem Elternteil. Personen mit zwei abnormen Genen (Homozygote) sind schwerer betroffen als Personen mit nur einem abnormen Gen (Heterozygote). Etwa 1 von 200 Menschen sind Heterozygote und 1 von 250.000 bis zu 1 von 1 Million Menschen sind Homozygote.

Die Betroffenen können Fettablagerungen an den Sehnen in Fersen, Knien, Ellenbogen und Fingern aufweisen. Selten treten Xanthome im Alter von 10 Jahren auf. Die familiäre Hypercholesterinämie kann in eine schnell fortschreitende Atherosklerose münden und zu einem frühen Tod durch koronare Herzkrankheit führen. Kinder mit zwei abnormen Genen können im Alter von 20 Jahren einen Herzinfarkt oder eine Angina pectoris erleiden, und Männer mit einem abnormen Gen entwickeln häufig eine koronare Herzkrankheit im Alter von 30 bis 50 Jahren. Frauen mit einem abnormen Gen haben ebenfalls ein erhöhtes Risiko, das aber in der Regel 10 Jahre später als bei Männern einsetzt. Raucher oder Menschen mit Bluthochdruck, Diabetes oder Fettleibigkeit können bereits in frühen Jahren eine Atherosklerose entwickeln.

Die Behandlung einer familiären Hypercholesterinämie beginnt mit einer Ernährung, die arm an gesättigten Fetten ist. Wenn nötig, sollten das Gewicht reduziert, das Rauchen aufgegeben und die körperliche Aktivität gesteigert werden. Normalerweise sind ein oder mehr Lipidsenker nötig. Bei einigen Menschen muss eine Apherese (Blutwäsche) durchgeführt werden, bei der das Blut gefiltert wird, um die Cholesterinspiegel zu senken. Einige Menschen mit homozygoter familiärer Hypercholesterinämie können von Folgendem profitieren: Lebertransplantation. Durch eine frühzeitige Diagnose und Behandlung kann das erhöhte Risiko für einen Herzinfarkt und Schlaganfall senken.

Familiäre Hypertriglyzeridämie

Bei der familiären Hypertriglyzeridämie sind die Triglyzeridspiegel hoch. Diese Krankheit betrifft etwa 0,2 bis 1 Prozent der Menschen. In manchen von dieser Krankheit betroffenen Familien tritt die Atherosklerose schon in jungen Jahren auf, in anderen wieder nicht.

Eine Gewichtsabnahme, sofern nötig, und die Einschränkung des Alkohol- und Kohlenhydratkonsums können häufig die Triglyzeridspiegel auf normale Werte senken. Falls diese Maßnahmen nicht effektiv sind, kann die Anwendung eines Lipidsenkers helfen. Bei Personen mit Diabetes sind gut kontrollierte Blutzuckerwerte wichtig.

Hypoalphalipoproteinämie

Bei der Hypoalphalipoproteinämie ist der Spiegel des HDL-Cholesterins niedrig. Viele verschiedene genetische Abnormitäten können den niedrigen HDL-Spiegel verursachen. Da Medikamente, die das HDL-Cholesterin erhöhen, das Risiko für Atherosklerose nicht senken, wird die Hypoalphalipoproteinämie durch Senkung des LDL-Cholesterins behandelt.

Hyperchylomikronämie

Die Hyperchylomikronämie (früher Lipoproteinlipasemangel genannt) ist eine seltene Erkrankung, die durch den Mangel bestimmter Proteine verursacht wird, die zur Entfernung von triglyzeridhaltigen Partikeln benötigt werden. Bei dieser Störung kann der Körper Chylomikronen nicht aus dem Blutkreislauf entfernen, was zu sehr hohen Triglyzeridwerten führt. Unbehandelt steigt der Triglyzeridspiegel oft auf weit über 1.000 mg/dl (11 mmol/l) und kann eine Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung) auslösen.

Die Symptome treten während der Kindheit oder in der Jugend auf. Hierzu gehören:

  • Wiederkehrende Anfälle von Bauchschmerzen

  • Vergrößerung von Leber und Milz

  • Rosagelbe Pickel in der Haut an Ellenbogen, Knien, Gesäß, Rücken, Vorderseite der Beine und Rückseite der Arme

Diese Verdickungen (eruptive Xanthome) sind Fettablagerungen. Der Verzehr von Fett verstärkt die Symptome. Diese Erkrankung führt zwar nicht zu Atherosklerose, aber sie kann eine Pankreatitis verursachen, die manchmal tödlich verläuft.

