
Krebs entsteht, wenn Zellen entarten. Krebszellen sehen anders aus als normale Zellen, funktionieren nicht wie diese und wuchern unkontrolliert. Krebszellen können auf gesundes Gewebe in der Nähe übergreifen und dieses zerstören. In manchen Fällen können Krebszellen in entfernte Bereiche des Körpers wandern und sich dort verbreiten. Bei Krebs, der auf einen anderen Teil des Körpers übergegriffen hat, spricht man von einer metastasierten Krebserkrankung. Krebs kann sich in jedem Gewebe des Körpers bilden.
Was ist Brustkrebs?
Brustkrebs entsteht dann, wenn die Zellen in der Brust entarten. Brustkrebs entsteht oft in den Drüsen, die Muttermilch produzieren, oder in den Milchgängen (die Gänge, durch welche die Milch von den Drüsen zu den Brustwarzen transportiert wird).
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Mit Ausnahme von Lungenkrebs sterben mehr Frauen an Brustkrebs als an jeder sonstigen Krebserkrankung.
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Auch bei Männern kann es zu Brustkrebs kommen.
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Wenn Sie wissen, wie Ihre Brüste normalerweise aussehen und sich anfühlen, können Sie Brustkrebs frühzeitig entdecken – sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn eine Ihrer Brüste anders aussieht oder sich anders anfühlt.
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Wenn Ihre Mutter, Schwester oder Tochter Brustkrebs hat, bekommen Sie auch mit erhöhter Wahrscheinlichkeit Brustkrebs – sprechen Sie mit Ihrem Arzt, um herauszufinden, wann Sie sich einem Screening (Test) unterziehen sollten.
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Ein Mammogramm – eine Röntgenaufnahme Ihrer Brüste – ist ein weit verbreitetes Screeningverfahren für Frauen ab 40 Jahren oder Frauen mit erhöhtem Brustkrebsrisiko.
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Die Behandlung sieht meist einen chirurgischen Eingriff vor und schließt häufig eine Strahlentherapie, eine Chemotherapie und hormonblockierende Medikamente mit ein.
Was sind die Ursachen von Brustkrebs?
Was sind die Symptome von Brustkrebs?
Woran erkennt der Arzt Brustkrebs?
Wenn keine Symptome vorliegen
Da Brustkrebs häufig vorkommt, führen die Ärzte auch bei Frauen, die keine Symptome aufweisen, Tests auf Brustkrebs durch. Diese Tests werden auch Screening genannt.
Alle Frauen sollten sich einem Screeningverfahren auf Brustkrebs unterziehen lassen. Für die meisten Frauen beginnt das Screening ab einem Alter von 40 oder 50 Jahren. Die Screeningverfahren werden jährlich oder alle zwei Jahre bis zu einem Alter von ungefähr 75 Jahren vorgenommen.
Screeningverfahren für Brustkrebs umfassen Folgendes:
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Bei sehr hohem Risiko bisweilen eine MRT
Ein Mammogramm ist eine spezielle Röntgenaufnahme der Brüste. Der Arzt nutzt diese zur Suche nach auffälligen Stellen in den Brüsten. So läuft die Mammografie ab:
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Sie ziehen Bluse und BH aus und streifen sich ein Gewand über, das vorne geöffnet werden kann
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Ein Techniker legt Ihre Brust zum Röntgen auf einen Objekttisch
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Ihre Brust wird mit einer Kunststoffabdeckung komprimiert, sodass sie möglichst flach ist
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Der Techniker macht Röntgenaufnahmen Ihrer Brust von oben
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Der Techniker muss den Objekttisch und die Kunststoffabdeckung möglicherweise verschieben, um auch seitliche Aufnahmen Ihrer Brust machen zu können
Mammogramme sind eine der besten Methoden, um Brustkrebs frühzeitig zu entdecken. Es handelt sich aber nicht bei allen auffälligen Stellen, die gefunden werden, um Brustkrebs. Damit bestimmt werden kann, ob es sich bei einer auffälligen Stelle wirklich um Brustkrebs handelt, müssen Sie sich weiteren Tests unterziehen. Fragen Sie Ihren Arzt, wann Sie unter Berücksichtigung Ihres Alters und Ihres Gesundheitszustandes zum ersten Mal ein Mammogramm vornehmen lassen sollten.
Eine Brustuntersuchung gehört zu den regelmäßigen körperlichen Untersuchungen. Bei einer Brustuntersuchung tastet der Arzt jede Brust mit den Fingern nach Knoten ab. Er sucht zudem nach vergrößerten Lymphknoten in den Achselhöhlen und oberhalb des Schlüsselbeins.
Eine MRT kann vorgenommen werden, wenn Sie ein erhöhtes Brustkrebsrisiko aufweisen. Die MRT ist ein Verfahren, das mit starken Magnetfeldern arbeitet und so ein detailliertes Bild des Inneren Ihres Körpers erstellt.
