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Hornhauttransplantation

(Hornhauttransplantate; perforierende Keratoplastik; endotheliale Keratoplastik)

Von

Melvin I. Roat

, MD, FACS, Sidney Kimmel Medical College at Thomas Jefferson University

Überprüft/überarbeitet Aug 2022
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Quellen zum Thema

Bei der Hornhauttransplantation (Keratoplastik) handelt es sich um eine häufige und sehr erfolgreiche Art der Transplantation Übersicht über die Transplantation Unter einer Transplantation versteht man die Entnahme lebender, funktioneller Zellen, Gewebe oder Organe aus einem Körper und deren Verpflanzung entweder in demselben Körper (autologe Transplantation)... Erfahren Sie mehr . Eine Hornhaut (die klare Schicht vor der Iris und Pupille), die vernarbt, sehr schmerzhaft, durchlöchert, verformt oder trüb ist, kann durch eine klare und gesunde ersetzt werden.

Blick ins Innere des Auges

Blick ins Innere des Auges

Hornhauttransplantationen

Es gibt zwei verschiedene Verfahren:

  • Penetrierende Keratoplastik

  • Die sogenannte Descemet Stripping Endothelial Keratoplasty oder Descemet-Membran-Endothelkeratoplastik

Bei der penetrierenden Keratoplastik wird die gespendete Hornhaut passend zugeschnitten. Nachdem die geschädigte Hornhaut entfernt wurde, wird die gesamte Spenderhornhaut an der richtigen Stelle festgenäht.

Einige Erkrankungen der Hornhaut betreffen nur die inneren Schichten. Bei diesen Erkrankungen wird eine teilweise Transplantation durchgeführt, die als Descemet-Stripping-Endothelial-Keratoplasty (DSEK) bzw. Descemet-Membran-Endothelkeratoplastik (DMEK) bezeichnet wird. Dabei werden anstatt der gesamten Hornhaut nur die inneren Schichten entfernt und ausgetauscht. Der Einschnitt ist kleiner. Es sind weniger Nähte erforderlich. Die Heilung ist schneller und die Sehfähigkeit verbessert sich schneller, als wenn die gesamte Hornhaut ausgetauscht wird. Die Operationsmethode ist jedoch schwieriger als bei der penetrierenden Keratoplastik und kann eine Laserbehandlung vor dem chirurgischen Eingriff sowie zusätzliche Operationen erforderlich machen, um die besten Ergebnisse zu erzielen.

Einige Erkrankungen der Hornhaut betreffen nur die äußeren und mittleren Schichten. Für diese kann der Arzt manchmal ein Verfahren namens tiefe anteriore lamelläre Keratoplastik (DALK) durchführen, bei dem die mittleren und äußeren Schichten der Hornhaut ersetzt werden. Dieses Verfahren braucht mehr Zeit als andere Hornhauttransplantationen und ist technisch komplizierter. Bei Menschen mit einer bestimmten Form der vererbten bullösen Keratopathie kann ein Verfahren namens Descemet-Stripping-Endothelial-Keratoplasty (DSAEK) durchgeführt werden. Bei einer DSAEK ist kein Gewebe einer anderen Person erforderlich.

Bei allen Arten von Hornhauttransplantation wird der Empfänger gewöhnlich am selben Tag wieder nach Hause entlassen. Nach der Transplantation muss der Patient im Verlauf mehrerer Wochen antibiotische Augentropfen und einige Monate lang Augentropfen mit Kortikosteroiden verwenden. Es muss ein Augenschutz, eine Brille oder Sonnenbrille getragen werden. Die volle Sehfähigkeit wird nach einer penetrierenden Keratoplastik erst wieder nach etwa 18 Monaten und nach einer Teiltransplantation nach zwei bis zu sechs Monaten wiederhergestellt.