Menschen mit diesen Krankheiten müssen sämtliche Fettsorten – gesättigte, ungesättigte und mehrfach ungesättigte – in ihrer Ernährung streng einschränken. Die Betroffenen müssen Vitaminpräparate einnehmen, um die in ihrer Ernährung fehlenden Nährstoffe auszugleichen. Einige Therapien zur Behandlung von Lipoproteinlipase-Mangel und Apolipoprotein-CII-Mangel sind gerade in der Entwicklung.

Sekundäre Dyslipidämie

Sekundäre Ursachen führen häufig zu einer Fettstoffwechselstörung (Dyslipidämie).

Die wichtigste sekundäre Ursache der Dyslipidämie ist:

  • Eine bewegungsarme Lebensweise mit übermäßiger Zufuhr von Kalorien, gesättigten Fetten, Cholesterin und Transfetten (siehe Randleiste Fettarten)

Einige andere häufige, sekundäre Ursachen sind Folgende:

Die Reaktionsweisen der Menschen auf ihre Ernährungsweise sind unterschiedlich, auf die meisten Menschen hat sie jedoch einen gewissen Einfluss. Eine Person kann viel tierisches Fett verspeisen, und der Gesamtcholesterinspiegel steigt dennoch nicht über das gewünschte Maß. Eine andere Person kann einer streng fettarmen Diät folgen und ihr Gesamtcholesterinspiegel bleibt hoch. Diese Unterschiede scheinen hauptsächlich genetisch bestimmt zu sein. Die genetische Veranlagung beeinflusst die Kapazität, mit der der Körper diese Fette erzeugt, verbraucht und verteilt. Der Körperbau sagt außerdem nicht immer etwas über die Cholesterinspiegel aus. Manche Menschen mit Adipositas haben niedrige Cholesterinspiegel, und manche Menschen mit schlankem Körper weisen hohe Spiegel auf. Eine extreme Überernährung kann ebenso zu einem hohen Triglyzeridspiegel führen so wie starker Alkoholkonsum.

Wussten Sie ...

  • Der Körperbau sagt nichts über die Cholesterinspiegel aus. Manche Menschen mit Adipositas haben niedrige Cholesterinspiegel und manche Menschen mit schlankem Körper haben hohe Cholesterinspiegel.

Bei einigen Erkrankungen steigen die Lipidwerte im Blut an. Ein schlecht eingestellter Diabetes oder eine chronische Nierenerkrankung können das Gesamtcholesterin und den Triglyzeridspiegel ansteigen lassen. Bei manchen Lebererkrankungen (insbesondere bei der primären biliären Zirrhose) und bei einer Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose) kann der Gesamtcholesterinspiegel ansteigen.

Die Einnahme von Medikamenten wie z. B. Östrogene (zum Einnehmen), orale Kontrazeptiva, Kortikosteroide, Retinoide, Thiaziddiuretika (in gewissem Umfang), Ciclosporin, Tacrolimus und antivirale Medikamente zur Behandlung einer Infektion mit dem humanen Immunschwächevirus (HIV) können den Triglyzeridspiegel ansteigen lassen.

Zigarettenrauchen, HIV, schlecht eingestellter Diabetes oder Nierenerkrankungen (wie z. B. das nephrotische Syndrom) können zu einem niedrigen HDL-Cholesterinspiegel beitragen. Medikamente wie Betablocker und anabole Steroide können den HDL-Cholesterinspiegel senken.

Symptome einer Dyslipidämie

Ein hoher Lipidanteil im Blut ruft gewöhnlich keine Symptome hervor. Gelegentlich wird bei besonders hohen Werten Fett in der Haut und an den Sehnen abgelagert. Menschen mit hohen Triglyzeridwerten können rötliche oder gelbliche Papeln in der Haut entwickeln, die als eruptive Xanthome bezeichnet werden. Manche Menschen mit hohem Cholesterin entwickeln Papeln in den Sehnen; Papeln in den Achillessehnen in der Ferse sind spezifisch für die Erbkrankheit familiäre Hypercholesterinämie. Xanthelasma sind gelblich-weiße Ablagerungen an den Augenlidern und -winkeln. Xanthelasmen und schmutzig-weiße oder graue Ringe am Rand der Hornhaut sind manchmal bei Menschen mit familiärer Hypercholesterinämie vorhanden, können aber auch bei Menschen mit normalem Cholesterinspiegel auftreten.

Sehr hohe Triglyzeridwerte können zu einer Vergrößerung der Leber oder Milz führen, ein Kribbeln oder Brennen in den Händen und Füßen, Atembeschwerden und Verwirrtheit verursachen und das Risiko für eine Pankreatitis erhöhen. Eine Pankreatitis kann starke Bauchschmerzen verursachen und ist manchmal tödlich.

