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Werden ungekochtes Blattgemüse und Zitrusfrüchte nur in ungenügender Menge verzehrt, kann ein Folsäuremangel entstehen.
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Dieser kann zu einer Anämie mit nachfolgender Müdigkeit, Blässe, Reizbarkeit, Kurzatmigkeit und Schwindel führen.
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Ein schwerer Mangel kann eine rote und wunde Zunge, Durchfall sowie einen eingeschränkten Geschmackssinn, Depressionen, Verwirrung und Demenz verursachen.
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Besteht bei einer schwangeren Frau ein Folsäuremangel, besteht ein größeres Risiko, dass ihr Baby mit einem Geburtsfehler des Rückenmarks oder Gehirns zur Welt kommt.
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Die Diagnose hängt von den Bluttests ab.
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Folsäurepräparate, die als Tabletten eingenommen werden, gleichen den Mangel normalerweise aus.
Folat ist ein B-Vitamin. Zusammen mit Vitamin B12 wird Folat zur Bildung normaler roter Blutkörperchen und zur Synthese von DNA (Desoxyribonukleinsäure), dem genetischen Material der Zellen, benötigt. Folsäure ist auch für die normale Entwicklung des Nervensystems eines Fötus notwendig.
Gute Folatlieferanten sind frisches grünes Blattgemüse, Spargel, Brokkoli, Obst (insbesondere Zitrusfrüchte), Leber, andere Innereien, Trockenhefe, angereicherte Brotsorten, Nudelgerichte und Getreideprodukte. Starkes Kochen zerstört 50–95 Prozent der Folsäure in Lebensmitteln.
In den Vereinigten Staaten und in Kanada werden aus Getreide hergestellte Nahrungsmittel mit Folsäure angereichert. Folsäure aus Ergänzungspräparaten oder angereicherten Nahrungsmitteln kann der Körper leichter resorbieren als natürlicherweise in Lebensmitteln enthaltene Folsäure.
Frauen, die schwanger sind oder schwanger werden könnten, sollten mit Folsäurepräparaten das Risiko verringern, dass sich bei ihrem Kind ein Geburtsfehler, vor allem einem Neuralrohrdefekt, entwickelt. Frauen, die bereits ein Kind mit Neuralrohrdefekt zur Welt gebracht haben, wird oft eine höhere Folsäuredosis verschrieben.
Frauen, die sowohl orale Verhütungsmittel als auch anfallshemmende Mittel (Antiepileptika) einnehmen, müssen eventuell Folsäurepräparate einnehmen. Antiepileptika können die Wirkung oraler Verhütungsmittel senken. Folsäurepräparate können helfen, die Wirksamkeit oraler Verhütungsmittel aufrechtzuerhalten.
Folsäurepräparate schützen nicht vor koronarer Herzkrankheit oder Schlaganfall. Es gibt keinen Nachweis, dass Folsäurepräparate das Risiko für verschiedene Krebsarten senkt oder erhöht. Eine Nahrungsergänzung mit Folsäure scheint die kognitive Funktion von älteren Erwachsenen nicht zu verbessern.
Folsäure ist im Allgemeinen nicht toxisch.
Ursachen
Ein Folsäuremangel kann auch durch Folgendes verursacht werden:
Menschen, die reichlich Alkohol trinken, erhalten nicht ausreichend Folsäure, da sie Nahrungsmittel oft durch alkoholische Getränke ersetzen. Diese Menschen sind oft allgemein unterernährt. Zudem stört reichlich Alkohol die Aufnahme und Verwertung (Verstoffwechselung) von Folsäure.
Malabsorption (wie die Zöliakie) beeinträchtigen die Resorption von Folsäure.
Frauen in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie dialysepflichtige Menschen haben einen erhöhten Bedarf an Folsäure und können daher leichter einen Mangel entwickeln.
Einige Medikamente senken die Resorption dieses Vitamins. Hierzu gehören:
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Viele Antiepileptika, wie zum Beispiel Phenytoin und Phenobarbital
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Medikamente, die zur Behandlung der Colitis ulcerosa eingesetzt werden (wie Sulfasalazin)
Andere Medikamente stören die Verstoffwechslung der Folsäure. Hierzu gehören:
Symptome
Folsäuremangel führt zu Blutarmut (Anämie), die sich schrittweise entwickelt und schwerer ausfallen kann, als die Symptome annehmen lassen. Das erste Symptom besteht in Müdigkeit.
Über die allgemeinen Symptome einer Anämie wie Blässe, Reizbarkeit, Kurzatmigkeit und Schwindel hinaus können bei schwerem Folsäuremangel die Zunge rot und wund, der Geschmackssinn eingeschränkt sein und Durchfall, Gewichtsverlust und Depression auftreten.
Bei schwangeren Frauen entsteht durch Folsäuremangel das Risiko, dass das Kind einen Geburtsfehler am Rückenmark oder Gehirn (Neuralrohrdefekt) erleidet.
Diagnose
Wenn die Blutuntersuchung bei einer Person mit Anämie oder Unterernährung große rote Blutkörperchen zeigt, wird der Folsäurespiegel in einer Blutprobe bestimmt. Ein niedriger Spiegel weist auf einen Folsäuremangel hin.
Gleichzeitig wird ein Mangel an Vitamin B12 mittels Bluttests ausgeschlossen, da auch ein Vitamin-B12-Mangel zu einer Anämie und großen roten Blutkörperchen führen kann. Ärzte müssen bei Personen mit Anämie erst einen Vitamin-B12-Mangel ausschließen, bevor sie einen Folsäuremangel behandeln. Wenn bei Menschen mit Anämie ein Vitamin-B12-Mangel mit Folsäure behandelt wird, kann die Anämie nachlassen. Doch Folsäureergänzungsmittel können die Nervenschädigung aufgrund eines Vitamin-B12-Mangels nicht lindern, sondern möglicherweise sogar noch verschlimmern.