Komplikationen der Hornhauttransplantation

Einige Komplikationen im Zusammenhang mit der Hornhauttransplantation umfassen die folgenden

Leichte Abstoßungsreaktionen sind häufig und lassen sich bei den meisten Patienten einfach und erfolgreich mit kortikosteroidhaltigen Augentropfen behandeln. Schwerwiegende, irreversible Abstoßungsreaktionen (sogenanntes Transplantatversagen) treten selten auf. Eine DMEK hat von den verschiedenen Arten der Hornhauttransplantation die niedrigsten Abstoßungsraten und die penetrierende Keratoplastik die höchsten. Eine Abstoßung stellt bei der DSAEK kein Risiko dar, da kein fremdes Gewebe zur Abstoßung vorhanden ist.

Eine transplantierte Hornhaut wird meistens nicht irreversibel abgestoßen, da die Hornhaut nicht mit Blut versorgt wird. Sie bekommt den Sauerstoff und andere Nährstoffe aus dem umliegenden Gewebe und Flüssigkeiten. Die Komponenten des Immunsystems – bestimmte weiße Blutkörperchen und Antikörper - die dafür verantwortlich sind, dass eine Abstoßungsreaktion in Bezug auf einen Fremdkörper eingeleitet wird, zirkulieren im Blutkreislauf. Daher können diese weißen Blutkörperchen und Antikörper die eingepflanzte Hornhaut nicht erreichen, das fremde Gewebe dort nicht identifizieren und daher auch keine schwerwiegende Abwehrreaktion auslösen. In seltenen Fällen kann es jedoch zu schweren Abstoßungsreaktionen auf die transplantierte Hornhaut kommen und das Transplantat versagen, wenn abnorme Blutgefäße tief und großflächig in die Hornhaut des Betroffenen eingewachsen sind. Bei anderen Organen oder Geweben im Körper mit reichlicher Blutzufuhr ist das Risiko einer Abstoßung wesentlich größer.

Manchmal kann das Transplantat versagen und nicht ordnungsgemäß funktionieren (das heißt, es wird trüb, sodass klares Sehen nicht möglich ist). Hornhauttransplantationen können mehrmals wiederholt werden.

Personen, bei denen mehrere Transplantationen erfolglos waren, können möglicherweise eine künstliche Hornhaut bekommen (Keratoprothese).

Limbale Stammzellentransplantation der Hornhaut

Wie jedes andere lebende Gewebe ist auch das Auge von der kontinuierlichen Produktion neuer Zellen abhängig, um die alten zu ersetzen. Diese Produktion geschieht auch an der Stelle, an der die Hornhaut sich an die Bindehaut anschließt (der sogenannte Limbus). Bestimmte Arten von Verletzungen (zum Beispiel schwere chemische Verbrennungen oder ein langfristiges übertriebenes Tragen von Kontaktlinsen) beschädigen diese limbalen Stammzellen so sehr, dass sie nicht mehr genügend neue Zellen bilden können, um die Hornhaut bedeckt zu halten. Infektionen und Narbenbildung können die Hornhaut angreifen. Eine Hornhauttransplantation ersetzt die limbalen Stammzellen nicht und ist daher nicht von Vorteil.

Stammzellen können aus dem Limbus des anderen, gesunden Auges des Patienten oder dem einer kürzlich verstorbenen Person transplantiert werden, was das Problem manchmal löst oder mildert. Nachdem die Stammzellen eines verstorbenen Spenders transplantiert wurden, erhält der Patient Medikamente, die das Immunsystem unterdrücken, damit der Körper das Transplantat nicht abstößt (siehe Unterdrückung des Immunsystems Unterdrückung des Immunsystems Unter einer Transplantation versteht man die Entnahme lebender, funktioneller Zellen, Gewebe oder Organe aus einem Körper und deren Verpflanzung entweder in demselben Körper (autologe Transplantation)... Erfahren Sie mehr ).

HINWEIS: Dies ist die Ausgabe für Patienten. ÄRZTE: DIE AUSGABE FÜR MEDIZINISCHE FACHKREISE ANSEHEN
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