Symptome einer Dyslipidämie
Achillessehnen-Xanthome
Achillessehnen-Xanthome

Bei einer familiären Hypercholesterinämie auftretende Achillessehnen-Xanthome.

Bei einer familiären Hypercholesterinämie auftretende Achillessehnen-Xanthome.

Bild mit freundlicher Genehmigung von Dr. med. Michael H. Davidson.

Sehnenxanthome
Sehnenxanthome

Bei einer familiären Hypercholesterinämie auftretende Sehnenxanthome.

Bei einer familiären Hypercholesterinämie auftretende Sehnenxanthome.

Bild mit freundlicher Genehmigung von Dr. med. Michael H. Davidson.

Eruptive Xanthome
Eruptive Xanthome

Personen mit stark erhöhten Triglyzeriden können erhabene Xanthome am Rumpf, Rücken, Ellenbogen, Gesäß, Knie, Händen und Füßen haben.

Personen mit stark erhöhten Triglyzeriden können erhabene Xanthome am Rumpf, Rücken, Ellenbogen, Gesäß, Knie, Händen un

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Xanthelasma des Augenlids
Xanthelasma des Augenlids

Xanthelasma sind gelblich-weiße Ablagerungen an den Augenlidern und -winkeln. Xanthelasma sind manchmal bei Patienten mit familiärer Hypercholesterinämie vorhanden, können aber auch bei Menschen mit normalem Cholesterinspiegel vorliegen.

Xanthelasma sind gelblich-weiße Ablagerungen an den Augenlidern und -winkeln. Xanthelasma sind manchmal bei Patienten m

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Bild mit freundlicher Genehmigung von Dr. med. Michael H. Davidson.

Xanthelasma (Augenlid)
Xanthelasma (Augenlid)

Dieser Mann weist gelbliche Hautwucherungen an den oberen Augenlidern auf, was auf einen hohen Cholesterinspiegel hinweisen kann.

Dieser Mann weist gelbliche Hautwucherungen an den oberen Augenlidern auf, was auf einen hohen Cholesterinspiegel hinwe

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Diagnose einer Dyslipidämie

  • Bluttest zur Messung der Cholesterinwerte

Bluttest zur Messung der Cholesterinwerte

Die Spiegel von Gesamtcholesterin, LDL-Cholesterin, HDL-Cholesterin und Triglyzeriden – das Lipidprofil – werden in einer Blutprobe bestimmt.

Bei sehr hohen Lipidwerten im Blut werden spezielle Bluttests vorgenommen, um die zugrundeliegende Krankheit zu finden. Spezielle Erkrankungen umfassen mehrere Erbkrankheiten (primäre Dyslipidämien), bei denen sich unterschiedliche Fettstoffwechselstörungen und Risiken zeigen.

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  • Margarinesorten, die primär aus flüssigen Ölen hergestellt werden (Margarine in der Tube oder im Becher), und solche, die Phytosterole oder -stanole enthalten, sind im Gegensatz zu Blockmargarine ein gesünderer Butterersatz für Menschen, die ihren Verzehr an Butter einschränken müssen.

Screening auf Dyslipidämie

Das Lipidprofil umfasst die Gesamtcholesterinwerte, Triglyzeridwerte, LDL-Cholesterin- und HDL-Cholesterinwerte. Früher wurden diese Werte routinemäßig gemessen, nachdem eine Person 12 Stunden gefastet hatte, aber in den meisten Fällen reicht ein Nicht-Nüchtern-Test aus. Ärzte führen diesen Test in der Regel ab dem 20. Lebensjahr alle 5 Jahre im Rahmen der Untersuchung auf das Risiko für eine koronare Herzkrankheit durch.

Neben der Messung der Lipidwerte führt der Arzt auch eine Kontrolle auf andere Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch, wie Bluthochdruck, Diabetes oder eine familiäre Vorbelastung im Hinblick auf hohe Lipidwerte.

Bei Kindern und Jugendlichen wird im Alter von 2 bis 8 Jahren eine Früherkennungsuntersuchung mit einem Nicht-Nüchtern-Lipidprofil empfohlen, wenn das Kind Risikofaktoren aufweist, wie z. B. ein Familienmitglied mit schwerer Dyslipidämie (Fettstoffwechselstörung) oder ein Familienmitglied, das in jungen Jahren eine koronare Herzkrankheit entwickelt hatte. Bei Kindern ohne Risikofaktoren wird die Früherkennungsuntersuchung mit einem Nicht-Nüchtern-Lipidprofil normalerweise vor Erreichen der Pubertät (gewöhnlich zwischen 9 und 11 Jahren) und einmal zwischen dem 17. und 21. Lebensjahr durchgeführt.

