Affektkrämpfe

VonStephen Brian Sulkes, MD, Golisano Children’s Hospital at Strong, University of Rochester School of Medicine and Dentistry
Überprüft vonAlicia R. Pekarsky, MD, State University of New York Upstate Medical University, Upstate Golisano Children's Hospital
Überprüft/überarbeitet Mai 2025 | Geändert Juli 2025
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Kurzinformationen

Ein respiratorischer Affektkrampf ist eine Episode, bei der das Kind unmittelbar nach einem ängstigenden oder auf andere Weise emotional belastenden oder schmerzhaften Ereignis ungewollt zu atmen aufhört und für kurze Zeit das Bewusstsein verliert.

  • Respiratorische Affektkrämpfe werden in der Regel durch körperlich schmerzhafte oder emotional belastende Ereignisse ausgelöst.

  • Zu den typischen Symptomen eines ungewollten Atemanhaltens zählen Blässe, Aussetzen der Atmung, Bewusstlosigkeit und Krampfanfälle.

  • Trotz der dramatischen Symptome ist dies nicht gefährlich.

  • Trotzanfälle, oft ein Teil der Affektkrämpfe, können verhindert werden, indem das Kind abgelenkt wird, und Situationen, die eine Episode auslösen könnten, vermieden werden.

Affektkrämpfe betreffen weniger als 1 bis 5 Prozent der ansonsten gesunden Kinder. Sie beginnen gewöhnlich im ersten Lebensjahr und erreichen im Alter von 2 Jahren ihren Höhepunkt. Bei mehr als der Hälfte der Kinder verschwinden die Krämpfe im Alter von 4 Jahren, im Alter von 8 Jahren dann bei beinahe allen Kindern. Ein kleiner Teil dieser Kinder kann die Krämpfe auch noch im Erwachsenenalter haben.

Fast alle respiratorischen Affektkrämpfe treten nach einem Ereignis auf, das entweder körperlich ist, wie z. B. eine Verletzung, oder seelisch, z. B. nach einem emotionalen Ausbruch aufgrund von Wut oder Panik.

Es gibt zwei Formen von respiratorischen Affektkrämpfen:

  • Zyanotisch (blau)

  • Pallid (blass)

Anfälle in beiden Formen können 10 bis 60 Sekunden andauern.

Beide Formen, das Blauanlaufen oder Erbleichen, treten unfreiwillig auf, d. h. das Kind hält den Atem nicht absichtlich an und es hat keine Kontrolle über die Anfälle.

Unfreiwillige respiratorische Affektkrämpfe können von freiwilligen Episoden unterschieden werden, in denen der Atem angehalten wird. Solche Kinder werden nicht ohnmächtig. Zudem atmen sie normal weiter, wenn das Atemanhalten unangenehm wird.

(Siehe auch Überblick über Verhaltensstörungen bei Kindern.)

Affektkrämpfe mit Blauanlaufen

Affektkrämpfe mit Blauanlaufen kommen am häufigsten vor. Ein Anfall tritt häufig zusammen mit einem Trotzanfall oder als Reaktion auf eine Rüge oder ein anderes belastendes Ereignis auf. Die Episoden erreichen im Alter von 2 Jahren ihren Höhepunkt und kommen ab einem Alter von 5 Jahren nur noch sehr selten vor.

Während eines Affektkrampfs mit Blauanlaufens (zyanotischer Affektkrampf) schreit das Kind normalerweise auf (ohne sich dessen bewusst zu sein), atmet aus und atmet dann unabsichtlich nicht mehr ein. Kurz danach beginnt sich die Haut des Kindes blau zu färben („zyanotisch“ bedeutet „blau“) und das Kind verliert das Bewusstsein (wird bewusstlos). In seltenen Fällen kann es auch zu einem Krampfanfall kommen. Nach einigen Sekunden atmet das Kind weiter, erlangt das Bewusstsein zurück, und die Hautfarbe normalisiert sich. In manchen Fällen ist es möglich, den Krampf zu unterbrechen, indem dem Kind zu Beginn der Episode ein kaltes Tuch auf das Gesicht gelegt wird.

Obwohl die Anfälle beängstigend wirken, haben sie keine gefährlichen oder langfristigen Folgen für das Kind. Die Eltern sollten die Auslöser für solch ein Verhalten vermeiden. Gleichzeitig sollten Eltern nicht aus Angst vor einer Episode darauf verzichten, ihren Kindern angemessene Strukturen vorzugeben. Ablenkung und das Vermeiden von Situationen, die zu Anfällen führen, sind die besten Möglichkeiten, diese Anfälle zu verhindern.

Ein Arzt kann Eisenpräparate bei einem Kind empfehlen, das unter Affektkrämpfen leidet, selbst wenn das Kind keine Eisenmangelanämie hat, sowie zur Behandlung einer obstruktiven Schlafapnoe (wenn das Kind daran leidet).

Affektkrämpfe mit Erbleichen

Affektkrämpfe mit Erbleichen (pallider Affektkrampf) kommen selten vor. Ein Anfall tritt typischerweise nach einem schmerzhaften Erlebnis auf, beispielsweise, wenn das Kind hinfällt und sich den Kopf anschlägt oder wenn das Kind sich plötzlich erschreckt oder fürchtet.

Während eines Affektkrampfes mit Erbleichen kann das Gehirn (über den Vagus-Nerv) ein Signal aussenden, das die Herzfrequenz stark verlangsamt; in der Folge tritt die Bewusstlosigkeit ein. Bei dieser Form von Affektkrampf sind die vorübergehende Bewusstlosigkeit und das Aussetzen des Atems eine Reaktion des Nervensystems auf eine Verletzung oder einen Schreck, der zu einem verlangsamten Herzschlag führt.

Während des Anfalls atmet das Kind unabsichtlich nicht ein, verliert rasch das Bewusstsein und wird blass („pallid“ bedeutet „blass“) und schlaff. Ein Krampfanfall und ein Verlust der Blasenkontrolle (Harninkontinenz) können auftreten. Während eines solchen Anfalls schlägt das Herz des Kindes für gewöhnlich sehr langsam.

Nach dem Anfall nimmt die Herzfrequenz wieder zu, die Atmung setzt wieder ein, und das Bewusstsein kehrt zurück, ohne dass eine Behandlung erforderlich ist.

Da die Symptome bei dieser Form ähnlich wie bei bestimmten Herz- und Hirnerkrankungen sind, müssen möglicherweise Tests durchgeführt werden, um diese Erkrankungen auszuschließen, wenn die Anfälle häufig auftreten.

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