Die seborrhoische Dermatitis ist eine chronische Entzündung, die mit gelblicher und fettiger Schuppenbildung an Hautstellen mit vielen Talgdrüsen wie etwa auf der Kopfhaut, im Gesicht, am Haaransatz, um die Ohren herum und gelegentlich auch an anderen Körperpartien einhergeht.
(Siehe auch Dermatitis – ein Überblick.)
Die Ursache der seborrhoischen Dermatitis ist unbekannt, allerdings können die Anzahl an Hefepilzen der Gattung Malassezia, die normalerweise auf der Haut vorhanden sind, sowie die Reaktion der betroffenen Peron darauf eine Rolle spielen.
Die seborrhoische Dermatitis tritt am häufigsten bei Kleinkindern, gewöhnlich in den ersten drei Lebensmonaten, und bei Menschen im Alter zwischen 30 und 70 Jahren auf.
Das Risiko und der Schweregrad der Störung scheinen von genetischen Faktoren beeinflusst zu sein, die Störung kommt oft familiär gehäuft vor und ist bei kaltem Wetter schlimmer. Die seborrhoische Dermatitis kann bei Menschen mit neurologischen Störungen (insbesondere Parkinson-Krankheit) und bei Menschen mit HIV/AIDS häufiger vorkommen und schwerwiegender sein.
Symptome der seborrhoischen Dermatitis
Die seborrhoische Dermatitis entwickelt sich in der Regel langsam und zeigt sich in Form trockener oder fettiger Schuppen auf der Kopfhaut (Kopfhautschuppen), manchmal mit Juckreiz verbunden, aber ohne Haarausfall.
In schweren Fällen bilden sich gelbliche bis rötliche schuppende Knötchen entlang des Haaransatzes, hinter den Ohren, auf den Augenbrauen, in den Hautfalten an der Seite der Nase und auf der Brust.
Im ersten Lebensmonat können sich dicke gelbe Schuppenkrusten (Milchschorf) auf dem behaarten Kopf und manchmal gelbe Schuppen hinter den Ohren und rote Knötchen im Gesicht entwickeln. Häufig wird dies von einer hartnäckigen Windeldermatitis begleitet.
Bei älteren Kindern können dicke, festhaftende und große, schuppende Plaques auf der Kopfhaut auftreten.
Diagnose der seborrhoischen Dermatitis
Bereich und Erscheinungsbild der betroffenen Haut
Die Diagnose der seborrhoischen Dermatitis stützt sich auf den Bereich und das charakteristische Aussehen der betroffenen Haut.
Behandlung der seborrhoischen Dermatitis
Shampoos, Antimykotika (Pilzcremes), Kortikosteroid-Cremes und -Lösungen sowie manchmal Calcineurin-Hemmer
Erwachsene und ältere Kinder
Bei Erwachsenen und älteren Kindern kann die Kopfhaut mit einem Shampoo behandelt werden, welches das Antimykotikum Ketoconazol enthält. Ketoconazol hilft bei der Kontrolle von Hefepilzen der Gattung Malassezia. Ein Ketoconazol-Shampoo sollte zweimal wöchentlich angewendet werden, bis die Symptome unter Kontrolle sind, und anschließend noch einmal pro Woche. Shampoos mit Zink-Pyrithion, Selendisulfid, Salizylsäure und Schwefel oder Teer sind auch wirksam bei der Kontrolle von Schuppen und sollten täglich oder jeden zweiten Tag angewendet werden, bis die Schuppen unter Kontrolle gebracht sind, und anschließend zweimal wöchentlich.
Wenn die Shampoos den Juckreiz nicht lindern, kann der Betroffene eine Kortikosteroidlösung auf die Kopfhaut auftragen. Die seborrhoische Dermatitis in Bart und Augenbrauen wird ähnlich wie die seborrhoische Dermatitis der Kopfhaut behandelt.
Produkte mit Kortikosteroiden können auch auf dem Kopf oder anderen Bereichen angewendet werden. Im Gesicht sollten nur milde Kortikosteroide wie eine Creme mit 1–2,5 % Hydrocortison verwendet werden. Auch milde Kortikosteroide müssen vorsichtig eingesetzt werden, da eine langfristige Anwendung zum Ausdünnen der Haut und anderen Problemen führen kann. Eine Ketoconazol-Creme oder eine andere pilzhemmende Creme kann für leichte Fälle verordnet werden.
Calcineurin-Hemmer (Pimecrolimus und Tacrolimus) werden ebenfalls eingesetzt, insbesondere wenn eine Langzeittherapie erforderlich ist und wenn die Antimykotika allein nicht ausreichend wirksam sind.
Oftmals muss die Behandlung über mehrere Wochen fortgesetzt werden. Falls die seborrhoische Dermatitis wiederkehrt, wenn die Behandlung eingestellt wird, kann erneut mit der Behandlung begonnen werden.
Säuglinge und junge Kinder
Bei Säuglingen kann man die Kopfhaut täglich mit mildem Baby-Shampoo waschen und die Kopfhaut oder das Gesicht mit einer Creme mit 1–2,5 % Hydrocortison oder mit einem Fluocinolon-Öl einreiben. Pilzcremes mit 2 % Ketoconazol oder 1 % Econazol können in schweren Fällen hilfreich sein.
Bei Kleinkindern, die einen dicken, schuppigen Ausschlag auf der Kopfhaut haben, kann vor dem Schlafengehen Mineralöl, Olivenöl oder ein Kortikosteroid-Gel sanft mit einer weichen Zahnbürste in den betroffenen Bereich gerieben werden. Die Kopfhaut wird täglich shampooniert, bis die dicken Schuppen verschwunden sind.