Behandlung einer Dyslipidämie

  • Gewichtsabnahme

  • körperlich aktiv ist,

  • Reduzierung des Anteils gesättigter Fette in der Nahrung

  • Häufig Lipidsenker

Die optimale Behandlung umfasst gewöhnlich eine Gewichtsabnahme bei Menschen mit Adipositas, Rauchverzicht bei Rauchern, Reduktion der Gesamtmenge von gesättigten Fetten in der Nahrung, Steigerung der körperlichen Aktivität und ggf. die Einnahme von Lipidsenkern.

Eine regelmäßige körperliche Bewegung kann dazu beitragen, die Triglyzeridwerte zu senken und den HDL-Cholesterinspiegel anzuheben. Die American Heart Association (AHA) empfiehlt wöchentlich 150 Minuten mäßig intensives Training oder 75 Minuten hoch intensives Training sowie 2 Trainingseinheiten mit mäßiger Intensität.

Die Behandlung von Kindern kann schwierig sein. Das American Academy of Pediatrics und das National Heart, Lung, and Blood Institute empfehlen bei einigen Kindern mit hohem Lipidspiegel eine Behandlung. Eine Ernährungsumstellung wird empfohlen. Lipidsenker können bei einigen Kindern mit sehr hohem Lipidspiegel verabreicht werden, bei denen eine Ernährungsumstellung keine Wirkung zeigt, insbesondere Kinder mit familiärer Hypercholesterinämie.

Lipidsenkende Ernährung

Eine lipidsenkende Ernährung ist reich an Gemüse, Obst, Vollkornprodukten und mageren Proteinen und arm an verarbeiteten Nahrungsmitteln, gesättigten Fetten und Transfetten. Menschen mit hohen Triglyzeridspiegeln müssen auch große Mengen an Zucker, raffiniertem Mehl und stärkehaltigen Nahrungsmitteln vermeiden.

Der Verzehr von viel Gemüse, Obst und Vollkornprodukten wird für einen gesunden Cholesterinspiegel empfohlen. Diese Nahrungsmittel enthalten Ballaststoffe und Nährstoffe. Einige Nahrungsmittel, darunter Haferkleie, Haferflocken, Bohnen, Erbsen, Reiskleie, Gerste, Zitrusfrüchte, Erdbeeren und Äpfel, sind besonders reich an löslichen Ballaststoffen und können Fette im Darm binden, wodurch der Cholesterinspiegel gesenkt wird.

Eine lipidsenkende Ernährung enthält moderate Mengen an Protein, wobei magere Proteinquellen wie Huhn und Fisch mehr hervorgehoben werden und weniger rotes Fleisch, das tendenziell mehr gesättigte Fette enthält, gegessen wird.

Entscheidend bei einer lipidsenkenden Ernährung ist außerdem, welche Art von Fett verzehrt wird (siehe Arten von Fett). Fette können gesättigt, mehrfach ungesättigt und einfach ungesättigt sein. Gesättigte Fette erhöhen den Cholesterinspiegel im Serum stärker als andere Fettarten. Gesättigtes Fett sollte nicht mehr als 5 bis 6 Prozent der Gesamtkalorien am Tag liefern. Gesättigte Fette finden sich in größeren Mengen in rotem Fleisch, vollfettigen Milchprodukten wie Sahne und Butter sowie Ölen aus Kokosnuss- und Palmprodukten.

Mehrfach ungesättigte Fette (zu denen auch Omega-3- und Omega-6-Fette zählen) und einfach ungesättigte Fette können dazu beitragen, den Gehalt an Triglyzeriden und LDL-Cholesterin im Blut zu verringern. Mehrfach ungesättigte und einfach ungesättigte Fette sind in pflanzlichen Ölen, Nüssen, fettem Fisch, Olivenöl und Avocados zu finden.

Transfette, eine Art ungesättigtes Fett, kommen hauptsächlich in stark verarbeiteten Nahrungsmitteln vor. Sie erhöhen nachweislich das LDL-Cholesterin (das „schlechte“ Cholesterin) und verringern das HDL-Cholesterin (das „gute“ Cholesterin), und sollten vermieden werden.

Der Kalorienhaushalt ist ein wichtiger Aspekt einer lipidsenkenden Ernährung, da die Aufrechterhaltung eines gesunden Gewichts für die Kontrolle des Cholesterinspiegels entscheidend ist.

Wussten Sie ...

  • Der Verzehr von Haferkleie, Hafermehl, Bohnen, Erbsen, Reiskleie, Gerste, Zitrusfrüchten, Erdbeeren und Apfelmus kann helfen, das Cholesterin zu senken.