Wenn Symptome vorliegen
Wenn Sie einen Knoten in der Brust oder andere Symptome von Brustkrebs haben, führt der Arzt bestimmte Tests auf Brustkrebs durch:
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Ultraschall (ein Test, bei dem mithilfe von Schallwellen bewegte Bilder des Inneren Ihrer Brust erstellt werden)
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Mammogramm (falls noch keines erstellt wurde)
Je nach den Symptomen und den Ergebnissen dieser Tests kann der Arzt auch Folgendes vornehmen:
Nachdem Brustkrebs diagnostiziert wurde
Wenn bei der Biopsie Krebszellen entdeckt wurden, führt der Arzt weitere Tests durch, um festzustellen, ob der Krebs auf hormonelle Behandlungen ansprechen dürfte. Der Arzt untersucht den Krebs zum Beispiel auf Östrogen-, Progesteron- und HER2-Rezeptoren.
Zudem führt der Arzt Tests durch, um festzustellen, ob sich der Krebs ausgebreitet hat. Diese Tests umfassen in der Regel Folgendes:
Brustkrebsstadien
Mit dem Stadium wird angezeigt, wie weit fortgeschritten die Krebserkrankung ist. Die Stadien sind von 0 bis 4 durchnummeriert und mit einem Buchstaben von A bis C versehen. Je tiefer die Nummer und der Buchstabe, desto wahrscheinlicher ist es, dass Sie Ihre Krebserkrankung überleben.
Bei der Stadieneinteilung berücksichtigen die Ärzte Folgendes:
Wie wird Brustkrebs behandelt?
Die Behandlung von Brustkrebs hängt davon ab, welcher Typ vorliegt und wie weit fortgeschritten die Erkrankung ist. Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten gegen Brustkrebs. Sie entscheiden zusammen mit Ihrem Arzt, welche Behandlungsformen zum Zug kommen sollen.
Operation
Es gibt hauptsächlich zwei Arten von operativen Eingriffen bei Brustkrebs:
Bei einigen Mastektomien bleibt etwas Haut von der Brust oder die Brustwarze erhalten. Dies erleichtert den späteren Eingriff zur Brustwiederherstellung.
Der Verlust eines Teils oder der ganzen Brust kann sehr erschütternd sein. Es ist jedoch wichtiger, den Krebs vollständig zu entfernen und nicht Brustgewebe zu erhalten, das Krebszellen enthalten könnte.
Wenn eine Brust entfernt werden muss, kann man im Rahmen der gleichen Operation oder zu einem späteren Zeitpunkt eine Brustwiederherstellung vornehmen. Es gibt zwei Arten von chirurgischen Eingriffen zur Brustwiederherstellung:
Strahlentherapie
Bei einer Strahlentherapie werden Tumoren durch Strahlen aus einer Maschine, die Krebszellen zerstören, verkleinert.
Bei einer Strahlentherapie kann Ihre Haut rot werden und Blasen bekommen, und Sie können eine allgemeine Müdigkeit verspüren.
Chemotherapie
Bei einer Chemotherapie werden die Krebszellen mit Medikamenten zerstört.
Die bei der Chemotherapie verabreichten Medikamente können bewirken, dass Ihnen die Haare ausfallen, dass Sie erbrechen müssen, dass Ihnen schlecht wird oder dass Sie sich allgemein müde fühlen. Es kann auch sein, dass Sie nicht mühelos schwanger werden oder dass Ihre Periode ausbleibt.
Hormonblockierende Medikamente
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Einige Brustkrebszellen werden durch Östrogen und Progesteron, also natürliche weibliche Hormone, zum Wachstum angeregt
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Hormonblockierende Medikamente blockieren diese Hormone, sodass diese nicht zum weiteren Wachstum Ihres Tumors beitragen
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Tamoxifen ist ein weit verbreitetes Medikament zur Blockierung des Hormons Östrogen
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Die Ärzte setzen gelegentlich eher hormonblockierende Medikamente statt einer Chemotherapie ein
Nach der Brustkrebsbehandlung
Gehen Sie regelmäßig zu Ihrem Arzt. An diesen Terminen kontrolliert der Arzt Ihre Brüste, Ihren Brustkorb, Ihren Hals und Ihre Achselhöhlen und schaut, ob der Krebs zurückgekommen ist.
Achten Sie darauf, wie Ihre Brüste aussehen, und tasten Sie sie ab und teilen Sie ihrem Arzt mit, wenn Sie irgendwelche Veränderungen oder folgende Symptome bemerkt haben:
Wenn es Ihnen nach Ihrer Behandlung nicht gut geht, können Sie sich einer Selbsthilfegruppe anschließen oder eine psychologische Beratung in Anspruch nehmen.
Was geschieht, wenn die Behandlung nicht wirkt?
Wenn Sie Brustkrebs mit sehr schwerem Verlauf haben, möchten Sie sich vielleicht eher darauf konzentrieren, sich besser zu fühlen, statt zu versuchen, möglichst lange zu überleben. Ärzte können Ihnen dabei helfen, Ihre Symptome zu behandeln.
Psychologen oder Seelsorger können sich zudem um Ihre seelischen Belange kümmern.
Falls Sie dies noch nicht getan haben, sollten Sie ein Testament und ein rechtswirksames Schriftstück aufsetzen, in dem Sie bestimmen, welche Art der Pflege Sie wünschen, wenn Sie dies den Ärzten nicht mehr selbst mitteilen können. Ein solches Schriftstück wird Patientenverfügung genannt.