Häufige Geburtsmale und harmlose Markierungen auf der Haut beim Neugeborenen

VonArcangela Lattari Balest, MD, University of Pittsburgh, School of Medicine
Überprüft/überarbeitet Okt. 2022
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    Es gibt verschiedene Markierungen auf der Haut, die bei Neugeborenen als normal betrachtet werden.

    Blaue Flecken oder Zeichen können auf Gesicht und Schädel aufgrund der Kontraktionen der Gebärmutter entstehen, die den Fötus gegen die Beckenstrukturen pressen und/oder vom Einsatz einer Zange stammen. Nach einer Steißgeburt kann es zu Blutergüssen an den Beinen und Füßen kommen. Die Blutergüsse bilden sich üblicherweise innerhalb nur weniger Tage wieder zurück.

    Hellrote Hautveränderungen, die typischerweise auf der Stirn direkt über dem Nasenansatz oder auf dem Oberlid oder auch in der Nackenmitte (Storchenbiss) vorkommen, treten beim Neugeborenen durch eine Erweiterung der Kapillargefäße unter der Haut häufig auf. Diese Art Geburtsmal verblasst mit dem Wachstum des Säuglings, bei manchen Menschen jedoch bleibt es als schwaches Mal erhalten und wird, wenn sich der Betreffende erregt, leuchtend rot.

    Milien sind weißliche, stecknadelkopfgroße Zysten, die sich besonders auf der Nase und im oberen Wangenbereich bilden. Sie werden durch verstopfte Schweißdrüsenkanäle hervorgerufen. Dieser Hautgrieß bildet sich in den ersten Lebenswochen normalerweise zurück.

    Milien
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    Auf diesem Foto sind kleine, cremefarbene Zysten zu sehen, die häufig bei Neugeborenen auftreten.
    SCIENCE PHOTO LIBRARY

    Weiße oder gelbliche Zysten können sich am Zahnfleisch oder an der Mittellinie des harten Gaumens bilden (sogenannte Epstein-Perlen). Es ist keine Behandlung erforderlich. Die Zysten verschwinden nach 1 bis 2 Wochen wieder.

    Mongolenflecken sind blau-graue, flache Bereiche, die normalerweise auf dem unteren Rücken oder auf dem Gesäß auftreten. Sie können mit Blutergüssen verwechselt werden. Sie treten normalerweise bei afroamerikanischen oder asiatischen Neugeborenen auf und verblassen mit zunehmendem Alter. Sie müssen nicht behandelt werden.

    Hämangiome im Kindesalter (Erdbeer-Hämangiome) sind häufig auftretende Muttermale. Sie lassen die Haut hellrot oder bläulich werden und können überall auf der Haut auftreten, für gewöhnlich aber an Kopf und Hals. Hämangiome entwickeln sich kurz nach der Geburt und neigen dazu, sich im ersten Lebensjahr schnell zu vergrößern. Nach 12 bis 18 Monaten bildet sich der Blutschwamm zurück und verblasst. Im Einschulungsalter sind die meisten nicht mehr zu erkennen. Die meisten Hämangiome müssen nicht behandelt werden, aber je nach ihrer Größe und Stelle werden sie manchmal mit einer Lasertherapie oder einem Medikament wie z. B. Propranolol behandelt.

    Hämangiom im Augenlid
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    Hämangiome, die gutartig (benign) sind, können nahe am Auge bzw. am Augenlid auftreten und zu Schwachsichtigkeit (Amblyopie) führen. Diese Störungen sollten von einem Augenarzt untersucht werden.
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    Portweinflecken sind flache, rosa-, rot- oder lilafarbene Muttermale. Sie entstehen durch verformte Blutgefäße. Feuermale können klein sein oder große Hautpartien bedecken. Portweinflecken selbst sind harmlos, können aber manchmal ein Zeichen für eine schwere neurologische Störung, dem Sturge-Weber-Syndrom sein. Die Haut bleibt dauerhaft verfärbt. Zur Behandlung mancher Portweinflecken kann eine Lasertherapie angewendet werden.

    Feuermal im Gesicht
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    Dieses Foto zeigt einen Säugling mit einem Feuermal im Gesicht.
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