Astrozytome

VonKee Kiat Yeo, MD, Harvard Medical School
Überprüft/überarbeitet Mai 2023
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Das zentrale Nervensystem besteht aus dem Gehirn und dem Rückenmark. Astrozytome sind Tumoren des zentralen Nervensystems, die sich in den sternförmigen Zellen (Astrozyten) entwickeln, die die Funktion der Nervenzellen im Gehirn oder im Rückenmark unterstützen. Diese Tumoren können gutartig oder bösartig (maligne) sein.

  • Die Ursache von Astrozytomen ist unbekannt.

  • Die Kinder können Schwierigkeiten beim Gehen haben, ein Schwächegefühl, Veränderungen der Sehkraft, Erbrechen sowie Kopfschmerzen.

  • Zur Diagnose werden für gewöhnlich ein bildgebendes Verfahren und eine Biopsie durchgeführt.

  • Behandlungsmöglichkeiten umfassen Operation, Chemotherapie sowie Strahlentherapie.

Astrozytome sind mit etwa 40 Prozent der Fälle die häufigsten Tumoren des zentralen Nervensystems bei Kindern. Diese Tumoren werden gewöhnlich im Alter zwischen 5 bis 9 Jahren diagnostiziert. Diese Tumoren können überall im Gehirn oder Rückenmark auftreten, sind aber am häufigsten im Kleinhirn (dem Bereich in der Nähe der Hirnbasis, der die Bewegungen des Körpers koordiniert) zu finden.

Astrozytome sind eine Art Hirntumor, der Gliom genannt wird.

Symptome von Astrozytomen

Der Gehirndruck steigt, was zu Kopfschmerzen (häufig beim Aufwachen), Erbrechen und Antriebslosigkeit führt. Kinder können Koordinationsstörungen und Schwierigkeiten beim Gehen haben. Das Sehvermögen kann verschwommen sein oder verloren gehen, und die Augen können hervortreten. Das Kind kann an Nystagmus leiden, bei dem die Augen unwillkürlich in eine Richtung zucken und dann zurückweichen.

Astrozytome im Rückenmark können zu Rückenschmerzen, Gehschwierigkeiten, Taubheit und Muskelschwäche führen.

Diagnose von Astrozytomen

  • Magnetresonanztomografie

  • Biopsie

Auch eine Magnetresonanztomografie (MRT) wird normalerweise durchgeführt. Vor der MRT wird ein Kontrastmittel in eine Vene injiziert (intravenös verabreicht). Kontrastmittel sind Substanzen, die Organe und andere Strukturen deutlicher hervorheben, um sie bei bildgebenden Verfahren besser sehen zu können. Wenn eine MRT nicht möglich ist, wird eine Computertomografie (CT) durchgeführt, die jedoch weniger detaillierte Bilder zeigt.

Ärzte entnehmen in der Regel eine Gewebeprobe aus dem Tumor zur Untersuchung unter dem Mikroskop (Biopsie), da die Behandlung davon abhängt, wie verändert die Tumorzellen aussehen (Differenzierungsgrad des Tumors). Astrozytome werden gewöhnlich als niedriggradig (z. B. pilozytisches Astrozytom) oder hochgradig (z. B. anaplastisches Astrozytom) klassifiziert. Tumoren von Grad 1 und 2 bezeichnet man als niedriggradige, Grad 3 und 4 als hochgradige Tumoren.

Behandlung von Astrozytomen

  • Operation (wenn möglich)

  • Strahlentherapie, Chemotherapie oder beides

(Siehe auch Behandlungsgrundsätze bei Krebs.)

Die meisten niedriggradigen Astrozytome werden operativ entfernt. Wurde das Astrozytom vollständig entfernt, brauchen Kinder möglicherweise keine andere Behandlung.

Manchmal ist eine Operation nicht möglich. Eine Chemotherapie wird bei Kindern eingesetzt, die einen Tumor haben, der nicht operativ entfernt werden kann oder der nach der Operation fortschreitet oder wiederkehrt.

Eine Strahlentherapie wird selten zur Behandlung von niedriggradigen Astrozytomen eingesetzt, da sie das Wachstum und die Gehirnentwicklung beeinträchtigen kann.

Die meisten niedriggradigen Astrozytome können erfolgreich behandelt werden, und viele Kinder sind Langzeitüberlebende.

Hochgradige Astrozytome werden mit einer Kombination aus Operation (wenn möglich) und Strahlentherapie behandelt (siehe Kombinationstherapie bei Krebs). Die Rolle der Chemotherapie ist nicht klar.

Die Aussichten sind bei Kindern mit einem nicht differenzierten Tumor am schlechtesten, bei dem die Überlebenschance 3 Jahre nach der Behandlung nur bei 20 bis 30 Prozent liegt.

Weitere Informationen

Die folgenden Quellen in englischer Sprache können nützlich sein. Bitte beachten Sie, dass das MANUAL nicht für den Inhalt dieser Quelle verantwortlich ist.

  1. American Cancer Society: If Your Child Is Diagnosed With Cancer: Ein Ratgeber für Eltern und Angehörige eines Kindes mit Krebs, der Informationen darüber liefert, wie man mit einigen Problemen umgehen kann, und Fragen beantwortet, die nach der Diagnosestellung für das Kind aufkommen