Tabelle
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Lipidsenker

Eine Behandlung mit Lipidsenkern hängt nicht allein vom Lipidspiegel des Betroffenen ab, sondern auch davon, ob eine koronare Herzkrankheit, Diabetes oder andere wichtige Risikofaktoren für eine koronare Herzkrankheit vorliegen. Bei Menschen mit koronarer Herzkrankheit oder Diabetes kann das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall durch den Einsatz von Lipidsenkern, sogenannter Statine, verringert werden. Menschen mit sehr hohen Cholesterinwerten oder anderen Faktoren für ein hohes Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall können ebenfalls von Lipidsenkern profitieren.

Es gibt verschiedene Arten von Lipidsenkern:

  • Statine

  • Cholesterinresorptionshemmer

  • Gallensäurebinder

  • Proprotein-Konvertase-Subtilisin/Kexin-Typ 9 (PCSK9)-Hemmer

  • Fibrate

  • Einnahme von Präparaten mit Omega-3-Fettsäuren

  • Niazin

  • Bempedoinsäure

Sie senken den Lipidspiegel auf unterschiedliche Weise. Dementsprechend haben die jeweiligen Medikamente auch unterschiedliche Nebenwirkungen und können die Lipidspiegel unterschiedlich beeinflussen. Selbst wenn Lipidsenker eingenommen werden, sollten die Betroffenen weiterhin eine lipidsenkende Ernährung einhalten.

Lipidsenker senken nicht nur die Lipidspiegel – sie können auch einer koronaren Herzkrankheit vorbeugen. Zudem wurde festgestellt, dass Statine das Risiko eines frühzeitigen Todes verringern können.

Menschen mit sehr hohen Triglyzeridwerten und einem Risiko für Pankreatitis können sowohl Ernährungsumstellungen als auch Triglyzerid-senkende Medikamente benötigen, gewöhnlich ein Fibrat oder verschreibungspflichtige Omega-3-Fettsäuren.

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Verfahren zur Senkung des Cholesterinspiegels

Medizinische Eingriffe, die den Cholesterinspiegel senken, sind Patienten mit sehr hohen LDL-Cholesterinwerten vorbehalten, die weder auf eine bestimmte Ernährung noch auf Lipidsenker ansprechen. Dazu zählen Menschen mit familiärer Hypercholesterinämie. Die LDL-Apherese ist das am häufigsten durchgeführte Verfahren. Die LDL-Apherese ist ein nicht chirurgisches Verfahren, bei dem das Blut von der Person entnommen und der LDL-Bestandteil vom restlichen Blut in einem speziellen Gerät getrennt wird. Das Blut (ohne die LDL-Komponente) wird dann wieder in den Patienten zurückgeführt.

Behandlung der Ursachen für ein erhöhtes Cholesterin

Alle Krankheiten, die den Cholesterinspiegel erhöhen oder ein Risiko dafür darstellen, müssen ebenfalls behandelt werden. Daher sollten Diabetiker ihren Blutzuckerspiegel sorgfältig kontrollieren. Nierenerkrankungen, Lebererkrankungen und Schilddrüsenunterfunktionen (Hypothyreose) werden ebenfalls behandelt. Wenn ein Medikament das Cholesterin ansteigen lässt, kann der Arzt dem Patienten stattdessen eine niedrigere Dosis oder ein anderes Medikament verabreichen.

Überwachung der Behandlung

Ärzte führen in der Regel 2 bis 3 Monate nach Behandlungsbeginn Blutuntersuchungen durch, um festzustellen, ob die Lipidspiegel gesunken sind. Nachdem die Lipidspiegel ausreichend gesunken sind, werden noch ein- bis zweimal im Jahr Blutuntersuchungen vorgenommen. Für die Lipidspiegel werden spezifischen Zielwerte festgelegt. Diese Ziele sind niedriger, wenn andere Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorliegen.

Da einige Lipidsenker manchmal zu Muskel- und Leberproblemen führen können, werden in der Regel Bluttests durchgeführt, bevor der Patient mit der Einnahme von Medikamenten beginnt. Wenn bei dem Patienten Nebenwirkungen auftreten, stehen dann erste Messungen (Ausgangswerte) zum Vergleich zur Verfügung.

Weitere Informationen

Die folgenden Quellen in englischer Sprache können nützlich sein. Bitte beachten Sie, dass das MSD Manual nicht für den Inhalt dieser Quellen verantwortlich ist.

  1. Healthy Children: Cholesterol Levels in Children and Adolescents

  2. National Heart Lung and Blood Institute: Blood Cholesterol

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