Sporotrichose

VonPaschalis Vergidis, MD, MSc, Mayo Clinic College of Medicine & Science
Überprüft/überarbeitet Sep. 2023
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Sporotrichose ist eine kutane Infektion, die durch den saprophytären Schimmelpilz Sporothrix schenckii hervorgerufen wird. Eine pulmonale und hämatogene Beteiligung ist ungewöhnlich. Die Symptome bestehen aus kutanen Knoten, die sich über Lymphbahnen ausbreiten und zu Abszessen und Ulzera zerfallen. Die Diagnose wird durch den kulturellen Erregernachweis gestellt. Die Therapie erfolgt mit Itraconazol oder Amphotericin B.

(Siehe auch Übersicht zu Pilznfektionen.)

Sporothrix schenckii kann an Rosen- oder Berberitzenbüschen, Torfmoos und ähnlichen Pflanzen nachgewiesen werden. Gemüsegärtner, Gärtner, Landwirte und Holzarbeiter werden am häufigsten infiziert, typischerweise nach kleineren Traumata unter Beteiligung kontaminierten Materials. Im Gegensatz zu den anderen dimorphen Pilzen, wird S. schenckii in der Regel nicht inhaliert, sondern gelangt durch kleine Schnitte und Abschürfungen der Haut in den Körper.

Sporothrix schenckii ist ein dimorpher Pilz, der im Gewebe und in der Kultur bei 37° C als Hefe wächst, bei 30° C jedoch als Fadenpilz.

Symptome und Anzeichen von Sporotrichose

Am häufigsten kommt es zu lymphokutanen Infektionen. Sie betreffen typischerweise eine Hand und Arm, obwohl sie überall am Körper auftreten können. Primäre Läsionen können auf freiliegenden Oberflächen der Füße oder Gesicht vorkommen.

Eine primäre Läsion kann als kleine, harte Papel oder gelegentlich als ein sich langsam ausbreitender subkutaner Knoten erscheinen, der letztlich nekrotisiert und gelegentlich ulzeriert. Typischerweise beginnt eine Kette von Lymphknoten, die die betroffene Region drainieren, damit, sich wenige Tage oder Wochen später langsam, aber fortschreitend auszubreiten und bewegliche subkutane Knoten auszubilden. Bei fehlender Therapie rötet sich die darüberliegende Haut und kann später nekrotisieren, gelegentlich abszedieren oder ulzerieren oder sich bakteriell superinfizieren. Systemische Symptome und Beschwerden einer Infektion fehlen bemerkenswerterweise.

Manifestationen der Sporotrichose
Sporotrichose (Papel)
Sporotrichose (Papel)
Die Sporotrichose beginnt mit einer kleinen Papel oder einem subkutanen Knoten, der ulzerieren oder nekrotisieren kann.

Image courtesy of www.doctorfungus.org © 2005.

Sporotrichose (Knoten)
Sporotrichose (Knoten)
Die Sporotrichose beginnt mit einer kleinen Papel oder einem subkutanen Knoten, der ulzerieren oder nekrotisieren kann.

Image courtesy of www.doctorfungus.org © 2005.

Sporotrichose (Abszess)
Sporotrichose (Abszess)
Die Sporotrichose beginnt mit einer kleinen Papel oder einem subkutanen Knoten, der ulzerieren oder nekrotisieren kann.... Erfahren Sie mehr

Abbildung mit freundlicher Genehmigung von Dr. Lucille Georg über Public Health Image Library des Centers for Disease Control and Prevention.

Sporotrichose
Sporotrichose
Dieses Foto zeigt kutane Knötchen in lymphangitischer (sporotrichoider) Verteilung auf dem Dorsum der rechten Hand.

Image courtesy of Karen McKoy, MD.

Eine lymphokutane Sporotrichose ist chronisch und indolent. Sie verläuft potenziell tödlich, aber nur, wenn es aufgrund einer bakteriellen Superinfektion zu einer Sepsis kommt.

Selten führt eine hämatogene Ausbreitung bei Patienten ohne primäre lymphokutane Läsionen zu indolenten Infektionen multipler peripherer Gelenke, gelegentlich auch Knochen und seltener auch der Genitalien, Leber, Milz, Nieren oder Meningen. Diese Infektionen treten häufiger bei Patienten auf, deren Immunsystem aufgrund einer anderen Erkrankung (z. B. Alkoholabhängigkeit) geschwächt ist. Ebenso selten kommt eine chronische Pneumonie vor, die durch die Inhalation von Sporen verursacht wird und sich durch lokalisierte Infiltrate oder Kavernen manifestiert, meistens bei Patienten mit vorbestehenden chronischen Lungenkrankheiten.

Diagnose von Sporotrichose

  • Klinische Untersuchung

  • Kultur

Die Diagnose der Sporotrichose wird aufgrund der klinischen Präsentation bei einem Patienten mit einer Vorgeschichte möglicher Exposition gegenüber dem Pilz vermutet (z. B. Gärtner, Landschaftsgärtner, Förster).

Die charakteristische noduläre Lymphangitis/kutane klinische Präsentation der Sporotrichose kann auch durch andere Pathogene verursacht werden, einschließlich Mycobacterium tuberculosis, atypische Mykobakterien, Nocardia, Francisella tularensis und Leishmania brasiliensis. Eine mikrobiologische Diagnose kann in der Regel gestellt werden, wenn geeignete histologische Färbungen und Kulturen von biopsiertem Gewebe vorliegen (1). Während des frühen, nichtdisseminierten Stadiums kann die primäre Läsion auch als Spinnenbiss fehldiagnostiziert werden.

Eine Erregerkultur des Gewebes der aktiven Infektionsstelle führt zur definitiven Diagnose. S. schenckii-Hefen können nur selten in fixierten Gewebeproben gesehen werden, selbst mit Spezialfärbungen. Serologische Tests sind nicht verfügbar.

Diagnosehinweis

  1. 1. Tobin EH, Jih WW: Sporotrichoid lymphocutaneous infections: Etiology, diagnosis and therapy. Am Fam Physician 63(2):326–332, 2001.

Behandlung von Sporotrichose

  • Itraconazol

Itraconazol 200 mg 1-mal täglich oral, das für 2 bis 4 Wochen verabreicht wird, nachdem alle Läsionen abgeklungen sind (in der Regel 3 bis 6 Monate), ist die Behandlung der Wahl.

Eine schwere Infektion erfordert eine Lipid-Formulierung von Amphotericin B (3 bis 5 mg/kg IV 1-mal täglich); nach einer positiven Reaktion wird die Behandlung auf orales Itraconazol für insgesamt 12 Monate umgestellt. Bei AIDS-Patienten kann eine lebenslange Erhaltungstherapie mit Itraconazol gegen meningeale und disseminierte Infektionen erforderlich sein. Posaconazol kann eine Rolle spielen.

Weitere Informationen

Die folgenden englischsprachigen Quellen können nützlich sein. Bitte beachten Sie, dass das MSD-Manual nicht für den Inhalt dieser Quellen verantwortlich ist.

  1. Centers for Disease Control and Prevention (CDC): Sporotrichosis: Information about sporotrichosis, including risk and prevention