Essensstörungen bei Kindern

VonStephen Brian Sulkes, MD, Golisano Children’s Hospital at Strong, University of Rochester School of Medicine and Dentistry
Überprüft vonAlicia R. Pekarsky, MD, State University of New York Upstate Medical University, Upstate Golisano Children's Hospital
Überprüft/überarbeitet Mai 2025 | Geändert Juli 2025
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Kurzinformationen

Manche Essprobleme haben verhaltensbezogene Ursachen. Eltern kleiner Kinder machen sich oft Sorgen, wenn ihre Kinder wählerisch sind beim Essen, zu wenig, zu viel oder die falschen Nahrungsmittel essen, bestimmte Nahrungsmittel verweigern (siehe auch vermeidende/restriktive Essstörung) oder sich beim Essen daneben benehmen (etwa, wenn sie heimlich einem Haustier von ihrem Essen geben, mit Essen werfen oder es absichtlich fallen lassen).

Die meisten Essprobleme halten nicht so lange an, dass sie sich auf das Wachstum und die Entwicklung des Kindes auswirken. Wachstumskurven können Ärzten helfen, festzustellen, ob die Wachstumsgeschwindigkeit eines Kindes Anlass zur Sorge bereitet. Die Eltern erhalten diese Informationen in der Regel bei Früherkennungsuntersuchungen.

Eltern sollten einen Arzt konsultieren, wenn ihre Kinder

  • Wiederholt Bedenken zu ihrem Aussehen oder Gewicht äußern

  • An Gewicht verlieren oder nicht mehr zunehmen, wenn sie in einem Alter sind, wo sie eigentlich an Gewicht zunehmen müssten

  • Schneller zunehmen als normal

Essstörungen wie Anorexia nervosa (Magersucht) oder Bulimia nervosa (Ess-Brechsucht) treten gewöhnlich nicht vor der Pubertät auf.

Körperdysmorphe Störung: Das ist die Beschäftigung mit einem oder mehreren nicht vorhandenen oder leichten Defekten im Erscheinungsbild. Diese Störung kann zu erheblicher psychischer Belastung und Beeinträchtigungen führen, die ungesunde Essgewohnheiten umfassen können, die das Kind für notwendig hält, um ein bestimmtes Erscheinungsbild beizubehalten. Die körperdysmorphe Störung beginnt in der Regel im Jugendalter.

(Siehe auch Überblick über Verhaltensstörungen bei Kindern.)

Zu wenig essen

Bei Kindern im Alter von etwa einem Jahr lässt häufig der Appetit nach; dies steht in Verbindung mit dem sich verlangsamenden Wachstum. Wenn das Kind zum Essen gezwungen oder genötigt wird oder die Eltern bzw. Bezugspersonen sich zu besorgt um den Appetit oder die Essgewohnheiten des Kindes zeigen, kann ein Essproblem entstehen. Die zusätzliche Aufmerksamkeit, die Kinder mit einem Essproblem erhalten, wenn die Eltern sie überreden oder ihnen drohen, kann sie unbeabsichtigt belohnen und so die Ablehnung des Essens tendenziell noch verstärken. Manche Kinder können zusätzliche Probleme mit dem Essverhalten entwickeln, wie z. B. Essen im Mund halten, Essen ausspucken oder Erbrechen.

Wussten Sie ...

  • Eine übermäßige Thematisierung des Essverhaltens des Kindes durch die Eltern kann zur Entwicklung von Essproblemen beitragen.

Überernährung

Auch die Überernährung wird von vielen Faktoren verursacht.

Übermäßiges Essen kann zu Fettleibigkeit im Kindesalter führen. Wenn Fettzellen erst einmal gebildet sind, verschwinden sie nicht wieder. Aus diesem Grund haben Kinder mit Übergewicht ein größeres Risiko als normalgewichtige Kinder, fettleibige Erwachsene zu werden.

Da Fettleibigkeit im Kindesalter zu Fettleibigkeit im Erwachsenenalter führen kann, sollte sie in jedem Fall verhindert bzw. behandelt werden.

Binge-Eating

Binge-Eating (Essattacken) kann ein Problem bei Kindern und Jugendlichen sein, wenn sie häufig innerhalb kurzer Zeit viel essen und das Gefühl haben, nicht aufhören zu können. Mit der Zeit kann dies zu Fettleibigkeit führen. Dieses Verhalten kann auch zu ernstzunehmendem Leid führen und es Kindern schwer machen, alltäglichen Aktivitäten nachzugehen. Es kann ein Anzeichen für eine psychische Erkrankung sein, die als Essstörung bezeichnet wird.

Kinder, die wiederholt Essen in großen Mengen verzehren, sollten von einem Arzt untersucht werden.

Gesunde Ernährungsgewohnheiten fördern

Um Probleme zu vermeiden, die durch Hungern, zu viel Essen oder Essattacken entstehen, können Eltern Kindern helfen, sich gesunde Ernährungsgewohnheiten anzueignen. Diese gesunden Verhaltensweisen können gefördert werden, wenn Spannungen und negative Emotionen bei Tisch abgebaut werden.

Emotionale Szenen können vermieden werden, indem dem Kind Essen angeboten wird, das 20 bis 30 Minuten später wieder entfernt wird, ohne dass das Essen oder das Essverhalten des Kindes positiv oder negativ kommentiert wird. Das Kind sollte während der Mahlzeiten frei zwischen den angebotenen Speisen wählen können. Kleinen Kindern sollten am Tag 3 Hauptmahlzeiten und 2 bis 3 Zwischenmahlzeiten angeboten werden.

Die Mahlzeiten sollten dann stattfinden, wenn auch andere Familienmitglieder essen. Ablenkungen, wie Fernsehen, digitale Geräte oder Haustiere, sollten vermieden werden. Das Kind sollte darin bestärkt werden, bei Tisch zu sitzen. Wirft ein Kind mit Essen oder lässt absichtlich Essen fallen, sollte es nach der Mahlzeit beim Saubermachen mithelfen.

Mit diesen Techniken lässt sich eine gute Balance zwischen dem Appetit des Kindes, der gegessenen Menge und dem Ernährungsbedarf finden.

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